Etwas zum Denken und etwas zum Spielen

Zwei Sachen habe ich für euch gefunden, my lovelies:

1.Die Süddeutsche Zeitung berichtet von der österreichischen Gemeinde Saalfelden, die für ihre Einsiedelei jemanden sucht, der den Sommer dort oben verbringen möchte – mitten in der Natur, ohne Wasser und Strom.  Der Artikel ist hier zu lesen – und wenn ich körperlich fit wäre, so daß ich kraxeln könnte…. Hm….ok, kein Strom, also auch nix mit Buch fertigschreiben auf dem Laptop, aber dann… Neil Gaiman schreibt alle seine Bücher mit Füller in ein Notizbuch vor. (Seine Assistentin, “The Fabolous Lorraine“, Spitzname „FabLor“, tippt sie später ab.) Interessant finde ich das Gedankenspiel, den Sommer da oben in Stille zu verbringen, allemal! (Tante Google zeigt unter dem Suchbegriff „Einsiedelei Saalfelden“einige interessante Beiträge.)

2. Hier etwas Nettes zum Spielen – es ist ein Tongenerator. Den Link fand ich in  meiner Twitter-timeline. Man kann – was für ein schräger Gedanke! – die Tonhöhe seines Tinnitus herausfinden (so man einen hat) – oder eben einfach nur spielen. Es klingt wie ein Theremin, oder?  (à Hat jemand die Big Bang-Folge gesehen, in der Sheldon Theremin spielt???

Sagt mir doch mal, was ihr über das Einsiedelei-Projekt denkt, ja? Ich bin neugierig!

@Renata: Auflösung!

Naaaa guuuut… hier, liebe Renata, ist die Auflösung:

Ich muß sagen, deine Lösungsansätze meiner  Frage

„Was haben Queen und Beethoven gemeinsam?“

waren so phantasievoll und kreativ, daß ich lachen mußte (wenn ich nicht vor Verzweiflung heulen wollte, vor allem, als du schriebst: „Ich habe keine Ahnung von Queen“…) Und nein, ich meinte nicht DIE Queen, (wenn ich die alte Dame auch sehr gern mag und sie bewundere), sondern die gleichnamige Rockband, die sich leider nach dem Tode ihres sehr charismatischen Sängers Freddie Mercury aufgelöst hat. (Strenge Anweisung, Renata: Du gehst sofort zu Juhtjuhp und schaust dir einige Queen-Filmchen an, am besten „Bohemian Rhapsody“ und „Fat Bottomed Girls“!) *Arme in Hüften stemm und streng guck*

Also, hier nun die Antwort:

„Was haben Queen und Beethoven gemeinsam?“

Beide muß man sehr laut hören, sonst machen sie keinen Spaß!

Jaaaa, tut mir leid, wenn das jetzt einen *Hand an Stirn Klatsch* – und „Aua, neeee!“ – Effekt hervorgerufen hat, aber für mich ist das so.

Beethoven und Queen leise hören zu müssen, das ist für mich  ungefähr so, als sagte man mir „Okay, du darfst atmen, aber ich halte dir dabei den Kopf unter Wasser.“ Geht einfach nicht.
Als ich noch täglich mit dem Auto ins Büro fuhr, konnte ich ja da drin  so laut Musik hören, wie ich wollte, das genoß ich auch. Klavierkonzert No.5 (mein Lieblingsstück vom Ludwig, natürlich Glenn Gould unter Leopold Stokowski!), abwechselnd mit „Best of Queen“, dem Album…Ich sang laut  mit und dirigierte….  Meist war ich für mein Gefühl viel zu schnell in Mannheim. 😀 , kam aber sehr entspannt und gut gelaunt an meinen Arbeitsplatz. Hatte ja auch den weltbesten Chef.

 

Nochmal Karaoke im Auto

Vor kurzem zeigte ich euch ein Juhtjup-Filmchen, my darlings,

in dem George Clooney, Julia Roberts, Gwen Stefani und der hinreißend süße Brite James Corden  im  Auto Karaoke singen, hier nochmal zu sehen.

