Petras Fragen # 17

Diesmal ist Petras Frage schon einige Tage alt, sie hat sie bereits an Altweiber gestellt. Trotzdem sag ich natürlich etwas dazu.

Heute ist Weiberfastnacht – ihr wisst, dass ich Karneval- und Faschingsverweigerer bin.

Feiert ihr die tollen Tage?

NEIN. Wir ergreifen, wenn irgend möglich, die Flucht. Glücklicherweise sind wir uns da einig, daß wir zwangslustige Massenveranstaltungen, die ein Vorwand zum Besaufen sind, gruselig finden und sie vermeiden, wo es nur geht.

Außerdem überfordert mich das Ausmaß des Fremdschämens beim Anblick schrill kichernder, besoffener Frauen, die fremde Männer anfallen, um sie abzuknutschen*buääh*.

Als ich noch in der Uni arbeitete, hatte ich außen an der Tür meines Büros ein Schild mit der Aufschrift „Karnevalsfreie Zone!“ Leider hielt das, vor allem an Altweiber, die kichernden, mit Schere bewaffneten Kolleginnen nicht davon ab, „Ahoi!“-rufend hereinzustürmen, um zu sehen, ob sie meinem Chef die Krawatte kaputtmachen könnten. Mein kluger Chef aber, gebürtiger Bremer,  kam an diesem Tag sowieso ohne Schlips ins Büro.

Im letzten Jahr lief im Nachbardorf tatsächlich ein Mann in einem Plüsch-Hasenkostüm über die Straße!!!! Einself!!!!

Also, ein Bier oder Glas Wein oder Sekt sollte sich jeder gönnen dürfen. Wenn aber jedes Feingefühl für Peinlichkeit und Geschmacklosigkeit vom Alkohol ersäuft wird, dann ist für mich die Grenze erreicht.

Als Kind fand ich Karneval natürlich toll. Wir „gingen“ als die klassischen „Cowboy und Indianer“ und hatten viel Spaß am Karnevalszug. Ich haßte nur die Konfetti-Kanone, weil sie so laut knallte (das war möglicherweise schon ein Hinweis auf meine heutige Hyperakusie). Nach dem Zug ging es zu Oma, die ihre Quarktorte und „Karnevalskissen“ gebacken hatte. Diese Kissen waren einfaches Fettgebäck, wie Berliner, nur eben nicht rund, sondern viereckig. Da der Teig, im heißen Fett schwimmend, aufging, nahmen die kleinen Vierecke die Form von Kissen an. An Silvester machte Oma die auch immer.

Als ich in die Teenie-Jahre kam, traf ich mich mit Schulfreunden oder sonstigen Bekannten beim Umzug, die oft Appelkorn dabei hatten. Appelkorn war in den 70er Jahren mal schwer „in“, erinnert sich jemand von euch daran? (Berentzen natürlich ;))

Als ich 1982 mit dem Exgatten von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz zog, konnte ich es nicht fassen, daß hier am Rosenmontag gearbeitet wird, und das, obwohl ich damals schon längst kein Karnevalsfan mehr war.  Am Rosenmontag schlossen bei uns in NRW  die meisten Geschäfte um zwölf Uhr, da hatten wir schulfrei, am Veilchendienstag ebenfalls.

Heute finde ich das Karnevalsgedöns nur furchtbar und peinlich. Mit dem ursprünglichen kirchlichen Fest hat es  sowieso jede Verbindung verloren. Außerdem habe ich, wie ich finde, jede Menge Humor. Ich lache sehr gerne und viel. Aber mit aufgezwungener und durch Alkohol hervorgerufener Zwangslustigkeit kann ich gar nichts anfangen. Zum Glück ist der Prinz da genauso gestrickt. In den letzten Jahren sind wir über die Gruseltage einfach nach Norden in die zweite Heimat gefahren. Aber das war immer noch viel zu kalt. Deswegen hat sich der Prinz dieses Mal einfach die Gruselwoche freigeschaufelt und wir machen es uns zu Hause kuschelig. Die Therapien fallen aus, weil meine klugen Therapeuten auch Flucht-Urlaub eingereicht haben 😃 Der Prinz und ich planen, leckere Sachen zu kochen und gute Filme zu sehen. Ach ja, ich werde mir was Gutes tun und in der Fastenzeit die Finger vom Süßkram  lassen.

Isch abe fertig. 😉

 

Petras Fragen # 16

Heute stellt Petra in ihrem Voller WorteBlog eine Frage, die mir noch mehr Vergnügen bereitet als die sonstigen – es geht um Filme! Sie fragt:

Welchen Film kannst du immer und immer wieder anschauen?

Da gibt es drei, die ich so sehr liebe und so oft gesehen habe, daß ich sie zum Teil mitsprechen kann – deshalb habe ich breit gegrinst, als ich Petras nächsten Satz las:

Ich bin selber so gar kein Kinogänger – leider; denn ich mag besonders die Arthaus-Kinos. Dort werden Filme außerhalb des Mainstream gezeigt.

Dennoch ist mein Film: Notting Hill. Julia Roberts mag ich einfach zu gerne…

Notting Hill gehört zu den dreien meiner liebsten Filme. Er ist unser, also des Prinzen und meiner, gemeinsamer Lieblingsfilm. („Schau mal, Schatz – sie spielen unseren Film!“) Es ist eine feste Tradition bei uns, daß an Weihnachten Notting Hill geschaut werden muß. (Da der Prinz eine tiefe Abneigung gegen die englische Sprache hat, nehme ich dann ihm zuliebe die deutsche Synchronfassung in Kauf. Yep – DAS ist Liebe!) Einige unserer stehenden Redensarten und Witze stammen aus diesem genialen Film, wie zum Beispiel Bemerkungen um die Zeitschrift „Horse & Hound“. 😃

Der Prinz ist generell kein Filmfan. Er kann sich weder Handlungen noch Schauspieler merken. Er sagt: „Ich bin Fotograf – ich mag keine Bilder, die sich schneller bewegen als das Leben selbst.“

Zudem mäkelt er während des Zusehens ständig an Kamera-Einstellungen, Beleuchtung, etc. herum.

