Ja, haha

Wenn wir mit dem kleinen Herrn Sonntag unterwegs sind, meine Lieben, kommen wir natürlich auch mit anderen Hunden und ihren Menschen ins Gespräch. Das ist meistens nett und lustig. Oft fragen die Leute: „Wie groß wird der denn mal?“ Sie sind meist  verblüfft, wenn wir sagen, dass der Mausebär schon fast 13 Jahre alt und ausgewachsen ist. Er wirkt halt durch seine schmale Figur (Erbe des Windhund-Vaters) und sein süßes Gesicht (vermutlich dito) sehr jung. Mir graut es nur vor der Frage „Wie heißt er denn?“, weil auf unsere Antwort „Domingo“ unweigerlich die Antwort des Grauens kommt: „Domingo? Wie der Sänger, haha, ne? Der, äh… Nein, flehe ich innerlich, Bittebitte sag es nicht – Sag es nicht! Aber in den meisten Fällen kommt die Folter doch:“ Der Platziehdo Domingo, ne? hehe.“ ja, hehe. Gut, daß der Scherzkeks  nicht meine Gedanken lesen kann und das Blutbad nicht sieht, das ich mit seinem Kadaver gerade anrichte. Im Gegenteil, ich habe gelernt, solche Menschen nicht sofort zu töten. (Sonst hätte ich eine Menge zu tun – bei jedem „Gnotschi“, Zutschini“ oder „Latte Matschiato“ eine Leiche verstecken zu müssen, ist nervig.) Ich atme also tief durch, lächele  und sage freundlich: „Ja, genau, wie der Sänger, der Plácido Domingo.“ Dann sind alle zufrieden – der Sprachenvergewaltiger, weil ich ihm recht gegeben habe (und er den Unterschied nicht mal ansatzweise gehört hat), ich, weil wir jetzt mit einem höflichen Zunicken weitergehen können, und der Prinz, weil ich den Sprachenvergewaltiger nicht getötet habe. Ja – so haben wir alle was davon. Ist ja auch schön, ne? 😀

 

 

 

 

Dürfen wir Zweiter sein, bitte?

Hier, my darlings, hatte ich euch  das Werbe-Video der Niederlande vorgestellt, mit dem sie sich dem Trumpeltier vorstellten nach seinem hirnlos-peinlichen  „America first!“ – Geblöke. Das Filmchen ging flugs viral im Netz um und mutierte zum Kult-Lacher.

Andere Länder sind dem Beispiel inzwischen gefolgt, zum Beispiel die Schweiz, Belgien (wunderbar böse und schwarzhumorig!), Portugal, Italien und Litauen.  Die Ergebnisse  sind hier auf dieser Seite gesammelt: http://everysecondcounts.eu/

Viel Spaß beim Anschauen! (Ich bezweifle, daß Orange Vader sie jemals zu sehen bekommen wird. Und selbst wenn, wird er sie – getreu dem Dunning-Kruger-Effekt – wohl nicht verstehen…)

Bei Twitter sind die Schöpfer der großartigen Seite auch vertreten: @itsgreateu

AchtungAchtung: eine Durchsage

Da krame ich mal wieder in alten Blogbeiträgen herum und finde diesen wunderbaren Witz, den mein alter Kumpel RMG a.k.a. da Bayaman im Jahr 2009 in den Kommentaren geschrieben hat:

Amerikanische Forscher haben in geheimen Genlabors den männlichen Homo Sapiens bis zur Perfektion weiterentwickelt.


Und was ist dabei rausgekommen?
Eine EC-Karte, die den Müll runterträgt.

 

Klasse, oder?! 😀

@Bayaman: solltest du hier zufällig noch/gerade mitlesen: deine Mailadresse funzt nicht mehr… ich bekomme die Meldung, dein Postfach sei zu voll : – ))Melde dich gefälligst mal. (Sonst kommst du zu den Jägern auf die BLÄCKLIST!!! HAR HAR HAR!!!)

Faceblog 2014

Oder:

wenn man so gar keine Ahnung hat…. einfach mal fest die Lippen zusammenpressen und gar nix sagen, um Herrn Nuhrs wunderbares Zitat hier anzupassen 😀

In diesem Jahr hatte ich rund um das Thema Internet – vor allem in Bezug auf Facebook und mein Blog – einige sehr heitere Erlebnisse. „Zu und zu schön“, wie Maximilian Buddenbohm es ausdrückt.

