Jawoll!

(Achtung – dieser Beitrag kann Spuren von Sarkasmus enthalten.)

Genauso habe ich mir diesen Tag heute gewünscht, dachte ich, als ich heute morgen erwachte und aus dem Fenster sah: Nebel, grauer Himmel, keine Spur von Sonne –  und Rauhreif gegenüber auf dem Kuhstalldach! Perfekt! NICHT.

ABER: Heute ist Nikolaus, ich habe Namenstag und der Prinz hat mich ordentlich mit Dominosteinen und Butterspekulatius versorgt. Tag also doch noch gerettet! 🙂

Fieses, mieses Wetter

haben wir hier, darlings: grau und naß und kalt. Ist das bei euch auch so? Zudem gibt es einige untrügliche Indizien dafür, daß der Winter kommt: Der kleine Herr Sonntag fordert seinen Schlafplatz jetzt wieder unter der Bettdecke ein statt obendrauf, und wir haben die Katzentoilette wieder im Haus aufgestellt. Beim Frühstück leuchtet mir die Tageslichtlampe den Winterblues weg, schon im dritten Jahr jetzt, seit der Prinz sie mir geschenkt hat ❤ . Ich sitze mit drei Lagen Kleidung am PC und trinke nur heiße Sachen wie Kaffee, Tee und Horlicks (das ist ein englisches Malzgetränk, so etwas wie das britische Äquivalent zu Ovomaltine, und sehr lecker).

Meine Erleichterung darüber, daß der für mich schlimmste Monat des Jahres, der November, vorbei ist, ist groß. Ja, klar wird der Dezember nicht besser, Winter ist Winter. Aber immerhin: Bald werden die Tage wieder länger! Und ich freue mich auf Weihnachten! Wie meist, muß ich nach Anweisung des Prinzen meine Wunschliste bei Tante Amazonien noch etwas eindampfen 😉 . Nach Weihnachten ( das wir wieder im Lüttje Huus verbringen werden) kann ich langsam anfangen, mich auf meinen Geburtstag zu freuen. Auch diesen werden wir im Lüttje Huus feiern, denn er fällt dieses Mal auf den Rosenmontag. Da wir ja sowieso immer vor dem Karnevalsgedöns flüchten, paßt das gut. (Auch hier: Eindampfen der Wunschliste!) Ja, und ab dann hoffe ich sehnsüchtig dem Frühling entgegen.

Dann möchte und werde ich mehr Zeit im Hof verbringen, denn ich lerne gerade eine neue Fremdsprache: Rumänisch.  Grund: Im letzten Jahr haben wir bei einem Sommerfest eines unserer Winzer hier eine supertolle und nette Frau kennengelernt, Stefania. Sie ist gebürtige Rumänin und wir drei haben uns sofort sehr gut verstanden. Wir treffen uns jetzt regelmäßig, und ich als wilde Hobby-Linguistin habe sie gefragt, ob sie mir beim Lernen helfen wolle. Sie freute sich sehr und sagte zu. Natürlich habe ich mir bisher erst einige Basis-Ausdrücke angeeignet, wie „Guten Tag/Abend“ und so weiter. Aber es macht Spaß! Ich will auf jeden Fall weitermachen. Rumänisch hat große Ähnlichkeit mit Italienisch, die Grammatik ähnelt aber eher der lateinischen. Sehr faszinierend also! Stefania spricht sehr gut Italienisch, so können wir manchen Vergleich von dort herbeiziehen.

17.oo Uhr und schon stockdunkel draußen! Orrrr – ich HASSE diese Jahreszeit! Jetzt schaue ich mir dafür bei Juhtjuhp noch einige Videos mit dem genialen und sympathischen Martin Rütter an, um mich dafür zu schämen, was wir bei unserem Bärchen alles falsch machen 😀

 

 

 

 

 

Deutscher Hörbscht

Soviel zu meiner Hoffnung auf einen „Goldenen Oktober“, darlings: Es ist grau, kalt, düster und es pißt fast ununterbrochen. Seit Anfang dieser Woche läuft bei uns die Heizung, ich sitze mit zwei Fleece-Jacken übereinander vor dem PC, der Bär hat keinen Bock mehr auf Gassi-Runden (er macht in den Hof), ich schalte beim Frühstück schon wieder die Tageslichtlampe ein und schlafe mit zwei Bettdecken, fünf heißen Körnerkissen und meinen Bettsocken aus Chenille.