Aber zurück zu Petras Frage: Meine beiden anderen Herzensfilme sind

  • Field of Dreams (das Buch, auf dem der Film basiert, heißt „Shoeless Joe“, ist von W.P. Kinsella und ich lege es euch dringend ans Herz!) und
  • Love actually, den habe ich allerdings nicht mehr gesehen, seit Alan Rickman gestorben ist (fuck you, cancer!!!)

Und ihr? Welches sind eure liebsten Filme? Oder habt ihr auch mehrere?

Während ihr eure Antworten verfaßt, schreibe ich mal meinen Artikel für Horse & Hound fertig 😃 😃 😃

 

 

Petras Fragen # 15

der Pfalz Schon vor einer Woche, am 17. September, fragte Petra:

Was ist für dich Heimat?

Spontan kamen mir in den Kopf: der Ruhrpott, Mallorca, England, Friesland… Aber dann fühlte ich in mich hinein und war in Gedanken (und Gefühlen) sofort hier:

Küche

Meine Heimat, das einzige wirkliche Zuhause,das ich je hatte, in dem ich geborgen war und jederzeit bedingungslos genau so geliebt wurde, wie ich war, das war dieser Raum: Omas Küche.

Auf diesem Foto bin ich schätzungsweise 23 Jahre alt, wohnte bereits mit dem Ex (damals noch nicht Gatte) in der Pfalz und war auf einem Besuch “in der alten Heimat“, wie Opa das nannte. Der Junge auf meinem Schoß ist mein Patensohn Christoph, der damals wohl etwa fünf oder sechs war. Inzwischen ist der Bengel 39 Jahre alt, fertiger Astrophysiker, verheiratet und seit einigen Monaten selbst Vater eines Sohnes. ( #ichwerdealt). Gegessen haben wir bei Oma immer in der Küche, nur an Festtagen oder bei Familienfeiern gingen wir dazu „nach vorne“, wie Oma das Wohnzimmer nannte. Da deckte sie dann feierlich den Tisch mit dem guten Geschirr. Die Tischplatte des Couchtisches konnte man hochkurbeln (kennt ihr sicher noch?). In meiner Kindheit bullerte in der Küche noch ein Kohleofen, auf dem Oma auch kochte. Er wärmte den Raum wunderbar, im Winter drückten wir uns gern an den Kamin, der so schön warm war. An die Heizkörper, die die Wohnungsgenossenschaft später einbaute, habe ich mich nie richtig gewöhnt. Später, als ich hier  in der Pfalz wohnte, besuchte ich Oma und Opa, so oft es möglich war. Der Ex fuhr uns erst nach Duisburg, wo seine Mutter lebte, dann setzte er mich bei meinen Großeltern ab – ungern, denn als echter Narzisst nahm er ihnen insgeheim übel, daß sie so viel Liebe und Aufmerksamkeit von mir erhielten. (Er war immer eifersüchtig auf sie, heute sehe ich das im Nachhinein.) Zurück in die Küche:

Der Stuhl, auf dem ich auf dem Foto sitze, war mein „Stammplatz“, rechts von mir, an der Kopfseite, saß Opa, mir gegenüber war Omas fester Platz. Hinter ihr stand der Herd (ein Gasherd, der dem Kohleofen gefolgt war). Oma war es wichtig, daß sie von ihrem Platz aus jederzeit an die Töpfe heran konnte, denn wie eine echte Mutter (die sie für mich und meine Geschwister war) war es für sie das Wichtigste, ihre Familie zu füttern. Opa hatte zum Glück immer einige Püllekes „Underberg“ im Schrank, denn ich war oft bis zum Platzen abgefüllt nach dem Mittagessen und konnte mich kaum rühren, dann brauchte ich den!… zumal Oma immer vorher fragte, was sie denn kochen solle, und ich wünschte mir meist: Wirsing in Milchsoße, mit Frikadellen. Vorher gab es meistens (bei Familienfeiern immer!) Omas unübertreffliche Hühnersuppe, mit selbstgemachten Markklößchen drin – und Sternchennudeln aus der blauweißen Schüttpackung von Birkel! Auf dem Foto steht der Tisch da, wo er mein Leben lang stand, und genau so. Der Tisch auf dem Foto ist der Nachfolger eines Holztisches, auf dem ich auch gewickelt wurde. Das früheste Foto dieser Küche, das ich besitze, ist das hier. Passend zu dem Schrank stellt euch den früheren Tisch vor. Leider gibt es den Schrank nicht mehr, Opa hatte ihn, als die modernen Hängeschränke kamen, als Werkzeugschrank in den Keller gestellt. Als die beiden 2008 starben, hatte ich leider keine Gelegenheit mehr, mir noch Andenken aus der Wohnung mitzunehmen, es war schnell alles „abgegrast“ und der Rest landete lieblos und gleichgültig in einem Müllcontainer (das tut mir heute noch weh).

Heimat also: Das ist für mich kein Land, keine Region, keine Stadt. Es ist ein Zimmer: Omas Küche. Ein Raum, der mir bis heute allein bei der Erinnerung daran noch ein Gefühl des Geliebt seins, der Geborgenheit gibt. Diese Küche war mein wahres Zuhause. Meine Heimat.

 

 

Petras Fragen # 14

Heute stellt Petra eine Frage, die ans Eingemachte geht, wie es so schön heißt:

Kennst du deinen größten Kritiker und kannst du dich dem gegenüber behaupten?

