Zwischen Wahnsinn und Irrsinn

haben wir uns gestern bewegt, darlings: An einem beliebigen Samstag in die Heidelberger Innenstadt zu fahren, ist ziemlich bekloppt, um es mal schlicht auszudrücken. Aber an einem warmen und sonnigen Samstag in die Heidelberger Innenstadt zu fahren, bewegt sich irgendwo zwischen Suizid und Wahnsinn. Und da waren wir gestern… Boah, ey.

Zwar sind die Kohorten japanischer Touristen auf ihrer „Europa in neun Tagen“ – Tour noch nicht da, aber es war dennoch knüppeldicke voll. Der Bär fand alles sehr aufregend und mußte ganz viel schnuppern, markieren und sich vor den vielen Füßen in Acht nehmen. Der Prinz war einfach nur genervt von den vielen Menschen – das Einzige, das ihn durchhalten ließ, war der Gedanke an sein neues MacBook, das er zur Abholung vorbestellt hatte (das war sein Grund für den Heidelberg-Trip). Ich mag die schöne alte Stadt sehr gern und freute mich einfach darüber, mal wieder die Fußgängerzone zu sehen – ich bin seit Jahren nicht mehr in Heidelberg gewesen. Aber für mich sind Menschenmengen auch kein Spaß: erstens mag ich Menschen nicht besonders (bis auf einige wenige Ausnahmen), und zweitens kostet mich das Manövrieren mit dem Rolli durch viele Leute hindurch enorm viel Kraft. Aber gut – dafür habe ich das schöne Heidelberg mal wieder gesehen. UND ich bekomme das bisherige MacBook des Prinzen, weil mein Laptop seeeehr laaaangsaaaam geworden ist und ich ein schnelles und zuverlässiges Gerät brauche. Wenn nämlich alles geklappt hat, kann ich mir künftig etwas Geld nebenher verdienen mit einem sehr coolen kleinen Nebenjob: Untertitel für Filme und Videos schreiben, damit auch taube oder sonstwie hörgeschädigte Menschen die Handlung verfolgen können. Eine Test-Untertitelung habe ich bereits abgeliefert und werde nun der Dinge harren ☺Ich darf ja neben meiner Erwerbsunfähigkeitsrente einen Nebenjob haben, sagt die Deutsche Rentnversicherung (und nein danke, lieber Karm, eine anonyme Mail an die DRV ist nicht nötig, ich habe das mit meiner zuständigen Sachbarbeiterin bereits abgesprochen 🤣). Übrigens haben wir in Heidelberg eine sehr nette kleine türkische Bäckerei entdeckt, die außen Tische hat. Sie bieten neben Brot und Gebäck auch türkische Linsensuppe an, die der Prinz und ich sehr lieben. Dazu gab es Käse-Schinken-Toast und Cay (Tee). Das war ein anstrengender Tag, aber nach der langen Corona-Zwangspause (die wir sehr sinnvoll fanden und voll unterstützt haben) war es toll, mal wieder zu bummeln und geöffnete Geschäfte, Cafés und Restaurants zu sehen! Ich wünsche euch heute noch einen tollen Sonntag!

Weg sindse…

… die Tische und Stühle. Abgeholt hat sie heute ein Mitglied des Verwaltungsrates der Pfarrei, der der Prinz das Gemöbel zum Kauf angeboten hat. Der Mann freute sich sehr, denn, wie er sagte: „Zur Zeit benutzen wir bei den Sitzungen Stühle aus dem Gemeindesaal,  die wir „geklaut“ haben. Die fehlen da unten natürlich.“ Der kleine Herr Sonntag beobachtete das Geschehen sehr aufmerksam, denn er muss ja immer da sein, wo sein geliebtes Herrchen ist. Dabei lief er den beiden Männern immer wieder vor die Füße, während sie die Tische zum Transporter trugen. Der Prinz ist das ja gewöhnt und achtet automatisch auf das Bärchen, während der Mann ihn keines Blickes würdigte und ich insgeheim schon angespannt mit einer gebrochenen Bärchenpfote rechnete. Doch schließlich war alles im Transporter. Wieder im Hof, mußte das Bärchen den komischen fremden Mann erstmal beschnuppern. Der Mann beugte sich hinab und strich dem Kleinen über den Kopf – aber nur einen Sekundenbruchteil lang und nur mit den aller-äußersten Fingerspitzen. Dann sah und grüßte er mich: „Und Sie sind die…Frau… des Hauses?“ „Naja“, sagte ich lachend, „Eigentlich ist die Chefin hier im Haus eine gestreifte Katze“… (schaute nach Micia, aber sie war nicht da).