Inzwischen hat James es geschafft, eine Frau dazu zu bringen, mitzumachen, die ich sehr mag und bewundere, schaut mal hier! (Der Prinz hat’s entdeckt und mir den Link geschickt.)

Ist sie super oder was?!

Und: Ist der Unterschied Englisch/Amerikanisch nicht schmerzhaft kraß?!

Stille Post (Da Imala)

Darlings,

wenn es um mein Gehör geht, haben der Prinz und ich oft was zu lachen. Schon vor dem Hallamati hatte ich Probleme mit dem Hören. Manche Schwierigkeiten, die ich vorher schon hatte, haben sich durch die Gehirnblutung verstärkt. So auch das undeutliche Hören. (Die Hyperakusie leider auch.) Manchmal, wenn der Prinz etwas sagt, verstehe ich etwas, das so sinnlos und völlig schräg ist, daß wir uns schier totlachen könnten. Das erinnert mich oft an das Kinderspiel „Stille Post“  – kennt ihr das noch?

Am Sonntagabend, nach der Rückkehr von der Villa Rustica, gönnten wir uns noch einen gemütlichen Schoppen oben über Bad Dürkheim, bei unserer Freundin Anja.

.Anja und einige ihrer Bekannten saßen am Tisch hinter uns und hörten Musik über ihren iPod. Anja sang ein Lied mit, für mich klang es wie „ da imala, da imala“. Klang hübsch – ich überlegte, ob das wohl Swahili sein könne? (Ich finde Swahili sehr schön, es gehört zu den Sprachen, die ich gern noch lernen möchte.)

Also drehte ich mich zu Anja um, um sie danach zu fragen – im allerletzten Sekundenbruchteil zensierte und  korrigierte mein Gehirn aber die Frage, so daß Folgendes dabei herauskam:

„Anja, was für eine Sprache was für ein Lied singst du da?“

Anja antwortete: „ Das ist von Kerstin Ott, Schatzi, es heißtDie immer lacht“.

Das war also mal wieder klassisch – der Prinz und  ich konnten uns das Lachen kaum verkneifen, vor allem, als ich ihm verriet, daß Anjas Gesang für mich wie „Da Imala“ geklungen und ich die Worte für Swahili gehalten hatte. Hätte ich Anja wirklich gefragt, was für eine Sprache das sei, hätten sie  mich alle ganz schön ausgelacht! Jetzt ist das Lied so etwas wie ein Ohrwurm für uns geworden, aber es trifft mich zu sehr, so daß ich es lieber nicht anhöre… Ich fühle mich da so ertappt. ; – ))

PS: Ich spare derzeit für Hörgeräte, die mir helfen sollen, wichtige Töne besser zu filtern. Die Krankenkasse zahlt da nur einen winzigen Anteil.

Singen vier Leute im Taxi

Beim Stöbern auf der Spiegel-Website habe ich dieses witzige Filmchen gefunden:

vier Stars singen Karaoke im Taxi

Dazu muß ich sagen:

  • Ich gehöre nicht zu den Frauen, die George Clooney anhimmeln.
  • Von Gwen Stefani kannte ich bisher nur den Namen, sonst nichts.
  • Dafür liebe ich Julia Roberts.
  • James Corden (der am Steuer) ist meiner Meinung nach einer der süßesten Schauspieler, die mein geliebtes England zu bieten hat (neben Hugh Grant, David Tennant, Matt Smith und Christopher Eccleston, natürlich : – ))

Also: Ich habe das Filmchen genossen, es hat mir viel Spaß gemacht. Wie findet ihr es?

Es reicht jetzt.

