Hätte, hätte, Fahrradkette..

Am kommenden Mittwoch, my darlings, hätteten wir nach Woquard fahren tuteten  wollen, aber das wird ja leider nix.  Auch die geplante Fahrt nach Norderney mit Edda können wir in den Kamin schreiben, da die Landesregierungen die Inseln gesperrt haben. Das heißt aber auch, daß wir uns nicht mit unserem Freund J. treffen können, dem früheren Pfarrer des Bonner Münsters. J. ist seit einem guten Jahr im Ruhestand, verbringt aber seit Jahren seine Urlaube auf Juist. Er liebt die Insel und vertritt dort immer gerne den Inselpfarrer, wenn dieser mal im Urlaub ist. Der Ruhestand fällt J. sehr schwer (wir haben ihn zuletzt kurz vor Weihnachten gesehen, als er uns im Lüttje Huus besuchte. Da hatte der Prinz ihn in Norddeich von der Fähre abgeholt und wir konnten kaum glauben, daß er schon 70 ist!). Die Sonntage seien besonders schwer für ihn, wie er uns erzählte, da müsse er immer noch aufpassen, nicht in ein Loch zu fallen, weil ihm es ihm so fehle, den Sonntagsgottesdienst zu halten. Nun, wir hatten geplant, J. auf Juist zu besuchen, aber wegen der Insel-Sperre kann er ja jetzt auch nicht hin. So eine Scheiße.

Na, der Prinz und ich planen schon für Ostern (gezwungenermaßen hier): Omas Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen, nachmittags Omas Quarktorte.) Wie wird euer Osterfest aussehen?

Nachsitzen: Karneval!

Puh! Schon seit über einer Woche sind wir zurück von unserer Karnevalsflucht, ihr Lieben, und so viel ging hier ab, daß ich mal wieder nicht zum Aufschreiben gekommen bin – Therapie-Fortschritte (klein, aber erfreulich), Orthese mal wieder kaputt, Henry der Rolli hat Luftbereifung bekommen, und ich habe eine Sucht nach Quizsendungen entwickelt und verbringe viel Zeit bei Juhtjuhp, hauptsächlich mit „Gefragt-Gejagt“ und „Der Quiz-Champion“.

Jetzt aber mal schnell zu unseren sechs Fluchttagen in Woquard…

…unter Protest zurückgekehrt mal wieder, aber das ist ja nichts Ungewöhnliches, denn bei jedem Aufenthalt in Woquard verlassen wir uns lüttje Huus nur äußerst ungern! Wie wir es uns schon vorher gedacht hatten, war es wieder ein „Indoor-Urlaub“, denn es war sehr kalt, stürmisch und äußerst naß (es regnete fast ohne Unterlaß, über alle sechs Tage hinweg). Die Fahrt war eklig, bei heftigem Regen und Sturmböen, die unseren kleinen tapferen Nissan Note heftig schüttelten, es war etwas unheimlich 😉

Unsere „Ersatz-Mama“ Herta hatte im Erdgeschoß schon die Heizkörper aufgedreht, und das war nötig, denn der eisige Sturm hatte das Huus ganz schön durchgekühlt!  Die Regenfluten hatten zudem den Grundwasserspiegel so erhöht, daß sich ein kleiner See durch einen sehr schmalen Ritz in der Kellerwand gepreßt hatte. Zum Glück ist der Keller nur ein kleiner Raum unterhalb des Hausflur-Bodens, und dort gibt es nichts, das hätte Schaden nehmen können. Herr Beckmann, der Vorbesitzer, hatte dort einige Stapel übriggebliebener Bodenfliesen gebunkert, denen war das Wasser egal. Wir nutzen den Raum derzeit gar nicht. Der Prinz hatte letztens mal einen kleinen Staubsauger gekauft, der auch Wasser aufnehmen kann, damit war das Kellerchen  in kurzer Zeit wieder trocken.

Wie üblich, schauten Herta und Bella vormittags herein. Bella, der kleine Sonnenschein, freute sich wie wild, uns (und vor allem das Bärchen!)  wiederzusehen. Ihr erster Weg führt immer zu seinem Futternapf, da klaut sie ihm etwas von seinem Trockenfutter. Dafür hat Herta immer Leckerli in ihrer Westentasche, die sie unermüdlich an beide Hunde verteilt. Das Wetter blieb kalt, stürmisch und naß. Zum Glück fühlen wir uns im lüttje Huus so wohl und heimisch, daß wir auch gut einige Tage drinnen verbringen können. Herta brachte uns erst einmal dorftechnisch auf den aktuellen Stand: Die Nachbarn gegenüber trennen sich. Das ist vermutlich nur für uns nicht sooo interessant, denn wir kennen die beiden nur vom Sehen und Grüßen, näheren Kontakt hatten wir bisher noch nicht (obwohl sie sehr nett sind, wie alle Menschen hier).

Als Herta aber erwähnte, daß die Frau plane, wegzuziehen, wurde ich hellhörig. Es gelang mir, meine Stimme neutral zu halten, als ich fragte:“ Dann nimmt sie die Kinder wohl mit?“ Es gelang mir ebenfalls, nicht jubelnd auf dem Tisch zu tanzen und eine Magnum-Pulle Sekt im Haus zu verspritzen, als Herta nickte und bestätigte: „Sie zieht zusammen mit den Kindern weg, aber alle14 Tage kommt sie am Wochenende, um ihm im Büro zu helfen“. Info für die, die mich jetzt ganz entsetzt als Kinderhasserin bezeichnen: Ihr habt recht! Ich habe gelernt, Kinder als notwendiges (wenn auch nerviges) Übel zu tolerieren, und schaffe es, mich in ihrer Gegenwart einigermaßen zivil zu verhalten. Diese beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, beide vorpubertierend, haben mir dies sehr schwer gemacht: extrem verzogen und verwöhnt (warum schaffen es spätgebärende Mütter nicht, ihren Kindern Grenzen zu setzen???), weil, wie das Mädchen mir einmal erklärt hatte, ihre Mutter ihnen gesagt hatte, sie dürften „machen, was wir wollen!“ Und das taten sie auch, jeden verdammten Tag, bis ich dem Irrsinn nahe war und den Kauf des Hauses zu bereuen begann.

Der Prinz versuchte mich zu trösten: “Schatz“, sagte er, bis es soweit ist, daß wir hierherziehen können, wohnen die bestimmt nicht mehr bei ihren Eltern, da studieren die schon irgendwo anders!“

Aber nun hat es das Schicksal doch anders gewendet. Natürlich ist es immer bedauerlich, wenn eine Ehe auseinandergeht, vor allem, wenn Kinder da sind, die ihren Vater ebenfalls lieben und die Mutter nicht bereit ist, den Kindern auch Zeiten mit dem Vater zu gönnen (ich weiß das sehr gut aus eigener Erfahrung.) Deshalb finde ich es prima, daß die beiden gegenüber offenbar eine gute Möglichkeit gefunden haben, sich in Freundschaft zu trennen. Dazu gehört ja auch eine gewisse Größe. Ich jedenfalls bin zutiefst dankbar und erleichtert, daß die beiden Dämonenkinder, wie ich sie immer genannt habe, nicht mehr hier wohnen. Ich wünsche ihnen und ihrer Mutter alles Gute, aber, wie Oma immer sagte: „Geh mit Gott, aber flott!“ Allerdings: Billy, der bildschöne Australian Shepherd der Familie, bleibt hier, bei dem Mann. Das freut vor allem unser Bärchen, denn er verbellt Billy immer sehr erbittert, wenn dieser es wagt, mit seinem Herrchen am Haus vorbeizulaufen.

Die Tage vergingen wunderbar ruhig und wir waren wieder einmal sehr dankbar, daß es bei den Protestanten keinen Karnevalsscheiß gibt. Mein Geburtstag fiel auf den Rosenmontag. Das wäre gar nicht aufgefallen, aber der Prinz mußte mir gleich morgens sagen, daß er kein Café gefunden hatte, in das er mich zum traditionellen Frühstück hätte ausführen können, denn fast alle Cafés haben montags geschlossen! Um diese Zeit sind ja kaum Urlauber in der Gegend, nur Karnevalsflüchter wie wir, so schließen viele Betriebe gleich montags und dienstags. Der Prinz war sehr enttäuscht, denn es war ja mein erster Geburtstag im lüttje Huus.

