fix ’ne Zwischenmeldung,

darlings, denn ich schreibe immer noch am Urlaubsbericht 😉

Gestern besuchten wir spontan meinen Brudi im Schwäbischen, um ihnen die Schlüssel zum Lüttje Huus zu bringen und ihnen einige Tipps für die Tage zu geben, die sie irgendwann noch in diesem Monat in Hogwarts verbringen werden. Gleich nach unserer Ankunft holte der Prinz uns  allen schnell Essen beim Thai-Imbiß. Wir fuhren alle zusammen zum Zeltlager, in dem Marie, meine Nichte, eine Woche verbracht hatte.  Eine kleine Kirchengemeinde im Ort hatte das (Mädchen-) Lager organisiert (das Jungs-Lager beginnt heute für eine Woche, Paul ist dabei). Es ist wohl üblich, dass am letzten Lagertag die Eltern ihr Kind  mit einem Kuchen „auslösen“ und es danach Kaffee und Kuchen für alle gibt. Brudi fragte, ob wir Lust hätten, dabei zu sein. Klar, wir fuhren gern mit.  Kaum angekommen, mußten wir uns allerdings zuerst mal  in einem stickigen Zelt auf Biergartenbänke zwängen, denn die Kinder und Teenies wollten ihren Eltern in Form von Liedern und Sketchen von ihrer Zeltlager-Woche erzählen. Üblicherweise, wenn es heißt „Die Kinder führen jetzt was vor“, bricht bei mir kalter Schweiß aus und ich denke an Sartre  („l’enfer, c’est les autres“). Es war dann aber doch ganz gut auszuhalten (und Marie war eh mit ihrer neuen Freundin auf dem Gelände unterwegs). Der Prinz fand danach  für uns eine Sitzbank im Schatten und besorgte uns Kaffee und Kuchen.  Zwischenfrage: Warum lieben die Deutschen diese grauenhafte Filterplörre so sehr? Meiner Meinung nach gibt es vier Bereiche, von denen die Deutschen unbedingt die Finger lassen sollten, weil sie es einfach nicht  können: Wein, Käse, Kaffee  und Fremdsprachen.

Zurück bei Brudi, entdeckte ich am Haus meine geliebte kleine „Wilde Maus“, wie ich mein Motorrollerchen getauft hatte. Ich vermisse das Rollerfahren, bin aber sehr froh, daß ich die Wilde Maus vor einer Weile meinem Brudi überlassen habe, da sie bei uns seit dem Hallamati  ja nur ungenutzt im Hof stand. Er fährt sie täglich und er liebt sie. Marie liebt sie ebenfalls. Sie nennt die Maus „Möö-möö“ (wegen des Motorengeräusches beim Starten 🙂 ) Marie ist leidenschaftliche Turnerin. Da sie jetzt so groß ist, daß sie mit den Füßen aufs Trittbrett reicht und sie einen eigenen Helm hat,darf sie jetzt offiziell mitfahren, so fährt ihr Papa sie fünf Mal in der Woche nach Stuttgart. Dort trainiert sie im Kader des Leistungszentrums für Kunstturnen.

(Nein, sie tut das nicht, weil ihre Mutter Sport unterrichtet und über ihre Tochter einen unerfüllten Lebenstraum ausleben wollte- Marie liebt das Turnen mit heißem Herzen und freut sich auf jedes Training!) Zum Training will und muß sie aber mit dem Möö-möö fahren! Und ich bin glücklich, daß die Wilde Maus wieder ein ausgefülltes Leben hat und Liebe und Anerkennung bekommt. (Ich muß immer noch darüber lachen, daß die neighbourina damals wohl glaubte, ich scheffele Millionen mit dem Reiki und leiste mir deswegen einen Scooter… )  Aber draufsetzen, for the good times, wollte ich mich doch nochmal. Der Prinz hielt die Maus fest, Brudi hielt mich fest, und schon saß ich, wie in alten Zeiten, im Sattel. Hier: (Ich sehe müde aus; der Nachmittag im Zeltlager mit den vielen Menschen hat Kraft gekostet).

mömö

Es fühlte sich so vertraut an – am liebsten wäre ich gleich losgefahren! Wie man sieht, pflegen Brudi und Familie die Maus sehr liebevoll. (Die  kleinen Schrammen vom letzten Unfall sind nur für mich und Brudi sichtbar, weil wir wissen, wo sie sind.)

Und ja, ich bin sehr sicher, daß ich in absehbarer Zeit wieder einen Roller fahren werde (dann spare ich aber auf eine originale Vespa.) Jetzt werde ich umso motivierter die linke Hand trainieren!

Amarenabecher!

Es gibt mal wieder etwas zu feiern, my darlings, nämlich: heute bin ich sechs Jahre anfallfrei!

Den letzten epileptischen Anfall hatte ich am 5.Juli 2012, und der besseren Dramatik wegen hatte ich ihn mitten in der Innenstadt von Bonn, direkt vor dem Bonner Münster. 😀 Hier hatte ich das schon einmal  erzählt.

Inzwischen hat sich die Tradition etabliert, daß wir auch diesen Tag jedes Jahr feiern, nämlich damit, daß wir großartig Eis essen gehen. Dazu fahren wir natürlich rüber zu Esther und Alessio, zur „Casa del Gelato“ in Offstein. Da esse ich dann einen riesigen Amarenabecher, der Prinz einen Schwarzwaldbecher oder ein Banana Split. Da das Einnehmen meiner Medikamente morgens und abends für mich längst zur Routine geworden ist, so wie Zähneputzen, denke ich mir, daß ich auch in den nächsten Jahren am 5. Juli noch zu meinem heißgeliebten Amarenabecher kommen werde 😀 Und im November, am 11., steht dann das übliche „Ich hab‘s überlebt!“ – Essen im Tivoli auf dem Plan, mein zweiter Geburtstag.

Es ist schon eigenartig, wie viele positive und freudevolle Ereignisse sich aus so einer Sch*##** Erkrankung ergeben können… Nach wie vor wüßte ich ganz gerne, was für ein Ritual das denn nun war, das die Nachbarin in der Nacht des 11.11. 2011 abgezogen hat, um mich fertig zu machen… hast du dir ein Voodoo-Püppchen gebastelt, Claudia, und es mit Nadeln gespickt? Das wäre interessant, denn ich habe bereits in meiner allerersten Reiki-Unterrichtsstunde gelernt, daß die Energie, die ich an andere Menschen abgebe, zu mir zurückkommt… Deswegen habe ich den Kerl, der 2007 unsere Katze Missy totgefahren hat, nicht verflucht. Ich hätte es zu gern getan, aber das, was ich im Reiki gelernt habe, sitzt zu tief. Du, liebe Claudia, solltest also dein Geld für deinen Reiki-Unterricht zurückverlangen 😉 Und wundere dich nicht,wenn du dich demnächst mit dem Thema „Schlaganfall“ aus nächster Nähe vertraut machen darfst – ich denke, daß Reiki und Karma da verwandt sind.