Ehrlich gesagt, habe ich zuerst heftig geschluckt und überlegt, ob ich dazu etwas schreibe, weil es ziemlich persönlich werden könnte. Und dann dachte ich „sch*** drauf, es muß ja niemand hier mitlesen.

Also: Ja, ich kenne meinen größten Kritiker: ich bin es selbst. Warum? Ich bin so aufgewachsen, ich kenne es nicht anders. Diesen ständigen inneren Kritiker, dem ich nie gut genug bin und dessentwegen ich mich vieles gar nicht erst traue – den verdanke ich meiner Mutter. Meiner Mutter, die mich während meiner gesamten Kindheit und Jugend klein gehalten, verächtlich gemacht und abgewertet hat. Wichtig war, welches Bild sie nach außen hin abgab, wie die anderen sie sahen. Und da hatte natürlich auch das Kind seinen Teil dazu beizutragen. (Ja, ich weiß: Narzissten sind so, und sie kann nichts für ihre Störung. Aber das rechtfertigt die Gefühlskälte nicht.) Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, daß es keine liebevollen Worte gab, kein „Das hast du gut gemacht“ , geschweige denn ein „Ich hab dich lieb“. Stattdessen prägte sich „Stell dich nicht so an“ tief ein. Stärkung und Selbstwertgefühl gab es nicht, dafür reichlich seelische Wunden durch abfällige und verächtliche Worte. Das ist bis heute so. Daß meine Mutter mit mir praktisch nur per Kritik und Abwertung ( und Prügel)  kommunizierte, hat mich so geprägt, daß ich mich heute eben dauernd selbst kritisiere. (Offenbar ist da ein Teil in mir, der glaubt, das müsse so sein.)

Als ich mit 17 Jahren den späteren Exgatten traf und eine Beziehung mit ihm einging, merkte ich erst Jahre später, in welche Falle ich da gelaufen war. An meinem 21.Geburtstag zog ich mit ihm hierher in diese Region. Mit der Zeit stellte ich fest, daß Gefühle und Zuneigung dem Gatten nicht unbedingt lagen. Ich mußte sie mir „verdienen“, indem ich mich seinen Erwartungen anpaßte. Ich tat es brav, denn das war ich ja durch meine Mutter gewöhnt. Zu denken gab mir das nicht, denn ich hielt das für normal – so war ich schließlich aufgewachsen.

Daher war der Tag der Scheidung auch ein Befreiungsschlag für mich – einer der besten Tage meines Lebens. Der Exgatte ist nämlich, wie meine Mutter, ein Narzisst reinsten Wassers.

Der zweite Teil von Petras Frage lautet “… und kannst du dich dem gegenüber behaupten?“

Ja. Der Prinz hat einiges an „Arbeit“ investiert, um bei mir meine „Take me as I am or watch me as I go“ – Haltung zu stabilisieren. Es ist verrückt, aber ausgerechnet Donald Trump, den ich auf den Tod nicht ausstehen kann, hat bewirkt, daß ich mich mit dem Thema „Narzissmus“ auseinandergesetzt habe.

Leider habe ich dabei auch realisiert, daß ich von meinen 54 Lebensjahren 44 an Narzissten verschwendet habe, 21 an meine Mutter und 23 an den Exgatten (okay – in der Kindheit und Jugend hatte ich keine Wahl und von den 23 Jahren mit dem Ex war ich nur sieben mit ihm verheiratet.) Das ist eine erschreckende Bilanz, die aber durch die 16 wundervollen Jahre mit dem Prinzen ein sehr positives Gegengewicht erhält. Jedenfalls habe ich heute sehr gut verinnerlicht, daß ich nicht auf der Welt bin, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. Das hat mich während meines Arbeitslebens zwei Jobs gekostet, weil ich den Chefs zu unbequem war, aber scheiß drauf. Und deswegen betone ich hier auch  immer wieder, daß niemand mein Blog lesen muß, wenn ihr oder ihm meine Texte nicht in den Kram passen. Nicht lernfähige Nörgler habe ich hier gesperrt. Zum Exgatten und zu meiner Mutter habe ich keinen Kontakt mehr. Was Letztere anbelangt, so habe ich kapiert, daß meine Zeit zu kostbar ist, einer Liebe hinterherzulaufen, die ich in diesem Leben nicht mehr bekommen werde. Punkt. Also, ja: Ich kann mich sehr gut behaupten.

Take me as I am or watch me as I go.

Petras Fragen # 13

Petra hatte mit ihren Fragen in ihrem Blog eine Weile pausiert, aber nun fragt sie wieder, juhu.

Diesmal lautet ihre Frage:

Was macht für euch einen wundervollen Tag aus?

Bei mir ist das ganz einfach: Ein Tag ist für mich wundervoll, wenn ich ihn mit dem Prinzen verbringen kann. (Jaja, nennt mich ruhig kitschig oder ramontisch 😊) Das heißt, es ist Wochenende oder der Prinz muß nicht zur Arbeit, weil Urlaub ist oder er Homeoffice macht.

Das Schönste dabei ist für mich das gemeinsame Frühstück. Da ich gleich  nach dem Aufwachen meist noch den IQ eines Toastbrotes habe, macht der Prinz mir oft Kaffee und ein Brötchen ❤ Dann lesen wir unsere Mails auf den Eipätts. Bei mir gehören dazu die abonnierten „morning briefings“ von Spiegel Online, Krauteporter (empfehlenswert!!! einself!) und der New York Times, die ich sehr schätze. Der Prinz surft währenddessen schon bei Spiegel, FAZ und der ZEIT und wir lesen uns gegenseitig die neuesten Nachrichten vor, die uns interessieren. (Zur Zeit ist das viel Lachen und trauriges Kopfschütteln  über den orangen Clown und Neues von Emmanuel „Manu“ Macron und Justin Trudeau, die wir beide sehr klasse finden.

