Oops – ja doch, she did it again!

Vorgestern Abend, darlings: Auf der Treppe ausgerutscht (Glaub ich wenigstens, es ging so schnell) und nach unten gerutscht Das Ergebnis ist…eh… bunt, guckt hier:

trrr

Meine linke Hüfte. Das Doofe an der Treppe ist, dass unser Vermieter auf die Stufenkanten Aluschienen geschraubt hat, solche mit Rillen. Die schützen vor dem Abrutschen. Ich muß ja rückwärts runtergehen, weil ich mich nur mit der rechten Hand festhalten kann und der Handlauf beim Runtergehen links ist. Ich nehme an, daß das linke Bein unter mir nachgegeben hat oder meine Hand vom Geländer abgerutscht ist. Jedenfalls lag ich plötzlich der Länge nach auf der linken Körperseite auf der Treppe und rutschte runter, Stufe für Stufe. Ich kam intakt unten an, wußte dann aber nicht weiter. Der Prinz hatte nur schnell im Dorf Post eingeworfen und kam just in diesem Moment heim. Er half mir auf und als klar war, daß ich alles bewegen konnte, machte er mir was zu essen (bester Mann ❤ !) und besorgte mir Ibu und Paracetamol (diePara vertrage ich besser als Ibu). Da ich weiß, daß bei Prellungen Bewegung das beste Mittel ist, setzte ich mich an den Motomed und "fuhr"etwas herum (ich habe beide Komponenten, für Beine und Arme). Gestern und heute morgen mußte ich dem Prinzen nach dem Aufwachen eine SMS schicken, "Bin auf und gehe jetzt runter." Das Gleiche nochmal unten: "Bin gut unten angekommen". Nach dem ersten Kaffee ist morgens meine Welt sowieso in Ordnung. Der Prinz hatte gestern und heute eine Menge Besprechunen und Workshops und war daher beruhigt, daß ich es gut nach unten geschafft hatte. Ich warte jetzt ab, daß der Farbverlauf am Bein etwas blasser wird. Schmerzen habe ich keine mehr. Und vielleicht habe ich ja Glück und derPflegegrad-Antrag bei meiner Krankenkasse bringt irgendwann noch einen Zuschuß für einen Treppenlift? Das wäre phantastisch!

 

Kopf–> Tisch

Heute früh, meine Lieben, hatte ich wieder mal ein bezauberndes Ibääh-Erlebnis.

Da wir ja schon auf unseren Umzug ins lüttje Huus hinarbeiten, sind wir bestrebt, unseren materiellen Kram so weit wie möglich zu reduzieren.

Für den Prinzen ist der Gedanke ein Alptraum, meine Unmengen an Büchern umziehen zu müssen 😀 Ich hätte auch gern etwas mehr Platz in meinem Zimmer, also habe ich mich dazu durchgerungen, eine Kiste mit 98 englischsprachigen Krimis abzugeben (Krimis sind nicht mein Fall). Ich bot sie zwei Stadtbibliotheken als Spende an, die aber nicht interessiert waren (Aber Hauptsache, alle Rosamunde Pilcher-Bücher sind da, ne?) Die Bücher stammen aus dem Nachlaß meines Lieblingsonkels, der vor drei Jahren starb. Er unterstützte Greenpeace und Unicef, so stellte ich die Bücher bei Ibääh ein, in der Hoffnung, dafür genug zu bekommen, um den Erlös  an diese beiden Organisationen  spenden zu können. Große Hoffnungen machte ich mir nicht – wer liest schon in Englisch (außer der bekloppten Lakritzefrau? 😀 😀 😀 ) Aber siehe da – als ich beim Frühstück in meine Mails schaute, war schon eine Anfrage da:

„Sind Romane von John Dickson Carr oder Carter Dickson dabei?“

Eine berechtigte Frage! Vor allem, wenn man bedenkt, daß meine Anzeige lautet:

98 Krimis im englischen Original (Agatha Christie +Dorothy L.Sayers)!

Is klar, oder?