Der Vorteil – und das sage ich mir immer wieder – ist ja: keine Fliegen mehr in der Küche, und damit keine ekligen Fliegeneier im Katzen- und Hundifutter.  Morgen stelle ich die Katzentoilette wieder auf, die im Sommer immer Pause hat, da die Mädels sowieso Tag und Nacht draußen sind.

Und ihr – heizt ihr auch schon? Und freut ihr euch gar auf den Winter? (An alle, die jetzt strahlend nicken und sich freudig die Hände reiben: GEHT WEG. 😀

Etwas Lustiges…

Wie angedroht, meine Lieben, hier ein Foto von mir im neuen Deichspaziergangs-Outfit. Das war heute vormittag, da kamen wir gerade von der Poststelle zurück ( Schwesti, das Päckchen ist jetzt auf dem Weg zu dir! ❤ )

Ihr dürft mich  dann jetzt wohl „Frau Lakritz-Michelin“ nennen 😉

blaugelb

 

Wie verrückt

schneit es hier, mit heftigem Wind, der den Schnee in Wolken vom Dach des Pavillons bläst. Gestern habe ich endlich die Orthesenschuhe bekommen und konnte sie bereits „in echt“ testen (wir waren in Ludwigshafen eingeladen). Es ging gut, und eigentlich habe ich – orthesentechnisch gesehen – genug Mut für eine Gassirunde mit Herrn Sonntag, aber der Kleine warf einen Blick durch den Türspalt, guckte uns an… und drehte wortlos ab, zurück in die warme Küche 😀

Übersetzung: Gassi später heute, irgendwann 😉

Wie „wettert“ es bei euch?

++++

Update: Der Prinz hat gerade klar gemacht, daß er mich bei diesem Wetter auf keinen Fall zu Fuß laufen läßt – „viel zu glibschig, zu gefährlich“, sagt er. Er wird nachher noch alleine eine Runde mit Bärchen drehen. *mein Held*‘ ❤

Juhu

Der Januar ist geschafft!  In diesem Jahr war das sogar leichter als bisher, my darlings, und ich glaube, daß ich das der Tageslichtlampe verdanke, ohne die ich nicht mehr frühstücke, seit ich sie habe. Sie tut mir sehr gut. ebenso wie der kleine Herr Sonntag, der meine Laune mit seinen Clownereien und seiner Zuneigung  im obersten Bereich hält. Keine Stimmungstiefs mehr, egal wie grau und kalt es draußen ist!

Das Haus, in dem wir zur Miete wohnen, ist zudem in diesem Winter endlich mal warm. (Das Häuschen ist 160 Jahre alt und aus Denkmalschutzgründen nicht gedämmt, leider auch innen nicht. Das kann im Winter schon mal kalt werden, vor allem oben, im Schlafbereich.) Ich kann also entspannt sein und verbringe viel Zeit mit Lesen und dem Futtern von Keksen zum Tee und Kaffee. 😀

(Zur Zeit lese ich übrigens mit Begeisterung „The Adventures of Sherlock Holmes“, von Arthur Conan Doyle – wunderbar! Die großartige Serie mit Cumberbatch und Freeman hatte mich angefixt. Zudem  ist einer der Autoren Steven  Moffat  – er hat einige der besten Folgen für Doctor Who und Torchwood geschrieben. Seine geniale „Handschrift“ ist auch in der „Sherlock“-Serie unverkennbar. Auch schreibt Doyle in diesem großartigen viktorianischen Englisch, das ist einfach toll!

Jetzt hat jedenfalls der Februar begonnen, der Januar ist weg und hat es nicht geschafft, mich runterzuziehen. Im Februar habe ich Geburtstag, also Grund, mich zu freuen, und im März sehe ich den ersten Krokussen entgegen. Danach geht es unaufhaltsam aufwärts (hoffe ich, wir sind ja in Deutschland! ;))

Und ihr? Wie seid ihr über die dunkle Zeit gekommen?