Dieses Jahr hat , wie ich finde, ziemlich beschissen angefangen. David Bowie und Alan Rickman sind gestorben. Beide hatten Krebs, hatten das aber verständlicherweise nicht der Presse zum Fraß vorgeworfen, sondern es mit sich, ihren Familien und ihren Freunden privat ausgemacht. So gut ich das finde und verstehe, es war ein böser Schlag für mich, als ich kürzlich abends auf dem REWE-Parkplatz, wartend auf den Prinzen, das Autoradio einschaltete und mitten in einen Beitrag geriet, in dem die Rede von „Professor Snape in den Harry Potter-Filmen“ und „Colonel Brandon in Sense and Sensibility“ war. Mir war sofort klar, daß dies ein Beitrag über Alan Rickman sein mußte. Ich drehte den Ton lauter und hörte gebannt zu. Je länger die Frau redete, desto mehr hörte sich der Text wie ein Nachruf an. Mir wurde immer mulmiger. Zuletzt sagte sie dann wirklich: „Alan Rickman starb gestern im Alter von 69 Jahren in London an Krebs.“ Der Prinz fand, als er mit den Einkäufen zum Auto zurückkehrte, eine bitterlich weinende Lakritzefrau vor. Und sogar er, der keinen Schauspieler vom anderen unterscheiden kann, war etwas schockiert von der Nachricht. Ich arbeite noch dran :-/

David Bowies Tod habe ich bedauert, aber er hat mich nicht so tief getroffen wie Alan Rickmans. Bowie war eine Musiklegende, ein großartiger, kreativer Künstler und Schauspieler , aber ich habe seine Karriere nach Abschluß meiner Teenie-Jahre nicht mehr verfolgt. Es ist das Plötzliche, das Überfallartige, das mich so schockiert hat. Als Helmut Schmidt starb, habe ich auch geweint und war zu traurig, um darüber zu bloggen, aber sein Tod kam nicht als böse Überraschung, nicht in seinem Alter.

Nun gibt es noch zwei Leute, die ich sehr gern mag, die ebenfalls Krebs haben. Beide haben die Öffentlichkeit aber darauf vorbereitet:

  1. Oliver Sacks, der britische Neurologe. Sein Buch „Der Tag, an dem mein Bein fortging“ war das erste Buch, das ich las, als ich nach dem Aufwachen aus dem Koma in mein neues Leben zurückkehrte. Sacks beschreibt darin, wie er sich beim Bergwandern in Norwegen ein Bein so schwer verletzte, daß es gelähmt war. Da ich zu diesem Zeitpunkt schon wußte, daß ich halbseitig gelähmt war, schien mir dieses Buch passend, und es half mir auch, die neue Situation für mich einzuschätzen.

Update: wollte gerade nachschauen, wie alt er ist und habe gesehen, daß er bereits im vergangenen Sommer starb. Hier bei Wikipedia nachzulesen. Fuck you, cancer.

Ein Vortrag über Halluzinationen von Dr. Oliver Sacks auf Juhtjuhp

Dann ist da noch Alan Bennett, ein wunderbarer britischer Schriftsteller. Er hat unter anderem das herrlich schrille und schräge Buch „The Uncommon Reader“  (Die ungewöhnliche Leserin) geschrieben, eine Geschichte, in der die englische Königin versehentlich in den Büchereiwagen der Gemeinde gerät und danach der Lesesucht verfällt. Das bringt den Hofstaat und den Tagesablauf am Hofe gewaltig durcheinander und hat herrlich komische und skurrile Folgen. Ich bin ein sehr großer Fan von Alan Bennett und kann nur beten, daß er der literarischen Welt noch lange erhalten bleibt.

Im Moment reicht’s mir wirklich. Loslassen ist ein wichtiges Lernziel, das weiß ich, aber ich würde es lieber auf eine etwas leichtere Art lernen. Dazu kommt, daß zur Zeit gerade zwei Mitglieder meiner Familie sterbenskrank sind, eine Tante und mein Lieblingsonkel. Wie lange es da noch dauert, kann niemand sagen. Ey, so langsam is getz ma gut, ne?! *Beschwerdebrief einreich*

Weinen um Major Tom

Sue Reindke, die unter dem Namen Happy Schnitzel bloggt, hat dieses wunderbare cover von Major Tom verlinkt. Ich wische mir gerade ein paar Tränen aus den Augen. David Bowie… als ich 14 war, bin ich mit einer BRAVO zum Friseur gegangen, in der ein Foto von ihm war, und habe mir diese Frisur mit den Igelhaaren nachschneiden lassen.

 

Fare Thee well, Star Man! You are missed!