Wie auch immer, darlings, damit setze ich mich hier nicht weiter auseinander, manche Menschen sind es einfach nicht wert –  aber: Amarenabecher rulez!!! 😀 😀 😀

Dieses Wochenende so

Freitagnachmittag, darlings… Die Woche flitzte mal wieder rum wie nix. Heute Abend sind wir im Theater. Nein, mal nicht im Nationaltheater Mannheim 😃

Es ist die Aufführung einer Komödie der örtlichen Theatergruppe, im Sportheim des TUS. Wir gehen hin, weil Freund und Lieblingsnachbar Gerd mitspielt, und es lohnt sich immer, ihn auf der Bühne zu erleben, er ist klasse und superwitzig.

Ich hoffe nur, daß es nicht wieder wie beim letzten Mal, als wir dabei waren, so eine peinliche Fremdschäm-Einlage des Vereinsvorsitzenden gibt. Da stieg der kleine Fettklops nämlich auf die Bühne, drängte sich ganz nach Trump’scher Manier zwischen die sich unter dem Applaus verbeugenden Schauspieler zum vorderen Bühnenrand und begann ungefragt, dem Publikum die Schauspieler vorzustellen. Diese schauten sehr irritiert, waren aber professionell genug, so zu tun, als sei so ein Verhalten normal, und ließen den kleinen runden Vorsitzenden sich selbst lächerlich machen. Denn: Der Typ hatte keine Ahnung, wie die Schauspieler heißen, daher stellte er sie alle mit ihren Rollen-Namen vor. Peinlich. Die Leute auf der Bühne stammen alle hier aus dem Dorf, er sollte sie kennen, denn er lebt mit seiner Familie schon länger hier als wir – zumal er sich hechelnd nach dem Posten des Vereinsvorsitzenden gedrängt hatte. Wie die Amerikaner bei Trump sagen: Du wolltest den Job und den Titel (wohl mehr den Titel ; )) unbedingt, also benimm dich jetzt entsprechend.

Die Zuschauer konnten sich während der Trump-Einlage das Grinsen kaum verkneifen, lachten und zwinkerten sich vielsagend zu – der Klops hat einen Ruf im Dorf, daß er das Feingefühl eines Betonpfeilers besitzt und für ein bißchen Aufmerksamkeit alles zu tun bereit ist. Ausstehen  kann ihn kaum jemand, aber vielen tut er leid. Nun, vielleicht hält er sich ja heute Abend zurück. ( Ja nee, is klar, das würde Trump auch tun, ganz sicher…“Ich hab‘ zwar keine Ahnung, worum es hier geht, aber Hauptsache, ich habe ein bißchen Aufmerksamkeit…“)

Uuund morgen, my darlings, ist Samstag, der 11.11. – Sankt Martin – der sechste Jahrestag des Hallamati, also der Gehirnblutung (Bei dem Wort fällt mir noch eine witzige Geschichte ein, die ich vergessen hatte zu bloggen, hole ich nach!)

Bei neurologischen Verletzungen und dadurch bedingten Bewegungsausfällen, wie bei mir, heißt es üblicherweise in der neurologischen Fachwelt: „Was nach fünf Jahren an Heilung noch nicht wieder da ist, das kommt auch nicht mehr.“ Also hätte ich bereits im letzten Jahr die Hoffnung auf Gesundung aufgeben müssen, denn das war der fünfte Jahrestag. Aber ich hatte bereits damals nur das wiederholt, was ich von Anfang an gesagt habe: Ich denke nicht im Traum daran, aufzugeben – ich mache weiter, ich kämpfe! Gerade in den letzten Wochen habe ich dank meiner tollen Ergoherapeutin  gute Fortschritte mit dem linken Arm und der linken Hand gemacht. Niemand kann wissen oder voraussagen, wie sich so eine Sache entwickelt. Es liegt viel am Patienten selbst. Wer sich aufgibt, hat schon verloren, finde ich.

Den Samstag werden wir toll feiern –als meinen sechsten Geburtstag, denn vor sechs Jahren bin ich dem Tod von der Schippe gesprungen. Ich lebe noch, und das sehr gerne! Wie immer, werden wir das abends mit einem köstlichen Essen im Tivoli feiern, darauf freue ich mich schon sehr. Ivo und Giovanna haben uns schon Plätze reserviert. Mnjam. Der Sonntag wird dann ein genüßlicher Ruhetag werden.

 

Das hat sie ja mal wieder sauber hingekriegt,

die Frau Lakritze.

nämlich: ich hab‘ mich mal wieder lang gelegt. Deswegen war es auch einige Tage lang ruhiger hier. Ja, ich weiß: Langsam wird das langweilig mit den Stürzen *lach*

Aber da der letzte Sturz ja schon fast ein Jahr her ist, dachte ich, ich könnte doch mal wieder… Um es gleich zu sagen: diesmal bin ich weicher gelandet als damals in der Ferienwohnung und gebrochen habe ich mir diesmal nichts. Passiert ist es am Mittwoch in aller Herrgottsfrühe, um 04.00 Uhr. Ich wurde wach, weil ich mal mußte ( ärgerlich genug im Winter), stand auf und geriet aus dem Gleichgewicht. Ob das an der Müdigkeit lag oder ob ich mich ungeschickt bewegt habe, kann ich nicht mehr sagen, es ging so schnell… jedenfalls kippte ich nach vorne weg und landete mit meinem ganzen Gewicht auf den Knien. Zum Glück liegt vor dem Bett ein dicker Perserteppich, den mir meine Eltern mal geschenkt haben. Unter dem Teppich liegen Holzdielen. Zum Glück keine Fliesen, wie im Wohnzimmer. Der kleine Herr Sonntag war sehr erschreckt und besorgt und wuselte hektisch fiepend um mich herum. Ich zitterte noch etwas von dem Adrenalinschub, tröstete den Kleinen aber mit „Alles gut, alles gut“ – er glaubte mir aber nicht. Mit Mühe gelang es mir, den Prinzen aus seinem bombenfesten Schlaf zu holen (ich schaffte es nämlich wegen des linken Beins blöderweise nicht allein zurück ins Bett). Der Prinz stellte mich wieder auf die Füße,verfrachtete mich zurück in die Heia und machte mir sogar meine Körnerkissen warm!  ❤

Bis er aufstehen mußte, war unser Schlaf nach dem Schrecken eher unruhig, aber wir haben das Glück, mit einem Orthopäden befreundet zu sein (das ist der, der auch meine Barfußschule beratend begleitet.) Der Prinz schrieb ihm per WhatsApp, was los war. Die Antwort kam umgehend: „Kommt um halb neun in die Praxis, ich gebe den Mädels Bescheid.“ (Freunde sind was Tolles – die Mädels winkten uns gleich durch zu Andreas.) Er guckte sich das linke Knie, das inzwischen mit einem blaugrünen Ömmes von der Größe eines halben Tennisballes prahlte, per Ultraschall an. Sah alles ok aus, Andreas  bestand aber auf einem MRT des Schienbeinknochens und überwies uns stante pede zu einem Kollegen, der mich (zum Glück nur mit den Beinen) in die Röhre schob. Also, CTs habe ich nach dem Hallamati ja reichlich mitgemacht, aber das hier  war mein erstes MRT. Scheiße, war das laut! Kennt ihr das?

Ergebnis: Ein Haarriß im linken Schienbeinknochen. Acht Wochen (!!!) Ruhe halten und das Bein nur wenig belasten. Der Bluterguß läuft jetzt bis runter zum Knöchel und sieht aus wie ein impressionistisches Gemälde : – )

Aus Sicherheitsgründen (wegen der Treppe) bin ich zum Schlafen mal wieder auf das Sofa im Wohnzimmer umgezogen. Das irritiert den kleinen Herrn Sonntag sehr, weil er jetzt nicht mehr so einfach zwischen unseren Betten hin- und her krabbeln kann, sondern dazu über die Treppe gehen muß.