Flauschwurst on tour : – )

Wie ich im letzten Beitrag schon schrub, my dearies, habe ich mir einen Schlupfsack für den Rolli angeschafft, um gegen den schneidenden Winterwind geschützt zu sein. Das isser (also das blaue Dingsda um mich herum):

schlupf

Das Ding ist ein Segen, da herrlich warm und windfest. Das Foto (die, die mit mir bei Whatsapp verbunden sind, kennen es schon)  entstand am letzten Sonntag, da waren wir endlich mal wieder zu dritt unterwegs, am Rhein. Wir bummelten oben auf der Deichanlage entlang, die ist  glatt asphaltiert und  daher sehr gut für den Rolli geeignet. Wir begegneten vielen Menschen und Hunden, denn diese Strecke ist beliebt bei Spazier- und Gassigängern. Bietet sich auch an. Wir schlugen einen großen Kreis, Start an einem Parkplatz nahe dem Tierheim, dort kamen wir auch wieder aus. Ich war trotz des tollen Schlupfsackes durchgefroren, denn das Bündchen im Ärmel meiner sonst schön dicken Jacke ist locker, aber ich mußte den rechten Arm draußen lassen, um damit die Steuereinheit des Rollis zu bedienen. Der Wind fuhr mir so schön innen im Ärmel hoch und kühlte mich wunderbar ab  * Ironiemodus ausknips* 😀 Zurück im  Haus,  machte ich uns als Erstes Lumumba ( = heiße Schokolade mit Rum)  Und nun freue ich mich, daß ich mich von der Kälte nicht mehr vom Spaß abhalten lassen muß, sondern dem Winter das hier zeigen kann:

winterfuck

Quelle: U.Meyer , via facebook

Nix Schuhe

Hmpf. Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, euch, my dearies, heute ein Foto unseres kleinen Herrn Sonntag mit Schuhen  zeigen  zu können. Ja, richtig. Mit Schuhen. War dann aber nix.

(Sheldon: “ …context…?“ )

Klar, Shelly: Am vergangenen Freitag fielen hier bei uns die Minustemperaturen ein. Der Prinz  stellte bei der Abendrunde mit dem Herrn Hund fest, daß das Bärchen humpelte. Besorgt untersuchte er dessen Pfoten und fand heraus, daß zwischen den Pfotenballen Streusalz klebte. Das tat dem Kleinen weh. Am Samstagmorgen beim Frühstück verkündete der Prinz trotzig-entschlossen: „ Ich fahr jetzt mit ihm zum Fressnapf und kaufe ihm Schuhe. Egal, ob das blöd aussieht. Das Salz hat ihm wehgetan!“

Gesagt, getan. Nach dem Frühstück zogen die zwei ab. Eineinhalb Stunden später tänzelte ein erfreuter kleiner Sonntag auf mich zu – ohne Schuhwerk, dafür mit einem gar fürnehmen neuen Brustgeschirr:geschrot1

Das rote runde Dings ist sein geliebtes „Frisbi“ 😉

„Keine Schuhe?“ fragte ich. Der Prinz lachte und erzählte mir, wie die Geschichte im Fressnapf abgelaufen war: er hatte der Verkäuferin kurz geschildert, worum es ging. (Die Verkäuferinnen in diesen Filialen sind alle sehr freundlich, hilfsbereit und sie kennen sich sehr gut aus, das ist einer der Gründe, warum wir gern dort einkaufen. Zudem haben sie fast alle selbst Hunde, deren Fotos an der Wand bei der Kasse hängen.) Die Verkäuferin warf einen Blick auf Herrn Sonntags schmale Pfoten, nickte und holte ein Paar roter Schuhe für ihn. (Rote Schuhe – ich ärgerte mich, daß ich das verpaßt hatte  Wir hätten ihn „Benedetto“ nennen können!) Der Prinz ließ Herrn Sonntag „Sitz“ machen und zog ihm einen der Schuhe an die rechte Vorderpfote. Das paßte dem Kleinen überhaupt nicht. Er stand da, hielt die geschändete Pfote hoch und guckte verzweifelt. Alles Bitten des Prinzen, sich nochmals zu setzen und die andere Pfote zu geben, half nichts. Herr Sonntag hielt nur anklagend die Pfote hoch, zitterte damit und verweigerte jegliche Kooperation.

Die Verkäuferin schaute sich das an und schüttelte dann den Kopf. „Nee. Der geht lieber gar nicht raus als mit Schuhen.“ sagte sie. Also gab der Prinz seufzend auf. Weil er aber so gerne für unser Bärchen einkauft, nahm er ein Brustgeschirr mit (siehe Foto).