Happy Birthday, Papa

papa-espana

Foto: privat

Heute wäre er – unglaublich! –  73 Jahre alt geworden, mein wunderbarer, ungewöhnlicher, verrückter Vater, der sich nie und nirgends angepasst hat, der sich immer geweigert hat, sich in die Schemata der Erwartungen anderer Leute pressen zu lassen und der genau deswegen sehr oft Ärger und Probleme bekam.

Er hat mich zur Nichtanpassung erzogen, da verdanke ich ihm sehr viel. Er hat mir seine Gene für das Fremdsprachentalent vererbt.

Er hat mich angeregt, Spanisch zu lernen. Mit 14 Jahren fing ich an und ich liebe die Sprache heute noch.

Heute ist nicht nur sein 73. Geburtstag, sondern auch sein 33.Todestag. Zu diesem Anlass habe ich auf Juhtjuhp nach seiner Lieblingssängerin gesucht, nach

Maria Dolores Pradera 

und ihrem wohl bekanntesten Lied, 

Pa‘ todo el año“.

 

Ach… wie oft haben wir dieses Lied zusammen gehört und lauthals mitgesungen, zum Beispiel auf Autofahrten… Ich muss heute noch weinen, wenn ich die ersten Takte der Gitarren höre.Wenn ich es denn endlich mal hinkriege, mir einen Vorverstärker für den Plattenspieler zu besorgen, könnte ich auch Marias Schallplatten mal wieder auflegen und das Lied so hören, wie ich es gewohnt bin. In dem Video singt sie es etwas zu schnell – aber sie ist einfach wunderbar (Und den Text kann ich noch immer auswendig.)  Papa, ich vermisse dich.

(Info am Rande: Das Foto ist so abgeschabt, weil ich es lange Jahre im Portemonnaie mit dabei hatte.)

 

Übrigens:  Falls euch das Lied gefällt: Hier ist der Text plus Übersetzung.

Mein Lieblingslied (eins von ihnen, jedenfalls)

Hier.

Den Chor musste ich leider aufgeben, weil ich mit der Erhöhung der Arbeitszeit nun Freitags nicht mehr frei habe (Ohne freien Freitag schaffe ich die Chorprobe Donnerstags von 20.00 – 22.00 h nicht mehr, da reicht meine Kraft noch nicht wieder) – aber irgendwann habe ich genug Zeit und Geld für Gesangsunterricht, um dieses Lied zu schaffen, inklusive des einen hohen Tons! : – )))))

Sagte ich, dass ich Amanda Palmer liebe?

Für die, die es nicht gut erkennen können, auf dem Küchenspiegel von Amanda Palmer steht:

You don’t see things as they are, you see things as you are.

Gefunden hier bei Twitpic, und Amandas Blog ist hier (lesenswert der Bericht darüber, wie sie vor kurzem in Amsterdam verhaftet wurde, weil sie einen ninja gig vor einem Kriegsdenkmal gegeben hatte. Coole Fotos und Videos von der Verhaftung inklusive.)

Zwei Links (ohne zwei rechts)

Im Moment bin ich etwas schlaff und lustlos (ist sicher schon aufgefallen) – ich war krank, es ist Januar, mein Seelentief-Monat, und in acht Wochen ist Prüfung und ich lerne zur Zeit wie eine Bekloppte. Das wird alles auch wieder besser!

Da habe ich mich besonders gefreut, ein – für mich jedenfalls – neues Blog zu entdecken, weil die Schreiberin so nett war, bei mir zu kommentieren: MaDove.

Und schaut euch, wenn ihr sie besuchen geht, auch das tolle Amanda-Palmer-Video an. Lohnt sich.

Der zweite Link betrifft einen guten Freund, Carsten Böttcher, der rein zufällig auch der weltbeste Zauberer ist.

Seine Webseite hat ein neues Gesicht bekommen und es macht wirklich Spaß, sich dort herumzutreiben, auch wenn man gerade keine Festlichkeit hat, zu der man einen Zauberer braucht. (Aber: einen Zauberer sollte man immer in der Nähe haben, oder? Denkt an Carsten, wenn ihr eine Gelegenheit zum Feiern habt, er ist der Knaller!)