(Anmerkung: Justin totally rocks!) 

Oft frühstücken wir bis Mittags und gehen dann entweder zusammen eine Runde mit dem Bärchen oder der Prinz läuft eine große Runde mit ihm über die Felder, die ich dann mit der Garmin-Funktion über Google maps verfolgen kann. Diese herrlichen freien Tage beinhalten meist auch das Kochen leckerer Phantasie-Gerichte ( also spontanes in-den-Topf-Werfen aller Sachen, die die Vorräte hergeben) und viel „Mittagsschlaf“ (der keineswegs an die Mittagszeit gebunden ist – also genau gesagt: Faulenzen! )YAY!

Und was macht einen Tag für euch wundervoll?

 

Petras Fragen # 12

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß.

Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr mögt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen. Diesmal fragt sie:

Was macht dein Leben reicher?

Eine schöne Frage, finde ich – zumal ich in der sehr glücklichen Lage bin, dass es vieles gibt, das mein Leben bereichert. Wo soll ich beginnen?

  • Da ist natürlich der Prinz – ein Partner, der zu mir steht, egal was passiert.
  • Der kleine Herr Sonntag (ein Hund war schon in meiner Kindheit ein Herzenswunsch, und Herr Sonntag ist viel wunderbarer, als man sich einen Hund vorstellen kann.)
  • Die Katzen, alle beide – jede auf ihre Weise.
  • „Sebigbos“ – mein Glaube ist sehr bereichernd und wichtig für mich.
  • Wenn der Prinz vom Einkaufen kommt und ich beim Wegräumen der Sachen mehrere Päckchen meiner derzeitigen  Lieblingsplätzchen in der Tasche finde.
  • Das herzliche Lächeln eines unbekannten alten Mannes in der Fußgängerzone.
  • Eine Weihnachtskarte vom Lieblingsonkel.
  • Daß ich durch das Bloggen so viele tolle Menschen kennengelernt habe.
  • Wissen, daß Uli Stein sich für mißhandelte Bären einsetzt (Film dazu im Notizbuch!)
  • die Liebe und Unterstützung meiner Schwester.
  • Die Gehässigkeiten der Menschen, die mich nicht mögen: weil sie mich stark machen (und mich so oft zum Lachen bringen).
  • auf dem Weihnachtsmarkt mit dem Prinzen ein Glas Lumumba trinken.
  • Dass ich immer besser mit der Kälte zurechtkomme.
  • Das spanische Gedicht, das mir mein Vater beigebracht hat und das ich kürzlich hier wiedergefunden habe.

Wie ist das bei euch? Was bereichert euer Leben?

Petras Fragen # 11

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß.

Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr mögt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen. Diesmal fragt sie:

Was möchtest du unbedingt noch sehen oder erleben?

Hach. Da gibt es so einiges – da fällt bestimmt einigen von euch spontan etwas ein, oder?  😉

Einer meiner liebsten Träume ist es, mal drei Monate am Stück Zeit zu haben (vorzugsweise Mai, Juni und Juli) und mit dem Prinzen durch England zu wandern, zuerst auf den Spuren der Römer (also entlang des Hadrianwalls und dann entlang des Antoninuswalls) und danach auf den Spuren der Wikinger. Ich würde London mit ihm erforschen und ihm alles zeigen, was dort spannend ist (die Geschichten der Stadttore nachvollziehen, den Tower besichtigen, bangers and mash essen, an einem originalen „chipper van“ (falls wir noch einen fänden) fish & chips wie früher aus einer aus Zeitungspapier gerollten Tüte essen…). Ja, und Yorkshire möchte ich gern durchwandern! Meine Freundin Sue in Durham besuchen und mit ihr und dem Prinzen durch Edinburgh streifen!

Dazu müsste ich allerdings noch disziplinierter mit dem Lauftraining sein- bei meinem jetzigen Tempo kämen wir nicht allzu weit 😀 😀 😀 Aber das liegt ja lediglich an mir selbst, da steht mir ja nichts im Wege…

Petras Fragen # 10

Dieses Mal ist Petras Frage eher technischer denn philosophischer Natur (ich beantworte ihre Fragen in lockerer Reihenfolge):

Was nutzt ihr als Lesezeichen? Oder macht ihr gar Eselsohren?

Derzeit lese ich Bücher fast nur mit dem Kindle, das ist einpfotig leichter. „Echte“ Bücher aus Papier – vor allem die leichtgewichtigeren  Taschenbücher, die ich den fest gebundenen vorziehe -, neigen ärgerlicherweise dazu, sich von allein zuzuschlagen, so daß ich es mit einer Hand   kaum hinbekomme, das Buch offen zu halten und gleichzeitig zu blättern. (Meist lege ich das Handy quer über die Seiten.)

Für das Kindle brauche ich natürlich keine Lesezeichen, da es immer die zuletzt gelesene Seite anzeigt.

Für echte Bücher nutze ich klassische Lesezeichen, entweder aus Papier (bekommt man als Werbegeschenk in Buchhandlungen mit dem gekauften Buch) oder aus Plastik. Der Prinz schenkte mir kürzlich ein Lesezeichen-Set mit London-Motiven, das ich natürlich sehr gerne benutze 😉

Postkarten sind für mich auch wunderbare Lesezeichen – derzeit nutze ich zwei: eine, die meine Schwester während ihres letzten Allgäu-Urlaubs extra für mich erstellt hat (mit einer entsprechenden app) und eine aus Montepulciano in Italien, die mir Paxianer (vom gleichnamigen Blog) geschickt hat  <3.

Und ihr so?

Petras Fragen # 9

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß.

Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr mögt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen.

Kannst du auch anders?

