76 Jahre alt

wäre er heute geworden: Mein Vater. Das Foto ist von 1974 und ist auf Ibiza entstanden. Als ich ihn damals  bat, das Foto behalten zu dürfen, sagte er lachend: „Aber wenn du es mal jemandem zeigst, sag‘ auf jeden Fall, daß der Wind das Hemd aufgebauscht hatte! Mein Bauch ist die dunkle Linie unter dem Hemd!“ Ja, er war schon etwas eitel, konnte sich damit aber gut selbst durch den Kakao ziehen. Es war immer lustig mit ihm, vor allem, wenn es um Spanien ging, dem Heimatland seiner Seele. Dann lebte er auf und war voller Energie und Kraft. Übrigens: Er schenkte mir mal eine Cassette (erinnert ihr euch noch an Cassetten?)  von Julio Iglesias. Und denen , die sich jetzt mit Entsetzensschreien abwenden, kann ich nur sagen: Von und mit Julio habe ich gelernt, besseres Spanisch zu sprechen. Denn er singt sehr gutes, deutliches und gepflegtes Spanisch. Perfekt für Aussprache- und Vokabeltraining!

ok, Leute, ich ziehe dann mal weiter, „mein Vaterbild zurechtschnitzen“, „Weil ich das so brauche“. (Ja, Dr. Beverly Hofstadter gehört zu meiner unmittelbaren Familie, mit all ihrer Liebe, Sensibilität und ihrem Feingefühl. 😉 )

Heute Abend werde ich wohl die dritte Outlander-Staffel fertigschauen, mit Eis auf dem Sofa (die vierte Staffel ist bei Prime schon online, aber noch kostenpflichtig. *Augenrollgeräusch*

 

udo ibiza

Prost, Papa!

Heute ist der 76. Geburtstag meines Vaters. Ich bedaure, daß ich keinen „43“, also „Quarenta y tres“, den leckeren spanischen Likör, im  Haus habe. Papa mochte den sehr und durch ihn habe ich dieses leckere Gesöff kennen-und liebengelernt. Gerne hätte ich meinem tollen Vater zu seiner Wolke hinaufgeprostet, er hätte sich sicher gefreut und gelacht. (Kurz nach seiner Beerdigung bin ich damals (allein) zu seinem Grab gegangen und habe eine kleine Flasche 43 darüber ausgegossen und lange mit ihm gesprochen.) Schieflachen würde er sich  heute wohl darüber, daß der „43“ bei Jugendlichen  ein Modegetränk geworden ist – mit Milch. (Ich habe es probiert – schmeckt gut!) Papa hätte sich abgerollt. 😀

Mir fiel dazu noch der alte Trinkspruch ein, den er in Spanien gelernt hatte: „Salud, amor y pesetas!“ (Heißt: Gesundheit, Liebe und Geld!“). Papas spanische Freunde haben ihm gleich noch die Ergänzung beigebracht: „Salud, amor y pesetas…y mujeres con gordas tetas!“ (heißt:.. und Frauen mit großen **** Na, ihr wißt schon, viel Holz vor der Hütt’n :))))) Papa machte immer Individual-Urlaube, er fuhr oder flog einfach los, Hauptsache, es war Spanien (seine Seelenheimat, so wie es England für mich ist.) Da er fröhlich, offen und kontaktfreudig war, lernte er schnell überall Menschen kennen, von denen er natürlich viel Umgangssprache aufschnappte, die er mir weitergab. Ich kenne eine Menger spanischer Beschimpfungen. Und ich vermisse ihn irrsinnig. Aber dafür spreche ich sehr oft mit ihm.