Plan: Ich soll acht Wochen Ruhe halten. Das ist ungefähr bis zu meinem Geburtstag (24. Februar). Danach könnte es mit dem Wetter ja efentüll etwas freundlicher werden ( WAaaaaaahaaaahaaaaaa! Mädel, du lebst in Deutschland!)

Knochen sind wie Muskeln: Sie werden nur dann stark, wenn man sie fordert und trainiert. Da das linke Bein bei mir seit fast fünf Jahren zu wenig gefordert wird, will ich die Knochenstruktur im nächsten Jahr durch Geh-Training kräftigen. Also werden wir im Frühling öfter im Wäldchen und im Herrnsheimer Schloßpark sein, denn dort gibt es breite und gute Spazierwege. Und den kleinen Herrn Sonntag wird’s freuen. Außerdem will ich am Geburtstag vom Sofa in mein Bett zurückziehen. Drückt mir die Daumen, ja? Danke!

Fümpf!

Sooo… allmählich hab‘ ich mich erholt von der Feier meines fünften Geburtstages, den wir – wie alle Jahrestage des Hallamati – am Freitagabend im Tivoli, dem großartigsten italienischen Restaurant in Worms, feierten.

(@Herr Norden: da würden wir mit dir auch gern mal essen gehen – wie wäre es, wenn du dich an deinem kommenden Geburtstag von uns dorthin einladen ließest? Melde dich doch mal dazu…)

Ivo und seine Frau Giovanna, die Besitzer des Restaurants, kennen mich und die Hallamati-Geschichte und verwöhnen uns daher immer ganz besonders. Man merkt, daß ihnen das Freude macht. (Ivo ist Gastronom mit Leib und Seele.) Giovanna schlug als „aperitivo“ einen Aperol Sprizz vor, den wir gerne nahmen. Aperol Sprizz hatten wir im Juni 2011 in Venedig sehr oft getrunken, daher verbinden wir das Getränk etwas wehmütig mit der Stadt. (Natürlich haben wir es später auch noch oft getrunken, aber diese sehr intensive Venedig-Woche war unser letzter Urlaub vor dem Hallamati und ich bin dankbar für die herrlichen Erinnerungen, und ein Glas Aperol Sprizz erweckt diese gleich zum Leben.) Ich hatte mal wieder Luuuuust auf Gnocchi – Ivo grinste und bot mir Gnocchi mit Kürbisfüllung an. War mir recht – Hauptsache, mit möglichst dickmachender Sauce drüber, wies ich ihn an, denn der unbekannte Infekt des letzten Sommers hat mich auf 56 Kilo zurückgeworfen (bei 1,70 Meter Größe!). Der Prinz hatte Lust auf Fisch. Ivo grinste, verschwand kurz und kehrte mit einem Teller zurück, auf dem  – uäh! – ein toter Fisch lag (keine Ahnung, was für einer – Carsten, wir hätten dich gebraucht! (Haben aber auch schlicht vergessen, Ivo zu fragen.) „Möchtest du den?“ fragte Ivo, „gegrillt, mit Zitrone, Thymian, Basilikum….?“ Der Prinz war einverstanden, daher verschwand der Fisch zum Glück gleich wieder in der Küche.

Giovanna half uns bei der Auswahl des Weines, die dieses Mal absolut einfach war und schnell ging: Obwohl ich deutlich Miss Sophies Anweisung „We’ll have white wine with the fish, James.“ im Ohr hatte, winkte Giovanna lachend ab und sagte: “Rot paßt immer.“ Mir paßt das auf jeden Fall, denn ich bin kein großer Weißwein-Fan. Primitivo gab es also, köstlich und wirklich immer und überall passend. Zu den Gnocchi auf jeden Fall, die jetzt endlich vor mir standen. Gnocchi bestehen ja aus Kartoffelteig und irgendwie hatte es der Magier in der Küche fertiggebracht, aus dem Kartoffelteig kleine Bälle zu formen, die er mit Kürbis gefüllt hatte. (Der kann bestimmt auch gut Origami-Tiere falten 😀 ) Zum Nachtisch erbat ich mir Tiramisú. Rosario, der ältere Kellner, der schon so lange zum Tivoli gehört, wie ich mich zurückerinnern kann und der den Prinzen und mich ein bißchen „adoptiert“ hat, brachte es zusammen mit einem zweiten Nachtischteller und einer zweiten Gabel, damit der Prinz mitnaschen könne. Der Abschied war wie immer herzlich und liebevoll. Giovanna und Ivo drückten uns noch eine bunte Papiertüte in die Hände, die, wie sich zu Hause zeigte, eine Flasche Prosecco enthielt. “Damit feiert ihr noch etwas“, lautete Giovannas Anweisung. Mehr „Allohol“ traute ich mich aber nicht, wegen der Medikamente. Dafür vermißte ich sehnlichst Opas unerschöpfliche „Underberg“-Vorräte, denn ich war zum Platzen angefüllt. Schlafen klappte trotzdem erstaunlich gut.

Es war wieder einmal – trotz des eher traurigen Anlasses – ein wunderschöner Abend, und wie jedes Mal, sagten wir uns: „Nur einmal im Jahr im Tivoli ist viel zu wenig!“ Wir werden jetzt einfach ein paarmal weniger zu Pepe e Sale oder zum Thai gehen und uns dafür öfter im Tivoli verwöhnen lassen. Das gleicht sich aus – und wenn der Hallamati uns etwas gelehrt hat, dann ist es das:

Egal, was dir widerfährt, das Leben ist trotzdem wunderschön, also genieße es und koste es bewußt aus!

Das haben wir in diesen fünf Jahren gelernt und praktizieren es sehr bewußt.

Der Chefarzt in der ersten Rehaklinik riet uns damals: “Schaffen Sie sich kleine Inseln!“

Das tun wir, immer wieder, mit schönen Städtetrips oder sonstigen Ausflügen, gutem Essen, Konzerten und was uns sonst noch Freude macht. Und: Jede schöne Erinnerung bringt etwas Licht in jede schwierige Situation!

Der Prinz und ich sind sehr froh, daß wir gelernt haben, bewußt zu leben und bewußt Freude zu genießen. Seltsam ist nur, daß wir das ausgerechnet dem Komikerpärchen von nebenan zu verdanken haben, die sich und ihr Leben so hassen, daß sie nur an Zerstörung, Haß  und Rache denken können. Nun… das Leben ist eben manchmal seltsam. Ist mir recht – solange es so schön bleibt, wie es jetzt ist.. (Dafür können wir selbst sorgen – und tun es auch!)

Volle Woche voraus!

Gerade im Kalender gesehen, darlings:die kommende Woche ist „busy“ – drei Mal Therapie für mich, unsere tolle mobile Friseurin Annika kommt und holt mir endlich wieder die Wolle vom Kopf, am Dienstag ist Wahl in den USA  und ich bete, daß SprayTanBoi so richtig auf den Arsch knallt.