Uuh. *tief durchschnauf* Ja, kann ich. Kostet manchmal Kraft, aber ich kann auch „anders“. Anders als das mir anerzogene „immer still und lieb und unauffällig sein“.

Achtung: der folgende Text könnte als „Selbstmitleid“ interpretiert werden – das sei dem jeweiligen Leser selbst überlassen  (–> Meinungsfreiheit). Ich schreibe niemandem vor, wie er mein Blog zu lesen hat, ich habe keine geladene Waffe.

Ich bin aufgewachsen mit den Sätzen „Stell dich nicht so an“ und Red‘ nicht so einen Quatsch“. Diese Sätze sitzen immer noch tief. Sie haben bewirkt, daß ich schon als kleines Kind gelernt habe, meine Gefühle nicht zu zeigen. Bis heute tue ich das nur in Gegenwart des Prinzen, denn das geht nur mit Vertrauen.

Denn „Stell dich nicht so an“ sagt ja „Was du empfindest, ist eh Quatsch, das kann ja niemand ernst nehmen, du bist dumm, wenn du die Situation nicht so siehst wie ich.“ So lernte ich früh, Mißhandlungen und Ungerechtigkeiten stumm hinzunehmen. In der Schule machte mich das zu einem idealen Mobbingopfer der Kinder aus den sozialen Brennpunkten, denn meine Beschwerden bei Lehrern führten maximal zu einem mahnenden „du-du“ mit erhobenem Zeigefinger, worüber die Täter nur lachten. Heute kann ich mir erklären, warum immer noch häufig Leute versuchen, mich zu mobben: Mobber sind Menschen, die sich klein und wertlos fühlen, wie der Dunning-Kruger-Effekt nebenan oder der kleine lockenköpfige Mäusepimmel an der Uni Mannheim, der mich 2014 aus der Wiedereingliederungsmaßnahme hinausintrigiert hat. Da mir von klein auf eingeprägt wurde, ich sei dumm, unwichtig und nicht weiter ernst zu nehmen, führte das dazu, daß ich mein Leben lang (als Kind und Jugendliche) gar nicht erst den Versuch machte, für mich selbst einzutreten. Bis heute bin ich in manchen Fällen sträflich gutmütig und lasse mir mehr gefallen, als ich sollte. Mobber sehen in mir sich selbst gespiegelt und hassen das. Da sie schwach sind, suchen sie sich vermeintlich Schwächere, an denen sie ihren Lebensfrust auslassen können. Für den lockenköpfigen Mäusepimmel an der Uni war ich in zweierlei Hinsicht ideal: a) behindert und b) angewiesen darauf, daß die berufliche Wiedereingliederung erfolgreich lief. Diese sabotierte der Zwerg – mit gehässiger Freude. Er war zum Schluß doch recht verwundert und still, als er merkte, daß ich mich durchaus zu wehren weiß… Nun, er ist vermutlich sein Leben lang ausgelacht worden, weil er so klein ist… mich wundert immer noch, wie die Personal-Barbie einen so enorm zu kurz geratenen Mann auf eine Führungsposition setzen konnte.

In der Familie macht es mir bis heute Probleme, wenn ich meine eigenen Ansichten vertrete. Denn – wie es mir ja schon als Kind klargemacht wurde – ich bin zwar da, aber weder wichtig noch ernst zu nehmen. Red nicht so einen Quatsch.

Also, um Petras Frage zu beantworten:

Ja, ich kann auch anders. Aber meist sehe ich, daß sich der Kraftaufwand nicht lohnt. Weil mein Gegenüber zu dumm ist, zu begreifen, wovon ich rede. Und die Person es selten wert ist, daß ich kostbare Lebenszeit auf sinnlose Diskussionen verschwende (siehe auch Stichwort „Arschlochfilter“). Ich mache dann meist einfach die Tür zu und kümmere mich um das, was wirklich wichtig ist. Um mich selbst, zum Beispiel.

Petras Fragen # 8

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß.

Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr mögt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen.

Wie kommt ihr mit kryptischen Texten klar?

Ich gebe offen zu, dass sie mich stutzig machen und gerne nachfragen würde, was oder wer gemeint ist – mich dann eigentlich aber kaum traue.

Auf kryptische Blogtexte stoße ich eher selten. Fremde Blogs klicke ich gern an, weil ich neugierig bin, was die Leute da draußen in Bloggersdorf so treiben. Ich finde sie zum Beispiel, weil mir ein Kommentar zu einem Blogbeitrag gefällt, oder weil mich der Name des jeweiligen Kommentar-Autoren neugierig macht.

Hin und wieder habe ich da schon wahre Blog-Perlen entdeckt, die ich meist auch umgehend abonniere.

Aber – und das schreibe ich jetzt ganz offen, auf die Gefahr hin, als arrogante und eingebildete Tusse dazustehen:

Wenn der Eingangstext lautet: „Willkommen auf meinem Blog“, stellen sich mir schon die Nackenhaare, ich lese weiter und sehe, daß der Text wimmelt von Rechtschreib- und Grammatikfehlern, der Autor keine Ahnung hat, daß es zwischen „das“ und „daß“ einen Unterschied gibt und überhaupt viele leere Stellen im Text nach einem Komma schreien – ja, dann klicke ich umgehend  weg. Sowas tut mir körperlich weh. Ich gebe gern zu, daß ich in Bezug auf Sprache pingelig (vielleicht sogar über-pingelig) bin, aber ich bin einfach nicht bereit, mir Sprachvergewaltigung anzutun. Da reichen mir schon die SchwarzerInnen mit ihrem Gender-Stuß.

Also, um auf Petras Frage zurückzukommen: „kryptisch“ ist bei solchen Texten vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck, ich möchte es eher „schmerzhaft“ nennen.