Ich hatte den Prinzen gebeten, das Pufibärchen dort mal  auf die Waage zu stellen  – sie haben eine Matte mit integrierten Sensoren, auf der sich die Hunde ablegen können. Eine Digitalanzeige zeigt dann das Gewicht des Kandidaten. Ergebnis: 9,25 Kilo. Angekommen war er bei uns mit 7,5 Kilo! Schluß mit Hundepralinen und Eis im Sommer bei Esther und Alessio… Aber: Das neue Geschirr hat immer noch die Größe S, wie sein bisheriges blaues, das inzwischen recht schmuddelig und abgerieben ist. Steht ihm gut, oder?

Einerseits und andererseits

Einerseits…hofsnow2 ja, sieht hübsch aus, aber ich brauche es nicht!

hofsnow

Andererseits aber war dafür das hier im Briefkasten:

crystalpot

A cuppa dazu und der Tag ist gerettet! 😀

(sorry, ich kriege es immer noch nicht hin, mit der rechten Hand scharfe Hänti-Fotos zu schießen!)

 

Hörbscht

Darlings,

Nun ist es leider soweit: Der Herbst ist da. Mir gruselt vor dem Winter (das bringt die Skiurlaub-Fans in meiner Familie immer zum Lachen. Aber im Ernst:  Ich kann kein Ableger dieser Familie sein – Menschen, die beim Anblick kniehoher Schneeverwehungen in Ekstase ausbrechen und sich beim Skifahren mit Begeisterung in den Schnee werfen 😀 😀 😀

Bei mir ist bereits seit einer geraumen Weile wieder die Winter-Bettdecke vom Möbelschweden  („Wärmestufe 5“) im Einsatz, ebenso die heißen Körnerkissen, die Flanell- Schlafanzughosen und die dicken Puschelsocken.

Vor allem die Körnerkissen sind mir überlebenswichtig: Über den Kniekehlen bildet die Bettdecke ja so eine Art „Dach“. Lege ich eins der Kissen darunter, breitet sich die Wärme ganz langsam  unter der gesamten Decke aus und wärmt meinen ganzen Körper wunderbar durch. Vor allem die kalten Füße werden so schön warm. Dazu noch das Bewußtsein, daß alle Termine und Aufgaben erledigt sind und ich guten Gewissens schlafen darf – ein herrliches, genüßliches Hinübergleiten in Morpheus‘ Arme…das ist toll. (Bis zu dem Moment, wenn ein übergewichtiger mit etwas viel Luxuskuschelmasse versehener Hund *BUFF* mit Anlauf aufs Bett springt und mit seinen dürren Stöckerbeinchen auf mir herumtrampelt, bis er die Kuhle gefunden hat, wo die Kniekehlen sind. Dort läßt er sich dann mit seinem ganzen Gewicht einfach seitlich hineinfallen und rollt sich ein. ❤ ❤ ❤ )

Nun stellt sich noch die alljährliche Frage, für die ich euch mal eben um eure Tipps bitten möchte:

Was kann ich gegen die Winterdepression tun?

Johanniskraut ist da ja so ein beliebtes Mittel, aber da warnte mich kürzlich der Hausarzt, daß Johanniskraut die Wirkung der Medikamente, die ich nehmen muss, verringern könnte. Und gerade im Hinblick auf das Epilepsie-Mittel ist mir das zu jauker. Hmm…. Lavendel…? Melissa…? Habt Ihr Tipps /Erfahrungen, mit denen Ihr mir weiterhelfen könntet? Der Herbst und der Winter schlagen mir jedes Jahr schwer aufs Gemüt, das ist eine echte Belastung. (und Baldrian, seien wir ehrlich, schmeckt echt scheiße  😀 )

Denkanstöße

Kürzlich hatte ich eine interessante Klientin bei mir, die mir ganz nebenher geholfen hat, die Behinderung aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Sie hat eine fortschreitende Erkrankung, die ihr chronische Schmerzen in Muskeln und Gelenken  bereitet und sie damit in ihrer Bewegungsfähigkeit einschränkt. Sie ist nun auf der Suche nach einem Weg, wie sie sich in ihrem Leben neu orientieren kann. Sie hatte meine Webseite beim Stöbern gefunden und fragte per Mail nach Details, vor allem für meine Angebote „walk & talk“ und „Lebenscollage“ .Was Reiki sei, wisse sie, schrieb sie, aber diese beiden Angebote, über die wolle sie gern mehr wissen.