 

Telefonate

mit der Friesen-family geführt, daß wir an Ostern nicht kommen können. „Das weiß ich schon“, sagte Herta, „es stand in der Zeitung.“ Auch Edda und Tinus dachten sich schon, daß wir uns an diesem Ostern nicht sehen. Wir sind alle fünf enttäuscht. Ich bin vor allem sauer, weil ich mich auf einen Trip nach Norderney gefreut hatte. Edda wollte mit uns da rüber, sie hat auf der Insel einige Jahre lang gelebt und kennt jeden Schritt und jeden Stein dort. „Für die Leute mit Wohnmobilen und Wohnwagen ist das schlimm jetzt“, sagte sie, „die müssen ja alle zurück nach Hause!“ Der Prinz und ich werden uns dann eben hier in Worms ein paar schöne Tage machen, lecker kochen (Omas Sauerbraten mit Klößen und Rotkohl, das bekommt der Prinz inzwischen ebenso super hin wie ihre Hühnersuppe),Terra X und GEO schauen und, soweit möglich, lange Ausflüge für das Bärchen (Hunde-Gassigänge sind ja -noch- erlaubt). Wie sehen eure Pläne aus? Müßt ihr etwas ändern?

Versauter Urlaub

Die Filmfreundin und ihr Liebster sind in Berlin. Sie hatte kürzlich Geburtstag, die Berlinreise war sein Geschenk für sie. Eigentlich war ein Musical-Besuch geplant, denn sie liebt Musicals. Aber: Absage des Musicals  wegen Corona. Ich fragte vorhin per WhatsApp, ob sie schon den Bundestag besichtigt hätten. Antwort: „Da darf niemand mehr rein. Wir wollten in zwei Cafés und die schließen alle um 16 Uhr. Pubs und Kneipen sind seit gestern Abend dicht. Nur Restaurants dürfen öffnen, mit Sicherheitsabstand von 1,5 m. Ab Samstag waren alle Museen zu.“ So ein Schiet! Die beiden tun mir leid. Da ist man mal in einer Stadt, die kulturell echt etwas zu bieten hat (im Gegensatz zu Worms) – und dann das. WARUM DAS ORANGE DING NEGATIV GETESTET IST, HAB ICH GEFRAGT!

Mal wieder selbst in den Fuß geschossen

habe ich mir, meine Lieben. Das kam so: Seit zwei Jahren trage ich ja  diese Orthese am linken Bein und habe mich damit sehr gut arrangiert. Der einzige Unterschied ist, daß meine direkt unterhalb des Knies eine zusätzliche Halterung hat, die das Knie davor schützt, sich nach hinten durchzudrücken. Diese Halterung kann ich mit einem Drehverschluß ( Boa-Verschluß) stramm ziehen. Ende September passierte allerdings etwas Saublödes: beim morgendlichen Anlegen der Orthese gab es einen Knall – und der Knopf des Drehverschlusses schoß durch die Küche. Damit hatte mein Knie keinen Halt mehr und ich konnte kaum laufen. Sofort rief ich beim Orthopädie-Techniker an, aber es war langes Wochenende wegen des 3. Oktober. Er würde erst wieder am Montag darauf in der Werkstatt sein. Wir vereinbarten aber, daß der Prinz, wie wir es schon einmal gemacht hatten, die Orthese hinter der Werkstatt ablegen solle (auf einem Palettenstapel).  Das Wochende über mußte ich allerdings ohne Orthese auskommen. Der Prinz ist, wie sein Vater, ein kreativer Bastler. So kam er auf die Idee, mir Kabelbinder um die Wade zu spannen, natürlich nur über der Orthese und dem Wadenpolster. Es hielt! (Leider ist das Foto nichts geworden.) Den Montag mußte ich dann ohne Orthese auskommen, denn der Prinz nahm sie morgens gleich mit auf den Weg zur Arbeit und legte sie am vereinbarten Punkt ab. Das hieß für mich: Laufen nur im Schneckentempo und unter starken Schmerzen. Aber irgendwie überstand ich den Montag – und am Abend, als der Prinz von der Arbeit kam, hatte er die reparierte Orthese dabei!