Aaaber, Petra, darf ich dich gleich etwas fragen? Du benutzt in deinen Texten, wenn es um die Junioren geht, oft das Wort „Wuppa“. Was bedeutet das? Das ist sicher ein interner „Geheimcode, ganz unter euch dreien, oder? Ich wollte dich schon oft fragen, habe es aber immer aufgeschoben ( ich faule Socke, ich 😀 Hat es zu tun mit „wir wuppen (also schaffen, packen) das“?

 

Petras Fragen # 7

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte immer wieder mal kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß. Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr Lust habt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen.

Was mögt ihr lieber – Käse, Marmelade oder Wurst? Oder ganz was anderes?

Das ist gar nicht so einfach. Eine ganze Weile lang habe ich versucht, vegan zu leben, da wären Wurst und Käse weggefallen. Die vegane Ernährung ist mir sehr gut bekommen, hat sich aber als schwierig herausgestellt. Kuhmilchprodukte lasse ich schon lange weg aus meinem Speiseplan, aber um zum Beispiel veganen Käse zu bekommen oder andere vegane Produkte wie Joghurt und Quark,  müssen wir ein ganzes Stück fahren (und ganz schön Geld ausgeben). Dazu kommt, daß wir viel unterwegs sind und bei unseren Spontanausflügen gern mal unterwegs einen Kaffee trinken oder einen Snack essen. Und schon da hakt es: Kaum ein Café/Bistro/Restaurant bietet vegane Snacks an. Es gibt genau ein Café in Worms, in dem niemand mit der Wimper zuckt, wenn ich einen Latte Macchiato mit Sojamilch bestelle. Überall sonst heißt es: „Sowas haben wir nicht.“

Also, ich gestehe es (verschämt) ein, habe ich den Vegan-Versuch irgendwann resigniert aufgegeben Undurchführbar, zu teuer, zu umständlich. (Klar ist es teurer – „billig-billig „ kommt meist durch Tierqual!) Zudem ist es mir auf Dauer zu nervig, ständig mit überzeugten Fleisch(fr)essern diskutieren zu müssen, zum Beispiel, wenn wir in der Familie mal irgendwo zum Essen sind, mich mit Herablassung/Verachtung behandeln lassen zu müssen (als sei ich geistig beschränkt) und mir Argumente anhören zu müssen wie „Aber die Tiere werden doch extra dafür gezüchtet!“ Ja klar, das macht ihr elendes, trauriges  Leben im Massenstall und ihren brutalen Tod im Schlachthaus ja so viel leichter, ne?

An Marmeladen mag ich dunkelrote – Schwarzkirsche, Waldbeere – diese Richtung. Die gelben Sorten wie Aprikose, Pfirsich und so sind eher nicht meine Richtung, auch Erdbeere nicht. Von unserer Vermieterin und einer Frau aus dem Dorf bekomme ich immer wieder selbstgekochte Marmeladen und Gelees geschenkt. Die schmecken natürlich ungleich viel besser  als die aus dem Supermarkt.

Also, da ich PETA unterstütze, umgehe ich es meist irgendwie, Tierprodukte zu essen, die aus Qualhaltung stammen. Klappt auch meist – irgendwie.

Meine Antwort auf Petras Frage: Marmelade : – )

 

 

Petras Fragen # 6

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte immer wieder mal kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß. Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr Lust habt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Freund und Feind?

Diese Frage läßt sich wohl nur subjektiv beantworten.

Bei mir sieht das so aus:

Freunde sind die, die nach dem Hallamati noch zu mir stehen und genauso mit mir umgehen wie vorher, die es nicht stört, daß ich jetzt behindert bin.

Die anderen, die mich haben fallenlassen… nein, sie sind für mich keine Feinde.

Sie sind einfach nur bedauernswerte, armselige  Menschen, die, wie es die großartige Laura Gehlhaar  in ihrem Blog Frau Gehlhaar so treffend formuliert, im Arschlochfilter meiner Behinderung hängen geblieben sind. Ich bin ihnen nicht böse, die Verletzung habe ich überwunden und diese Menschen mit freundlichen Abschiedsgedanken aus meinem Leben entlassen. Das hat mich befreit.

Feinde allerdings… das sind Menschen, die mein Vertrauen mißbrauchen und mir in dem Augenblick, in dem ich ihnen arglos den Rücken zudrehe, flugs ein Messer zwischen die Rippen setzen.

Glänzendes Beispiel: die Nachbarin, die, als sie sah, daß ich ein wenig Erfolg mit meiner Praxisgründung  hatte, komplett abdrehte und alles daran setzte, mir das Erreichte zu zerstören.

Was ich, im Nachhinein betrachtet, nicht ganz verstehe, denn:

ich erinnere mich nicht, der Dame eine geladene Waffe an den Kopf gehalten  und gesagt zu haben:

Mädel, ich warne dich: WEHE,

  • du suchst dir einen Job,
  • du gehst endlich mal regelmäßig arbeiten,
  • du setzt dein zartes, dünnes, fleißiges Popöchen in Bewegung  und baust dir selber was auf – dann knall‘ ich dich ab!

Echt jetzt, daran erinnere ich mich nicht – habe ich nie getan! (Sie allerdings auch nicht.Bis heute nicht.)

PS: @Frau Gehlhaar: Sollten Sie dies hier zufällig lesen: Ich freue mich sehr, daß ich Ihr Blog entdeckt habe und ich finde, daß Sie großartig schreiben!

 

 

Petras Fragen # 5

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß. Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr Lust habt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen.

Wie spät ist es?

Eine merkwürdige Frage, gell? Tja, wie spät ist es? Wie weit bist du? Hast du all das gemacht, was du wolltest?

Nein, merkwürdig finde ich diese Frage gar nicht, eher komplex und kniffelig.

„Hast du all das gemacht, was du wolltest?“ klingt mir auch etwas nach Sterbebett und großem Fazit vor dem Tod.