Allerdings, verriet er mir, habe er kleine Bratwürstchen, Bacon, Eier und weiße Bohnen eingekauft und könne mir somit ein English breakfast anbieten.  Da ich sowieso noch im Schlafanzug war und wenig Lust hatte, mich anzuziehen und in den Regen, den Sturm und die Kälte rauszugehen, freute ich mich natürlich sehr und der Prinz warf gleich den Herd an. Tee haben wir, als gute Bald-Ostfriesen, immer im Haus – und wir stellten fest, daß der gute Tee von Thiele durchaus mit einem English Breakfast Tea mithalten kann.

Auf die Bohnen verzichtete ich. Weiße Bohnen, egal in welcher Größe, schmecken mir nicht, aber der Prinz mag sie. Zudem hatte er sich die Mühe gemacht, die Toastscheiben, statt sie in den Toaster zu stecken, in der Pfanne mit Butter anzurösten, so wie ich es aus England kenne. Die sausages hatte er drumherum drapiert und auf dem Toast lag ein Spiegelei (sunny side up). Da ich Tomaten nicht ausstehen kann, übernahm der Prinz auch diese.

Nach dem Frühstück bekam ich Geschenke, dieses Shirt:

plutoshirt

Ist es nicht super? Wie findet Ihr’s?

Und diese DVDs:

kosmos

Beide Geschenke sind Herzenswünsche! ❤

Nachmittags kamen, auf meine Einladung, Herta sowie Edda und Tinus rüber, auf ein Glas Sekt. Herta und Edda verstehen sich gut und mögen einander gut leiden. Herta und Tinus wiederum kennen einander seit Jahrzehnten, sie sind beide im Kirchenvorstand. Die beiden redeten entspannt viel op Platt miteinander. Edda, der Prinz und ich verstehen Platt ganz gut, können es aber zu unserem Bedauern noch nicht sprechen. Aber daran arbeite ich! 😀 Es fühlte sich so wunderbar familiär an, mit den drei Lieben ❤ .

Edda fragte, wie alt ich nun eigentlich sei. Als ich sagte „59“, war ihre Antwort: „Ey, da könnte ich ja deine Mama sein!“ „Oh nee, lass mal“, lachte ich, „ich find’s gut, daß du meine Freundin bist!“

Es folgte ein allgemeines Philosophieren über das Alter (Edda und Tinus werden dieses Jahr beide 80, Herta 77). „Wahrscheinlich krieg‘ ich ’n Moralischen, wenn ich 80 werde“, sagte Edda düster, „und sauf mir einen an.“

„Ich nicht“, sagte Tinus fröhlich, „ich fühle mich wie 65!“ Kein Wunder – er ist frisch verheiratet, total verliebt in seine Edda, und er spielt regelmäßig Tennis 😉

Am Abend ging es rüber nach Greetsiel, da führte mich der Prinz zum Essen aus, ins Hohe Haus, das eigentlich ein Hotel ist, in dessen Restaurant man aber sehr lecker essen kann. Es schmeckte wundervoll, wir tranken Jever dazu, und ich hatte fast schon vergessen, was für ein tolles Bier das ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich hatte mal wieder einen wundervollen Geburtstag – der nächste ist rund, da möchte ich etwas Besonderes machen, habe aber noch keine Idee. (Im Februar Geburtstag zu haben ist schiet, da kann man draußen nichts veranstalten!)

Am Dienstag und (Ascher)Mittwoch machten wir uns noch eine gemütliche Zeit auf der Couch. Ich hätte mir gern in der Messe das Aschenkreuz geholt, aber das kennt die evangelische Liturgie nicht, wie mir Herta erklärte. Es gibt in Pewsum, also praktisch gleich nebenan, eine katholische Kirche. Die ist sogar ausgeschildert, so selten sind die hier!

Am Mittwochabend mußten wir wieder zurückfahren. „Irgendwann, mein Schatz“, sagt der Prinz dann immer, „irgendwann kommen wir hier an und müssen einfach nie wieder zurück!“ Ich kann es nicht erwarten. Jetzt muß es nur schnell Ostern werden, denn dann geht es wieder zurück in die Ostfriesenheimat!

 

 

 

 

Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage!

Heute Abend, gegen sechs, my dearies, düsen wir wieder ab in die zweite Heimat. Jürgen, unser wunderbarer Vermieter, füttert die Katzenmädels und sorgt dafür, daß sie in der Baller-Nacht im Haus sind. Die Heizung im Lüttje Huus hatte zwischendurch mal wieder den Geist aufgegeben, aber nur, wie der von Herta sofort gerufene Techniker feststellte, weil kein Wasser mehr drin war. Also keine Katastrophe. „Du zeigst mir, wie das mit dem Nachfüllen geht, damit ich das weiß!“  hat Herta dem Prinzen erklärt. Ist sie nicht ein Goldstück?! Gestern Abend habe ich noch mit Werner, Hertas jüngerem Sohn, telefoniert. Wir möchten Herta gern ewas zu Weihnschten schenken, kennen aber ihre Interessen nicht soo genau, und mit einem Geschenk für Bella wollten wir uns auch nicht zufriedengeben. Werner wußte gleich was: Einen kleinen Präsentkorb schlug er vor, mit alkoholfreiem Glühwein zum Beispiel (daß Herta, die Protestantin, keinen Alkohol trinkt, hatten wir schon mitbekommen, daher ist Wein hier aus der Gegend als Geschenk auch nicht passend.) Herta liebe Niederegger Marzipan, verriet Werner weiter, und „Was Duftendes“. Wir werden ihr da noch etwas Schönes zusammenstellen, denn vor dem 24. müssen wir wohl nochmal einkaufen – wir wollen noch einen einigermaßen günstigen DVD-Spieler fürs Lüttje Huus anschaffen, denn Weihnachten feiern, ohne „Notting Hill“ zu schauen – das geht für uns nicht! Das ist unser Weihnachts-Kultfilm!

Vor dem 24. bauen wir natürlich noch unseren Baum auf, dabei spielt in voller Lautstärke Bachs herrliches Weihnachtsoratorium (siehe Überschrift ; ) ) Ich liebe es!  In Bach kann ich voll und ganz aufgehen.

Wir lesen uns Anfang Januar wieder – ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest und ein glückliches und mit viel Lachen und Liebe angefülltes 2020!

Ihr rockt!!!

Oma und Antonin :D

Gestern, meine Lieben, zog ab dem Vormittag ein herrlicher „Sonntag-bei-Oma-“ Duft durchs Haus, denn der Prinz kochte Hühnersuppe nach Omas Art. Er hatte sogar Buchstabennudeln und Markklöße besorgt, damit es so original wie möglich geraten sollte. Und es war köstlich! Bis heute mittag war die Suppe dann so richtig gut durchgezogen und schmeckte noch besser als gestern. Während der Prinz noch am Herd rumkruschte, las ich wie festgewachsen im zweiten Band der „Kane and Abel“ – Trilogie. In einer Szene geht ein junger Cellist die Straße entlang „und pfiff das Cello-Konzert von Dvorak vor sich hin“.

Das Cello-Konzert? Hat Dvorak also nur eines geschrieben? wunderte ich mich. Der Prinz, ehemaliger Orchestermusiker, bestätigte das nicht nur, sondern holte gleich sein Eipätt und ließ das Konzert bei Juhtjuhp abspielen. Wunderbar! Und wie das bei Juhtjuhp ist, folgte von selbst gleich das nächste Video: Dvoraks großartige Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Bis dahin hatte der Prinz uns beiden schon Suppe serviert und wir genossen Omas herrliche legendäre Hühnersuppe zu Dvoraks ebenfalls herrlicher Sinfonie. Kein übler Start in die neue Woche, oder? 😀

 

Vorfreude!

