Nachrichten vom Watt

Wie ihr bei dieser Überschrift sicher üüüberhaupt gar nicht vermutet hättet, darlings, sind wir im Lüttje Huus. Der Prinz hat sich eine schwere Bronchitis eingefangen und plant, jeden Tag mindestens eine Stunde auf dem Deich zu laufen, um seine Bronchien in der Seeluft zu heilen. Bis zum 10. März können wir bleiben. Dani hat es auch bös erwischt, sie hat derzeit einen Krankenschein und achtet auf unser Haus (fast hätte ich geschrieben „und auf die Katzenmädels“ .😥) Übrigens ist am nächsten Mittwoch die Trauerfeier für den Highlander…Statt Blumen sollen lieber Spenden an Carrys Gnadenhof gehen. Seine Partnerin, mit der er die Praxis geführt hat, macht allein weiter. Sie ist eine gute Tierärztin und ich finde das gut und sinnvoll. Aber, verdammte Socke, er wird mir fehlen! Er war einfach ein wunderbarer und großartiger Mensch. Wir werden ja erst wieder Tiere halten können, wenn wir hier in Woquard leben, da Dani keinen weiteren Hund erlaubt und ihr Kater Bruce jede neue Katze vertriebe (das hatten sie Dani im Tierheim bereits gesagt). Also werden wir nicht mehr erleben, wie Sandra die Praxis schmeißt (und ich glaube, sie wird es großartig machen).

Am letzten Samstag hatten der Prinz und ich unseren 22. Jahrestag, den wir wie immer am Frankfurter Flughafen verbrachten. Normalerweise kommen wir am Terminal 1 an, bummeln da herum und fahren mit der kleinen Hochbahn zum Terminal 2 rüber. Dort gibt es eine McDoof-Filiale mit einer riesigen Glaswand vor der Aussichtsterrasse. Dort gönnen wir uns dann „einmal ungesund“ an einem Tisch bei der Glaswand, während wir Flugzeugen beim Starten und Landen zusehen. Dass die Filiale unmittelbar neben einem riesigen Bällebad steht und das Essen von infernalischem Kindergebrüll begleitet ist, konnten wir immer einigermaßen ausblenden. An den beiden ersten Jahrestagen nach seinem Einzug bei uns hatten wir Bärchen dabei, weil er nicht allein bleiben konnte. Aber der Flughafen war für ihn ein schlimmerer Stress, als allein zu Hause zu sein, deshalb verzichteten wir mit der Zeit auf Frankfurt und unternahmen am Jahrestag lieber etwas, bei dem wir ihn mitnehmen konnten, oder machten zuhause eine Flasche Sekt auf. Seit Bärchens Tod war es nun das erste Mal, dass wir uns keine Sorgen um ihn machen mussten. Ganz ungewohnt. Als wir ankamen, staunten wir nicht schlecht: die Hochbahn war eine Baustelle. Wo bisher nur Terminal 2 stand, entsteht gerade daneben das neue Terminal 3. Wir trieben uns also im Terminal 1 herum, Käffchen hier, Snack da, und betrachteten fernwehkrank die Anzeigetafel mit den in alle Welt abgehenden Flügen (jede Stunde um zehn nach geht einer nach Istanbul!). Ich fror die ganze Zeit, denn es zog ein kalter Luftzug durch die Halle, der aus Gebläsen kam, die innerhalb der Deckenkonstruktion hingen. Vielleicht war es noch „Corona-Lüften“? Keine Ahnung. Auf dem Rollstuhl-Akku waren nur noch zwei Balken, aber der glatte Boden im Flughafen fordert kaum Energie, so dass die zwei Balken bei der Rückfahrt immer noch drauf waren. Abends lud Dani uns zu sich zum Essen ein und danach schlief ich wie ein Stein; nicht ohne dem Prinzen noch meinen Respekt dafür ausgesprochen zu haben, dass er es schon 22 Jahre mit mir aushält 😀 Geplant war, dass wir gestern (Mittwoch) nach Norden fahren wollten, aber da hatte mal wieder jemand dem Prinzen einen Präsenztermin reingeknallt, also hieß es, wir fahren erst am Donnerstag. Dann fiel kurzfristig dieser Termin doch aus und wir konnten gestern wie geplant abdüsen. Ungewohnt früh, gegen 19.30 h, bogen wir in unsere mit Krokussen und Schneeglöckchen bedeckte Einfahrt ein. Die Nacht war unruhig, weil mein armer Prinz heftig hustete und Schlaf daher Mangelware war. Der Prinz hatte sich noch in Worms, als der Husten schlimmer wurde, gleich auf Corona getestet, war aber negativ. Er hat vor, viel zu ruhen und im Seewind spazieren zu gehen. Drückt die Daumen, dass er sich schnell erholt, ja?

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