„Ah, hehe…“, grinste er den Prinzen an (nicht mich, mit der er das Gespräch begonnen hatte –  den Prinzen, das kam mir bekannt vor…), „äh, Katzen mag ich nicht so.“ Ich verzog keine Miene, der Prinz lächelte höflich. Dem Mann fiel auf, daß er gerade seine Chance auf den Preis für den beliebtesten Besucher des Tages riskierte, und ritt sich mit der hektischen Ergänzung „Und Hunde auch nicht so, hehe“ noch tiefer rein. Das war nun so richtig Scheiße, das merkte er sogar selbst. Deshalb beeilte er sich, eine rührende Geschichte zu erzählen, wie er schon als Kind einen Hund gehabt habe, später mit seiner Frau auch, aber so ein Hund schränke einen ja so ein… schluchzi-schluchzi.

Ja, du Kackhirn, da muß man sich halt entscheiden, ne?! Natürlich würde ich gerne mal wieder auf die Kanaren fliegen, und der Prinz und ich waren ewig nicht mehr in einer Ausstellung oder einem Museum. Fliegen: das Bärchen für zwei Wochen in eine Tierpension abschieben: Undenkbar! Er würde eingehen. Mitnehmen geht auch nicht, da Hunde ab sieben Kilo in den Gepäckraum müssen, und daß die Fluglinien dort neuerdings heizen und das Licht anlassen, halte ich für eine glatte Lüge. Vier Stunden lang müßte Bärchen alleine in Dunkelheit, Kälte und dem Lärm der Motoren aushalten – NEIN. Da verzichte ich lieber auf Teneriffa oder Lanzarote. Bärchen ist das mehr als wert! Und da Museen bzw. Ausstellungsräume keine Hunde reinlassen,  finden wir auch da Alternativen. Der Pupsibär soll sich geliebt fühlen, das ist entscheidend. Ich zwang mich zur Höflichkeit, wünschte dem Mann ein schönes Wochenende und ging ins Haus. Prima, daß das Gemöbel einen guten neuen Platz hat. Aber der Mann muß nicht unbedingt nochmal wiederkommen,echt nicht.

SWR-Film über den Gnadenhof!

Darlings, der SWR hat in seiner Regionalsendung „Mensch, Leute!“ eine kleine Reportage über Carry Lerch und ihren Gnadenhof gedreht:

Carry und das liebe Vieh

Sicher erinnern sich einige von euch, dass ich vor einigen Jahren, bevor ich die Praxis im Schloss gründete, um Spenden für den Hof bat? Viele von euch haben etwas gespendet, Geld oder Gegenstände wie Pferdeputzzeug, und ich möchte euch dafür noch einmal herzlich danken!

(Bei Minute 29:21 seht ihr rechts  hinter der Eselschnute einen der Unterstände, die Carry dank eurer Hilfe anschaffen konnte. Sie schützen die Pferde und Esel vor Regen und direkter Sonne.)

Der Film stellt Carry (die eigentlich Carolin heißt) vor, ihren Hof, einige der Tiere – und unseren großartigen Tierarzt, den ihr hier als „Highlander“ kennengelernt habt (ihr werdet ihn sofort erkennen, wenn er im Film auftaucht 😉 ).

Der Beitrag dauert knapp 30 Minuten und ich habe ihn schon drei Mal angeschaut… Carry ist einfach ein toller Mensch. Was meint ihr zu der Reportage?

Lebt denn die alte Lakritzefrau noch?

Ja, sie lebt noch, sie lebt noch, sie lebt noch!

Hey ihr Lieben,

seid ihr überhaupt noch da draußen, oder zumindest einige von euch? Ich habe ja seit gefühlten Jahrhunderten nichts mehr gebloggt 😉. Das liegt unter Anderem daran, daß sich therapie-technisch einiges getan und geändert hat und derzeit viel im Gange ist, so bin ich sehr mit mir und – erfreulicherweise – auch mit meinen Fortschritten beschäftigt. Weihnachten und der Jahreswechsel scheinen schon eine Ewigkeit her zu sein, das geht euch sicher auch so, oder? Wir hatten in dieser Zeitspanne zwei wundervolle Wochen im Lüttje Huus und dieses Mal konnten wir uns nach der Rückkehr hier kaum noch zurechtfinden!

Es regnete jeden Tag und es war kalt, somit verbrachten wir einen kuscheligen, gemütlichen „Indoor-Urlaub“, der hauptsächlich aus Essen (u.a. ganz viel Omas Hühnersuppe), lesen, Dokus gucken und dem hier bestand:

mittagsschlaf

domisofa

Einmal waren wir up diek, aber die Deichkrone war eine reine Matsche-Strecke, glitschig und zu riskant für mich.