Nun, wie „walk & talk“ funktioniert, hatte ich auf meiner früheren Praxis- Webseite ausführlich erklärt – mit dem Ergebnis, daß das Angebot kurz darauf als fast exakte Kopie auf der Webseite der Nachbarin auftauchte.

Deswegen habe ich die Lebenscollage nicht weiter erklärt, das mache ich lieber persönlich, Parasiten kosten nur Kraft.

Das Konzept der Lebenscollage habe ich vor einigen Jahren in Baden-Baden bei einer fröhlichen, temperamentvollen Südamerikanerin gelernt. Die Frau, die gestern kam, hatte jedoch ein durch ihre Erkrankung verursachtes familiäres Problem, das ihr zu schaffen macht. Wir sprachen das erst einmal in Ruhe durch und gingen es dann in einer kleinen Familienaufstellung an. Wow – das haute rein… Hinterher saßen wir da, klammerten uns an unsere Kaffeetassen und lachten erschöpft.

Blöderweise hatte ich ihr zu „walk & talk“ vorab schon  vom Hallamati erzählt, wie die Nachbarin nicht aushalten konnte, daß ich mit meiner kleinen Praxis Erfolg hatte und ihren Mann mit ihrer Wut so lange löcherte, bis er sich brav fügte und mir das Leben mit anonymen Anzeigen und Verleumdungen bei Behörden so schwer machte, daß mein Blutdruck  gefährlich anstieg und ich letztendlich die Gehirnblutung bekam, deren Folgen mich zum Aufgeben meiner Praxis zwangen. Das genügte der Frau nebenan allerdings nicht, wie ich später auf ihrer Webseite sah – sie weidete selbst die Reste noch aus und stahl, was nur ging, wie „walk & talk“. (Auch jetzt, wenn wir uns begegnen, hat sie nicht mehr als ein höhnisches Grinsen für mich übrig. In den fünf Jahren seitdem hat sie nicht einen Versuch der Entschuldigung unternommen.  (Ihr Anzeigensklave auch nicht. Jämmerlich und armselig.))

Ich hatte also der Klientin gesagt, ich könne „walk & talk erst wieder anbieten, wenn ich besser laufen könne, also der „walk“-Teil wieder da sei. Das erzählte ich dem Prinzen, der fast explodierte. “Wer sagt denn, daß du laufen können mußt?“ fragte er verblüfft. “ Wenn ich das Konzept bei dem Seminar damals richtig verstanden habe, läuft der Klient. Du hast doch einen elektrischen Rollstuhl, das ist so gut wie Laufen!“

Das stimmt allerdings. Der Rolli schafft sechs km/h, ein normal gehender Mensch vier. Ich fragte die Frau also am Telefon, ob sie ein Problem mit dem Rolli habe. Sie lachte nur und erklärte mir ihre Erkrankung. Sie kann laufen, allerdings nur sehr langsam, und keine Treppen steigen. Ein Rollstuhl ist für sie etwas völlig Normales.

Nach der Familienaufstellung waren wir beide, wie gesagt, ziemlich gebügelt. So beschloß sie, die Lebenscollage lieber später und dann  mit mehr Kraft zu machen, dazu legten wir gleich einen Termin in der nächsten Zeit fest. Für einen „walk & talk“-Termin vereinbarten wir wegen des unbeständigen Wetters, daß sie mich an einem Tag, der schön zu werden verspricht, spontan anruft und wir dann einfach losziehen. Hier, in unmittelbarer Umgebung unseres Hauses, gibt es mehr als genug Möglichkeiten dafür, das habe ich  in den letzten Monaten durch die vielen  Spaziergänge mit dem kleinen Herrn Sonntag gesehen.  Ich freue mich, daß der Prinz mich auf diese Variante mit dem Rolli aufmerksam gemacht hat. Denn der Prinz achtet sehr darauf, daß ich weder eingeschränkt werde noch mich selbst einschränke (darauf muß ich selbst auch gut aufpassen!)

Die Frau erzählte mir noch, sie werde oft kritisch angesehen , wenn sie zum Beispiel in der Stadt unterwegs sei. Denn: ihre Erkrankung ist unsichtbar. Während ich deutlich sichtbar gehbehindert bin, läuft sie ganz normal. So bekommt sie häufig kritische Blicke ab, wenn sie in einem Kaufhaus den Aufzug statt der Treppe benutzt, denn da nimmt sie ja „Platz weg“, den Leute mit Rollatoren und Krücken brauchen. Das sei oft schwierig für sie, sagte sie.  Das brachte mich zum Überlegen. Ich rege mich ja oft darüber auf, daß die Leute mich anstarren wie ein Zootier. Wenn ich im Rolli sitze, werden sie sogar übergriffig, als sei ich auch geistig behindert. (Dazu hatte ich am Sonntag ein krasses Erlebnis, erzähle ich noch.)