Der Oktober dauert noch zweieinhalb Wochen, Ihr Lieben, dann haben wir zwei Feiertage, den Reformationstag (nicht hier bei uns) und Allerheiligen (nicht im Norden). Wie auch immer – das wird ein langes Wochenende, und wir verbringen es in Hogwarts! Außerdem freue ich mich schon auf Weihnachten (Ja, viiieel zu früh, ich weiß). Eigentlich war geplant, dass Schwesti und ihr Mann nach Hogwarts kommen und wir Weihnachten zu viert verbringen, aber da ist Schwesti etwas dazwischengekommen, so daß es leider nicht klappt. (Aber ich habe das Weihnachtsgeschenk für den Prinzen auf den Weg gebracht, hehe). Habt ihr eigentlich auch schon Weihnachts-Süßkram verputzt? (Geständnis: Ich hatte schon Dominosteine, Lebkuchen in Massen und Marzipan 😉 )

fix ’ne Zwischenmeldung,

darlings, denn ich schreibe immer noch am Urlaubsbericht 😉

Gestern besuchten wir spontan meinen Brudi im Schwäbischen, um ihnen die Schlüssel zum Lüttje Huus zu bringen und ihnen einige Tipps für die Tage zu geben, die sie irgendwann noch in diesem Monat in Hogwarts verbringen werden. Gleich nach unserer Ankunft holte der Prinz uns  allen schnell Essen beim Thai-Imbiß. Wir fuhren alle zusammen zum Zeltlager, in dem Marie, meine Nichte, eine Woche verbracht hatte.  Eine kleine Kirchengemeinde im Ort hatte das (Mädchen-) Lager organisiert (das Jungs-Lager beginnt heute für eine Woche, Paul ist dabei). Es ist wohl üblich, dass am letzten Lagertag die Eltern ihr Kind  mit einem Kuchen „auslösen“ und es danach Kaffee und Kuchen für alle gibt. Brudi fragte, ob wir Lust hätten, dabei zu sein. Klar, wir fuhren gern mit.  Kaum angekommen, mußten wir uns allerdings zuerst mal  in einem stickigen Zelt auf Biergartenbänke zwängen, denn die Kinder und Teenies wollten ihren Eltern in Form von Liedern und Sketchen von ihrer Zeltlager-Woche erzählen. Üblicherweise, wenn es heißt „Die Kinder führen jetzt was vor“, bricht bei mir kalter Schweiß aus und ich denke an Sartre  („l’enfer, c’est les autres“). Es war dann aber doch ganz gut auszuhalten (und Marie war eh mit ihrer neuen Freundin auf dem Gelände unterwegs). Der Prinz fand danach  für uns eine Sitzbank im Schatten und besorgte uns Kaffee und Kuchen.  Zwischenfrage: Warum lieben die Deutschen diese grauenhafte Filterplörre so sehr? Meiner Meinung nach gibt es vier Bereiche, von denen die Deutschen unbedingt die Finger lassen sollten, weil sie es einfach nicht  können: Wein, Käse, Kaffee  und Fremdsprachen.

Zurück bei Brudi, entdeckte ich am Haus meine geliebte kleine „Wilde Maus“, wie ich mein Motorrollerchen getauft hatte. Ich vermisse das Rollerfahren, bin aber sehr froh, daß ich die Wilde Maus vor einer Weile meinem Brudi überlassen habe, da sie bei uns seit dem Hallamati  ja nur ungenutzt im Hof stand. Er fährt sie täglich und er liebt sie. Marie liebt sie ebenfalls. Sie nennt die Maus „Möö-möö“ (wegen des Motorengeräusches beim Starten 🙂 ) Marie ist leidenschaftliche Turnerin. Da sie jetzt so groß ist, daß sie mit den Füßen aufs Trittbrett reicht und sie einen eigenen Helm hat,darf sie jetzt offiziell mitfahren, so fährt ihr Papa sie fünf Mal in der Woche nach Stuttgart. Dort trainiert sie im Kader des Leistungszentrums für Kunstturnen.

(Nein, sie tut das nicht, weil ihre Mutter Sport unterrichtet und über ihre Tochter einen unerfüllten Lebenstraum ausleben wollte- Marie liebt das Turnen mit heißem Herzen und freut sich auf jedes Training!) Zum Training will und muß sie aber mit dem Möö-möö fahren! Und ich bin glücklich, daß die Wilde Maus wieder ein ausgefülltes Leben hat und Liebe und Anerkennung bekommt. (Ich muß immer noch darüber lachen, daß die neighbourina damals wohl glaubte, ich scheffele Millionen mit dem Reiki und leiste mir deswegen einen Scooter… )  Aber draufsetzen, for the good times, wollte ich mich doch nochmal. Der Prinz hielt die Maus fest, Brudi hielt mich fest, und schon saß ich, wie in alten Zeiten, im Sattel. Hier: (Ich sehe müde aus; der Nachmittag im Zeltlager mit den vielen Menschen hat Kraft gekostet).

mömö

Es fühlte sich so vertraut an – am liebsten wäre ich gleich losgefahren! Wie man sieht, pflegen Brudi und Familie die Maus sehr liebevoll. (Die  kleinen Schrammen vom letzten Unfall sind nur für mich und Brudi sichtbar, weil wir wissen, wo sie sind.)

Und ja, ich bin sehr sicher, daß ich in absehbarer Zeit wieder einen Roller fahren werde (dann spare ich aber auf eine originale Vespa.) Jetzt werde ich umso motivierter die linke Hand trainieren!

Ein verfressener Freitag

ist das wohl heute, meine Lieben, denn: firstly haben wir Pizza- und Rotwein-Tag, und secondly bin ich heute sieben Jahre anfallfrei! Den letzten Anfall hatte ich am 5. Juli 2012, hier ist die Geschichte festgehalten. Das Einnehmen der Epilepsie-Medikamente morgens und Abends ist inzwischen für mich genauso zur Routine geworden wie das Zähneputzen. Die Anfallfreiheit feiern wir inzwischen gewohnheitsmäßig bei Esther und Alessio mit einem Eisbecher, und darauf freue ich mich jetzt. Ich wünsche euch ein wunderbares Wochenende!

Vaddertach: Nachlese

Großes Vatertags-Gedöns machen wir nicht, my dearies. Der Prinz braucht keine Feiertags-Ausrede, wenn er mal mit Freunden weggehen will. Die Jungs machen dann halt was aus und gut ist. Der kleine Herr Sonntag und ich versorgen uns rechtzeitig mit Knabber- und Süßkram und netflixen den Abend durch (dem Prinzen entgehen dann zwar spannende Folgen bei GEO und Terra X, aber… nu ja. Damit kann er leben.Wir nehmen den Vatertag also eher als willkommenen Feiertag, wie die meisten Leute. Worauf wir uns hier im Dorf immer freuen, ist ein Ausflug zum Sportplatz des TUS. Den gönnten wir uns auch gestern:

Der Sportverein lädt jedes Jahr am Vatertag auf der Wiese hinter dem Sportheim zum Grillen ein. Den Erlös verwenden sie für Dinge, die gerade anstehen (Sportmaterial, Ausflüge, und so weiter). Es gab verschiedene Bratwürste (Schwein und Rind), Brötchen mit Schweinekamm und andere sehr fette und mächtige Sattmacher. (Das Fleischzeugs stammt aus der Produktion unseres Dorfmetzgers, Manfred, der sein Handwerk wirklich versteht.) Die Landfrauen hatten ebenfalls wie jedes Jahr ihr Bestes gegeben und herrliche Kuchen gebacken. Eigentlich hatten der Prinz und ich gestern geplant, das Mittagessen einfach zum Sportplatz zu verlegen, schafften es aber erst am späten Nachmittag hin. Rollfi, mein Austausch-Rolli, meisterte den wackeligen Trip über die Wiese hinter dem Sportheim super. (Olli ist immer noch in Reparatur mit der Bremse, es wird wieder teuer und ich verhandele derzeit mit der Krankenkasse über einen neuen Rolli, da wirtschaftlicher und somit sinnvoller.)