Der Prinz hat mir zu Weihnachten einen Herzenswunsch erfüllt, den ich aber aus praktischen Gründen im lüttje Huus gelassen habe:

bardcomplete

Es ist über A4 groß, hat über 1000 Seiten und ist so schwer, daß ich es mit einer Hand nicht mal anheben kann 😀

Zu den Änderungen in der Therapie: mein wunderbarer Physiotherapeut Hubert hat vor einigen Wochen in eine andere Praxis gewechselt. Zum Glück ist das dem kleinen Herrn Sonntag nicht so sehr aufgefallen, denn Physio ist ja nur einmal in der Woche. Aber Hubert und das Bärchen waren von Anfang an BFF, und Hubert hatte immer eine Leckerei für das Bärchen dabei (meist eine Kaustange, die er dem Hund seiner Freundin gemopst hatte 😉). Nun hat meine Physiopraxis sogar gleich zwei Mitarbeiter, die hier bei uns im Dorf wohnen, eine sehr nette junge Frau, die aber gerade im Mutterschutz ist, und eben Christoph, der jetzt statt Hubert die Physio mit mir durchzieht – und der ganz verliebt in das Bärchen ist. Auch er bringt dem Kleinen immer ein Leckerli mit. Zudem hat er – als praktisch Fremder – einen ganz neuen Blick auf mich, das ist ein Vorteil, denn mit Hubert hatte ich seit acht Jahren zusammengearbeitet, und da schleift sich so manche Routine ein. Ich hatte Christoph gesagt, daß ich die Orthese für das linke Bein gern loswürde, denn die 1,3 Kilo Zusatzgewicht machen sich nach nunmehr über zwei Jahren im rechten Knie schmerzhaft bemerkbar. Christoph testete meine Muskeln im linken Bein und stellte fest, daß sich einige bereits stark zurückgebildet haben, weil ihnen die stützende Orthese ja praktisch die Arbeit abnimmt. Diese Muskeln sind so schwach geworden, daß sich das Knie beim Gehen immer noch stark nach hinten durchbiegt (das war der Grund, warum ich die Orthese ursprünglich bekommen hatte). Deswegen kann und möchte er nicht gleich mit Kraftübungen beginnen, sondern die Muskeln erst einmal mit Hilfe eines TENS Gerätes aufbauen. Zum Glück hat mir unser Hausarzt gleich eines verschrieben und die Krankenkasse hat es ohne Weiteres genehmigt. Nun muß ich erst einmal täglich 25 Minuten lang leichten Strom (fünf Milliampere) durch die Muskeln im linken Bein laufen lassen, bis diese etwas stärker geworden sind. (Der Batteriestrom ist kaum spürbar, es kribbelt nur leicht, und ich kann dabei lesen oder surfen. Das Gerät schaltet automatisch ab.) Später können wir dann mit Kraftübungen anfangen, bis ich irgendwann hoffentlich die Orthese einmotten kann. Christoph sagte mir schon, daß ich vermutlich ein Jahr lang Geduld dafür aufbringen muß. Aber dazu bin ich bereit! Ich bin voll motiviert!

Auch der linke Arm macht sich gut. Meine frühere Ergotherapeutin, Stephanie, hatte vor etwa zwei Jahren die Ergotherapie aufgegeben, da sie gemeinsam mit ihrem Bruder die Leitung des elterlichen Handwerksbetriebes übernahm, als die Eltern in den Ruhestand gingen. Dafür hat ihre Kollegin Frau E. meine Betreuung übernommen, und mit ihr bin ich schon richtig weit gekommen: ich kann den linken Arm gegen die Schwerkraft anheben und in eine gewünschte Richtung führen. Auch Übungen wie: Sitzen am Tisch mit der Hand auf dem Knie, den Arm anheben und die Hand gezielt auf dem Tisch ablegen und dann das Ganze umgekehrt, ohne die Schulter mit zu bewegen – das klappt jetzt gut, ist aber erstaunlich anstrengend. Zurzeit übe ich, das Handgelenk zu drehen – boah, Ist das schwer! Denn Schultern und Rücken wollen unwillkürlich helfen, sollen aber nicht – daran arbeiten wir jetzt jedes Mal. Das nächste Therapieziel sind die Finger, die ich immer noch nicht aktiv strecken kann. Wir wollen dahin kommen, daß ich mit der linken Hand wieder aktiv etwas greifen kann. Frau E. hat eine tolle Art, mit mir zu arbeiten, ich bin nach jeder Einheit mit ihr gut gelaunt und sehr motiviert.