Guy Forsyth

Da ich ätzend krank bin und lustlos und alles doof finde, nur ein kurzer, aber dafür extrem gehaltvoller Hinweis:

Guy Forsyth

(Und da war ich, in meiner naiven Überzeugung, Bruce Willis sei der einzige Mann auf der Welt, der vor meinen Augen in einem weißen Feinripp-Unterhemd rumlaufen und trotzdem sausexy sein kann. Sorry, Bruce, du hast Konkurrenz bekommen.)

Wenn mir jetzt noch jemand sagen könnte, wozu dieser Mann ein Mikrofon braucht?

Mit großem Dank an Guter Bubi!

Die Geschichte vom Soldaten

Im vorletzten Beitrag geht es um Lektüre in der Schule. Carny schrieb dazu, dass sie im Unterricht auch Stücke gehört haben.

Das hat mich an die Geschichte vom Soldaten erinnert, von Igor Stravinsky. Die habe ich mit ungefähr Mitte 20 zum ersten Mal gehört. Erzähler war Klausjürgen Wussow, der den meisten heute leider nur als Professor Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik bekannt ist, der aber ein hervorragender klassischer Schauspieler war. Er hat lange Zeit am Wiener Burgtheater gespielt. (Carny: auch den Faust!)

Die Cassette mit der Geschichte vom Soldaten blieb nach meiner Scheidung zurück, ich wollte auch nichts mehr aus dieser Zeit besitzen, also machte ich mich irgendwann auf die Suche nach der CD. Zu meiner Verblüffung fand ich sie nicht – es gibt viele verschiedene Aufnahmen, ich hörte in einige hinein, aber: ich war geprägt auf Wussows Stimme und Intonation und kein anderer Erzähler konnte es mir recht machen.

Da ich auch nicht wusste, wann und auf welchem Sender der Exmann die Cassette aufgenommen hatte, schrieb ich kurzerhand einen Brief an Klausjürgen Wussow und fragte nach. Zu meinem Erstaunen kam nicht einfach eine schriftliche Antwort – er rief kurzerhand an. War sehr nett und benutzte die schöne Kombination von Vornamen und „Sie“, was ich sehr mag. Leider nicht mehr bekannt oder üblich bei jüngeren Menschen.

Die Aufnahme hatte damals der WDR gemacht und Herr Wussow sagte, sie sei neben der Radiosendung nie veröffentlicht worden. Aber der Sender habe sowas immer im Archiv und ich könne dort nachfragen. Soweit er wisse, machen die einem auch Kopien. Und falls ich was rauskriegte – er sei auch an einer interessiert.

Ich erinnere mich noch, dass ich beim WDR nachfragte (damals alles noch umständlich per Brief, nix Internet und Mail), und bekam auch Auskunft. Weiß noch, dass es horrend teuer war und der Preis mich ziemlich erschreckte, aber ich erinnere mich nicht mehr, was es kosten sollte. Für mich jedenfalls damals zuviel.

Ich gab aber die Daten und Kontaktdetails an Herrn Wussow weiter. Leider verlor sich der Kontakt dann wieder, weil er krank wurde und danach auch immer wieder im Krankenhaus war.

Klausjürgen Wussow hab ich als Kind schon als Kurier der Kaiserin gesehen, leider nie auf einer Theaterbühne. Er war ein netter, gutherziger Mensch, trotz der vielen negativen Presseberichte. Er spendete sehr viel von seinem Geld und gründete ein Kinderkrankenhaus, in dem Eltern bei ihren krebskranken Kindern wohnen können.

Langer Rede kurzer Sinn: manche Dinge mag man nur von dem Menschen hören, von dem man sie das erste Mal gehört hat. Habt ihr auch sowas? Musik oder Sprache? Bei mir ist da noch das Klavierkonzert Nr. 5 von Beethoven – geht nur mit Glenn Gould unter Stokowski. Alle anderen klingen „falsch“. Mag albern sein, ist aber so.

EMERGENCE

Meine Freundin und Yogalehrerin Dipali hat ihre Familie und Freunde in Indien besucht und mir a lovely t-shirt indeed mitgebracht. Da ich die Etiketten immer rausschneide, weil sie mich im Nacken kratzen, hab ich das hier auch getan, aber ich musste es vorher fotografieren, weil es so schön liebevoll gemacht ist.