Ja, und am Freitag, den 11.11. ist Martinstag, einer meiner beiden Namenstage – und der fünfte Jahrestag des Hallamati. Wie immer, werden wir mein Überleben  bei unserem lieben alten Freund Ivo und seiner Frau Giovanna feiern, im Restaurant Tivoli. Soeben hat Giovanna uns einen Tisch zu zweit reserviert und ich freue mich unendlich auf den Abend.

Es gibt da im Bereich der Neurologie einen Spruch, den ich gerade zu Beginn der Rehas, in der ersten Klinik, oft gehört habe: „(Neurologische) Schäden, die nach fünf Jahren noch da sind, die bleiben, das wird nichts mehr.“ Fünf Jahre… das schien mir damals noch sehr weit entfernt.Nun, am Freitag ist es fünf Jahre her, und die Zeit ist erstaunlich schnell vergangen. Was ist noch da? Das Bein ist noch schwer und unbeweglich (d.h. Laufen geht nur sehr langsam), der linke Arm ist beweglich, aber seeehr grobmotorisch. Die linke Hand: kann eine Faust machen, aber die Finger nicht strecken. Gegenstände festhalten ist schwierig, die rutschen raus und fallen runter. (Aber da sehe ich gute Möglichkeiten mit dem neuen Therapiegerät, das ich seit einigen Monaten teste (Bericht kommt noch)).

Wie auch immer, Fünf: Ich gebe nicht auf! Ich werde gesund!

 

 

Vier!

Dahlings,

es gibt wieder etwas zu feiern bei uns: heute bin ich genau vier Jahre anfallfrei! Das heißt, den letzten epileptischen Anfall hatte ich am 5. Juli 2012, vor dem Bonner Münster (hier beschrieben). Das Antiepileptikum, das ich nehme (und mein ganzes Leben lang werde nehmen müssen), hat mich damals zu Beginn sehr müde gemacht, zum Teil so extrem müde, daß ich kaum noch  in der Lage war, meinen Alltag zu bewältigen. Im Laufe der letzten zwei Jahre haben der Neurologe und ich versucht, ganz langsam, unter ständiger Beobachtung und in winzigsten Milligramm-Mengen, die Dosis zu reduzieren. Dabei haben wir regelmäßig alle paar Wochen EEGs gemacht, um zu schauen, wie sich die Reduktion im Gehirn bemerkbar macht. Es sah immer sehr gut aus – ich spürte auch nichts, bis auf die erfreuliche Tatsache, daß die lähmende, schwere Müdigkeit nachließ und ich langsam wieder normal leben konnte.

(Für mich ist das ja ein Phänomen: Da hat der Arzt einen Bogen Papier vor sich liegen, der über und über mit krakeligen Zacken bedeckt ist, und sagt: „Ja – das sieht doch prima aus! Kein Anzeichen für epileptische Aktivität! Weiter so, Frau Lakritz!“ (Ääähm… ja nee, is klar… *grins*))

Der Prinz und ich werden vermutlich heute Abend noch zu Pepe und Sale etwas essen gehen, (Paaaartyyy!) denn dieser Jahrestag ist neben meinem „Zweiten Geburtstag“ einer der Tage, die wir mit viel Freude feiern.

Fazit: Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus – aber tu‘ einige davon in deinen Vodka Tonic 😀 😀 😀

Denkanstöße

Kürzlich hatte ich eine interessante Klientin bei mir, die mir ganz nebenher geholfen hat, die Behinderung aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Sie hat eine fortschreitende Erkrankung, die ihr chronische Schmerzen in Muskeln und Gelenken  bereitet und sie damit in ihrer Bewegungsfähigkeit einschränkt. Sie ist nun auf der Suche nach einem Weg, wie sie sich in ihrem Leben neu orientieren kann. Sie hatte meine Webseite beim Stöbern gefunden und fragte per Mail nach Details, vor allem für meine Angebote „walk & talk“ und „Lebenscollage“ .Was Reiki sei, wisse sie, schrieb sie, aber diese beiden Angebote, über die wolle sie gern mehr wissen.

Nun, wie „walk & talk“ funktioniert, hatte ich auf meiner früheren Praxis- Webseite ausführlich erklärt – mit dem Ergebnis, daß das Angebot kurz darauf als fast exakte Kopie auf der Webseite der Nachbarin auftauchte.

Deswegen habe ich die Lebenscollage nicht weiter erklärt, das mache ich lieber persönlich, Parasiten kosten nur Kraft.

Das Konzept der Lebenscollage habe ich vor einigen Jahren in Baden-Baden bei einer fröhlichen, temperamentvollen Südamerikanerin gelernt. Die Frau, die gestern kam, hatte jedoch ein durch ihre Erkrankung verursachtes familiäres Problem, das ihr zu schaffen macht. Wir sprachen das erst einmal in Ruhe durch und gingen es dann in einer kleinen Familienaufstellung an. Wow – das haute rein… Hinterher saßen wir da, klammerten uns an unsere Kaffeetassen und lachten erschöpft.

Blöderweise hatte ich ihr zu „walk & talk“ vorab schon  vom Hallamati erzählt, wie die Nachbarin nicht aushalten konnte, daß ich mit meiner kleinen Praxis Erfolg hatte und ihren Mann mit ihrer Wut so lange löcherte, bis er sich brav fügte und mir das Leben mit anonymen Anzeigen und Verleumdungen bei Behörden so schwer machte, daß mein Blutdruck  gefährlich anstieg und ich letztendlich die Gehirnblutung bekam, deren Folgen mich zum Aufgeben meiner Praxis zwangen. Das genügte der Frau nebenan allerdings nicht, wie ich später auf ihrer Webseite sah – sie weidete selbst die Reste noch aus und stahl, was nur ging, wie „walk & talk“. (Auch jetzt, wenn wir uns begegnen, hat sie nicht mehr als ein höhnisches Grinsen für mich übrig. In den fünf Jahren seitdem hat sie nicht einen Versuch der Entschuldigung unternommen.  (Ihr Anzeigensklave auch nicht. Jämmerlich und armselig.))

Ich hatte also der Klientin gesagt, ich könne „walk & talk erst wieder anbieten, wenn ich besser laufen könne, also der „walk“-Teil wieder da sei. Das erzählte ich dem Prinzen, der fast explodierte. “Wer sagt denn, daß du laufen können mußt?“ fragte er verblüfft. “ Wenn ich das Konzept bei dem Seminar damals richtig verstanden habe, läuft der Klient. Du hast doch einen elektrischen Rollstuhl, das ist so gut wie Laufen!“

Das stimmt allerdings. Der Rolli schafft sechs km/h, ein normal gehender Mensch vier. Ich fragte die Frau also am Telefon, ob sie ein Problem mit dem Rolli habe. Sie lachte nur und erklärte mir ihre Erkrankung. Sie kann laufen, allerdings nur sehr langsam, und keine Treppen steigen. Ein Rollstuhl ist für sie etwas völlig Normales.