Eine weitere Änderung ist Henry. Henry ist Ollis Nachfolger. Ja, Olli der Rolli schiebt jetzt eine ruhigere Kugel. Gerade bei unebenen Wegen wie auf Kopfsteinpflaster mit Olli hatte ich hinterher immer starke Kreuzschmerzen. So fragte ich bei der Krankenkasse nach, ob ich einen orthopädisch besser geeigneten Rolli bekommen könne. Zum Glück sagten sie mir den zu. Sie stellten Roger, dem Inhaber des für mich zuständigen Sanitätshauses, einen Betrag zur Verfügung, mit dem dieser mir etwas Geeignetes zusammenstellen sollte. Der Prinz und ich trafen uns samstags mit Roger im Laden und berieten. Wir waren uns schnell einig, daß wir bei einem Modell der bewährten Firma Küschall bleiben wollten (wie Olli). Der Neue sollte allerdings leichter sein, damit der Prinz ihn besser ins Auto laden kann. Roger schlug einen für den Lendenwirbelbereich schonenderen Sitz sowie eine Auflage für den linken Arm vor. Ich wünschte mir Licht wie am Fahrrad, da wir bei gutem Wetter mit dem Bärchen ja auch abends Gassi gehen. Uuund:  Ich hatte freie Farbwahl!

Schaut mal, das ist Henry:

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Schick, oder?

Die „e-Fix“ – Räder sind einfach von Olli zu Henry rüber gewandert, denn in deren Naben sitzt der Elektromotor. Roger mußte sie nur umstecken. Der Akku liegt nach wie vor in einer Tasche unter dem Sitz. Henrys ursprüngliche Räder trägt jetzt Olli, damit ist er zu einem ganz normalen Rollstuhl geworden, den man schieben muß. Wir wollen ihn am Lüttje Huus in die Garage stellen, um dort notfalls einen Rolli für kürzere Ausflüge zu haben. Nach vorne hat Henry eine weiße Lampe, nach hinten ein rotes Licht, wie ein Fahrrad. Die Lampen lassen sich abziehen und aufladen (mit dem Handy-Stecker). In den nächsten Tagen bekommt Henry noch Luftbereifung, für holperige Strecken. Dann werden Touren durch Brudis Wohnort und Wissembourg, Strasbourg oder Metz nicht mehr so schmerzhaft – in your face, Kopfsteinpflaster! \o/ Zudem hat Roger mir noch ein Schaffell für den Sitz dazu geschenkt, das ist toll!

Jetzt freue ich mich auf den Freitag der kommenden Woche, denn wir werden wieder vor dem Karnevals-Irrsinn fliehen und uns eine kuschelige Woche im Lüttje Huus machen. \o/ Am Rosenmontag ist mein Geburtstag – der erste, den ich im Huusje feiere! Am Aschermittwoch geht es abends wieder zurück – und dann beginnt die zuckerfreie Fastenzeit bis Ostern (für mich 😉). Ostern sind wir wieder dort (allein schon wegen des Osterfeuers!).

Juhuuu *freuwiedoof*

Gestern haben wir Juni-Urlaub oben in der zweiten Heimat gebucht, my dearies, im Saterland – ich freu mich so sehr! Jürgen, unser Vermieter, wird sich wie immer um Haus und Katzen kümmern. Der kleine Herr Sonntag fährt aber natürlich mit uns mit, zumal er von der Nachbarshündin, der süßen Malou, noch zwei Spielzeuge zurückzukriegen hat, den Löwen und einen Gummiknochen.

Ach ja, ich wollte euch noch erzählen, daß unsere Freundin Edda ihre Schmiede geschlossen und weiterverpachtet hat, an einen anderen Schmied. Im Laden macht sie derzeit Schlußverkauf, also, liebe OL’er, schnappt euch noch, was geht! (Details folgen.)

Wir werden wieder bei Heike und Johannes auf dem Bauernhöfchen  in der zu einer wunderbaren Ferienwohnung umgebauten Tenne wohnen. Sie ist gemütlich und für mich ist alles ebenerdig, also perfekt! Natürlich werden wir unser übliches Essen bei Vapiano mit Edda zelebrieren, um unsere Frendschaft zu feiern. Diesmal nehmen wir auch Tinus mit, Eddas Lebensgefährten ( ja, sie ist verliebt, das ist sooo schön! Sie zieht bald zu ihm auf seinen Hof in Ostfriesland, deshalb schließt sie gerade mit Oldenburg ab… Ik vertell jau dat noch akroot ;))

 

Heute ist Welt – Galgo-Tag!

My darlings, sicher wißt ihr, daß Galgos spanische Windhunde sind. Die spanischen Jäger nutzen die schnellen Hunde zum Jagen von Kaninchen und wilden Vögeln wie z. B. Fasanen.

Ist die Jagdsaison vorbei, werden die Hunde uninteressant für die Jäger. Sie töten sie, setzen sie aus oder binden sie vor einem Tierheim an. Beliebt ist das „lustige Spiel“, die Hunde zu erhängen und sich mit Zigarette und Schnaps gemeinsam mit den Jagdkumpels über den  Todeskampf des Tieres zu amüsieren. „Klavierspielen“ nennen sie es, wenn der sterbende Hund mit den Beinen und Pfoten zuckt. (Möge jeder einzelne dieser Dreckskerle langsam und schmerzvoll verrecken!)