Erlebnis 1:

Anfang März 2014 erhalte ich eine Mail: „Sehr geehrte Frau Lakritz, hiermit fordere ich Sie auf, Ihre Webseite http://www.lakritzundschokolade.de innerhalb von vier Wochen aus dem Internet zu entfernen. Sollten Sie dieser Maßgabe („Maßgabe!!!!! aaaahhh!!!!!) nicht nachkommen, sehe ich mich gezwungen…bla… Rechtsanwalt…bla… Als ich mir die Lachtränen weggewischt hatte und wieder richtig gucken konnte, sah ich zu meiner Überraschung, dass da tatsächlich ein Name drunter stand. Donnerwetter, eine namentlich unterzeichnete Mail. So einen Luxus bin ich ja seit 2010/11 gar nicht mehr gewöhnt. Der Name kam mir sehr, sehr vage bekannt vor. Ich fragte Tante Google. Und tatsächlich: Die Verfasserin der Mail ist Ärztin hier in der Stadt. Ich hatte mal kurz darüber berichtet, dass ich einen medizinischen Notfall hatte, der mir Angst machte und in ihr Fachgebiet fiel. Ich bekam einen Termin. Als ich in der Praxis erschien, saßen im Wartezimmer zwölf Patienten, die alle noch vor mir drankommen sollten. Dass ich Schmerzen und Angst hatte, interessierte die Sprechstundenhilfe null. „Ja, tut mir Leid, da müssen Sie leider noch warten.“ Ich verzichtete dankend.  Am nächsten Morgen hatte ich einen Termin bei einem ihrer Fachkollegen und kam sofort dran. Ich war stinksauer auf die Tusse und bloggte das Erlebnis. Nun, im Frühjahr 2014, ihre leicht angezickte Reaktion, die deutlich zeigt: Die Dame hat keine Ahnung, wovon sie redet bzw. schreibt… der besagte Blogbeitrag war zu diesem Zeitpunkt zwei. Jahre. alt. Ich wiederhole es nochmal: ZWEI. JAHRE.

 

Das ist etwas, das mir immer wieder auffällt: ein Blog ist für die meisten Menschen, für die das Internet, wie für Frau Angela „sind doch nur Tiere“ Merkel, nur ein vages „Neuland“ ist, etwas, worunter sie sich nichts vorstellen können. Daher konnte die besagte Ärztin auch ganz kindlich-unbekümmert verlangen, dass ich „die Webseite“ „vom Internet nehme“, Rührend-lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

Ich jedenfalls dachte nicht im Traum daran, mein Blog, das auch zu diesem Zeitpunkt bereits seit acht Jahren bestand, wegen eines von damals schon mehr als 1.400 Beiträgen komplett aufzugeben, nur weil jemand nicht mit einer unangenehmen Wahrheit klarkam. Zudem finde ich es immer wieder spannend, wie Menschen sich „gezwungen sehen“, wenn sie Entscheidungen treffen, zu denen sie dann plötzlich nicht mehr stehen möchten. Ich gab den Namen der Dame kurzerhand in die Suchfunktion meines Blogs ein, fand den Beitrag – und löschte ihn. Feddich. Dabei ging ich einfach mal vertrauensvoll davon aus, dass bei über 1.400 Beiträgen niemandem auffallen würde, dass da doch der mit der Ärztin fehlt… : – )) Es hat sich auch tatsächlich niemand von euch beschwert! : – )))

Wäre die Gute etwas souveräner gewesen und hätte, zum Beispiel, geschrieben:“ Sehr geehrte Frau Lakritz, ich habe Ihren Blogbeitrag gelesen. Es tut mir leid, dass Sie in meiner Praxis eine so unangenehme Erfahrung machen mussten. Zurzeit arbeiten mein Team und ich an einer Methode, wie wir Warte-, Sprech- und Behandlungszeiten optimal für unsere Patienten gestalten können. Daher bitte ich Sie, den Artikel solange zu löschen oder unsichtbar zu stellen…usw.“ (Ich sage nur:RICHARD BRANSON!) Das wäre ja durchaus ok gewesen, aber dass sie gleich mit dem Anwalt drohte, zeigt, dass sie absolut nicht wusste, worum es hier überhaupt ging bzw. was „Blog“ bedeutet. Ich ignorierte sie also weiterhin und natürlich habe ich niemals etwas von ihrem angeblichen Anwalt gehört. Inzwischen habe ich bei einem Stadtbummel gesehen, dass sie mit ihrer Praxis umgezogen ist. Da muss ihr wohl jemand gesagt haben “Du, dann mach dir doch eine Webseite für die neue Praxis!“ und der/diejenige ist beim googlen des Namens in mein Blog geraten.