Nach der Familienaufstellung waren wir beide, wie gesagt, ziemlich gebügelt. So beschloß sie, die Lebenscollage lieber später und dann  mit mehr Kraft zu machen, dazu legten wir gleich einen Termin in der nächsten Zeit fest. Für einen „walk & talk“-Termin vereinbarten wir wegen des unbeständigen Wetters, daß sie mich an einem Tag, der schön zu werden verspricht, spontan anruft und wir dann einfach losziehen. Hier, in unmittelbarer Umgebung unseres Hauses, gibt es mehr als genug Möglichkeiten dafür, das habe ich  in den letzten Monaten durch die vielen  Spaziergänge mit dem kleinen Herrn Sonntag gesehen.  Ich freue mich, daß der Prinz mich auf diese Variante mit dem Rolli aufmerksam gemacht hat. Denn der Prinz achtet sehr darauf, daß ich weder eingeschränkt werde noch mich selbst einschränke (darauf muß ich selbst auch gut aufpassen!)

Die Frau erzählte mir noch, sie werde oft kritisch angesehen , wenn sie zum Beispiel in der Stadt unterwegs sei. Denn: ihre Erkrankung ist unsichtbar. Während ich deutlich sichtbar gehbehindert bin, läuft sie ganz normal. So bekommt sie häufig kritische Blicke ab, wenn sie in einem Kaufhaus den Aufzug statt der Treppe benutzt, denn da nimmt sie ja „Platz weg“, den Leute mit Rollatoren und Krücken brauchen. Das sei oft schwierig für sie, sagte sie.  Das brachte mich zum Überlegen. Ich rege mich ja oft darüber auf, daß die Leute mich anstarren wie ein Zootier. Wenn ich im Rolli sitze, werden sie sogar übergriffig, als sei ich auch geistig behindert. (Dazu hatte ich am Sonntag ein krasses Erlebnis, erzähle ich noch.)

Jedenfalls bin ich immer dankbar für Denkanstöße, die mir helfen, die Behinderung aus einer neuen Perspektive zu sehen (deshalb mag ich die Arbeit im Behindertenbeirat auch so sehr.) Jedenfalls: Ich habe nun mal diese Behinderung, aber ich lasse mich dadurch (und durch andere Menschen) nicht (be-)hindern, so zu leben, wie ich leben möchte und das zu tun, was ich tun möchte.

Denn: Ich bin die Schöpferin meiner Welt, wer sonst?! (Daß die Nachbarin etwas anbietet, für das sie gar keine Ausbildung  absolviert hat, finde ich sehr bedenklich und vor allem unethisch, aber ich werde mich nicht auf ihr Niveau hinunter begeben. Damit muß sie selbst klarkommen. Denn sie ist diejenige, auf die das, was sie tut und getan hat, zurückkommen wird. Das ist das Naturgesetz.

Hier zieht gerade ein Gewitter auf, ich mach mir’n Espresso 😉 See you!

Ergo: Pipi (nicht Pippilotta!)

Der kleine Herr Sonntag ist jetzt seit einem guten Dreivierteljahr bei uns. In dieser Zeit hat er zwei Mal ins Haus gepinkelt. Nicht toll, aber auch nicht schlimm. Für neun Monate sind zwei Mal Pinkeln kein Drama, finde ich.

Das erste Mal war vor ein paar Wochen. Da entdeckten wir morgens eine Pfütze direkt am Fuße der Toilette. Undicht war nichts, ergab ein Check des Sanitärmöbels.

Katzenpisse hätte strenger gerochen, und wir waren es sicher nicht… blieb also nur der Kleine. Er verriet sich auch gleich durch schuldbewußtes Ducken und flehende Blicke. Uns war schon klar, daß er wirklich Not gehabt haben mußte, denn er ist prima stubenrein und gibt immer Bescheid, wenn er muß, dann strullt er mal schnell im Hof an die Mahonien oder die Kirschlorbeeren, wenn wir gerade nicht mit ihm in die Felder gehen können.

Daß er also direkt an die Toilette gepieselt hatte, zeigte, wie klug er ist, sagte der Prinz damals. „Er weiß genau, wozu das Klo da ist, er kriegt ja mit, daß wir auch zu diesem Zweck dahin gehen“, sagte er. (Ja, der kleine Herr Sonntag begleitet uns getreulich aufs Klo.) Also, die Absicht war löblich. Hätte er gewußt, wie er es anstellen sollte, er hätte sicher direkt ins Klo gepinkelt. Da bin ich sicher. Es war ja auch wirklich kein Drama – wir beruhigten das Mausebärchen und wischten die Pfütze auf.

Gestern Morgen wollte ich das Hoftor aufschließen, damit die Ergotherapeutin leichter hereinkommen kann, da glänzte mir im Flur unmittelbar vor der Haustür eine Pfütze entgegen. Ein Teil war schon unter der Tür hindurch nach draußen geflossen. Ich seufzte ergeben, denn ich war mir nicht gleich klar, wie ich das wegbekommen sollte. Der kleine Herr Sonntag war schuldbewußt und sehr besorgt, ich könne böse mit ihm sein. Aber: wer kann mit diesem Stück Hundezucker böse sein?! Ich nicht! (Der Prinz auch nicht, aber der war eh arbeiten.) Ich beruhigte den kleinen Hund also, indem ich ihm erklärte:“ Ist schon in Ordnung, Mausebär. Von der Logik her hast du’s ja richtig gemacht. Durch diese Tür geht es raus zum Pieseln, das weißt du. Du wolltest es richtig machen, nur wir doofen Menschen haben deine Signale verpennt. Da kannst du nichts dafür. Alles gut, mein Schatz.“ Langsam beruhigte er sich. (Er muss sehr großen Druck gehabt haben, der arme Kleine, sonst hätte niemals in die eigene Hütte gepinkelt!) Kurz darauf klingelte schon Stef, meine Ergotherapeutin. Ich warnte sie durch Zuruf vor der Pfütze, sie hatte sie aber schon bemerkt und sagte: „Klasse. Soll ich dir das schnell wegwischen oder nehmen wir es als Therapie?“ Ich entschied mich natürlich für die Therapie. Das sah dann so aus, daß Stef aus dem Abstellraum den Putzeimer und den Aufwischlappen holte (der bei uns im Ruhrpott „Aufnehmer“ heißt – wie sagt ihr dazu?) und den Eimer halb mit heißem Wasser füllte. (Ja, das hätte ich selbst tun sollen, aber die Therapie-Einheiten haben nur eine halbe Stunde…)Mit der rechten Hand hielt ich den Eimer am Griff vor meinem Bauch fest und versuchte, auch die linke Hand zu beteiligen, die zierte sich aber. Also zogen wir in den Flur und Stef legte den Wischlappen über die Pfütze. Mit dem linken Fuß wischte ich mit dem Lappen auf, möglichst nur mit Vor-Zurück-Bewegungen, ohne Seitenschwung (den will ich mir ja abgewöhnen.) Stef übernahm es tapfer, den Lappen immer wieder im Wasser auszuschwenken und auszuwringen. Ich wischte mit dem Fuß. Ein Teil des Sonntagspipi war unter der Tür hindurch auf die Außenstufen und von dort in den Hof gelaufen. Kein Problem – für sowas hat Mutter Natur Gießkannen wachsen lassen 😀 Unsere hatte der Regen der letzten Tage gut gefüllt, damit schwenkten wir die Treppe ab. So – alles wieder ok!

Aber der kleine Herr Sonntag blieb den ganzen Tag bedrückt. Nachmittags war Hubert, mein Physiotherapeut, da (er brachte eine Schale Erdbeeren mit!). Ich erzählte ihm von der speziellen Ergotherapie. Der kleine Herr Sonntag verstand genau, daß ich über seine Pfütze sprach, denn er schmiegte sich sehr verlegen an Huberts Knie.