Also, heute ist Welt-Galgo-Tag und wer möchte, kann den Tierschutzverein Galgo-Friends mit einer Futterspende unterstützen. Zur Zeit haben sie 115 ausgesetzte und mißhandelte  Hunde zu versorgen. Die Spenden-Webseite findet ihr hier.

Hier ein Ausschnitt aus dem heutigen newsletter des Tierschutz-shop:

 

Bis zu 15 neue Notfellchen pro Tag – das ist die traurige Bilanz nach der diesjährigen Jagdsaison. Ihre Schicksale sind verschieden, doch die große Not ist ihnen gemein.

Manche von ihnen waren tagelang alleine auf der Straße unterwegs. Verzweifelt suchten sie nach Futter, als man sie ausgehungert und halb verdurstet in einem katastrophalen körperlichen Zustand fand.

ndere wurden ohne viele Worte kurz und knapp an der Türe des Tierheims abgeliefert. Sie hatten ihre Jäger während der Saison enttäuscht. Entsorgt und aussortiert – für die Tiere bricht eine Welt zusammen.

Die Ärmsten unter ihnen sind schwer traumatisiert. Gebrochene Knochen, verwahrlost und verletzt, mussten sie bei ihren Besitzern – den Jägern – Gewalt, Misshandlung, Bestrafung und Demütigung erfahren.

Es wäre großartig, wenn ihr eine Möglichkeit hättet zu helfen! Danke! Gracias!

 

Wie verrückt

schneit es hier, mit heftigem Wind, der den Schnee in Wolken vom Dach des Pavillons bläst. Gestern habe ich endlich die Orthesenschuhe bekommen und konnte sie bereits „in echt“ testen (wir waren in Ludwigshafen eingeladen). Es ging gut, und eigentlich habe ich – orthesentechnisch gesehen – genug Mut für eine Gassirunde mit Herrn Sonntag, aber der Kleine warf einen Blick durch den Türspalt, guckte uns an… und drehte wortlos ab, zurück in die warme Küche 😀

Übersetzung: Gassi später heute, irgendwann 😉

Wie „wettert“ es bei euch?

++++

Update: Der Prinz hat gerade klar gemacht, daß er mich bei diesem Wetter auf keinen Fall zu Fuß laufen läßt – „viel zu glibschig, zu gefährlich“, sagt er. Er wird nachher noch alleine eine Runde mit Bärchen drehen. *mein Held*‘ ❤

Hase!

Der kleine Herr Sonntag hat Langeweile. Da es mit dem Gassi aber noch etwas dauern kann (der Prinz kocht gerade Mittagessen), sage ich zu Herrn Sonntag: „Na, dann bring deinen Ball!“, um ihm eine Freude zu machen. Sein ratloses Gesicht sagt mir, daß er keine Ahnung hat, wo der Ball sein könnte. Ich setze mich wieder an den PC. Kurz darauf stupst mich etwas am Knie an. Ich schaue unter den Schreibtisch und sehe den kleinen Herrn Sonntag. Er hat mir seinen Stoffhasen vor die Füße gelegt. Sein Gesichtsausdruck, leicht verlegen, sagt mir: „Den Ball hab‘ ich nicht gefunden, aber hier ist mein Hase, damit du nicht traurig bist.“ (Den Hasen haben wir ihm letzte Woche von IKEA mitgebracht, als Belohnung fürs Alleinbleiben ❤)

Sagte ich schon, daß unser Herr Sonntag der tollste Hund der Welt ist?! Große Liebe !!! einself!!! ❤ ❤ ❤

Herr Sonntag und der Sommer

Noch ein kurzer Zwischenbericht, my darlings, bevor ich endlich von Paxianers Besuch bei uns erzähle (der inzwischen auch schon gefühlte Jahrhunderte her ist…).

Erfreulicherweise hat ja nun doch der Sommer zu uns gefunden. Die Hunde in unserer kleinen Bloggerwelt reagieren ganz unterschiedlich auf die Wärme, wie zum Beispiel Sandra von Dreipunktecharlie und Chrissey von Kaya Bordercorgi beschreiben. Beide Blogs habe ich abonniert und damit habe ich das Vergnügen, die neuesten Berichte schon beim Frühstückskaffee lesen zu dürfen. Die langhaarige Kaya leide unter der Wärme, schreibt Chrissey. Dafür hat sie eine geniale Lösung gefunden, mit der die hübsche Kaya sehr glücklich ist. Was das ist, könnt ihr hier lesen 😃 Charlie dagegen scheint gar keine Rezeptoren zu besitzen, die ihm anzeigen, daß es warm ist, schreibt Sandra in diesem Blogbeitrag. Beide fragen danach, wie andere Hunde mit der Hitze umgehen.