Wie meist, waren schon (oder noch) etliche Bekannte dort. Die meisten hatten allerdings schon gegessen und waren wieder zu Hause. Die Filmfreundin ist mit ihrem Liebsten per Wohnmobil in Südtirol unterwegs, aber dafür war Marina da, die wir bei unseren allerersten Gassigängen mit unserem Mausebären kennengelernt hatten. Marina und ihr Mann haben einen bezaubernden french Bulldogrüden namens Chico. Der Prinz besorgte mir „Futterage“ (Opas Wortschöpfung ❤ ), ein Bratwurstbrötchen und ein großes Radler, danach herrlich sahnigen Käsekuchen. Rein zufällig blieb ein Stückchen der Bratwurst übrig und fand seinen Weg, in eine Serviette gewickelt, zunächst in meine Jackentasche und dann in die Schnauze eines gewissen Bärchens (hier natürlich ohne Serviette!) 😀 Das war wieder richtig schön beim TUS – und wir konnten mit unserem Besuch zur geplanten Vereinsfahrt beitragen!

Abends gab es bei GEO noch eine spannende Doku über Sokrates und sein Leben ( heute ist Konfuzius dran, gestern hatten wir Buddha). Philosophie ist schon faszinierend, ich dachte viel an Gerrit, meinen Onkel, der letztes Jahr starb – er hatte neben Schiffbau auch Theologie und Philosophie studiert (ich wünschte, ich hätte nur einen Bruchteil seines Wissens!). Heute ist wieder Pizza- und Rotwein-Abend, yay! Habt einen guten Start ins Wochenende, Ihr Lieben!

OMNOMNOM

Die Filmfreundin ist meiner Meinung nach eine hübsche Frau und sie hat eine tolle Figur. Dennoch glaubt sie, wie so viele Frauen, sie sei zu dick und müsse abnehmen. Deswegen  mache ich öfter mal (lieb gemeinte!) Witzchen über sie und nehme sie ein wenig auf den Arm. Daß sie definitiv nicht abnehmen muß, glaubt sie mir nicht. Vorhin schickte sie mir das hier per WhatsApp:

kuchenessen

Großartig, oder? (Morgen fahren wir nach Woquard, da sind im Kühlschrank noch zwei Tafeln weißer Schokolade 😀 )

 

 

 

 

 

 

Unser Start ins neue Jahr (verspäteter Bericht)

Moin, meine Lieben!

Schon am 6. Januar, in der Nacht, sind wir – wie immer unter Protest – wieder hier eingelaufen. Die Katzen freuten sich sehr, sie waren gut genährt und recht gelassen. Erstaunlicherweise hatten wir hin genau sechs und zurück sogar nur fünf Stunden gebraucht – keine Staus, fast völlig freie Autobahnen. Erst nachmittags losfahren lohnt sich!
Im lüttje Huus in Woquard hatte unsere wunderbare Nachbarin Herta wieder die Heizkörper aufgedreht und sogar die Kerze in der Deko-Laterne angezündet, die im Windfang an der Haustür steht. (Hier in Worms hatten wir auch eine, auf der alten Bank vor dem Tor, aber die hat kürzlich mal wieder jemand geklaut (schon zum zweiten Mal.) So empfing uns ein heimeliges Licht, das war schön, so liebevoll!

Der kleine Herr Sonntag freute sich wie wild, als er kapierte, wo wir nach seinem langen Schlaf auf der Auto-Rückbank angekommen waren. Er flitzte wie angestochen durch alle Räume und kuschelte sich dann glücklich auf der Couch an uns.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir ruhig im Haus, denn es war trübe, grau, naß und kalt. Ja, auch acht Grad plus sind für mich kalt. (Herta läuft da noch mit kurzen Ärmeln rum!) Der Prinz wollte der Buche an der Grundstücksgrenze zur Straße hin einige herabhängende Zweige kürzen, weil er gesehen hatte, daß sie bei etwas höheren Autos die Dächer berührten. (Hier in unserem Wormser Dörfchen hätte uns diese Tatsache längst eine anonyme Anzeige bei der Stadtverwaltung eingebracht . 😀 ) Also besorgte der Prinz sich in seinem neuen Lieblingsladen, dem Raiffeisen-Landhandel, so eine Astschere an einem ganz langen Stiel, deren Schneiden man über einen Seilzug bedient, der wiederum über Rollen läuft. (Zwei Tage später: mega-Muskelkater 😀 )
Wir sind jetzt  übrigens Mitglieder in der IG (Interessengemeinschaft) Woquard. Das ist ein Verein, der so etwas wie die Zentrale ist, in der die Aktivitäten aller örtlichen Vereine zusammenlaufen, wie zum Beispiel das Aufstellen des Maibaumes, das Feuerwehrfest, der Tag des Boßelns, das jährliche Schlickschlittenrennen, der kleine Weihnachtsmarkt und einiges mehr. An diesem Tag war das Abbauen der Weihnachtsbeleuchtung geplant. Der Prinz gesellte sich dazu, sowohl um zu helfen, als auch um sich als „der Neue“ vorzustellen. Die Begrüßung war herzlich, wie es bei den Friesen üblich ist. Die elektrischen Lichterketten waren schnell abgebaut. Danach gab es erstmal einen Korn für alle (hey, es war schließlich ganz schön kalt! Höchstens acht Grad!). Um die Gefahr einer gefährlichen Erkältung zu verhindern, gab es zum Abschluß der harten Arbeitsaktion im Gemeindezentrum noch Grog 😀 Der Rum, den sie dafür verarbeiteten, heißt „GS Holborn“ (Lecker – haben wir jetzt auch hier Zuhause 🙂 ) Der Vorsitzende (V) der IG tippte dem Prinzen beim Schlürfen auf die Schulter.
V: „Weißt du, warum auf der Flasche „GS“ steht?“
Prinz: “Nee…?“
V, trocken: “Grippeschutz.“
Wissta Bescheid,nä? 😀 😀 😀

Dann erwähnte ich mal im Gespräch mit Reinhardine, Tinus‘ Schwester, daß ich mir eine Skihose für Spaziergänge auf dem Deich bestellt hatte. (Ja, Reinhardine ist ein üblicher friesischer Frauenname). Allerdings hatte ich beim Bestellen aus Gewohnheit auf Größe M geklickt und nicht bedacht, daß ja die Jeans und die Orthese noch darunter passen müssen. Linkes Hosenbein also wegen Orthese zu eng, Rücksendefrist für Buxe schon abgelaufen. In Friesland ist es im Dorf durchaus üblich, daß Leute einfach mal so zum Schnacken reinschauen. Dann kocht man Tee und stellt Kekse und/oder Krintstuut (→Korinthenstuten, also süßen Stuten mit Rosinen) mit Butter drauf dazu und macht es sich gemütlich. Früher wäre das für mich Alptraum pur gewesen, aber jetzt, in Woquard, macht es mir Spaß, wenn jemand spontan hereinschaut. Meist ist das Herta, und wir schnacken dann immer sehr lustig und gemütlich miteinander. Diesmal war es Reinhardine, die kam und mir ihre Skihose anbot, die sie nicht mehr trägt. Das fand ich SO lieb!
Am nächsten Tag kam sie nochmal kurz rein und sagte:“Ich habe gar nicht daran gedacht, daß du ja größer bist als ich – die Hose könnte dir zu kurz sein!“
Da mußte ich lachen. „Reinhardine“, grinste ich, „ich bin vor allem breiter als du, ich bekomme sie vermutlich gar nicht über die Hüften!“ Das stellte sich leider als zutreffend heraus ( weiße Schokolade! :), aber nächste Woche kommt eine andere, die ich bestellt habe (diesmal größer).
Am Heiligabend machte der Prinz “traditionsgemäß“, wie er sagte, Kartoffelsalat mit Würstchen.Wir hatten es gemütlich, und zum ersten Mal hatten wir uns für einen künstlichen Weihnachtsbaum entschieden, von Fairytrees. (Gern hätte ich den Kunstbaum meiner Großeltern mitgenommen, aber von ihren Sachen ist nichts mehr da, und diejenigen, die nach ihrem Tod die Wohnung ausgeräubermt haben, verweisen mich bei Fragen geschickt untereinander hin und her.)
Jedenfalls fanden wir unseren Baum sehr schön und gemütlich (ich kann Fairytrees empfehlen, tolle Qualität!).
Der Prinz überraschte mich mit diesen beiden Schätzen aus meiner Wunschliste bei Tante Amazonien:

