fix ’ne Zwischenmeldung,

darlings, denn ich schreibe immer noch am Urlaubsbericht 😉

Gestern besuchten wir spontan meinen Brudi im Schwäbischen, um ihnen die Schlüssel zum Lüttje Huus zu bringen und ihnen einige Tipps für die Tage zu geben, die sie irgendwann noch in diesem Monat in Hogwarts verbringen werden. Gleich nach unserer Ankunft holte der Prinz uns  allen schnell Essen beim Thai-Imbiß. Wir fuhren alle zusammen zum Zeltlager, in dem Marie, meine Nichte, eine Woche verbracht hatte.  Eine kleine Kirchengemeinde im Ort hatte das (Mädchen-) Lager organisiert (das Jungs-Lager beginnt heute für eine Woche, Paul ist dabei). Es ist wohl üblich, dass am letzten Lagertag die Eltern ihr Kind  mit einem Kuchen „auslösen“ und es danach Kaffee und Kuchen für alle gibt. Brudi fragte, ob wir Lust hätten, dabei zu sein. Klar, wir fuhren gern mit.  Kaum angekommen, mußten wir uns allerdings zuerst mal  in einem stickigen Zelt auf Biergartenbänke zwängen, denn die Kinder und Teenies wollten ihren Eltern in Form von Liedern und Sketchen von ihrer Zeltlager-Woche erzählen. Üblicherweise, wenn es heißt „Die Kinder führen jetzt was vor“, bricht bei mir kalter Schweiß aus und ich denke an Sartre  („l’enfer, c’est les autres“). Es war dann aber doch ganz gut auszuhalten (und Marie war eh mit ihrer neuen Freundin auf dem Gelände unterwegs). Der Prinz fand danach  für uns eine Sitzbank im Schatten und besorgte uns Kaffee und Kuchen.  Zwischenfrage: Warum lieben die Deutschen diese grauenhafte Filterplörre so sehr? Meiner Meinung nach gibt es vier Bereiche, von denen die Deutschen unbedingt die Finger lassen sollten, weil sie es einfach nicht  können: Wein, Käse, Kaffee  und Fremdsprachen.

Zurück bei Brudi, entdeckte ich am Haus meine geliebte kleine „Wilde Maus“, wie ich mein Motorrollerchen getauft hatte. Ich vermisse das Rollerfahren, bin aber sehr froh, daß ich die Wilde Maus vor einer Weile meinem Brudi überlassen habe, da sie bei uns seit dem Hallamati  ja nur ungenutzt im Hof stand. Er fährt sie täglich und er liebt sie. Marie liebt sie ebenfalls. Sie nennt die Maus „Möö-möö“ (wegen des Motorengeräusches beim Starten 🙂 ) Marie ist leidenschaftliche Turnerin. Da sie jetzt so groß ist, daß sie mit den Füßen aufs Trittbrett reicht und sie einen eigenen Helm hat,darf sie jetzt offiziell mitfahren, so fährt ihr Papa sie fünf Mal in der Woche nach Stuttgart. Dort trainiert sie im Kader des Leistungszentrums für Kunstturnen.

(Nein, sie tut das nicht, weil ihre Mutter Sport unterrichtet und über ihre Tochter einen unerfüllten Lebenstraum ausleben wollte- Marie liebt das Turnen mit heißem Herzen und freut sich auf jedes Training!) Zum Training will und muß sie aber mit dem Möö-möö fahren! Und ich bin glücklich, daß die Wilde Maus wieder ein ausgefülltes Leben hat und Liebe und Anerkennung bekommt. (Ich muß immer noch darüber lachen, daß die neighbourina damals wohl glaubte, ich scheffele Millionen mit dem Reiki und leiste mir deswegen einen Scooter… )  Aber draufsetzen, for the good times, wollte ich mich doch nochmal. Der Prinz hielt die Maus fest, Brudi hielt mich fest, und schon saß ich, wie in alten Zeiten, im Sattel. Hier: (Ich sehe müde aus; der Nachmittag im Zeltlager mit den vielen Menschen hat Kraft gekostet).

mömö

Es fühlte sich so vertraut an – am liebsten wäre ich gleich losgefahren! Wie man sieht, pflegen Brudi und Familie die Maus sehr liebevoll. (Die  kleinen Schrammen vom letzten Unfall sind nur für mich und Brudi sichtbar, weil wir wissen, wo sie sind.)

Und ja, ich bin sehr sicher, daß ich in absehbarer Zeit wieder einen Roller fahren werde (dann spare ich aber auf eine originale Vespa.) Jetzt werde ich umso motivierter die linke Hand trainieren!

Schonn widda

hat die Frau Lakritze ein Wurfgeschoss geklaut, und zwar schonn widda beim Wortmään.

