*Ächz*

Hi darlings, seit Dienstag Nacht sind wir zurück und schon wieder mitten im Umzugs-Gedöns drin. Zum Glück hatten wir zwei sehr schöne Wochen im lüttje Hus und sind erholt. Gudrun hat uns bereits die Schlüssel übergeben, so daß wir jederzeit ins Haus gehen können. Wir haben die Zimmer ausgemessen und beratschlagt, wo welche Möbel wie stehen sollen. Gudrun ist sehr großzügig und gelassen, was Änderungen betrifft. Der Prinz schuftet wie ein Brunnenputzer, packt und schleppt, plant, mißt aus und tut überhaupt wahnsinnig viel. Das meiste unseres Kramzeugs ist bereits drüben im neuen Haus, so daß Ende des Monats  nur noch die Möbel rübergeschafft werden müssen. Der Hof ist leider nur sehr klein, das wird eine Umstellung für das Bärchen werden. Gudrun hat  etwas Sorge wegen Kackhaufen und Markierungspinkeln.Wir haben ihr versprochen, daß ich ihn eng überwachen und Haufen sofort entsorgen werde. (Pinkelpfützen spüle ich mit der Gießkanne weg.) Der Prinz hat sich vorgenommen, jeden Morgen mit ihm eine Gassirunde zu machen, und Tim, Gudruns Enkel, würde mittags nach der Schule auch mal mit ihm laufen. Ansonsten wird der Bär wohl viel mehr im Haus sein als bisher. Dafür haben es die Damen besser: Ein Kellerfenster führt in den Hof, es ist mit Hühnerdraht bespannt, zum Lüften. Gudrun läßt uns ein Stück des Drahtes rausschneiden und eine Katzenklappe einsetzen. Wenn wir die Kellertür einen Spalt offen lassen, können Micia und Pippi frei rein und raus. Ich hoffe nur, wir kriegen die beiden am Tag X eingefangen und gut hinüber transportiert! Ich bin froh, wenn alles geschafft ist – ich kann ja nicht helfen und habe ein schlechtes Gewissen, daß der Prinz alles allein machen muß.

Noch mehr Gemöbel

ging heute morgen weg, darlings. Im ehemaligen Kuhstall hatten wir noch (Eß-)Tische und Stühle stehen, die wir Ende August nicht mitnehmen können, weil kein Platz im neuen Haus ist. der Prinz hatte alles fotografiert und die Fotos der zuständigen Dame bei der Caritas geschickt mit der Frage, ob sie dafür wohl Abnehmer hätte. Gerne, schrieb diese zurück, gern wolle sie das Gemöbel in denCarLa (Caritas-Laden) stellen. Heute morgen kamen einige CarLa- Mitarbeiter und luden alles in ihren Bus. Die Sachen werden Flüchtlingen zugute kommen,das freut uns besonders. Jürgen, unser Vermieter, wird sich freuen, daß schon wieder etwas mehr Platz geschaffen ist. Und der Prinz, der Bär und ich freuen uns jetzt erst einmal auf zwei schöne Wochen im Lüttje Huus. Da bereiten wir uns dann seelisch-moralisch auf den Umzug Ende August vor. 😀 Gudrun hat uns mit  einer Menge Kartons versorgt. Sie arbeitet in einer Firma, die zum Verkauf ihrer Produkte ihre eigenen Versandkartons herstellt. Manchmal klappt da etwas nicht richtig, so kann mal ein Aufdruck schief sitzen oder eine Falz unsauber sein. Diese Kartons sortieren sie dann aus und die Mitarbeiter der Firma können sie kostenlos mitnehmen. So hat Gudrun uns etwa 30 Kartons mitgebracht, die wir natürlich gut gebrauchen können – nicht nur für Bücher!

Weg sindse…

… die Tische und Stühle. Abgeholt hat sie heute ein Mitglied des Verwaltungsrates der Pfarrei, der der Prinz das Gemöbel zum Kauf angeboten hat. Der Mann freute sich sehr, denn, wie er sagte: „Zur Zeit benutzen wir bei den Sitzungen Stühle aus dem Gemeindesaal,  die wir „geklaut“ haben. Die fehlen da unten natürlich.“ Der kleine Herr Sonntag beobachtete das Geschehen sehr aufmerksam, denn er muss ja immer da sein, wo sein geliebtes Herrchen ist. Dabei lief er den beiden Männern immer wieder vor die Füße, während sie die Tische zum Transporter trugen. Der Prinz ist das ja gewöhnt und achtet automatisch auf das Bärchen, während der Mann ihn keines Blickes würdigte und ich insgeheim schon angespannt mit einer gebrochenen Bärchenpfote rechnete. Doch schließlich war alles im Transporter. Wieder im Hof, mußte das Bärchen den komischen fremden Mann erstmal beschnuppern. Der Mann beugte sich hinab und strich dem Kleinen über den Kopf – aber nur einen Sekundenbruchteil lang und nur mit den aller-äußersten Fingerspitzen. Dann sah und grüßte er mich: „Und Sie sind die…Frau… des Hauses?“ „Naja“, sagte ich lachend, „Eigentlich ist die Chefin hier im Haus eine gestreifte Katze“… (schaute nach Micia, aber sie war nicht da).