In meiner Erleichterung habe ich es nun wohl übertrieben, denn seit einigen Tagen hat sich bei mir eine Fehlhaltung des Beckens eingeschlichen, die zu starken Schmerzen im Lendenbereich führte ( also „Hexenschuß“-Schmerz). Da habe ich wohl, vor allem am vergangenen Wochenende,  viel zuviel Ibu eingenommen. Gestern morgen, als ich auf dem Bettrand saß und versuchte, zu Bewußtsein zu kommen, tropfte mir plötzlich Blut aus der Nase. Zugleich spürte ich: viel zu hoher Blutdruck. Ich sah zu, daß ich nach unten ins Bad kam und versuchte, die Blutung mit kaltem Wasser zu stillen. Das dauerte zwar, gelang aber. Nachmittags ging das aber nochmal los. Seit dem Hallamati nehme ich ein Medikament, das den Blutdruck reguliert. Abends, als der Prinz nach Hause kam, gab er mir etwas davon. Gute Idee – in kurzer Zeit nahm der Druck ab und die Blutung stoppte.

Am letzten  Samstag waren wir im Wormser Einkaufszentrum (ein trauriger Versuch, das Loop 5 in Darmstadt oder die Rheingalerie in Ludwigshafen oder- HAHAHAHAHA! – das CentrO in Oberhausen zu kopieren). Also: eher langweilig und trutschig, aber es gibt meinen liebsten Drogendealer dort: Hussel! Ich nahm gleich zwei Tüten englisches Lakritzkonfekt mit, die ich innerhalb kürzester Zeit vernichtete.

Fazit (to whom it may concern):

  • Ibuprofen treibt den Blutdruck hoch.
  • Lakritz enthält Süßholzextrakt. Dieser wiederum enthält ein Hormon, das die Blutgefäße eng stellt –> erhöht den Butdruck.
  • Beides habe ich am Wochenende in viel zu hohen Dosen genommen -> Blutdruck angestiegen -> Nasenbluten *Augenrollgeräusch*
    Dafür fahren wir aber morgen Abend nach Hogwarts, für einen Kurztrip! Wie immer, hält unser toller Vermieter das Haus im Auge, die Buchhändlerfreundin füttert die Chefin über alles und mein Pippilein ❤
    Ich freu mich!
    Da wir ja im Lüttje Huus kein Internet haben (nur über den persönlichen Hotspot im prinzlichen iPad), werde ich  hier wohl erst wieder etwas schreiben, wenn wir zurück sind.
  • Bis da-hann! *winkt* ❤

 

 

Gaanz still…

…bin ich jetzt erstmal, meine Lieben, und gespannt wie ein Flitzebogen, denn es sieht so aus, als habe meine Freundin Karma der Voodoopüppchen-Tante „in da hood“ bereits mal vorsichtig auf die Schulter getippt. Aber vorerst verhalte ich mich mal ganz stickum, bis ich mehr weiß. Die dörflichen grapevines werden mich beizeiten in Kenntnis setzen.

Danke, Petra! :D

Dieser Dank, meine Lieben, geht an Petra vom Blog „Voller Worte“, für ihren wunderbaren Beitrag von gestern.

Den Beitrag habe ich heute beim Frühstück gelesen (Ich habe das Blog abonniert und bekomme neue Beiträge morgens per Mail) und schallend gelacht – wäre Petra gerade hier gewesen, hätte ich sie heftig umarmt für ihre herrliche, schlagfertige Antwort.

Zudem hat mich die Geschichte an eine sehr unangenehme Episode meiner Jugend erinnert: Ähnlich wie der „mein Sohn ist Kardiologe“ – Sohn, hätte ich eine „meine Tochter ist Stewardess“- Tochter werden sollen. Das war zu Anfang der 80er Jahre.