2bücher
David Crystal ist Professor für Linguistik an der University of Hull in England und einer meiner bewunderten Helden. Sein Sohn Ben Crystal ist ebenfalls Linguist (Spezialgebiet: Shakespeare). Er ist Shakespeare-Schauspieler und -Regisseur – er hat im Globe Theatre dafür gesorgt, daß sie dort Williams Stücke auch in OP (=original pronunciation), also in der damals üblichen Aussprache, aufführen. Für Leser, die sich gern näher mit Shakespeare, seinen Werken und seiner Zeit beschäftigen möchten, sich aber an das Thema nicht recht herantrauen, hat Ben Crystal das wunderbare, sehr hilfreiche und informative Buch Shakespeare On Toast geschrieben. Ich empfehle es sehr!
Mein neues herrliches Wörterbuch enthält Worte des Englischen, die damals zur Alltagssprache gehörten, heute aber kaum noch bekannt sind (Shakespeares Königin war Elizabeth I.), sowie Worte, die The Bard sich einfach ausgedacht hat (das sollen viele gewesen sein). Die beiden Crystals erklären jedes Wort in diesem Buch an einem Beispiel aus einem Stück Shakespeares. Dazu gibt es Sahnehäubchen wie Extraseiten mit Begriffen wie zum Beispiel Kleidungsstücke,

crys_detail

Waffen und mehr. Wenn ihr mehr wissen wollt, gebt bei Juhtjuhp einfach „Ben Crystal“ ein und genießt! Viel Spaß!

Ach ja, das andere Buch hat mich deswegen interessiert, weil ich weiß, daß in den 1830er Jahren Leute aus meiner Familie (väterlicherseits) in die USA ausgewandert sind. Es gibt unseren Nachnamen unter Anderem in Texas und Colorado. (Leider ist ja auch ein gewisser Friedrich Trump ausgewandert – wie sehr ich wünschte, er wäre in Deutschland geblieben – oder er hätte ein Kondom benutzt!

Die Feiertage, ich gestehe es, verbrachten wir dekadent mit Essen und Schlafen. Der Prinz hatte beim Einkaufen Wildgulasch entdeckt und gleich etwas mehr für die Feiertage mitgebracht.Dazu machte er abwechselnd Klöße und Nudeln. Daß an Süßkram auch kein Mangel herrschte in diesem Urlaub, zeigen meine Taille und meine Hüften jetzt 😀 😀 😀

Der Prinz bekam von mir bunte Geschenke: Es „asterixte“. 🙂
1. Die Trabantenstadt. Ich schenkte ihm dieses Asterix-Buch, weil eine seiner Leidenschaften (und Fachgebiete) neben Fotografie, Grafik und Jura die Architektur ist. Das eigentlich wunderschöne Heidelberg hat einen sehr häßlichen Stadtteil, der fast nur aus Hochhäusern besteht, er heißt Emmertsgrund. Man kann die Hochhhausklötze von der Autobahn aus sehen, gegen den Hintergrund des waldigen Hanges wirken sie noch häßlicher. Der Prinz steht aber auf Wolkenkratzer-Architektur und sagt jedes Mal: “Hach… die Trabantenstadt!“Das speicherte ich dann im Hirn-Ordner „Schatz-Geschenke“ ab.

2. Asterix und Kleopatra (der Film). In den letzten Monaten hatten wir bei Terra X und anderen Doku-Kanälen via Netflix einige spannende Dokus über die Sphinx gesehen und jedes Mal lachend gesagt:“… nur schade, daß Obelix die Nase kaputtgemacht hat!“ Eine der Dokus hatte zu unserem Entzücken sogar den betreffenden Ausschnitt des Trickfilms gezeigt! Also wanderte der Film ebenfalls in den Ordner. Der Prinz freute sich darüber ebenso sehr wie ich mich über seine Bücher, es war eine sehr schöne Bescherung. Der Prinz hatte noch eine Tiefkühl-Beerenmischung besorgt, die löffelte er in unseren Sekt, so hatten wir an Weihnachten und an Silvester ein köstliches Getränk.
A propos Silvester: Unser Vermieter hatte dafür gesorgt, daß in dieser Nacht beide Katzen sicher im Haus waren, da kann man sich auf ihn verlassen. (Tiernärrische Vermieter zu haben, ist ein echter Glücksfall!). Er hat sie täglich gefüttert, so daß sie uns ausgeglichen und wohlgenährt begrüßten, als wir heimkamen.

Da wir unseren Ersatz-DVD-Spieler noch nicht im lüttje Huus untergebracht haben, kam der Film erst jetzt (gestern Abend) zum Einsatz. Ich hatte völlig vergessen, wie nervig-hektisch die Asterix-Filme sind!

Aber auch Herta, Edda und Tinus freuten sich über unsere Mitbringsel: Herta schenkten wir einen loop-Schal, der zu ihrer Lieblingsjacke paßt, mit der sie immer mit Bella Gassi geht, sowie ein Kirschkernkissen mit einem hübschen Bezug.
Edda hatte ich beim letzten Besuch gefragt, ob sie eigentlich je das Buch gelesen habe, nach dem ihre Eltern sie benannt haben, die Edda. Sie hatte verneint, aber gesagt, daß sie sie unbedingt noch lesen wolle.
Tinus hatte einmal erwähnt, daß er den Duft von Vanille sehr möge. Beide Aussagen hatte ich mir gemerkt. Das Buch war schnell besorgt. Für Tinus, der viel Wert auf Körperpflege legt, fand ich in einer Parfümerie eine schön aufgemachte Geschenkpackung mit nach Vanille duftendem Duschgel, Bodylotion und Deostift. „Guck mal, Schatzilein!“ strahlte er Edda an. Es war deutlich zu sehen, daß beide sich sehr freuten. Das freute uns natürlich auch.
Die Woche bis Silvester verbrachten wir überwiegend im Haus. Das lag, offen gesagt, hauptsächlich an mir, da es trübe, naß, kalt und windig war. Das ist schon hier im Südwesten keine Freude, aber in Ostfriesland erst recht nicht 😉 Und da ich immer noch nur langsam gehen kann, bin ich kaltem Wind recht ausgeliefert, denn ich kann ja zum Aufwärmen (noch) nicht stramm und flott marschieren. Da bleibe ich lieber mit einem Buch und Tee gemütlich auf der Couch (derzeitige Bücherserie: „Call the midwife“, das sind die Bücher, auf der die gleichnamige BBC-Serie beruht – Kennt die jemand von euch? Wenn ja: Wie ist eure Meinung dazu?).

Silvester war nicht besonders viel los, zum Glück. Viel Ballerei gab es nicht. Hauptsächlich die Nachbarn,die Kinder haben, waren draußen. Unserem kleinen Herrn Sonntag ging das Geknalle komplett an seinem kleinen Arsch vorbei. Er war völlig unbeeindruckt. Herta war irgendwo zu Besuch, wir hätten gern mit ihr angestoßen. So gingen wir wieder rein, ins Warme, und tranken unseren Beerensekt allein. Die restliche Nacht war ruhig (Dorfleben rulez!) und die Tage bis zur Rückfahrt verbrachten wir gemütlich und in aller Ruhe. Herta kam öfter zum Tee und unterhielt uns mit Geschichten aus der Vergangenheit des Dorfes, zum Beispiel, wie 1962 eine Springflut den Deich um Woquard fast völlig zerstört hatte und wie einmal ein Blitz mit einem gewaltigen Knall in das Kirchendach eingeschlagen hatte, das damals noch mit Schiefer gedeckt war, und sie noch wochenlang danach Schiefersplitter in ihrem Garten gefunden hatte.

Am 5. Januar schafften wir es dann endlich, nach Weener zu fahren und Lars, den einige von euch als „Lobo“ hier aus den Kommentaren kennen, in seiner Buchhandlung zu besuchen. Zuletzt hatten wir uns im Mai 2010 gesehen, beim Mittelaltermarkt in Rastede, also eineinhalb Jahre vor dem Hallamati. Lars wußte natürlich, was 2011 passiert war; der Prinz hatte damals ja hier im Blog Bescheid gegeben. Umso größer war die Wiedersehensfreude. Bevor wir weiterzogen, tat ich noch etwas sehr Kluges: Ich nahm Ottos Autobiographie „Kleinhirn an alle“ mit. (Großartiges Buch, sehr zu empfehlen!)