Seine Stimmung besserte sich erst, als ich ihm im Hof sein Bällchen warf. Daß der Prinz wieder eine sehr späte Schulung halten mußte und nicht zur gewohnten Zeit nach Hause kam, machte es nicht besser. Heute ist er wieder gewohnt munter, unser kleiner Mausebär. ( Mir ist immer noch nicht klar, warum ich einen dünnen Windhundmix mit kurzem, dünnem Fell als „Bärchen“ bezeichne…)

Dein Stockbein

Als ich den vorherigen Beitrag über die Türen des Einkaufszentrums in der Lakritzenbruderstadt schrieb, fiel mir noch ein hinreißendes Erlebnis aus dem letzten Weihnachtsurlaub in der zweiten Heimat ein; eine Erinnerung, die mir immer noch ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert, weil das einfach ein total süßes Erlebnis war:

Es war der Tag nach dem Sturz. Laufen tat unsagbar weh (wir waren noch nicht beim Arzt gewesen, weil es der zweite Weihnachtstag war und ich hatte noch keine Ahnung, dass ich mir im linken Oberschenkel einen Muskel gezerrt und mir das linke Handgelenk gebrochen hatte. Es tat einfach nur alles irrsinnig weh. Wir fuhren mit unserer Freundin Edda, der Schmiedin, nach Harlesiel ans Wattenmeer. Dort wollten wir im Wattkieker eine Kleinigkeit essen. Ich war mit dem Gehstock unterwegs. Ein Stückchen weiter saß eine Familie am Tisch. Der Sohn (ich schätzte ihn auf zehn bis zwölf Jahre) war sehr fasziniert vom kleinen Herrn Sonntag. Als wir bezahlt hatten, kam der Junge zu uns rüber und fragte höflich: „Darf ich euren Hund mal streicheln?“ Ein total süßer Kerl, der Kleene.

„Ja klar darfst du das, der freut sich“, sagte der Prinz. Der kleine Herr Sonntag ist mit Kindern aufgewachsen und kommt prima mit ihnen klar, zumal sein Gesicht mit den großen Kulleraugen bei Kindern sofort Vertrauen schafft. Der Junge knuddelte Herrn Sonntag ausführlich, dann sagte er: „Ich hab euch vorhin draußen schon gesehen, mit eurem Hund, als ihr reingekommen seid.“ Er grinste mich lausbübisch an und sagte: „Dich hab ich auch draußen gesehen, mit deinem Stockbein. Du bist behindert, nicht?“

Wow! Ich war „totally blown away“! so eine lockere Art, von einem Kind! Das tat richtig gut!

„Ja, sagte ich, „das bin ich.“ Der Junge nickte ernsthaft. „Das hab ich mir schon gedacht, daß du behindert bist“, sagte er. (Himmel, war der Kerl süß!) Als die Familie sich ebenfalls zum Gehen bereit machte, wurde mir klar, warum der Junge mit dem Thema so locker war: Der Großvater saß im Rollstuhl, das war durch den Tisch verdeckt gewesen, deshalb hatte ich es nicht gesehen. Der Kleene war das also gewöhnt. Als wir aufstanden, kam die Mutter des Jungen nochmal schnell zu uns an den Tisch. „Vielen Dank, daß mein Sohn Ihren Hund streicheln durfte – ich hoffe, er hat Sie nicht gestört“, sagte sie. Wir versicherten ihr, daß ihr Sohn ein Ausbund an Charme und eine besonders nette Gesellschaft sei. Sie freute sich sehr. Er war elf, übrigens.

Wir denken immer noch gern an diese Begegnung zurück. Wenn wir das Haus verlassen, nehme ich natürlich „mein Stockbein“ mit. ❤

 

„Da arbeiten wir gerade dran.“

Das ist die Standard-Luftblasen-Antwort, wenn ich irgendwo (Gastronomie, Geschäft…) höflich darauf hinweise, daß der Zugang und/oder die Bewegungsmöglichkeiten für Behinderte schwierig sind.  Die Stadt, in der der Lakritzenbruder wohnt, hat ein kleines Einkaufszentrum, das ich ganz angenehm finde und das wir auch bei jedem Besuch dort heimaufsuchen. Nachteil: die Türen haben keinen Schalter zum Öffnen, Behinderte müssen also immer jemanden bitten, eine Tür für sie aufzuhalten. Das ist für mich kein Problem, denn der Satz „“Entschuldigung, wären Sie so nett, mir die Tür zu öffnen?“ ist bei mir schon lange Standard, und ich hatte  mir auch gleich zu Beginn die Scheu abgewöhnt, fremde Menschen anzusprechen. Meist ist das auch gar kein Problem. Wenn ich laufe und mit dem Stock unterwegs bin  (z.B. In Gaststätten), sieht mich meist schon jemand heranstöckern*gg*, fragt: „Wollen Sie hier durch?“ und hält mir die Tür auf. Das ist immer prima, manchmal ergibt sich auch ein kleines Gespräch, zumal ich den Leuten die Situation ganz gern mit einem kleinen Witzchen leichter mache. Die meisten Menschen sind hilfsbereit, das ist erfeulicherweise schon so.

whatever, das Betreten des besagten Einkaufszentrums in der Lakritzenbruderstadt ist jedenfalls schwierig, da man die Türen  per Hand am Griff aufziehen muss. (Ich denke da meist weniger an Rolli-Piloten als an Leute mit Rollator – die Arbeit im Behindertenbeirat prägt ; – )  Gestern fragte ich per Mail bei der Geschäftsleitung an, wie es auf längere Sicht mit der Barrierefreiheit im Einkaufszentrum aussehe. Bereits nach zwei Stunden kam eine Mail zurück – Respekt! Die betreffende Mitarbeiterin schrieb mir die Standard-Antwort, die ich auf diese Frage überall bekomme: „Wir arbeiten daran“. Allerdings ergänzte sie, noch in diesem Jahr solle das Einkaufszentrum  elektrische Türöffner bekommen. Na, da bin ich mal gespannt. Wir werden in diesem Jahr sicher noch öfter hinfahren, denn wir sind sehr gern in diesem Städtchen.

Das muß der Arm abkönnen!

Diesen heroischen Satz höre ich immer wieder von Hubert, meinem Physiotherapeuten, wenn ich befürchte, daß eine bestimmte Übung oder Bewegung die Platte im  Handgelenk lösen könnte, die der Chirurg mir nach dem Sturz im  Urlaub drangeschraubt hatte. Aber die Platte sitzt fest, alles ist gut und sicher verheilt, das zeigte das letzte Röntgenbild Ende Februar. Die Platte hat die Form eines Flaschenöffners, dieses Dreieck mit dem Stiel unten dran, kennt ihr, oder? (Im Englischen heißen diese Flaschenöffner  wunderbarerweise „churchkey“!)