Nein, den Berufswunsch „Stewardess“ (Heute heißt das ja Flugbegleiterin) hatte ich nie. Ich wäre gern Automechanikerin (heute: Mechatroniker) geworden. Reaktion der Mater: „Du mit deinen zwei linken Händen – ich lach mich kaputt!“ Ich äußerte diesen Wunsch nie wieder. Nun, für die Mater war die Sache klar: Ich war gut in Fremdsprachen, beherrschte Englisch und Spanisch (auch für Handel und Wirtschaft), also war klar, dass ich beruflich etwas mit Sprachen machen würde. Außerdem war ich ihr zu eigenständig (ganz schlimm für Narzissten!) und sie war bestrebt, mich schnellstmöglich aus dem Haus zu bekommen. So drückte sie mir eines Tages eine Stellenanzeige in die Hand, die sie aus der Tageszeitung ausgeschnitten hatte: Die Lufthansa stellte neue Stewardessen ein. „Los, bewirb dich da!“, lautete ihr Befehl. Nicht einmal ansatzweise die Frage „Guck mal hier, könntest du dir das für dich vorstellen?“  Wozu denn auch – SIE wußte ja, was für mich richtig war. Ich wollte das nicht, ich hatte das Gefühl, in einem Alptraum zu sein. Folgsam schrieb ich die Bewerbung und erhielt zu meinem Schrecken eine Einladung. Also mit dem Zug nach Düsseldorf, von dort mit dem Flugzeug nach Frankfurt, zur Lufthansa- Zentrale. Das Bewerbungsgespräch war eine Katastrophe. Ich hatte ja von Zuhause keinerlei Selbstwertgefühl mitbekommen, und die implizite Drohung der Mater, sie ja nach außen hin gut dastehen zu lassen, schwebte über mir. Ich war schweißnaß vor Aufregung, ich zitterte und hatte bei den mündlichen Sprachtests mehrere Blackouts.  Bewerber für den Beruf des Flugbegleiters sollen natürlich souverän, cool und einigermaßen selbstbewußt sein, also  verabschiedeten sie mich baldigst – freundlich, aber auch mit ein wenig Mitleid, das spürte ich wohl. Als nach einigen Tagen die Absage kam, tobte die Mater, ich war nur unendlich dankbar und erleichtert.

Nachsatz: Ich habe später, als ich schon mit dem Ex lebte, einen Auto-Technik-und-Pannen-Kurs für Frauen absolviert, bei einer KFZ-Meisterin. Auch wenn das heute nicht mehr geht  wegen der Einpfotigkeit, ich habe oft selbst Reifen gewechselt und Luftfilter getauscht. Bis heute hätte ich gern eine eigene kleine Oldtimer-Werkstatt… und bis heute liebe ich den Geruch von Metall und Öl und bin gern in Autowerkstätten.

Aber zurück zu Petra und ihrer wunderbaren Antwort an diese blöde Frau: Petra, du hast meinen Tag gemacht! Danke! Grüß Carsten und Wiebke ganz herzlich  – ich hoffe, wir sehen uns bald! ❤ ❤ ❤

R.I.P. Maustasse :'(

alles gut, darlings, nein, ich bin nicht schon wieder gefallen. Ich nicht, immerhin.

Aber: gestern war ich wohl etwas unkoordiniert mit der rechten Hand. Ich hatte Espresso gemacht und meine geliebte schwarze Maustasse  mit Haferdrink ins Magnetron gestellt zum Heißmachen, um dann einen Schuß Espresso hinzuzugeben (bestes Getränk vong Welt her! 😉 )

Beim Rausholen der Tasse faßte ich wohl falsch zu (…“du mit deinen zwei linken Händen, nein, du bist ja so ungeschickt!“…Halt endlich deine Klappe, Mater! Du nervst!), und die heißgeliebte schwarze Maustasse rutschte mir aus der Hand und landete auf dem Fliesenboden. Der Griff  brach sofort ab,  kleinere Splitter flogen herum und ich war traurig. Eine schwarze Maustasse war mir  ja beim letzten Sturz kürzlich schon draufgegangen, aber zum Glück hatte ich bei ibääh noch eine gefunden:

maustasse2

(c) Foto: D.Richter

Sie war unbenutzt, also praktisch nagelneu, und ich war sehr glücklich.