Mein Leben ist ja nicht zu Ende, es hat mit dem Hallamati nur eine ganz neue, sehr überraschende Wendung genommen. Mit dieser Wendung haben sich auch einige meiner Perspektiven und Ziele verschoben bzw. neu gebildet. So habe ich gelernt, geduldig zu sein. Ich kann jetzt Lebensfreude sehr tief und intensiv empfinden. Meine Ziele und Wünsche sind „ruhiger“ geworden. Statt wie früher täglich zu joggen und dabei vom Marathon zu träumen, finde ich inneren Ausgleich beim Schreiben. Auch hier gehe ich in Ruhe kleine Schritte: wie viele Leute, die gern schreiben, habe ich mir früher gewünscht, mal einen Bestseller-Roman zu landen – ein ziemlich gewöhnlicher, alltäglicher Traum, nicht?

Derzeit ist es nun so, daß ich statt an einem Roman an einem Sachbuch zum Thema „Reiki“ schreibe, an dem ein Verlag bereits Interesse angemeldet hat. (Was nicht heißt, daß sie es ganz sicher drucken, das muß man erst sehen!)

(Doch, den Roman schreibe ich übrigens auch, das ist eine recht witzige Geschichte für sich: Meine Schwester hatte in ihrem örtlichen Wochenblatt eine Kleinanzeige entdeckt, in der jemand einen ghostwriter für einen Roman suchte. Sie schickte mir die Anzeige und ich bot dem Inserenten meine Mitarbeit an. Inzwischen sind wir fröhlich bei der Sache, telefonieren stundenlang und haben wahnwitzige Ideen für das Buch. Es sieht so aus, als sei hier ein neuer, sehr warmherziger Freund in mein Leben getreten. Jedenfalls verstehen wir uns prima und er wird uns bald besuchen kommen. (Renata fragte mich kürzlich, warum er das Buch nicht selbst schriebe? Ganz einfach: Er ist Italiener, lebt schon sehr lange hier und spricht fließend Deutsch, allerdings traut er sich nicht zu, gleich ein Buch auf Deutsch zu schreiben, deshalb suchte er sich lieber Hilfe.)

Ja, was habe ich noch nicht gemacht? Ich wollte früher unbedingt mal raus ins Weltall, hatte mich in den 80ern auch mal beworben, als die ESA Astronauten suchte (das scheiterte allerdings am fehlenden Hochschulabschluß, ich habe ja nicht studiert).

Das tut mir nicht mehr leid, die Leidenschaft für Astronomie und Kosmologie ist zwar noch da, aber sie beherrscht nicht mehr meine beruflichen Wünsche. Einen aktiven Vulkan habe ich auch noch nicht bestiegen. Ich weiß, daß ich körperlich nicht immer so eingeschränkt sein werde, wie ich es jetzt gerade bin. Ärzte und Therapeuten sagen mir immer wieder, daß bei mir noch sehr viel Heilungspotential da sei. Zudem hatte ich in der besagten Nacht das Glück, daß das OP-Team in Mannheim mich sofort und sehr professionell operiert hat, so daß sie noch größeren Schaden von mir abgewendet haben (Danke dafür!). So waren meine Heilungschancen von Beginn an besser als bei anderen Patienten in der gleichen Lage. Ich hatte großes Glück. So bin ich zuversichtlich, daß ich – mit Geduld – in absehbarer Zeit wieder gesund sein werde, wieder werde normal laufen und beide Hände benutzen können. Alles, was ich dazu brauche, ist Geduld und Durchhaltevermögen bei den Therapien, also im Training. Mit anderen Worten: einfach so weitermachen wie bisher! 😀 Falls ich also – warum auch immer – nicht mehr auf den aktiven Vulkan klettere – na und?!

Andere Wünsche haben sich dafür erfüllt: Ich lebe mit der großen Liebe meines Lebens zusammen, auf dem Land, in einem schnuckeligen Häuschen (auch wenn das im Winter ein verdammt kaltes Häuschen ist : – )), seit meiner Kindheit sehne ich mich nach einem Hund, wir haben den bezaubernden kleinen Herrn Sonntag!

Also, um Petras Frage nochmal zu stellen: Wie spät ist es?

Für mich ist genau der richtige Zeitpunkt.

Mir geht es gut, ich bin glücklich und zufrieden und dankbar dafür. Mein Leben ist erfüllt und reich (mag kitschig klingen, ist aber so.) Ich habe tolle Freunde (immer noch, trotz des blöden Hallamati) und eine klasse Familie. Trotz der Einschränkungen habe ich es wieder geschafft, mir eine kleine, aber feine Praxis aufzubauen. Ein Verlag wartet auf mein Manuskript.

Fazit: Alles geschafft.

Es ist die richtige Zeit. Meine Zeit.

 

Petras Fragen # 4

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß.Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr mögt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen.Heute fragt noch einmal Petras Sohn Carsten:

Noch ne Frage, die Carsten immer stellt:

Wo kommst du denn her?

Natürlich fragt er erst nach dem Auto, dann aber möchte er wissen, woher seine Gesprächspartner sind. Wenn jemand fremdartig spricht, möchte er auch ein bisschen übers Land erfahren. Mögt ihr mir erzählen?

Klar – bei mir hört man es sowieso, daß ich aus einem anderen Bundesland stamme 😀

Zwar lebe ich seit 1982 in Rheinland-Pfalz, bin aber geboren und aufgewachsen in Nordrhein-Westfalen, und zwar in

dieser großartigen Stadt!