Bei unserem kleinen Herrn Sonntag ist das sehr zweigeteilt. Das Pufibärchen ist ein Sonnenanbeter, er liebt Wärme. (Wärme aller Art, heißt das – deswegen kann ich froh sein, wenn ich im Winter unter der Bettdecke noch Platz bei den heißen Körnerkissen finde :D) Das schöne Wetter erlaubt es uns, die schwere Doppelglas-Terrassentür vom Büro in den Hof tagsüber mit einem Türstopper geöffnet zu halten. So können das Bärchen, die Chefin über alles und das Pippilein kommen und gehen, wie sie möchten. Das genießen wir alle sehr. Die drei, weil sie nicht ständig mit den Vorderpfoten an die Glasscheibe trommeln müssen, wenn sie raus oder rein wollen und der Prinz und ich, weil wir nicht alle zwei Minuten vom Schreibtisch aufstehen und die Tür öffnen müssen.

Der kleine Herr Sonntag also, der legt sich mit Vorliebe im Hof voll in die pralle Sonne und läßt sich braten. Da kommt wieder der Papa durch, ein spanischer Windhund. Dafür mag er sich aber überhaupt nicht gern in der Sonne bewegen, das ist ihm dann doch zu viel. Wenn das Zauberwort „Gassi“ fällt, ja, dann flippt er schier aus und kann es kaum erwarten, bis es losgeht.

Allerdings: Das kleine Häuschen, das wir gemietet haben, war früher Teil eines kleinen Bauernhöfchens, wie sie hier auf den Dörfern üblich sind. So ist der Innenhof begrenzt von ehemaligen kleinen Ställen und der früheren Scheune. Das heißt, wettertechnisch ist es im Hof geschützter als auf der Straße. Wenn wir also zur Gassirunde aufbrechen, kann die Sonne draußen auf der Straße ganz schön knallen, weil nur die Wohnhäuser etwas Schatten werfen. Das Bärchen zieht zur Schmiede rüber, um dort im Wildwuchs-Streifen hintendran seine wichtigsten pee-mails zu lesen und zu beantworten. Ab dann versucht er aber, im Schatten zu bleiben und sich so langsam wie möglich zu bewegen( Hunde-Beamtenmikado, sozusagen 😃 ) Zum Glück trinkt er viel Wasser und wir achten auch strikt darauf, daß im Hof und in der Küche immer ein voller Wassernapf für die drei steht. Die dicken Sandsteinwände halten das Haus innen kühl ( deswegen lief unsere Heizung noch bis Mitte Mai!), und es kann einen schon mal ein Hitzeschlag treffen, wenn man in den Hof hinaustritt. Aber das Bärchen liebt es, ganz windhund-gemäß, so what?

Liebe Grüße an Kaya, Charlie und Lis! ❤ ❤ ❤

 

 

Malou!

Erwähnt hatte ich sie ja schon kurz, darlings: die süße Malou, ein Mix aus Jack Russell-Terrier und Beagle. Sie gehört den Nachbarn hier und kommt täglich vorbei, um nach Eßbarem zu schauen (denn hat die typische Verfressenheit des Beagle geerbt). Malou ist durch  und durch fröhlich und freundlich, einfach bezaubernd, und sie kann sich so sehr freuen, daß man sich mit ihr freuen muß, denn sie lacht über ihr ganzes hübsches Gesicht und wedelt so heftig, daß ihr gesamter  Körper mitwackelt. Es ist ansteckend fröhlich. Der kleine Herr Sonntag hatte von der ersten Minute an keine Chance. Malou überrollte ihn förmlich mit ihrer Freude, als wir ankamen, und sofort tobten beide wild über die Wiese vor dem Haus. Jetzt kommt Malou jeden Morgen und holt ihn zum Spielen ab ❤.

Das ist Malou:

malou

Und hier toben die zwei:

MHS

Unsere  Ferienwohnung war früher die Tenne des Hofes, daher ist das Fenster im Wohnzimmer tief angebracht, weil diese Wand nicht so hoch ist wie übliche Normwände . Das heißt, daß Herr Sonntag mühelos seine Vorderpfoten auf die Fensterbank legen und hinausschauen kann (unser Hund ist ein Fensterrentner!). Er tut das immer, wenn wir Malou erwähnen, dann guckt er, ob sie draußen ist ❤ . Streit gibt es, wie gesagt, nur, wenn sie seinen Futternapf „reinigt“.