Jedenfalls bin ich immer dankbar für Denkanstöße, die mir helfen, die Behinderung aus einer neuen Perspektive zu sehen (deshalb mag ich die Arbeit im Behindertenbeirat auch so sehr.) Jedenfalls: Ich habe nun mal diese Behinderung, aber ich lasse mich dadurch (und durch andere Menschen) nicht (be-)hindern, so zu leben, wie ich leben möchte und das zu tun, was ich tun möchte.

Denn: Ich bin die Schöpferin meiner Welt, wer sonst?! (Daß die Nachbarin etwas anbietet, für das sie gar keine Ausbildung  absolviert hat, finde ich sehr bedenklich und vor allem unethisch, aber ich werde mich nicht auf ihr Niveau hinunter begeben. Damit muß sie selbst klarkommen. Denn sie ist diejenige, auf die das, was sie tut und getan hat, zurückkommen wird. Das ist das Naturgesetz.

Hier zieht gerade ein Gewitter auf, ich mach mir’n Espresso 😉 See you!

Lieber Heiliger Geist,

Offen gestanden, hatte ich mir den heutigen Tag etwas feuriger ( = wärmer) und heller ( = sonniger) gewünscht. Is doch dein Tach heute, nich? Kannste da nich ma…? Mensch, die lausigen zwölf Grad da draußen.  Und der kalte Wind. Das kannste doch besser, oder? Oder…??? Hallo…?

Das Flüchtlings-Büsi

Die Schweizer oder Schweiz-nahen unter euch wissen natürlich, was ein Büsi ist – ich selbst habe das Wort von meiner Zürcher Freundin Renata gelernt: Ein Büsi ist in der Schweiz eine Katze, also eine „Mieze“, wie wir Deutschen sagen. „Büsi“ ist ein Kosename, wie „Mieze“ (oder eben „micia“ in Italien *grins*)

Jedenfalls: seit einigen Wochen haben wir ein hungriges Jungkätzchen zu Gast in unserem Hof. (Zumindest vermuten wir das.) Ich füttere es mit durch, es ist aber leider sehr, sehr scheu. Also keine Chance auf Adoption, fürchte ich. Das Büsi ist etwa seit Mitte Oktober da. Es ist schwarz, hat gelbe Augen und sieht exakt aus wie Pippi. Die Ähnlichkeit im Gesicht ist so frappierend, dass ich ihm schon automatisch die Terrassentür geöffnet habe. Erst an der panischen Flucht habe ich gemerkt, daß das gar nicht Pippilein sein konnte. Tatsächlich entdeckten wir um diese Zeit herum im Dorf Suchplakate von TASSO, auf denen ein schwarzer Klecks mit zwei Spitzen obendrauf abgebildet war. Der Klecks sollte eine junge schwarze Katze namens „Juli“ sein, mit einem weißen Flecken auf der Brust. Verschwunden war sie in unmittelbarer Nähe unseres Hauses.

In den folgenden Tagen und Wochen kam sie immer mal wieder vor die Tür (das ist so eine Doppelglastür, die vom Büro über vier Stufen hinab in den Hof führt.) Als der November so scheußlich kalt begann, stellte ich ihr abends  eine Schüssel Futter raus, die morgens immer blank geschleckt war. Wenn die arme Kleine schon frieren mußte, so konnte ich wenigstens sicher sein, daß sie einmal am Tag richtig satt wurde (ich hoffte allerdings, und hoffe es immer noch, daß sie den Weg in die Scheune kennt und weiß, daß sie da im Stroh schlafen kann.)