 

Es ist ein „Über mich“-Stöckchen:

 

Über-mich-Stöckchen

Als ich noch jung war…:

(Also mit zehn Jahren…) Wollte ich un-be-dingt ein Pferd und verstand nicht, wieso das nicht einfach bei uns in der Abstellkammer wohnen können sollte. War doch ganz easy, fand ich: Obere Hälfte der Tür absägen, dann könnte der Pfärd rausgucken, in die Wohnung. Und dass die Wohnung im zweiten Stock eines Mietshauses mitten im Ruhrgebiet war…? NA UND?! Ich war zehn, verdammt!  😀

Wenn ich mal groß bin…:

Will ich den New York Marathon laufen (und ihn schaffen!)
In der Woche…:

Katzen kuscheln, gute Filme auf DVD schauen, lecker kochen, den Prinzen kuscheln
Ich wünsche mir…:

Die nötige Geduld und Disziplin, um wieder ganz gesund zu werden
(und das packe ich!!!! YEAH!!!)
Ich glaube…:

dass ich ein tolles Leben habe und ein glücklicher Mensch bin.
Ich liebe…:

Marzipan. Lakritz. Den Prinzen. Meine Familie. Mein Leben, das mich so vieles lehrt.

Man erkennt mich an…:

Meinem Lachen und dem typischen Gangbild.
Ich grüße…:

den Doctor, wo er jetzt auch gerade sein mag. (tenth Doctor, of course!; – ))
Leitspruch…:

Egal, was die Leute tun, die mich hassen – ich zeige mit dem Finger auf sie und lache sie einfach aus.

 

Über mich geredet:

“ Du bist so süß“ (Prinz)

„Ich bin stolz auf dich.“ (Bruder)

„HDGDL!“  (Schwester)

„Mööpidimööp!!!!“ (Beste Freundin Gabi)

„You’re my favourite!“ (Daddy)

„Sie ist eine Kämpferin.“ (Freundin Inge)

„Sie bringt höchstens fünf Prozent von dem, was eine Sekretärin bringen muss.“ (Klein Zaches)

–> Und das gleicht sich ganz wunderbar aus, mein kleiner Schatz… denn du bringst höchstens ein Prozent von dem, was eine Führungskraft bringen muss ; – ) *mit Finger aufs Zwergerl zeig und auslach*

Wie immer: wer das Stöckchen möchte, hebe es auf (gebt ihr mir dann kurz Bescheid? Bin neugierig! Grazie! : – ))

 

Hasse Aua gemacht?

Es ist im Grunde eine unendliche Quelle für Anekdoten, wie andere Menschen mit mir umgehen, wenn ich im Rolli unterwegs bin. Ich benutze ihn ja jetzt zu meiner Freude zunehmend weniger, nur noch, wenn ich weiß, dass längere Wegstrecken zu bewältigen sein werden, zum Beispiel, wenn wir zum Bummeln in eine andere Stadt fahren, wie Mainz oder Speyer, oder der Besuch in einer Einkaufspassage ansteht, deren harte Granitfußböden mich nach spätestens 50 Metern schachmatt setzen. Trotzdem sind genau diese Orte scheinbar die beliebtesten Plätze für Kinder, um Fangen zu spielen. Gestern bei IKEA: ich öddel‘ da so hinter einem jüngeren Paar her, da rammt mir von hinten voll was schmerzhaft in die Nieren. Ein rennendes Kind, wie sich zeigte, das nicht rechtzeitig bremste und praktisch im vollen Renn-Schwung hinten in den Rollstuhl prallte. (Meine Nieren sind noch da, danke.) Die Eltern drehten sich gleichzeitig um. Der Vater fragte mitfühlend das Kind: „Hasse Aua gemacht?“ Ohne weiteren Kommentar gingen die beiden weiter. Im selben Moment prallte das nächste Kind seitlich an den Rolli. Ein Geschwisterkind, ließ das identische Kleid vermuten. Diesmal drehte sich die Mutter um und fragte das Kind: “Hasse Aua gemacht?“ Keines der Elternteile oder der Kinder kam im Entferntesten auf die Idee, mal zu mir wenigstens „Entschuldigung“ zu sagen. Das ist das Problem in Deutschland: Ich möchte manchmal gern zu Eltern sagen: „Haben Sie Ihrem Kind nicht beigebracht, dass man behinderte Menschen nicht anstarrt, als seien sie Zirkusponys?!“ Denn das passiert oft, egal, ob ich mit Rolli oder zu Fuß mit dem Gehstock unterwegs bin: Kinder bleiben vor mir stehen und starren mich mit offenem Mund an.

Aber: wenn man Eltern bittet, ihren Kindern wenigstens ein bisschen Benehmen beizubringen, gilt man sofort als Kinderhasser. Und das bin ich nicht. Ich finde Kinder klasse. Solange ihre Stimmen mir keine körperlichen Schmerzen zufügen, jedenfalls ( Hyperakusie). Aber im Großen und Ganzen schon. Also: Ja, ich hatte Aua gemacht, jedenfalls meine Nieren. Micia und Pippi jedenfalls hatten Hurra gemacht, wie der Beitrag vor diesem hier zeigt : – ))))