Zur Zeit ist bei ibääh tatsächlich eine im Angebot, aber nur in Kombi mit einer  für mich weniger interessanten Tasse zu haben. Nu, mal sehen, was ich mache. Vermutlich kaufen, Maustasse für mich behalten und die andere verschenken. Ulis Tassen sind als Geschenk immer ein Riesenhit, und eigentlich kann man nie genug von ihnen im Schrank haben! (Sowohl zum Trinken als auch zum Verschenken=> Freude bereiten!)

Frau Lakritze weint mal wieder

…nämlich aus zutiefst empfundenem Mitleid mit Juan Leal, einem 26 Jahre alten Torero.

Der hatte etwas Pech bei einem Stierkampf in Madrid am letzten Montag. Da hat der 500 Kilo schwere Stier „Pedraza de Yeltes“  ihm nämlich  mit Schmackes ein Horn in den Ar*** gerammt, ihn zweimal hochgeschwungen und dann abgestreift wie ein Stück Scheiße, das Leal und seine Kumpels ja sind. Hier ist die Szene zu sehen und ich kann nur sagen: „Vaya, Toro!“ ❤  Wenn ich den Text richtig interpretiere, ist  es dem Arschloch wohl  leider noch gelungen, den Stier zu töten, nachdem er ihm vor dem Angriff ein Ohr abgeschnitten und es prahlerisch und selbstverliebt durch die Arena getragen hatte. Wenn alles gut läuft, ist  dem Kerl nicht nur das Kreuzbein gebrochen, sondern der Stoß hat Leal die Gedärme eingerissen. das heißt, der Darminhalt verteilt sich im Bauchraum und infiziert ruckizucki das Bauchfell -> kann tödlich ausgehen. Der Prinz, der es eigentlich mit Tierschutz-Themen  gar nicht so hat, ist ausnahmsweise mal meiner Meinung: „Kein Mitleid – nur ein toter Matador ist ein guter Matador“, sagte er soeben. Ach ja, der Text berichtet auch, daß der linke Oberschenkelmuskel Leals erheblich verletzt sei. Wenn alles gut klappt, wird er nie wieder in einer Stierkampfarena herumlaufen können. Stierkampf,  diese „edle alte Tradition“, wie die Spanier sagen, ist für mich einfach nur sadistische Folter. Auf den Balearen war dieses widerliche Schauspiel 2017 übrigens  kurzzeitig abgeschafft, nachdem die Inselregierung einen erheblichen Rückgang an Urlaubsgästen  registriert hatten, aber das dauerte nur ein Jahr. Inzwischen ist wieder alles beim Alten. „Tradition“, ja klar. Damit reden sich hier ja auch die Jäger raus (und damit, daß sie sich zynisch als „Naturschützer“ bezeichnen.)

Ein gerührtes „Danke“

an euch, meine Lieben, für eure liebevollen Nachrichten nach meinem letzten (filmreifen) Sturz… ich habe mich sehr gefreut und war sehr gerührt über eure Grüße und Besserungswünsche! Ich hätte nicht gedacht, dass die Fotos der Platzwunde am Kopf  und des Arms in bunten Frühlingsfarben so eine Reaktion hervorrufen könnten! Eure Kommentare, Mails, WhatsApp-Nachrichten waren so liebevoll und herzlich, daß ich bei einigen nasse Augen bekam. Ihr seid toll! DANKE schön!  ❤  ❤  ❤ Und ja, es geht mir wieder sehr gut, die Ergotherapie lief prima heute, der Arm macht wieder alles mit  😉

Oops…

Hey, my darlings!