Erlebnis 2:

Zu Beginn des Jahres hatte ich ja mit einer beruflichen Wiedereingliederungsmaßnahme in meiner früheren Firma begonnen. Meine Kollegin “Malamika“ ( nicht ihr wirklicher Name) sollte mir dabei helfen, mich in das Aufgabengebiet wieder einzuarbeiten. Anfangs war ich mir noch unsicher, ob ich das wohl schaffe, und habe öfter, um mir selbst Mut zu machen, meinen Blogbeitrag über die Zeit, in der ich im Koma lag, gelesen – nur, um mir selbst zu sagen: „DAS hast du gepackt, dann kannst du ALLES schaffen!“

Eines Morgens aß ich also im Büro uns las diesen Beitrag, da stand plötzlich Malamika hinter mir und fragte, mit leichter Panik in der Stimme: „Was machst du – bist du auf Facebook?!“ Malamika ist lieb und herzensgut, gehört aber zu den Menschen, die Blogs und Facebook nur vom Hörensagen kennen, diese „Kenntnisse“ aber völlig unkritisch aufsaugen und ungefiltert weitergeben. „Nein“, sagte ich und erklärte ihr, was es mit den SMS in diesem Blogartikel auf sich hat. Beruhigt verzog sie sich – ich dachte, in ihr eigenes Büro, in Wirklichkeit muss sie jedoch umgehend zu Frau Klein-Zaches gelaufen sein, die ich hier beschrieben habe. Das verstehe ich, denn sie hatte sich von Klein-Zaches die Verantwortung für meine Einarbeitung aufdrücken lassen und war jetzt in Panik, ich könnte, statt in zwei Wochen wieder eine Top-Sekretärin zu werden, auf den bösen, bösen verrufenen Facebook-Seiten surfen und sie die Schuld bekommen, wenn ich nicht gut dressiert wäre.

Tatsächlich lud mich Klein Zaches ganz kurz darauf in ihr Büro, wo sie mir eröffnete: „Sie haben auf Facebook SMS Ihres Lebensgefährten hochgeladen.“ (Doch, wirklich, das ist ein wörtliches Zitat! Echt jetzt! : – ))) Nach einer WTF-Sekunde fragte ich, was das solle. Sie sagte, leicht empört: „Ja – Frau [Malamika] war doch in Ihrem Büro – die hat’s gesehen!“ Nur mal beiläufig: Hätte Klein Zaches auch nur den Funken eines Schimmers einer Andeutung von Personalführungsfähigkeiten, hätte sie mich erst mal gefragt, ob an Malamikas Kassibern überhaupt etwas dran sei. Die Behindertenbeauftragte, die – warum auch immer – mit dabei saß, schlug gleich in dieselbe Kerbe: ja nee, Facebook während der Arbeit, das ginge aber so gar nicht, sie selbst mache das, wenn überhaupt, nur während der Mittagspause… Das waren so heftige RTL-Momente, dass ich große Mühe hatte, mir das Lachen zu verbeißen. Oh myyyyyy… Und man mag mich jetzt für verrückt erklären, aber die beiden taten mir so unendlich Leid in ihrer RTL-Peinlichkeit, dass ich, um sie von ihrem Elend zu erlösen, so tat, als sei ich tatsächlich auf Facebook gewesen, und mich entschuldigte. (Doch, manchmal bin ich weichherzig bis zur Doofheit!) Klein Zaches lehnte sich sofort mit befriedigtem Lächeln im Stuhl zurück – sie durfte sich ausnahmsweise mal stark fühlen. Ich gönnte es ihr, dem armen Wesen – sie brauchte es so dringend….

Malamika reagierte sehr verlegen und schuldbewusst, als ich später Andeutungen über den Inhalt des Gespräches machte, sie wich ständig aus, unterbrach mich mitten im Satz und versuchte, hektisch und mit rotem Gesicht, mich abzulenken. Das bestätigte mir, dass sie Klein Zaches’ Quisling war. So kann man durch pures Unwissen, gepaart mit viel Naivität, Gerüchte in die Welt setzen und sich selbst unendlich peinlich machen – interessant, nicht? : – ))))) Was Malamika betrifft, finde ich das sehr schade,  denn ich hatte ihr vertraut und sie als Freundin betrachtet. Dat is nu vorbei.