Heute früh  (Erzählung des Prinzen): Malou sitzt vor der Haustür und fiept nach ihrem neuen Freund. Herr Sonntag setzt sich vor das Bett, starrt  den schlafenden Prinzen an und fiept ebenfalls, unterstrichen mit „Whff“ ( so ein Prusten durch die Lefzen, Hundebesitzer kennen das). Prinz öffnet mühsam die Augen, Herr Sonntag fiept sehr aufregt und tänzelt unruhig umher („Malou ist draußen, du mußt mir ganz schnell die Tür aufmachen!“)  Ich schlief noch fest und bekam das nur wie von weit her mit. Wach wurde ich erst, als aus dem Wohnzimmer das Bellen erklang, das er nur macht, wenn der Prinz ihm sein Geschirr anlegt. Ich dachte, die beiden wollten eine Gassi-Runde drehen, aber als ich in die Küche wankte und nach Kaffee suchte, war der Kleine schon wieder drin. Der Prinz hatte ihn zu Malou hinaus gelassen und die beiden hatten getobt. Natürlich hatte Malou seinen Abendessen-Rest verputzt. Sein Geschirr trug er aber, darauf besteht der Prinz für den Fall, daß Herr Sonntag mal verloren gehen sollte. Denn am Geschirr hängt die Plakette mit seinem Namen und der Handynummer des Prinzen.

Wir sind froh, daß es die fröhliche kleine Malou hier gibt und Herr Sonntag so auch mal „hündischen“ Sozialkontakt hat. Zu Hause sind die anderen Hunde ja meist entweder hinter einem Zaun oder an der Leine. Und da diese Wohnung hier in mehrerer Hinsicht ideal für uns ist (ebenerdig, näher an Oldenburg als die bisherige), werden wir in Zukunft wohl häufiger hier sein.

Ganz viele Fragen (Achtung, lang!)

Ist es bei euch zur Zeit auch so wunderbar ruhig, darlings? Eigenartig – die Natur explodiert förmlich, aber unser Leben ist ganz still. Deswegen ist es hier im Blog auch ruhiger als sonst… Unser Leben ist wohltuend ereignislos und beschaulich, die Tage plätschern sonnig und ruhig  dahin, ich bin wunderbar „entschleunigt“ und kümmere mich in Ruhe um meine therapeutischen Trainingsprogramme  ( = Muskelkater! 😊 ) und schaue abends mit dem kleinen Herrn Sonntag „Grace and Frankie“  oder Dokus mit dem Prinzen auf Netflix.

Da ist auch mal wieder Zeit für einige Stöckchen-Fragen, zumal es dabei auch um Hunde geht! Der berühmte Blogger-Kettenbrief „Liebster Award“ flog zwischen Anja mit Sheltie Aik und Sandra mit meinem geheimen „Neben-Herrn-Sonntag-Liebling“ Charlie hin und her. Da sich die Fragen zum Teil  mit Hunden beschäftigen, habe ich sie für mich beantwortet und lege sie hier ab für jeden, der auch Spaß daran hat:

Das sind Aiks (also Anjas) Fragen:

Wie kamst du auf den Namen deines Hundes?

Der Mausebär hieß bereits „Domingo“, als wir ihn im September 2015 von seiner Vorbesitzerin nach deren Scheidung übernahmen (sie hat übrigens nie wieder nach ihm gefragt…). „domingo“ ist das spanische Wort für „Sonntag“. In dieser Zeit schrieb Uli Stein oft von dem Goldendoodle-Welpen gemeinsamer Freunde, den er „Der kleine Herr C“. nannte. Das gefiel mir sehr, so daß aus Domingo „Der kleine Herr Sonntag“ wurde. Meist sagen wir einfach „Domi“ oder „Dom-Dom“. Der Prinz nennt ihn auch „Schatz“ oder „mein Großer“, bei mir heißt er „Bärchen“ oder auch “Schnauzebär“ (Nein, das ist mir nicht peinlich, ich stehe dazu!). Seinen vollen Namen rufen wir nur, wenn er mal wieder Brokkoli in den Ohren hat und etwas Nachdruck braucht.

Was liebst du am meisten am Bloggen?

Die tollen Freundschaften und Bekanntschaften, die sich in den Jahren ergeben haben. Etliche Blogger haben der Prinz und ich  ja auch schon persönlich getroffen, das liebe ich besonders. (Ende April kommt uns Paxianer besuchen – Juhuuuuuuu! \o/ ). Außerdem mag ich die „Tagebuch-Funktion“, bei der ich mich an vieles wieder erinnere. Kürzlich stöberte ich in alten Einträgen hier und fand einen, in dem ich begeistert über Erdnußbutterbrote mit Kirschmarmelade geschrieben hatte.  Der Prinz und ich  haben beide „Wunderlist“, ich trug also im Einkaufszettel, der auch darüber läuft, „Erdnußbutter und Kirschmammalade““ ein und konnte schon am gleichen Abend  leckere PBJs essen 😃 – ich toaste das Brot allerdings, ist viel appetitlicher.

Das, was du an deinem vierbeinigen Freund am meisten liebst und was dich doch manchmal nervt?