Seit elf Tagen habe ich mich hier nicht zu Wort gemeldet. Der Grund: Am vorletzten Montag bin ich mal wieder gestürzt (weil das ja so viel Spaß macht *Augenrollgeräusch*); und diesmal habe ich’s richtig gemacht, mit Besuch der Notaufnahme im Klinikum.

Here goes: Ich hatte am PC zu tun und musste mal zur Toilette. Ging zur Toilette (die erreicht man bei uns nur durch das Büro, weil die früheren Hausbesitzer sie erst in den 70er Jahren an das Haus angebaut haben) und dann erinnere ich mich nur noch daran, daß ich nach links/hinten wegkippte und heftig mit Ellbogen, Schulter und Kopf am Schreibtisch anschlug. Da ich am Bein noch die Orthese trug, war ich nicht sehr beweglich. Außerdem hätte ich eh nicht aufstehen können, weil ich in einer Pfütze aus Milchkaffee lag und das den Fliesenboden rutschig machte.  Als ich mich aufsetzte, klirrte etwas und ich sah, daß an meinem rechten Bein Bruchstücke meiner Lieblings-Uli-Stein-Kaffeetasse! AAAARGH!!! lagen, deren Bruchkanten sehr scharf aussahen. Es war – ausgerechnet! –  die schwarze Tasse mit der frechen Maus drauf, die selten ist und die man nur noch mit Glück bekommt.

[Erzähler: Sie hat sie bei Ebay nochmal gefunden.]

Beim Versuch, die Splitter beiseite zu legen, holte ich mir einen saftigen Schnitt am rechten Mittelfinger, der wie die Sau blutete. Da saß ich nun wie Ölleken Doof auf dem Boden zwischen der Toilettentür und meinem Schreibtisch und wußte nicht weiter. Der kleine Herr Sonntag hat unter jedem unserer beiden Schreibtische ein Schlafnest. Ich zog eine seiner Millionen Kuscheldecken heraus und versuchte, darauf in die Küche zu rutschen (muß ein genial lustiger Anblick gewesen sein). Der kleine Herr Sonntag war draußen im Hof und war sehr beunruhigt. Er schlug mit der Pfote gegen die Glastür und jaulte und bellte. Der Bär war richtig panisch, er wußte, daß da was passiert war.

Zum Glück sah ich, daß mein Hänti auf der Schreibtischkante lag. Ich konnte es mit der rechten Hand erreichen. Griff es mir und rief unsere Vermieter an. Kurz erklärte ich Jürgen, was passiert war und daß ich nicht mehr aufstehen könne. „Bin sofort da“, sagte Jürgen. Ich zog mühsam die Orthese aus, damit sie nicht störte. Schon hörte ich das Klappen der Scheunentür und Jürgens Stimme. Das Bärchen drängte sich neben Jürgen durch die Haustür und rannte sofort zu mir, sehr besorgt. Ich bat Jürgen, sich hinter mich zu stellen, mich unter den Achseln zu greifen und mich hochzuhieven. Das klappte super, und sobald ich stand, kam schon Marika herein, sie war etwas erschreckt und sehr besorgt. Sie stützte mich und ging langsam mit mir rüber in die Küche. Erleichtert ließ ich mich auf meinen Stuhl plumpsen und trank auf den Schrecken erstmal eine halbe Flasche Mineralwasser. Marika machte Küchenpapier naß und wusch mir das Blut von der Hand. Jürgen entfernte in der Zeit das Blut vom Türrahmen an der Pipibox und räumte die Sachen auf, die ich wohl im Fallen von der Kommode heruntergerissen hatte. Ich versuchte mich zu erinnern, warum ich die schwarze Maus-Tasse in der Hand gehalten hatte, aber genau diese Sekunden vor dem Sturz waren weg (sind sie immer noch. Ich nehme an, daß ich die Tasse ausspülen wollte, weil noch Kaffee darin war.)