„Ah, hehe…“, grinste er den Prinzen an (nicht mich, mit der er das Gespräch begonnen hatte –  den Prinzen, das kam mir bekannt vor…), „äh, Katzen mag ich nicht so.“ Ich verzog keine Miene, der Prinz lächelte höflich. Dem Mann fiel auf, daß er gerade seine Chance auf den Preis für den beliebtesten Besucher des Tages riskierte, und ritt sich mit der hektischen Ergänzung „Und Hunde auch nicht so, hehe“ noch tiefer rein. Das war nun so richtig Scheiße, das merkte er sogar selbst. Deshalb beeilte er sich, eine rührende Geschichte zu erzählen, wie er schon als Kind einen Hund gehabt habe, später mit seiner Frau auch, aber so ein Hund schränke einen ja so ein… schluchzi-schluchzi.

Ja, du Kackhirn, da muß man sich halt entscheiden, ne?! Natürlich würde ich gerne mal wieder auf die Kanaren fliegen, und der Prinz und ich waren ewig nicht mehr in einer Ausstellung oder einem Museum. Fliegen: das Bärchen für zwei Wochen in eine Tierpension abschieben: Undenkbar! Er würde eingehen. Mitnehmen geht auch nicht, da Hunde ab sieben Kilo in den Gepäckraum müssen, und daß die Fluglinien dort neuerdings heizen und das Licht anlassen, halte ich für eine glatte Lüge. Vier Stunden lang müßte Bärchen alleine in Dunkelheit, Kälte und dem Lärm der Motoren aushalten – NEIN. Da verzichte ich lieber auf Teneriffa oder Lanzarote. Bärchen ist das mehr als wert! Und da Museen bzw. Ausstellungsräume keine Hunde reinlassen,  finden wir auch da Alternativen. Der Pupsibär soll sich geliebt fühlen, das ist entscheidend. Ich zwang mich zur Höflichkeit, wünschte dem Mann ein schönes Wochenende und ging ins Haus. Prima, daß das Gemöbel einen guten neuen Platz hat. Aber der Mann muß nicht unbedingt nochmal wiederkommen,echt nicht.

Sie haben ein neues Zuhause!

Nämlich die Tische und Stühle aus meiner Praxis im Schloß, die ich kürzlich hier vorgestellt hatte, und ich freue mich! Der Prinz hatte die Idee, jemanden aus seinem Bekanntenkreis anzuschreiben. Dieser Mensch ist ein Pfarrer, der gern etwas Neues für seinen Besprechungsraum im  Gemeindezentrum hätte. Er hat die Anfrage des Prinzen, die Fotos des Gemöbels und den Preisvorschlag an den Gemeindeverwaltungsrat weitergeleitet. Die Antwort kam prompt: „Prima – nehmen wir!“ Sie werden die Sachen demnächst mit einem Bus abholen. So freuen nicht nur wir uns, sondern auch die Leute dort, denn nun haben sie es netter bei ihren Verwaltungsratssitzungen. Juhu! \o/

Der Papierkram

für den Pflegegrad-Antrag nervt schon jetzt, ihr Lieben. Meine Krankenkasse hat umgehend das nötige Formular geschickt.  Nun muß ich nachweisen, wann und wie lange ich vorher bei welchen Kassen versichert war. Zum Glück waren das nur zwei. Die habe ich  per Mail angeschrieben und um eine Bestätigung meiner Versicherungszeit gebeten. Danach kommen dann vermutlich Fragen nach Arztberichten,  medizinischen Gutachten und was es noch so Tolles an deutscher Bürokratie gibt. Aber das kriegen wir schon hin. Alles wird gut. Im Moment wünsche ich mir, wir hätten den Umzug schon geschafft. In zwei Monaten ist es soweit – AAAAAAAHHH! Aber ich freue mich auch auf die neue Wohnung. Sie ist wärmer als unser jetziges Häuschen, da sie gedämmt ist. Allerdings wird mir beim Blick aus dem Schlafzimmerfenster die riesige Colorado-Tanne fehlen, die hier auf dem Nachbargrundstück steht (das ebenfalls unseren jetzigen Vermietern gehört). Der Innenhof beim neuen Haus ist kleiner als der jetzige, bietet an der Haustür aber eine gemütliche kleine Ecke zum Frühstücken, Grillen und Entspannen. Am Ende des Hofes ist das Törchen zu Gudruns Garten. Sie hat bereits erklärt, daß es sie nicht stört, wenn die Katzen dort herumlaufen ❤ . Allerdings bleibt es weiterhin mein Job, im Hof die sonntäglichen Hinterlassenschaften mit Schaufel und Mini-Rechen zu beseitigen. 😀