 

otto
Der Prinz hat ein Konto bei audible und lud das Hörbuch dazu (von Otto selbst gelesen! !!einself!) auf sein Eifon, so daß wir es auf der Rückfahrt in Ruhe hören konnten. Danke für die Empfehlung, Lars!

Nun sind wir wieder hier und frieren… Herta rief gestern an, um einen „Sturmschaden am Haus“ zu melden. Der erschreckte  Prinz sah vor seinem inneren Auge schon ein halb abgedecktes Dach… bis Herta ihm lachend verriet, daß der Wind auf der Terrasse zwei Gartenstühle umgeworfen und einen davon in den Garten geweht hat! 😀 😀

Aber die Heizung ist doch nochmal ausgefallen.  Unser Engel Herta rief den Techniker an, der ein neues Gebläse einbauen mußte. Na, meinte der Prinz, da wir ja über Karneval wieder dort sein werden, sei es wichtig, daß es warm im Haus sei. Jawoll! Bin dafür! Warm ist gut! Wie geht es euch, was treibt ihr derzeit?

 

Leckere Geschenke

Vorgestern hatten wir einen gemütlichen Abend, darlings. Peter, unser Ortsvorsteher, und seine Lebensgefährtin hatten uns zu sich eingeladen, zu einem gemütlichen Abend auf der Terrasse.

Die zwei sind gerade von einem Südfrankreich-Urlaub zurückgekommen und hatten uns etwas mitgebracht, das sie uns überreichen wollten.

Um Pfingsten herum hatte unser Dorf sein 1.225. Jubiläum gefeiert, kurz danach wurde Peter 50 Jahre alt. Da das Wetter warm und sonnig war, hatte er sich kurzerhand eines der Festzelte von der 1.225-Jahr-Feier reserviert, die noch auf dem Sportplatz standen. Der Prinz und ich waren uns nicht sicher, was wir ihm schenken könnten, so fragte ich einfach M., Peters Schwester, die zufällig auch eine Kollegin des Prinzen ist. M. und ich verstehen uns sehr gut und hängen öfter mal miteinander ab, vorwiegend in der Eisdiele bei Esther und Alessio 😉 M. verriet uns, daß Peter und seine Gefährtin leidenschaftliche Wohnmobilisten seien. Das war ein guter Tipp, so suchten wir beim Buchhändlerfreund einen kleinen Bildband über Wohnmobilreisen in Europa heraus, den wir Peter bei der Geburtstagsfeier überreichten. Er freute sich sehr. Kurz danach feierte M. Ihren 60. Geburtstag. Da sie, wie ihr „kleiner“ Bruder, in unserer Straße wohnt (unten, am Anfang), konnte ich bequem mit Olli hinrolli-en 😉  Eine weitere Kollegin des Prinzen, E, begleitete mich zusammen mit ihrem Mann dorthin (diese beiden laden uns öfter zum Essen o.ä. in ihren Wohnwagen ein, der auf einem Campingplatz am Rhein steht). Auch mit dieser Kollegin bin ich hin und wieder in der Eisdiele anzutreffen 😀 ). Bei M.s Geburtstagsfeier waren natürlich auch Peter und seine Gefährtin (die im Dorf den liebevollen Spitznamen “First Lady“ hat) anwesend. Sie erzählten uns, daß sie einen Urlaub in Südfrankreich planten, in der Provence. Der Prinz und ich gerieten gleich ins Schwärmen, denn in der Camargue haben wir mal zwei wunderschöne Urlaube verbracht. Wir rieten ihnen, unbedingt am Donnerstag den Wochenmarkt in Arles zu besuchen und dort Salami zu kaufen, die die Bauern dort in zahllosen Varianten selbst herstellen – Ente,(meine liebste) und andere Tiere, zum Beispiel Esel (schmeckt leider sehr gut, dafür schmeckt die vom Stier widerlich streng!), außerdem mit verschiedenen leckeren Zutaten wie Nüssen, Kastanien, Pistazien,etc…. Ein Traum! Außerdem beschrieben wir ihnen, wo in Arles das „Café La Nuit“ und die alte Klappbrücke aus Van Goghs berühmten Gemälden zu finden sind (das schafften sie aber zeitlich nicht mehr). Jedenfalls teilen sie nun unsere Leidenschaft für die Camargue, deshalb wollten sie uns mit leckeren Andenken beschenken: Sie brachten uns eine Flasche Rotwein, eine Flasche Olivenöl und eine Salami aus Arles mit (Sorte noch unbekannt 😉 )

Wir saßen gemütlich einige Stunden auf der Terrasse und redeten über Gott und die Welt (ich mit zwei Jacken, da es gerade mal 16 Grad waren). Wir lachten viel und deswegen fiel mir kaum auf, wie viel von dem köstlichen Rosé ich trank, den Peter von einem der Winzer hier im Dorf bezieht. Er hatte auch neuen Wein da, den ich ebenfalls probieren mußte. (Ich liebe neuen Wein!) Ich war überrascht, als ich vom Tisch aufstand, weil wir zu unserem Bärchen nach Hause wollten: Ich hatte kaum Gleichgewicht, so daß der Prinz mich an der Hand zu Olli führte 😀 (Das war übrigens eine Ausnahme – ich trinke meist Wasser oder Saftschorle, da ich wegen der Epilepsie-Medikamente mit Alkohol aufpassen muß. Aber inzwischen habe ich gelernt, wieviel noch ok ist bzw. wann ich umsteigen sollte auf Wasser etc.) Das war mal ein richtig schöner Abend *hach*, und Peter und Petra wollen das baldmöglichst wiederholen. (Na, gerne!)

Fu!

Als der kleine Herr Sonntag noch nicht bei uns lebte (also in den traurigen, freudlosen Zeiten unseres Lebens 😉 ), hatten wir „nur“ zwei Katzen (drei, als der liebe alte Streifi noch lebte). Erst jetzt, mit der Orthese, kann ich den Prinzen wieder zum Einkaufen zu Rewe, Kaufland  oder Netto begleiten, weil ich nun sicherer gehen kann. Damals machte der Prinz das noch alleine.

Wenn das Katzenfutter ausging und ich ihn per SMS noch rechtzeitig erreichen konnte, schrieb ich nur kurz „Bitte Kafu“. Klar, oder? Kafu = Katzenfutter…?

Dann zog vor drei Jahren der kleine Herr Sonntag bei uns ein ❤ , und seitdem überprüfen wir auch regelmäßig die „Hufu“-Vorräte 😀

Kürzlich kam der Prinz mal vom Einkaufen zurück und begann sofort, die Tasche auszupacken:

* stellt Dosen auf den Küchentisch*

„So, hier ist Hufu.“

* stellt noch mehr Dosen dazu*

„Und hier ist Kafu.“

* Drückt mir eine Schachtel Jaffa-Kekse in die Hand*

„Und hier – Fraufu.“

Der Mann denkt ja so praktisch. ❤

Amarenabecher!

Es gibt mal wieder etwas zu feiern, my darlings, nämlich: heute bin ich sechs Jahre anfallfrei!

Den letzten epileptischen Anfall hatte ich am 5.Juli 2012, und der besseren Dramatik wegen hatte ich ihn mitten in der Innenstadt von Bonn, direkt vor dem Bonner Münster. 😀 Hier hatte ich das schon einmal  erzählt.

Inzwischen hat sich die Tradition etabliert, daß wir auch diesen Tag jedes Jahr feiern, nämlich damit, daß wir großartig Eis essen gehen. Dazu fahren wir natürlich rüber zu Esther und Alessio, zur „Casa del Gelato“ in Offstein. Da esse ich dann einen riesigen Amarenabecher, der Prinz einen Schwarzwaldbecher oder ein Banana Split. Da das Einnehmen meiner Medikamente morgens und abends für mich längst zur Routine geworden ist, so wie Zähneputzen, denke ich mir, daß ich auch in den nächsten Jahren am 5. Juli noch zu meinem heißgeliebten Amarenabecher kommen werde 😀 Und im November, am 11., steht dann das übliche „Ich hab‘s überlebt!“ – Essen im Tivoli auf dem Plan, mein zweiter Geburtstag.