„Da hast du ja noch mehr Blut!“ sagte Marika besorgt, hielt ein Küchentuch unter kaltes Wasser und wischte mir an der linken Schläfe herum. Ja, da war ziemlich viel Blut. Als das aufhörte zu tröpfeln, bereitete mir Marika ein Schinken-Käse-Sandwich mit dem Sandwich-Toaster zu, damit ich wieder auf die Beine käme. Es tat wirklich gut, etwas Kräftiges zu essen. Ich rief den Prinzen an, um ihn vorzuwarnen. Er saß bereits im Zug. Meine beiden rettenden Engel vergewisserten sich -zig Mal, ob sie mich wirklich allein lassen könnten, dann gingen sie zögernd wieder rüber. Kurz darauf war der Prinz da. Mein linker Ellbogen tat höllisch weh (ich war da wohl draufgefallen.) Da unser Hausarzt auch Notfallarzt ist, überlegten wir, erstmal dorthin zu fahren statt in die Notaufnahme, so rief der Prinz in seiner Praxis an. Der Doc schickte uns aber doch gleich ins Krankenhaus, weil, wie er sagte, mein Arm sowieso geröntgt werden müsse. In der Notaufnahme waren alle sehr nett. Wir hatten mit vielen Patienten gerechnet, aber alle Wartebereiche waren leer. Der sehr nette diensthabende Arzt schickte mich zum Röntgen des Ellbogens. Die Rö-Assistentin hatte etwas Probleme, weil ich den Arm nicht mehr mit der Handinnenfläche nach oben drehen kann, seit die Platte daran verschraubt ist (wegen des gebrochenen Handgelenks durch den Sturz an Weihnachten 2014).

Dennoch schaffte sie ein gestochen scharfes Foto, wie wir danach beim Arzt auf dessen PC sahen. Ellbogen völlig ok, sah ich erleichtert, aber der Arzt wollte sich die Platzwunde an meiner linken Schläfe näher ansehen. Er zeigte mir ein Plastiktütchen mit etwas, das aussah wie die Kanüle einer Spritze (aber aus Kunststoff), nur ohne Kolben. „Fibrinkleber, exklusiv für Sie“, grinste er. Er bat seinen Kollegen, sich neben mich zu setzen und mich, meinen Kopf auf die kollegiale Schulter zu legen. So bearbeitete er in Ruhe die Wunde. Zum Glück spürte ich das gar nicht. „UHU flinke Flasche“ nannte der Prinz das später, als ich ihn fragte, was genau der Arzt da getan hatte.

wunde

 

Dann erklärte der Arzt  mir, ich müsse nicht im Krankenhaus bleiben. „Obwohl , wenn Sie sich dann sicherer fühlen, kann ich das für Sie möglich machen“, sagte er, und mir dämmert erst jetzt, daß er möglicherweise glaubte, der Prinz sei gegen mich gewalttätig geworden, zumal mein linkes Auge langsam schöne bunte Farbtöne annahm, und dass mein „Hinfallen“ zu Hause eine der typischen Ausreden sei, wenn Männer zu Hause übergriffig werden. (Buchtipp hier: Roddy  Doyle: “The Woman Who Walked Into Doors“) Ich beruhigte ihn mit der Auskunft, der Prinz habe mir für den Abend bereits Pizza versprochen. Der Prinz darauf: „Was? Wann?“ (Arzt: *grins*) Die Frage des Arztes, ob ich Schmerzmittel brauche, beantwortete ich mit der Wahrheit: „Danke, ich bin voll Ibu-gedopt.“ (Ich hatte gut 1600 Milligramm intus.)

Als wir zu Hause einliefen, war das Bärchen ungeheuer erleichtert und wich uns nicht von der Seite. Er suchte meine rechte Hand, an der ich mich geschnitten hatte, und prüfte, ob er da noch mehr Blut ablecken müsse. Ich verschwand so schnell wie möglich im Bett, diesmal mit Baldrian gedopt. Ich halte große Stücke auf Baldrian, mir hilft er sehr gut beim Einschlafen.