Hubert also ist der Meinung „Der Arzt sagt, das Gelenk ist stabil, also ist das Gelenk stabil“, und dreht und biegt fröhlich-unbekümmert an besagtem Gelenk herum. (Übrigens: Die Schiene trage ich schon seit einigen Wochen nicht mehr, auch nachts nicht! *freu*) Da die Hand ja seit dem Hallamati nicht mehr richtig aktiv war, hat sich die Knochendichte sehr zurückgebildet, das heißt: starke Osteoporose, denn Knochen werden nur unter Belastung stark und dicht. Deswegen machte es mir etwas Sorge, wenn Hubert so an dem Gelenk herumdrehte, weil ich da im Geiste schon die Schrauben aus den porösen Knochen rausbrechen sah. Das ist natürlich übertriebener Quatsch, wie mir auch das Röntgenbild ganz klar zeigte: Alles gut und fest verheilt. Den Satz „Das muß der Arm abkönnen!“ hat Hubert aus einem seiner Lieblingsfilme abgeleitet, „Das Boot“.

Wer den Film kennt, erinnert sich vielleicht an die Szene, als der Kaleu Befehl gibt, das Boot unter seine Belastungsgrenze sinken zu lassen und der Wasserdruck so stark wird, daß das Boot ächzt und knarrt, das Metall förmlich schreit und die Männer immer blasser werden und ihnen der Schweiß in dicken Tropfen über die Gesichter läuft.“ Das muß das Boot abkönnen!“, sagt der Kaleu da nur. Und das kann es auch ab. So wie mein Handgelenk, wenn Hubert dran rumdreht und –biegt und er sagt: „Das muß der Arm abkönnen!“

„Jawoll, Herr Kaleu!“, sage ich dann immer brav und lasse ihn biegen. 😀

(Im Ernst jetzt mal: Der Hubert ist ein ganz wunderbarer und feinfühliger Therapeut und ich schätze mich glücklich, ihn erwischt zu haben!)

Lakritzen-Rollis neue Schuhe

darlings,

Kürzlich brachte der DHL-Bote das Paket mit den neuen Rädern für meinen Rolli. Nicht die großen Hinterräder, sondern die kleinen Vorderräder mußten erneuert werden.

Der Grund:

räder alt

Im Nachhinein tut es mir leid, daß ich die Kilometer nicht erfaßt habe, die mein treuer e-Rolli mich gefahren hat. Auf allen Ausflügen war er dabei, bei Städtetrips in Deutschland und Fronkraisch, in der Reha, auf Gassi-Trips mit dem kleinen Herrn Sonntag (daher stammen auch die kleinen Steine, die sich an den Rädern  festgesetzt haben.) Jetzt  sehen die Räder wieder so aus, wie sie zu Beginn waren, als ich 2012 den Rolli bekam:

rad neu

Ein gewaltiger Unterschied, oder? Daran sieht man, wie viel wir unterwegs sind 😀

Frau Lakritze ist erleichtert

Gestern rief der Orthopädiemechaniker an und gab durch, daß die neue Schiene für mein operiertes Handgelenk da sei. Der Prinz fuhr mich gleich hin, jetzt fühle ich mich wohler! Denn:

Zuerst hatte ich so eine Schiene. Wochenlang hing so ein Klumpen an meiner Hand :/

Jetzt hab ich diese hier – sie wiegt nur wenige Gramm und ich bin – im wahrsten Sinne des Wortes – unendlich erleichtert! 😀

Wii jetzt – schon wieder? Ja!

Ich weiß, ich habe es schon einmal gefragt, ist eine geraume Zeit her, aber dennoch: heute habe ich mit meinem Physiotherapeuten über die Wii gesprochen, vor allem über die Wii fit mit dem Balance Board. Er ist der Meinung, daß Training mit dem Gerät mir sehr gut tun könnte, vor allem in Hinblick auf Gleichgewicht und Kraft. Also meine Frage nochmals:  hat jemand so eine und würde sie mir günstig überlassen?

Infos bitte an lakritzefrau (bei) web.de – Danke! ❤

Netter Besuch

Am Samstag hatten der kleine Herr Sonntag und wir einen sehr coolen Nachmittag im Saarland.

Am 3. Dezember letzten Jahres hatte ja das Mittagsmagazin einen kleinen Beitrag über mich gesendet, anläßlich des internationalen Tages der Menschen mit Behinderung. Nach diesem Beitrag haben einige Leute mit mir Kontakt aufgenommen, zum Beispiel Elke und Fritz, mit denen wir uns in Oldenburg trafen.

Kurz darauf erhielt ich noch eine Mail von Willy, einem pensionierten Tierarzt, der seit einem Schlaganfall die gleichen Symptome hat wie ich (Halbseitenlähmung links). Typisch Mann, wurde es gleich technisch. Er hat das gleiche E-Rolli-Modell wie ich, den e-fix, und wollte wissen, wie ich damit Bordsteinkanten hochkomme, die höher als fünf Zentimeter sind. Eine gute Frage, denn die Vorderräder des Rollis sind kleine Plastikräder, die nicht so viel abkönnen wie die großen, die aus Gummi sind. Ich antwortete, dass ich Bordsteine nach Möglichkeit rückwärts rauf- und runterfahre, da fangen die großen Gummiräder das meiste ab und die kleinen Kunststoffräder rollen einfach mit. Von da an tauschten wir regelmäßig Mails aus. Für gestern luden uns Willy und seine Frau Gaby (Namen geändert) zum Kaffee zu sich ins Saarland ein. Da sie eine Rottweilerhündin haben und Hunde lieben, war unser kleiner Herr Sonntag natürlich auch willkommen, zumal ich vorab ein Foto von ihm gemailt hatte – und wer kann seinem Gesicht schon widerstehen? 😀 (Sogar Stefanie, meine Ergotherapeutin, liebt ihn, obwohl sie allergisch auf Hunde und Katzen ist!)

Gaby hatte köstlichen Kuchen gebacken und wunderbaren Darjeeling gekocht. Wir genossen, während sich die beiden Hunde miteinander bekannt machten. Die Rottweilerhündin, Luzie, ist ein Koloß von 47 Kilo, hat das den Rottis eigene liebe Knutschgesicht und ist bezaubernd und sehr schmusig. Sie freute sich sehr, daß unser Kleiner zu Besuch war, und forderte ihn wild herumspringend zum Spielen auf. Herr Sonntag fand das ziemlich einschüchternd und bellte verlegen (er bellt viel, wenn er unsicher ist und nicht weiß, wie er reagieren soll.) Gaby löste das ganz einfach: sie öffnete die Terrassentür uns ließ beide Hunde raus in den Garten, der einen sehr großen Rasen hat, über die gesamte Frontfläche des Hauses. Dort tobten die zwei wie verrückt herum, sich umkreisend, Spielzeuge umher werfend, bellend, es war einfach schön, da zuzusehen.

Willy und ich tauschten uns aus über unsere Rehas und  Therapien und gaben uns gegenseitig Tipps dazu, wie wir klarkommen mit dem Alltagskram und darüber, ob und welche Umbauten im Wohnbereich oder Hilfsmittel man braucht und welche nicht unbedingt. Neugierig war ich auf seinen „Haupt-Rollstuhl“. Er hatte mir geschrieben, daß er neben dem e-fix noch einen „Optimus Zwei“ habe. Nun ist der „e-fix“ ja nur ein elektrischer Zusatzantrieb, kein Rolli-Modell an sich, der Optimus Zwei aber schon. Ich unheilbarer Geek dachte bei diesem Namen natürlich sofort an ihn.