Es ist schon eigenartig, wie viele positive und freudevolle Ereignisse sich aus so einer Sch*##** Erkrankung ergeben können… Nach wie vor wüßte ich ganz gerne, was für ein Ritual das denn nun war, das die Nachbarin in der Nacht des 11.11. 2011 abgezogen hat, um mich fertig zu machen… hast du dir ein Voodoo-Püppchen gebastelt, Claudia, und es mit Nadeln gespickt? Das wäre interessant, denn ich habe bereits in meiner allerersten Reiki-Unterrichtsstunde gelernt, daß die Energie, die ich an andere Menschen abgebe, zu mir zurückkommt… Deswegen habe ich den Kerl, der 2007 unsere Katze Missy totgefahren hat, nicht verflucht. Ich hätte es zu gern getan, aber das, was ich im Reiki gelernt habe, sitzt zu tief. Du, liebe Claudia, solltest also dein Geld für deinen Reiki-Unterricht zurückverlangen 😉 Und wundere dich nicht,wenn du dich demnächst mit dem Thema „Schlaganfall“ aus nächster Nähe vertraut machen darfst – ich denke, daß Reiki und Karma da verwandt sind.

Wie auch immer, darlings, damit setze ich mich hier nicht weiter auseinander, manche Menschen sind es einfach nicht wert –  aber: Amarenabecher rulez!!! 😀 😀 😀

Anstrengender Freitag ;)

Das war der Freitag der Orthese, darlings (die Freitags-Füller  hab ich schon wieder versemmelt, aber die hole ich nach 😉

Am Freitag hatte ich ein Arztgespräch in Mainz (nur aus bürokratischen, nicht aus medizinischen Gründen). Da habe ich hier seit Wochen gewartet, daß das Wetter mild genug wird, um die neue Orthese im Wäldchen testen zu können, aber der Tag in Mainz machte das mehr als wett. Das Haus, in dem der Arzt sitzt, ist verwinkelt und grauslich verbaut, ich habe mich erstmal verlaufen und war da schon ganz schön müde. Zum Glück war der Arzt sehr nett und kam schnell auf den Punkt, so daß ich bald wieder draußen beim Prinzen war. Der Prinz bot mir an, mir einen Chococino (= Cappucino mit Kakao) zu holen. Das nahm ich gerne an. Als er zurückkam, fragte er, ob ich glaubte, bis zum Vapiano laufen zu können 😃  Da war ich mir absolut sicher, logo! Das Mainzer Vapiano gefällt mir von allen, die wir ab und zu heimsuchen, am besten. Es hat eine große Außenterrasse am Rheinufer. Wir saßen aber drinnen, sooo warm ist es ja noch nicht (das wird noch rund dreieinhalb Monate dauern, bis wir hier etwas von der wärmeren Jahreszeit spüren…

Ich aß, wie immer, mein geliebtes Pollo picante, Hühnchenfleisch in Honig-Chili-Sauce. Zum Schluß brach ich mein Fastenvorhaben mit einem Tiramisú (das machen sie dort selbst). Als ich wieder im Auto saß, war ich heilfroh, denn das Bein mit der Orthese dran schien eine Tonne zu wiegen. Der Prinz versicherte mir aber, daß mein Gangbild mit der Orthese runder und flüssiger geworden sei. Ich kann das ja selbst  nicht sehen, aber ich spüre, daß die Orthese das Knie in der Nullstellung abfängt und stützt, so daß es nicht mehr nach hinten durchschlagen kann. Ich habe recht schnell gelernt, der Orthese zu vertrauen und trage sie inzwischen den ganzen Tag.

Damit der kleine Herr Sonntag nicht auf seine „Alleinbleib-Belohnung“ verzichten mußte, tankte der Prinz auf dem Rückweg nochmal schnell einige Tropfen und nahm dem Bärchen eine „Bifi XXL“ mit. Das hat sich als eine gute Strategie gezeigt. Wenn wir oder der Prinz allein weg ist /sind, hat der Mausebär die Aufgabe: “Domi paßt aufs Haus auf!“ Diese Worte kennt er genau, er guckt uns dann noch am Fenster zu, wie wir wegfahren, dann zieht er sich vom Fenster zurück. Wenn wir aber zurückkommen, dann entlädt sich die Anspannung des Wartens gemeinsam mit der übergroßen Wiedersehensfreude in einem gewaltigen Bellkonzert (aka große Schimpf- und Strafpredigt ;)) Die Anspannung muß ja raus, deswegen lassen wir ihn auch schimpfen. Der Prinz hat allerdings eine Strategie entwickelt, wie man das vermeiden kann: indem  man ihm sofort, wenn er die Schnauze zum Bellen öffnet, etwas hineinsteckt. Meist nimmt er Prinz dazu eine Möhre, weil das Bärchen die so gerne ißt. Diesmal war es die Bifi, und auch sie wirkte umgehend 😊.

In der Nacht zum Samstag schlief ich wie ein Stein, nachdem ich meine Muskeln mit Magnesiumgaben  und einer heißen Dusche gelockert hatte.

Trotz des Vapiano-Überfalls zelebrierten wir zu Hause unseren all-freitäglichen Pizza- und Rotwein-Abend.

Jahaaa.. ich weiß… Fastenzeit. Aber dank unseres neuen Haushaltsmitgliedes Artoo, des Entsafters, läuft mein Süßkram-Fasten recht gut. Wenn ich etwas Süßes brauche, entsafte ich mir etwas Obst, also Äpfel und eine Orange. Eine Banane macht den Saft schön sämig und eine Möhre und eine rote Bete geben einen schicken Rot-Ton dazu. Seeehr lecker! Damit kann man glatt eine Mahlzeit ersetzen, so satt macht das.

 

 

Last before Lent und Tod des Häuschens

Wie ich schon  schrub,  wollen der Prinz und ich, bevor die Fastenzeit startet, essenstechnisch nochmal schön zuschlagen.  Da wir das nicht per Besaufen und verkleidet Rumhüpfen tun,  besuchen wir mal wieder das chinesische Restaurant einige Dörfer weiter, in dem wir ewig nicht mehr waren. Dank unseres neuen Hausgenossen Artoo wird es in den nächsten 40 Tagen viele gesunde smoothies (ich nenne sie „Schmusis“) geben. Die Engländer nennen dieses letzte Zuschlagen vor dem Fasten „last before Lent“ – das letzte vor der Fastenzeit. Und nebenan steht hinter dem Häuschen schon der Bagger bereit, morgen wird es hier wohl laut werden. Soo schade um das Schnuckelhäuschen, Renata hat recht, ich hätte Fotos machen sollen.

Kleine Rückschau auf die Woche

Orrr.. jetzt könnte ich nochmal ein paar schöne ruhige Tage gebrauchen, my dearies. Mit der Orthese mußten wir noch zweimal zu Elmar, dem Orthopädie-Techniker. Ich bekam nach einigen Minuten des Gehens damit sehr starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich rechts, so daß ich dann doch wieder Schmerzmittel nehmen mußte (obwohl ich meinen Nieren versprochen hatte, das nicht mehr zu tun). Hubert, mein großartiger Physiotherapeut, ließ mich mit der Orthese auf und ab laufen und sah sich das genau an. Er stellte fest, daß mein linker Fuß beim Auftreten nach außen wegkippte. Das verursachte ein Ungleichgewicht im Beckenbereich. Elmar teilte diese Meinung und fertigte aus Kork einen kleinen Keil an, den er unter der Fußschale der Orthese anklebte, so daß der Fuß jetzt nicht mehr wegkippen kann. Ergebnis: Ta-daa – Schmerzen weg! Ich bin sehr froh, denn die Schmerzen waren eklig und ich vermeide Schmerzmittel, wenn ich irgend kann. ( Ich finde, das bin ich meiner Leber und meinen Nieren schuldig, denn die müssen mit dem Gift klarkommen. Oft hilft eine heiße Wärmflasche genauso gut.)