Die zwei ebenso großartigen Frauen, die euch meine Stadt vorstellen, sind Gerburg Jahnke (im dunkleren Mantel) und Stephanie Überall (in hell), auch bekannt als Die Missfits. Stephanie und Gerburg erklären alles Wichtige, was man über meine Heimatstadt wissen muß, einfach zuhören. Frau Jahnke stammt sogar aus dem gleichenOrtsteil wie ich.Und, übrigens: Ich höre mich auch so an wie die zwei! 😀 😀 )

(Ich muß getz ma weiter, ich bin nämlich grade am Heulen, wissense, ich hab so Heimweh. Also, Schüsskes denn, nä?!)

Petras Fragen # 3

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß.

Ich möchte diese Fragen hier für mich beantworten und euch, wenn ihr mögt, einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie, entweder hier oder bei Petra, als Kommentar einzustellen.

Gestern fragte Petras Sohn Carsten, heute fragt seine Schwester Wiebke:

Ja, und heute fragt Wiebke – ist ja nur gerecht! Zuerst wollte sie eine andere Frage stellen, es ging um Musik. Aber da ihr ja alle Helene Fischer nicht mögt…

Welche Sorte Eis magst du am liebsten?

Wiebkes Favorit ist eindeutig Schokoladeneis, am liebsten mit Keksstückchen drin, aber ohne Sahne und jeglichen Schnickschnack!

Hmmm, jaa, das mag ich auch sehr gerne, zumal unser Freund Alessio eine Eissorte herstellt, die „Joey Ramone’s Cookies“ heißt (inzwischen der Einfachheit halber „Cookies“ – ich nehme an, ein neidischer Zeitgenosse hat ihn angezeigt wegen der Nutzung des Namens. Wenn doch solche Leute nur einfach mal arbeiten gingen, damit sie ihre überschüssige Energie sinnvoll verwenden – Alessio arbeitet schließlich auch für sein Eiscafé, und zwar sehr hart!)

Aber so gern ich „Cookies“ und „Oreo“ mag, mein liebstes Eis ist ein Eisbecher, und zwar der Amarenabecher!  Ich liebe die Amarenakirschen, und  bei Alessio kann man sich die drei Eissorten auswählen, die man drin haben möchte. Ich nehme meist Sahne-Kirsch, Pannacotta und Marzipan-Mohn. Also, ich bin kein großer Fruchteis-Fan- Schokolade, Vanille etc.ist da eher meine Ecke. Und ihr so?

Petras Fragen # 1

My dearies,

Petra stellt in ihrem Blog Voller Worte regelmäßig kleine Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen, für deren Beantwortung man aber manchmal schon etwas denken und vor allem bei sich selbst hinterfragen muß.

Ich möchte diese Fragen hier nach und nach für mich beantworten und euch – wenn ihr mögt – einladen, eure eigenen Antworten zu finden und sie – entweder hier oder bei Petra – als Kommentar einzustellen.

Heute fragt Petra:

Noch eine unsinnige Frage: Wie heißt du und warum heißt du so? Kennst du die Bedeutung deines Namens?

Unsinnig finde ich die Frage gar nicht! Linguistik finde ich spannend, und ein Name begleitet uns das ganze Leben lang, ob er uns gefällt oder nicht. Und je nach Bedeutung kann er auch Kraft geben.

Daß ich Nicole heiße, wissen ja einige von euch. Es ist die weibliche Form von Nikolaus. (Der Name stammt aus dem Griechischen: Nike = der Sieg; Laos = das Volk, also “Siegerin über das Volk“ oder Siegerin aus dem Volke“. Die familiäre Geschichte dazu ist so: Mein Vater hatte den Namen in einem französischen Film mit Brigitte Bardot gehört, so hat es mir meine Mutter erzählt, und ihr (also meiner Mutter) vorgeschlagen, das Baby, wenn es ein Mädchen werde, Nicole zu nennen. Meine Mutter war einverstanden und ich wurde ein Mädchen 😀 Während fast meiner gesamten Kindheit fragten mich Leute: “Wie heißt du?! Sind deine Eltern Franzosen?“ Oder sie konnten es nicht aussprechen und sagten „Nickoll“, mit Betonung auf der ersten Silbe. Ich war unendlich erleichtert, als ich elf Jahre alt war und eine Sängerin namens Nicole mit dem Lied „Ein bißchen Frieden“ den Grand Prix gewann. Von diesem Tag an wußte jeder, wie man den Namen schreibt und ich hörte keine blöden Fragen mehr. Im Gegenteil, Nicole wurde sogar zum Modenamen, plötzlich liefen überall Nicoles herum. Das war cool.

Meine geliebten Großeltern allerdings fanden den Namen alles andere als gut. Was sollten denn die Leute denken?! Nein, da mußte wenigstens ein ordentlicher deutscher Name dazu. Damals war „Martina“ gerade schwer in Mode, also endete ich mit Martina Nicole. In der sechsten Klasse waren wir fünf Martinas! Mein Rufname allerdings war immer Nicole, außer bei meinen Großeltern, die mich Martina riefen. Als ich zehn war, entwickelte sich „Nico“ als Spitzname, den ich sehr lange trug (einer meiner Onkel nennt mich heute noch so). Der Name „Martina“ ist mit meinem Opa im April 2008 gestorben, er nannte mich bis zuletzt so. Obwohl ich den Namen lange Zeit nicht mochte und ihn sogar aus meinen behördlichen Daten rausschmuggelte, mag ich ihn inzwischen. Als Katholikin habe ich mich auch mit meinen Namenspatronen beschäftigt, dem Heiligen Nikolaus und dem Heiligen Martin, und beide finde ich ziemlich cool (der Martinus war römischer Soldat und hat hier in Worms seinen Kriegsdienst quittiert!) Ach ja, die Bedeutung,danach  fragt Petra ja auch; – ) Im Martin steckt der Kriegsgott Mars. Na – Kriegsgott und Sieger – hätte ich einen besseren Namen bekommen können?! Für mich heißt das: don’t fuck with me, or you‘ll be fucked! Wie sieht es mit euren Namen aus?