Die Band, die dieses Shirt herausgebracht hat, zusammen mit einer even more lovely CD, heißt Emergence und ist sehr, sehr hörenswert (vermutlich nicht unbedingt für Lobo ;))

Die Jungs sind eine sehr bunt gemischte Truppe und auch auf Facebook zu finden, wo man mit ihnen korrespondieren kann. Tun sie gerne, sie sind unglaublich nett und sympathisch.

Ganes

Ich möchte euch heute eine grandiose Frauenband vorstellen, die ich gestern abend auf der Heimfahrt von einem Vortrag im Radio gehört habe:

Ganes

Auf youtube gibt es einige Lieder von ihnen, darunter Motivazium.

Die drei Frauen – zwei Schwestern und ihre Kusine – gehören eigentlich zur Band von Hubert von Goisern und haben dann beschlossen, auch zusammen zu singen.

Sie singen auf Ladinisch, das ist eine Sprache, die in einem Teil von Südtirol gesprochen wird, es ist ihre Heimatsprache. Eine wunderschöne, weiche, dem Italienischen verwandte Sprache.

Ich habe noch von unterwegs den Prinzen angerufen und ihm von den Frauen erzählt und er hat gleich ein Album bei iTunes runtergeladen.

Ich finde die drei so großartig, dass euch gerne an dieser tollen Musik teilhaben lassen wollte.

Habt einen schönen Wochenanfang!

Blues und gute Zeiten und nette Menschen

Ich möchte euch zum Wochenbeginn mit einer sehr sehr großartigen Bluesband bekannt machen: die

Matchbox Bluesband

aus Frankfurt.

Empfehlung: Konzert besuchen!

Wenn ihr euch das Foto auf der Webseite anschaut, seht ihr von links nach rechts:

Klaus „Mojo“ Kilian, Georg Viel, Heike Busche und Bernd Simon.

Wenn Klaus und Bernd zu zweit unterwegs sind, was sie auch oft tun, heißen sie Down Home Percolators und in dieser Formation haben sie mich auf den Blues gebracht. (Danke dafür!)

Das ist etliche Jahre her, da habe ich noch für Zeitungen geschrieben und die beiden gaben einen Blues-Workshop in Worms, über den ich berichtete.

Klaus übernahm Teilnehmer für die Mundharmonika, Bernd für die Gitarre. Ich wanderte zwischen den beiden Räumen hin und her, hörte zu, lernte und wünschte mir an diesem Tag nichts so sehnlich, wie Mundharmonika oder Gitarre oder am besten beides spielen zu können und für den Rest meines Lebens Blues zu machen.

Blues macht glücklich, sagte ich zu Bernd, und er lächelte und nickte.

Die Musik der Matchbox Bluesband oder der Down Home Percolators zu beschreiben bringt nichts, abgesehen davon, dass ich sie gar nicht in Worte fassen könnte. Unglaublich vielseitig, das ist sie, und sie fetzt und weint und summt und singt und swingt und rockt und rollt und bluest. Und sie macht glücklich. Sehr.

Das Kratzen an der Tür

Heute morgen lief im Radio Living next door to Alice von Smokie.

Ich sang mit – den Text kann ich noch aus meinen Teeniejahren her auswendig. Aber: am Schluss war was falsch. Ich brauchte etliche Sekunden, bis ich drauf kam, was es war.

Im letzten Satz, wenn Chris Norman No, I’ll never get used to not living next dooooor to Alice singt, hatte meine Schallplatte einen rauschigen Kratzer bei dooooor, der genau so lang war wie das Wort. An diesen Kratzer bin ich so gewöhnt, dass er mir fehlt, wenn ich das Lied im Radio oder auf der CD höre.

Witzig, was das Gehirn so abspeichert, nicht?

Der Prinz flötet

(c) Foto: Ralf/Heike Heinrich 2010

Das war bei meiner Praxiseröffnung und es ist ein Foto, das mich sehr glücklich macht.

Es ist das erste Foto mit musizierendem Prinzen, das ich habe. Meine Schwester oder ihr Mann hat es aufgenommen.