Der Optimus stand auf der Terrasse, ich durfte ihn mal testen und war mordsmäßig beeindruckt: abgesehen von den dicken Ballonreifen hat das Ding richtige Scheinwerfer, Rücklichter, einen Rückspiegel und – Blinker!!! Boah. Er ist aufrüstbar für 15km/h (dann braucht er ein Versicherungskennzeichen. Saucool. Allerdings kann man ihn nicht mal eben falten und ins Auto stecken wie meinen.

(Ich mußte mir erstmal vor Augen führen, daß Willy ein ganzes Stück härter betroffen ist als ich, und schämte mich etwas.) Auf jeden Fall war der Erfahrungsaustausch sehr hilfreich für uns beide (vor allem beim Thema „kleinere Tätigkeiten im Haushalt/Alltag“) Auch der Prinz und Gaby, die ja sozusagen beide als „Pfleger“ fungieren, hatten gute Gespräche und tauschten sich intensiv aus, ebenso wie die Hunde, die sich sehr mochten (Leider ist Luzie sterilisiert; ich hatte schon Bilder von Sonntag/Luzie-Welpen im Kopf 😀 😀 😀 ) Auf der Rückfahrt lag unser Kleiner eng zusammengerollt hinten auf seiner Decke und schlief tief und fest, zufrieden mit dem Nachmittag.

Es ist immer wieder schön für mich, andere Betroffene kennenzulernen und mich mit ihnen austauschen zu können. Und sowohl Fritz und Elke in Norddeutschland als auch jetzt Willy und Gaby im Saarland sind eine schöne, sympathische Bereicherung unseres Bekanntenkreises.

Morgen…

Die Katzen ahnen was. Ihnen schwant nichts Gutes. Sie kleben mir, sozusagen, am Arsch Allerwertesten. Sie lassen mich nicht aus den Augen. Klar, die sind ja nicht doof. Sie spüren, dass ich wegen der OP morgen angespannt bin.

Soweit möglich, bin ich aber dennoch locker. Ich weiß, dass der Arzt, der mich operieren wird, sehr gut und vertrauenswürdig ist. Der Prinz wird da sein, mit Teilchen und Kaffee, wenn ich auf mein Zimmer komme. (Juhu, Einzelzimmer)

(Als ich 2012 nach Hause entlassen wurde, habe ich als erstes eine private Zusatzversicherung für ein Einzelzimmer im Krankenhaus abgeschlossen und ich bin sicher, dass diese 17,30 € im Monat schon jetzt, für diese nur fünf Tage, jeden Cent wert sein werden. Denn bisher hatte ich immer Zimmergenossinnen, die scheinbar direkt aus der Hölle stammten, alle schnarchten, eine redete ohne Punkt und Komma und kannte den Begriff „Privatsphäre“ nicht, eine beschwerte sich ständig – wie auch immer: ich kann nicht gesund werden, wenn ich mit einem fremden Menschen Arschbacke an Arschbacke leben muss.
Meine einzige Sorge war bisher der kleine Herr Sonntag. Übers Wochenende ist der Prinz ja hier, aber er kann den Hund am Montag und Dienstag nicht mit zur Arbeit nehmen.
Ich habe etwas herumtelefoniert und mit unserem Vermieter abgesprochen, dass am Montagmittag unsre Freundin Carmen hier aufschlagen und mit dem Kleinen eine ausführliche Gassirunde drehen wird.

Am Dienstag übernimmt das Freundin und Lieblingsnachbarin Wiltrud. (Bin froh, dass wir hier so gut vernetzt sind.) Soweit sehe ich dem morgigen Tag also recht ruhig entgegen. Um halb acht muss ich da sein. Habe mit der Anästhesistin besprochen, dass ich zumindest eine Tasse Tee trinken darf (Kaffee ist nicht drin). Nach der OP werde ich vermutlich wegen Kaffeemangels aus den Latschen kippen, aber da ist ja der Prinz dann da ❤ . Kindle, iPad und Hänti  gehen natürlich mit, das Laptop ist für eine Hand zu unhandlich. So werde ich diese fünf Tage schon überleben 😀

Also, bis zum nächsten Mittwoch dann! Macht’s gut! *winkt*

Postskriptum: der 30. Dezember

Hiermit startet meine kleine PS-Reihe unserer Urlaubs-Unternehmungen. Hauptsächlich habe ich so wenig notiert, weil wir so ewig gebraucht hatten, mein Laptop ins Netz zu kriegen (NIE WIEDER Ferienwohnung ohne WLAN!), und meist war’s mir schlicht zu kalt und zu ungemütlich-dunkel (wenn die Vermieter Rentner sind, hat man meist funzelige 25-Watt-Birnchen in jedem Raum : – ))

Wie auch immer – der kleine Bericht über mich im Mittagsmagazin hat uns sehr nette neue Bekanntschaften beschert: am Tag nach der Ausstrahlung erhielt ich eine Mail von Fritz, der den Beitrag gesehen hatte und mir schrieb, seine Frau Elke (Namen geändert) habe das gleiche Leiden wie ich (also Lähmung der linken Körperseite), sie käme aber psychisch nicht gut damit zurecht – ob ich einmal mit ihr sprechen würde? Er wolle dafür auch gern die lange Fahrt zu uns unternehmen. Es stellte sich heraus, dass die beiden in einer Stadt nahe unserer Urlaubsregion leben. Also schlug ich vor, dass wir uns statt hier doch besser in  in Oldenburg treffen könnten. Diesen Vorschlag nahmen die beiden begeistert an, so war für sie Fahrt schon um drei Viertel gekürzt. Wir trafen uns im Café Florian, das nicht nur sehr gemütlich ist, sondern auch eine herrliche Marzipan-Nuss-Torte bietet. Fritz und Elke erkannten uns (also wohl mich) sofort. Wir vier waren schnell auf einer Wellenlänge und bald sehr angeregt im Gespräch. Bei Elke ist es so, dass sie die gleichen Symptome hat wie ich, allerdings ist die medizinische Ursache bei ihr eine völlig andere. Fritz leidet zudem noch an den Folgen eines schweren Arbeitsunfalles, ist aber trotzdem ein lustiger, fröhlicher Mensch, der gern lacht und gern lebt. Ich schätze, dass wir vier gut drei Stunden zusammen saßen – es tat gut, war lustig und sehr aufschlußreich. Die zwei konnten uns etliche Tipps und Hinweise geben, die uns in der nötigen Bürokratie möglicherweise noch wertvoll sein werden. Fritz und Elke haben ebenfalls einen Hund, mit dem unser Herr Sonntag prima auskam. Die beiden Männer gingen zwischendurch mal die Hunde auslüften, das nutzten Elke und ich (wir sind übrigens gleich alt) für ein vertrauliches Schwätzchen („Ist [das und das] bei dir auch so…? Was tust du, wenn…?“) Das war richtig schön, auch für mich, mir tat der Austausch einfach gut.

Wir verabschiedeten uns bei beißender Kälte und schneidendem Wind. Ich nahm Elke das Versprechen ab, mich anzurufen, wenn sie nicht gut drauf ist – denn wir beide können uns da gegenseitig raushelfen.

Diese neue Bekanntschaft ist definitiv eine Bereicherung – wir vier werden uns auf jeden Fall öfter sehen. Geplant haben wir bereits, dass die zwei uns im Sommer hier besuchen (Elke trinkt nämlich sehr gern Weißwein, und die Pfalz ist ja mit dem Auto praktisch nebenan.)

Filmzitat:…“Das könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein“ : – ))