Ich überlegte in den folgenden Tagen, ob ich die auf dem Plakat angegebene Handynummer anrufen sollte. Aber was sollte ich den (vermutlichen) Besitzern sagen? „Ja, hier kommt ab und zu mal eine kleine schwarze Katze vorbei, aber sie ist superscheu und läuft bei der geringsten Bewegung panisch weg, sie könnte die Katze vom TASSO-Plakat sein, aber wir sind nicht sicher, weil sie nicht mal lange genug still hält, dass wir sehen können, ob sie einen weißen Flecken auf der Brust hat. Wir sind lediglich sicher, daß der Vater unserer Pippilotta auch hier seine Gene gestreut hat. Sie können sich ja gerne mal abends in unseren Hof setzen und abwarten, ob sie sich her traut. Ist bei der Kälte sicher toll.“ Nee, oder? Der aktuelle Stand ist, daß ich nach wie vor jeden Abend eine Dose Kafu in einen Extra-Napf fülle und diesen auf die Treppe stelle. Morgens ist er leer. Die Kleine ist nicht wählerisch, sie nimmt auch Hundefutter (ich stelle raus, was der kleine Herr Sonntag nicht aufgegessen hat). Ich bin mir nicht mal sicher, wer nun das Futter immer aufißt – das Büsi, eine andere Katze, Ratten,der Igel? Vielleicht haben wir ja auch Marder oder sowas im Hof? Bei dem vielen Gebüsch könnte alles Mögliche unerkannt hier wohnen. Leider sind Micia und Pippi sehr territorial, so wird hier wohl keine verirrte Katze einziehen. Jedenfalls hoffe ich für alle heimatlosen Katzen, die hier unterwegs sind, daß es schnell wärmer wird. Der Prinz und ich sind uns einig: Das Futter spenden wir gerne, egal, wer der nächtliche Essensgast ist. Ich wünsche der Kleinen, daß sie nach Hause findet ( wenn sie nicht schon längst zurückgekehrt ist!)

Februar: yeah, geschafft!

Gott sei Dank – nächste Woche ist auch dieser dunkle Monat vorbei! Der Februar – obwohl mein Geburtstagsmonat und daher mit Freude verbunden – knabbert mit seiner anhaltenden Dunkelheit und Kälte oft nochmal gründlich an meiner restlichen Seelenkraft, bevor endlich der Frühling kommt.

Der Jahresbeginn geht für uns mit etlichen Gedenktagen einher.

So jährte sich Anfang Januar (ich glaube, am fünften) zum achten Mal der Glückstag, als in der Abendkälte dies hier in unserem Hof saß:

micia_baby

Eine Viertelstunde und einige Scheiben Wurst aus dem Kühlschrank später war sie eingezogen und herrscht nun seit acht Jahren unangefochten als Chefin über das Haus, den Hof, zwei Menschen, ihre Tochter Pippilotta und einen Hund. Respekt, oder? 😉

Der 8. Februar war der 15. (!) fünfzehnte! Jahrestag der Lakritz und Schokoladenprinz-Beziehung (wir haben es nicht mal geschafft, den Tag angemessen zu begehen, weil wegen des blöden gebrochenen Handgelenks so viel zu tun ist (Änderungen im Haus, im Tagesablauf, Arzttermine…scheiße –aber das holen wir nach!).

Am 15. Februar wäre der 74. Geburtstag meines Vaters gewesen, am 20. der 85. des Prinzenpapas. Die gruselige Karnevalszeit ist Gott sei Dank recht unauffällig an uns vorbeigegangen.

Dieses Jahr ist ein Schaltjahr, das heißt, einige Menschen haben am seltenen 29. Februar Geburtstag. Eine davon ist Petra aka Piri, die das Blog „Voller Worte“ führt. Die andere stammt aus meinem Bekanntenkreis, den ich während der most regrettable Ehe hatte, ich habe beschlossen, diese Bekannte anzurufen und ihr zu gratulieren – mal sehen, ob sie noch weiß, wer ich bin 😀

Also, März, Krokusse, Osterglocken, Weidenkätzchen – und vor allem Sonne – ihr könnt kommen!

 

Wieder da

Gestern vormittag sind wir bei minus drei Grad und Eisregen aus Ostfriesland geflüchtet (siehe  Kommentar Herr Sonntag):

kalt

Immerhin kamen wir bei kuscheligen plus zehn Grad und trockenen Straßen hier an. Die Erlebnisse der letzten paar Tage dort werde ich (auch für mich zur Erinnerung für später) noch als kleine Einzelbeiträge nachholen.

Und: diese Winter-Aktion da oben (so toll das Land auch ist! ❤ ) war uns eine Lehre: Künftig bleiben wir über Weihnachten/Neujahr zu Hause und machen es uns hier ganz bürgerlich-gemütlich. (Das wird auch die Chefinnen freuen.)