Zudem schliff Elmar noch etwas vom oberen Rand der Orthese ab, der am Bein scheuerte.

Am Mittwochabend waren wir bei unseren Lieblingsnachbarn eingeladen, Wiltrud und Gerd. Wir hatten uns in der Silvesternacht verpaßt und wollten noch unbedingt einen Sekt auf das neue Jahr miteinander trinken. Wiltrud hatte eine wunderbare Quiche gemacht, und die Käseplatte mit Baguette machte uns einfach nur glücklich (und super-pappsatt).

Am Donnerstag feierte eine liebe Bekannte hier aus dem Dorf ihren 50. Geburtstag, zu dem wir eingeladen waren. Es waren schätzungsweise etwa 80 Leute da, jeder hatte etwas zum Buffet beigetragen, es war köstlich (nur können die Leute hier im Süden keinen vernünftigen Kartoffelsalat machen. Sie machen ihn mit Öl statt Mayonnaise, ohne Apfel- und Gurkenstückchen – und er ist WARM!!!!! 😝  Wie barbarisch! 😃) Als wir gegen elf wieder zu Hause eintrudelten, gab es Schimpfe von Bärchen, wie immer 😃 Aber die Orthese hat den Abend super mitgemacht –uuund ich habe herausgefunden, wie ich sie allein anziehen kann. Das freut mich riesig.

Bärchen und ich haben in der Zeit, als der Prinz im Sportstudio war, gemeinsam Batman geschaut, Batman Begins und The Dark Knight. The Dark Knight Rises ist für heute Abend geplant. (Ich finde, Batman kann man immer wieder gucken ;)) Ab dem Ende dieser Woche, habe ich mir überlegt, werde ich die Freitagsfüller wieder ausfüllen und posten. Im letzten Jahr hatte ich viel Spaß damit.

So, jetzt wünsche ich euch einen guten Wochenbeginn! Startet vorsichtig durch 😉

Nikolaus, komm in unser Haus…

Gestern war ja Nikolaustag,my lovelies, und damit einer meiner Namenstage. Da ich „Martina Nicole“ heiße, sind der Nikolaustag und der Martinstag meine Namenstage. Der Martinstag ist auch mein zweiter Geburtstag, da der Hallamati, also die Gehirnblutung, am 11.11.2011 war und ich – entgegen der Voraussage dreier Ärzte – in dieser Nacht nicht gestorben bin. Das ist für den Prinzen und für mich der Tag, an dem wir im Tivoli schlemmen und feiern, daß ich noch lebe (und scheiß auf die beiden Leute, die sich darüber ärgern, daß ich noch da bin, Karma wird das für mich ausgleichen).

Obwohl einer katholischen Familie entstammend, kannte ich als Kind den Brauch nicht, daß der Namenstag gefeiert wird (und sogar wichtiger ist als der Geburtstag). Oma wußte allerdings immer, wer gerade Namenstag hatte. Der Prinz ist auch katholisch aufgewachsen, in seiner Familie feierten sie die Namenstage auch.

So war ich gestern Abend sehr gerührt, als der Prinz mir mit den Worten „Alles Gute zum Namenstag, mein Schatz!“ Marzipanbrote und Dominosteine überreichte.

Mittags hatte im Briefkasten bereits eine Tüte gelegen, die eine Packung Dominosteine von Niederegger enthielt. Darauf klebte ein Aufkleber mit den Worten „Grüße vom Nikolaus“. Ich hatte gleich Freundin und Lieblingsnachbarin Wiltrud im Verdacht und rief sie an. Sie wußte von nichts, fand das Ganze aber lustig. Ich sah die Tüte näher an. Sie zeigte eine witzige Zeichnung: einen schönen alten roten Bully, also einen VW-Bus, mit Geschenkpaketen beladen. Hmmmm…. Was sagt uns das, Watson?

Die Einzigen hier im Dorf, die einen Bully besitzen – allerdings in hell-babyblau – sind die Buchhändlerfreunde. Ich rief an.

„Susanne“, fragte ich, hast du mir was Süßes in den Brief—

„Nein“, unterbrach sie mich energisch. „Damit habe ich nichts zu tun, da mußt du mit dem Nikolaus reden. Das war ich nicht.“

„Aha, soso“, grinste ich. „Also du und der Nikolaus, ihr seid euch im Dorf begegnet und er hat zu dir gesagt „Hömma, Susanne, ich hab keinen Bock, noch bei der Nicole vorbei zu gehen, schmeiß du das mal für mich da ein, ja?“

„Ganz genau, so war das“, bestätigte sie ernsthaft. Im gleichen Moment brachen wir in prustendes Kichern aus.

Der prinzliche Süßkram ist tatsächlich das erste Namenstag-Geschenk meines Lebens! Seiner ist im Juni, da laß ich mir noch was Kleines einfallen (zumal er ja im Juli schon Geburtstag hat…)

Hey, hey, hey, beautiful sunday *sing*

Einen schönen Wochenanfang wünsche ich euch, my dearies!
Gestern hatten wir so einen schönen Sonntag!

Mein Bruder und seine Familie hatten sich spontan zum Besuch angemeldet, mit dem Wunsch, mittags irgendwo essen zu gehen. Da waren wir natürlich gerne dabei, verfressen, wie wir sind 😃

Das Alte Ruderhaus unten am Rhein war leider schon ausgebucht, aber im Pizza Pasta in Obrigheim hatten sie noch Platz für uns. Der kleine Herr Sonntag mußte leider zu Hause bleiben, denn im Pizza Pasta gibt es einen Hund, einen Jack Russell namens Eros, und wir wollten keinen Hundestreit, zumal der kleine Herr Sonntag es haßt, im Restaurant still sitzen oder abliegen  zu müssen. (Da werden wir wohl bald Hilfe bei unserem Freund Holger anfordern –  mal sehen, was er vorschlägt!)

Zu meiner Freude hatten sie „Spaghetti Parmigiani“ auf der Extrakarte. Das sind Spaghetti, die der Koch aus dem kochenden Wasser in einen ausgehöhlten Parmesankäse gibt und sie darin schwenkt, bis sie das Aroma des Käse angenommen haben und schön mit Parmesan-Bröckchen durchmischt sind. Wunderbar! Der Inhaber ist selbst zweifacher Vater und war daher gern bereit, Paul und Marie ihre Wünsche zu erfüllen. Marie wollte „POMMES!“ und Paul wünschte sich Pizza Hawaii. Wir Erwachsene bekamen eine herrlich milde Grappa zum Nachtisch, auf’s Haus.

Zu Hause angekommen, packte der Prinz mich in mein Flauschwurst-Outfit ein, denn wir wollten entlang der Bach zum Nachbardorf wandern. Meine Schwägerin ist Sportlehrerin, sie und mein Bruder sind sportlich sehr aktiv, so war die Strecke von insgesamt etwa vier Kilometern für die ebenfalls sportlichen Kinder ein Klacks, und für den kleinen Herrn Sonntag sowieso. Die Kinder diskutierten wie immer, wer zuerst die Hundeleine halten dürfe. Zum Glück ist der kleine Herr Sonntag ja sehr kinderlieb, da er mit Kindern aufgewachsen ist, und geht bereitwillig mit ihnen mit – solange der Prinz und ich in seiner Nähe bleiben 😉

Obwohl es schneidend kalt windig und daher sehr ungemütlich war, tat die Tour uns allen gut. Für mich ist Kälte-Training wichtig, wegen des Immunsystems und damit das mit der ewigen Friererei mal aufhört. Zu Hause machten wir es uns schön mit Tee gemütlich, während die Kinder dem unermüdlichen Herrn Sonntag sein Frisbi durch die Wohnung warfen.

Gegen sechs zogen die vier wieder ab, zurück ins Schwäbische. Wir drei kuschelten auf dem Sofa bei einer Doku im Discovery Channel (den ich im Austausch gegen Terra X und GEO abonniert habe, bei denen wir mit der Mediathek inzwischen durch sind.)