Wie erwartet, schlief ich tief und fest auf den Schrecken. Ich erwachte schmerzfrei und ging den Tag ruhig und entspannt an. Hubert, mein Physiotherapeut, massierte mir in der nächsten Physio-Einheit den Bizeps und den Trizeps, die ich mir beide heftig gezerrt hatte und die bretthart waren. Das tat sauweh.

Arm

 

Tja, und seitdem habe ich mich hier nicht mehr gemeldet – ich hatte keine Lust, zu kommunizieren, ich wollte nur schlafen und alleine sein und es still haben. Offenbar war das Ganze doch ein ganz schöner Schock für mein System gewesen. Jetzt geht es mir wieder gut (Schlaf und Stille sind die beste Medizin für mich) – ich habe gestern Nachmittag den ersten Amarenabecher des Jahres gegessen, mit drei Frauen hier aus dem Dorf: der Kollegin des Prinzen, der Filmfreundin, und einer tollen Frau aus dem Ortsbeirat der CDU.  Esther und Alessio freuten sich sehr. Sie haben herrliche neue Eissorten, darunter „Whisky-Crème“ – sehr lecker! Jetzt warte ich nur noch auf unseren kleinen Oster-Urlaub im Lüttje Huus \o/.

Und die tolle Uli Stein -Kaffeetasse habe ich tatsächlich nochmals bei Ebay gefunden – funkelnagelneu, noch in ihrer Original-Schachtel, dabei kam sie schon 1995 raus!

maustasse2
(Foto: D.Richter)

Mir geht es wieder sehr gut. Nur der Filmriß stört mich, mir fehlen die Sekunden zwischen dem Verlassen der Toilette und dem Sturz. Keine Ahnung, warum ich die Maustasse in der Hand hatte… Auf dem Klo trinke ich bestimmt keinen Kaffee 😀 Na, die Sache ist überstanden, was soll’s also…

Ich wünsche euch noch eine schöne Restwoche, dearies!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*splash*zum Montag

Darlings,

zuerst einmal wünsche ich euch einen guten und leichten Start in die Woche! Es ist möglich, daß es hier im Blog in den nächsten Tagen etwas ruhiger wird, denn ich habe gestern Abend einen Alptraum wahr gemacht: Mal eben so, mit einer eleganten Handbewegung, ein halbes Glas Bier über beide Tastaturen gekippt – die des Laptops und über die kostbare Einhand-Tastatur. Der Gag: Es war Weizenbier mit Bananensaft, also mein geliebtes Sommergetränk, Bananenweizen. Klebrig wie Sau. Entzückend. Ich tippe das hier gerade auf der Laptop-Tastatur, denn die Einhand-Tastatur scheint tot zu sein. Jedenfalls reagiert der Lappi nicht auf sie. Das ist übel, denn die Tastatur ist sehr teuer. Für mich privat jedenfalls unerschwinglich. Die Deutsche Rentenversicherung hatte sie mir 2014 finanziert, als das Projekt der beruflichen Wiedereingliederung lief (aus der mich der zu klein geratene Abteilungsleiter rausmobbte, weil er es nicht ertrug, nur 1,62 Meter groß zu sein). Der Prinz hat sein Möglichstes versucht. Der Lappi tut’s wieder, aber er erkennt die Einhand-Tastatur nicht mehr (sie ist kompakter als eine normale Tastatur, die Tasten liegen enger beieinander.) Ich bin es nicht mehr gewöhnt, ohne sie zu tippen. Zudem hat der Lappi zu wenig Arbeitsspeicher und muss aufgerüstet werden. Wir wollen zudem am 5. Juni wieder mal für ein paar Tage in die zweite Heimat fahren. Deswegen kann es also gut sein, dass ich hier etwas stiller wird in den nächsten Tagen. (Aber ich möchte meiner armen Mutter zumindest das Gefühl geben, recht zu haben, wenn sie über mich urteilt: „Was du mit den Händen aufbaust, wirfst du mit dem Hintern wieder um!“ (Auch wenn ich Bierglas nicht mit dem Hintern über die Tastaturen gekippt habe;))

Habt eine schöne Woche, meine Lieben!