Ralf Gauck – der wunderbare Bassist links – hatte ja jede Stunde ein 15-Minuten-Konzert gegeben und nach dem letzten Konzert holte der Prinz plötzlich seine Querflöte hervor und die beiden improvisierten eine ganze Weile. Richtig gut. Ich wundere mich immer wieder, wie flüssig der Prinz spielt, auch wenn er ewig kein Instrument angefasst hat. Es war ein richtig toller Konzertabschluss und eine wunderschöne Überraschung für mich.

Ich liebe es, den Prinzen spielen zu hören, egal ob Orgel oder Flöte oder sonstwas, aber das kommt eben aus Zeitgründen nur sehr selten vor. Umso schöner war diese Überraschung, die die beiden für mich ausgeheckt hatten.

Die tolle Frau in der Mitte ist Manu Gauck, Ralfs Frau und Managerin.

(Die Schuhe vor dem Prinzen gehören vermutlich meiner Schwägerin :))

Tschüß, Nena oder: arrogante Stars sind scheiße

Da hat sich Nena nun auch aus der Riege der vermeintlich sympathischen Stars verabschiedet.

Von der Musik her lag sie uns nie so, aber als Person fanden der Prinz und ich Nena immer sehr sympathisch, peppig und nett. Nun war sie beim Wormser „Jazz and Joy“-Festival als Hauptgast und hat gezeigt, dass sie leider nur eine verwöhnte, arrogante Zicke ist.

– Mineralwasser musste herangeschafft werden. Kein Problem an sich, aber für Dame Nena musste es „Mondwasser“ sein (was immer das auch sein mag).

– Die Möbel durften nur aus Naturholz sein und die Tische mussten mit weißen Tischdecken abgedeckt werden.

– Exakte Anweisungen, wie der Backstagebereich auszusehen habe, wurden erlassen und genau geprüft und kritisiert.

Konzert gestorben, Nena gestorben.

Sie reiht sich damit ein in die Gesellschaft von Max Goldt und Mick Hucknall von Simply Red.

Max Goldt: behandelt Fans und Journalisten wie Hundescheiße unter seiner Schuhsohle. Hab ich ja schonmal erzählt. Der Prinz und ich sollten für eine regionale Zeitschrift über eine Lesung von ihm schreiben/fotografieren, und er war dermaßen arrogant und unverschämt zu uns, dass wir statt über die Lesung dann über unser Erlebnis mit ihm berichteten. (Er ist aber dafür bekannt. Ich habe danach alle seine Bücher verschenkt und mir nie wieder was von ihm gekauft.)

Mr. Hucknall: war vor einigen Jahren beim Jazz & Joy. Wurde vom Fahrdienst des Festivals vom Frankfurter Flughafen abgeholt. Weigerte sich, in einem Skoda mitzufahren, verlangte einen Mercedes. Fahrer mußte zurück nach Worms, einen Mercedes leihen und durfte Mr. Hucknall dann transportieren.

Vor dem Konzert wies Hucknall die Fotografen an, von der linken Bühnenseite zur rechten zu wechseln. Die Fotografen mussten sich also durch das nicht erfreute Publikum zwängen (der Platz vor dem Dom war sehr dicht bestanden). Als sie rechts angekommen waren, fiel dem gnädigen Herrn ein, dass er von dieser Seite doch nicht ganz so vorteilhaft wirken könnte und bestimmte, die Fotografen müssten zurück nach links. Gleiches Prozedere, frustriertes Publikum, wütende Fotografen.

Das Publikum bekam aber auch seinen Senf ab – mitten im Konzert beschwerte sich Mr. Hucknall über den für seinen Geschmack zu mageren Applaus und drohte, das Konzert abzubrechen, wenn da nicht mehr käme.

Eigentlich verdienen solche Leute, dass das Publikum das Konzert sofort verlässt und die Zeitungen kein Foto drucken, sondern einen leeren Platz lassen mit einem Hinweis auf die kranke Arroganz der Person. Wenn das alle Zeitungen täten und alle Zuschauer, dann gäbe es solche Starallüren nicht. Aber die Deutschen sind ja wie Schäfchen, die lassen brav alles mit sich machen. In Frankreich wäre der Typ von der Bühne geflogen.