Was ich gut finde: Die Hunderunde mit Bärchen wird anders laufen. Vor allem müssen wir dann auf dem Rückweg nicht mehr an der Katlahöhle vorbei, in der Karm und Katla wohnen, und ich muss mich nicht mehr energetisch schützen, um von der wirklich üblen, verrotteten Energie nicht berührt zu werden, die um die Höhle herum wabert und die furchtbar nach Haß und Wut stinkt. Im Gegenteil, wir werden mehr Abwechslung auf der Gassirunde haben, das wird schön für’s Bärchen. In der nächsten Woche treffen wir uns mit Gudrun, um einige Räume auszumessen. So, wie es im Moment aussieht, haben nun wohl die jüngere Tochter unserer Vermieter und ihr Lebensmensch beschlossen, hierher in das Häuschen ihrer Uroma zu ziehen. (Wir haben die alte Dame nicht mehr kennengelernt. Als wir herzogen, war sie bereits pflegebedürftig und lebte in einem Heim.)  Na, noch ziemlich genau zwei Monate und wir haben wieder mal einen Umzug geschafft! Der Prinz hat für das Umzugs-Wochenende schon einenTransporter gemietet. Wann kann man Möbel endlich beamen, Scotty?

Es geht vorwärts…

… mit dem Auf- und Ausräumen angesichts des Umzugs Ende August, ihr Lieben. Wie der Prinz immer wieder seufzend und stöhnend betont: das Schlimmste sind die Bücher – und davon besitze ich den Löwenanteil. Aber so schrecklich Bücher auch sind, wenn man umzieht: ich liebe jedes meiner Bücher! Der Prinz kann das nicht nachvollziehen. Also habe ich tief durchgeatmet und mich dazu überwunden, mich von einigen Büchern zu trennen, sprich: sie an das Online-Antiquariat Momox zu verkaufen. Bei mir sind damit bisher rund 100 Euro zusammengekommen. Ab zehn Euro Ankaufswert übernimmt Momox den Versand, so hat der Prinz gepackt wie ein Weltmeister und vorhin noch mit Irmtraud, unserer Posthalterin, die Abholung der Pakete durch unsere DHL-Jungs vereinbart. Dabei teilte Irmtraud ihm mit, daß sie die Poststelle zum Ende des Monats schließt, weil sie in den Ruhestand geht. Das heißt dann für uns alle hier im Dorf,daß wir mit Post-Angelegenheiten ins Nachbardorf fahren müssen. Bisher bin ich immer schnell mit dem Rolli zu Irmtraud rübergefahren. Nun werde ich sie wohl nur noch bei Veranstaltungen im Dorf treffen, oder wenn wir uns bei der Hunderunde begegnen. Schade, aber wir bleiben ja im Dorf, bis es nach Woquard geht, so verlieren wir uns nicht aus den Augen. Zur Zeit habe ich meine Bücher und den Fernseher im „Abhäng-Zimmer“, wie ich es nenne. Wenn wir in Gudruns Haus umziehen, werde ich mir meine „Büro-Ecke“ in einem der Zimmer im Obergeschoß einrichten, da kommen dann auch meine Bücher dazu, das Stehpult und vielleicht eine kleine Liege oder sowas für kleine Mittags-Nickerchen. Da oben gibt es auch ein kleines Dachzimmerchen mit Dachfenster, sehr gemütlich, das wird unser Fernsehzimmer. Da ist auch Platz für die DVDs. Ach, ich wünschte, wir hätten es schon hinter uns! Ende August darf gern bald sein 😉  Für die nächsten Jahre im neuen Haus haben wir beschlossen, daß es ein neues System gibt: Wir stellen Sammelboxen auf: für Bücher, die wir ehrlicherweise nicht mehr lesen, für Kleidung, die uns nicht irgendwann wieder passen wird, und für allen anderen Kram, der nicht in unser neues Leben in Woquard paßt. So sortieren wir systematisch schon vorher Ballast aus, der uns sonst nur Kraft und Energie kosten würde.