Ich liebe es, wenn er sich klammheimlich zu mir ins Bett schleicht und sich in meine Kniekehlen kuschelt. Es nervt, wenn er das im Winter tut und dabei mit dem Kopf die Bettdecke hochwirft, so daß ein dicker Schwall kalter Luft einströmt (vor allem, wenn die heißen Körnerkissen gerade alles schön  durchgewärmt haben).

Was sind deine liebsten Blogthemen,über die du oder andere schreiben?

Bei anderen weiß ich’s nicht so – ich schreibe gern über Dinge, die ich erlebe und die mir Freude machen, zum Beispiel unsere Spontan-Ausflüge oder über Bücher.

Liebe geht durch den Magen! Was servierst du deinem Hund zu einem besonderen Anlass?

Der Mausebär bekommt zu besonderen Anlässen (wenn er Geburtstag hat oder länger allein geblieben ist) Fleischwurst oder eine Portion Rinderhackfleisch oder eine Packung Kaustreifen, Geschmacksrichtung „Pansen“.

Welche Orte oder Städte würdest du gerne als nächstes mit deinem Hund bereisen? Strand oder lieber doch Berge?

Mit den Bergen muss ich noch warten und etwas länger geduldig trainieren 😃

Aber im nächsten Monat sind wir für zwei Wochen im geliebten Oldenburg  \o/ , da werden wir auch an die Nordsee fahren und mit dem Mausebären an den Hundestrand gehen.Städte: Ich habe große Sehnsucht , mein geliebtes London wiederzusehen und würde es dem Prinzen so gern zeigen. Aber da muß ich noch besser gehen können ( -> U-Bahn!).

Es geht auf einen laaaaangen Spaziergang, was hast du alles für dich und einen Hund dabei?

Das Wichtigste ist Wasser, für uns alle. Der Prinz hat vor einer Weile dem Mausebären diese geniale Flasche besorgt, die ist immer dabei. Kotbeutel ebenfalls. Und das Liegekissen für den Kleinen, falls wir unterwegs in einem Café haltmachen ( also fast immer.)

Welche Situation gab es in der du deinen Hund hättest knutschen können? Wann war er einfach mal so brav, dass dein Stolz kaum in Worte zu fassen war?

Auch ohne besonderen Anlaß ist unser Mausebär wohl der meistgeknutschte Köter Deutschlands – und ich glaube nicht, daß ihm jemand diesen Titel streitig machen kann 😃 😃 😃

Deine drei liebsten Hundebücher-Egal, ob Roman oder doch ein informatives Lehrbuch.

Bei Romanen fällt mir „Die gelbe Dogge Senta“ von Paul Eipper ein, das Buch habe ich oft gelesen, wie alles von Eipper. Dann sind da noch die wunderbaren Hunderomane von Hans G. Bentz, wenn ihr die mal im Antiquariat entdeckt, schlagt sofort zu!

Weiter: ein Sachbuch, nur indirekt über Hunde: „Der Wolf – Mythos und Verhalten“, geschrieben vom wunderbaren und sehr liebenswürdigen Erik Zimen.

Jetzt kommen noch Fragen von Sandra (Charlie) selbst:

  1. Wie lange bloggst du schon?

Das weiß ich nicht genau, es sind Jahre. Ich schätze, ich habe zu Beginn der 80er Jahre damit begonnen.

  1. Treibst du Sport mit deinem Hund, wenn ja, welchen?

Nein, denn ich bin noch nicht wieder ganz soweit, aber für diesen Sommer ist Hoopers geplant. (Peinlich – das wollten wir schon letzten Sommer machen, ist aber im Alltagsgedöns untergegangen!).

  1. Wie bist du auf den Hund gekommen?

Ein Hund war schon mein Herzenswusch, so lange ich mich erinnern kann. Der kleine Herr Sonntag kam durch die Vermittlung unserer Freundin Carry zu uns, die den hiesigen Gnadenhof leitet und die ehrenamtlich im Tierheim mitarbeitet (er ist ein Scheidungshund und Carry wollte ihn vor dem Tierheim bewahren).

  1. Warum hast du mit dem Bloggen begonnen?

Für mich war es eine Erweiterung des Tagebuchs, mit dem ich begonnen hatte, als ich 16 war. Zudem schreibe ich gern, es strukturiert meine Gedanken.

  1. Was sind deine liebsten Blogthemen, über die du oder andere schreiben? (diese Frage muss ich ebenfalls stellen  )

Am liebsten schreibe ich über unsre Erlebnisse im Alltag. Mein Eindruck bei vielen anderen Bloggern ist, daß sie gern darüber bloggen, was sie heute kochen wollen oder gestrickt haben (mit Fotos dazu) oder daß das Baby die Windel gefüllt hat (und wie die Füllung aussah). Da klicke ich ganz schnell weg.Am schlimmsten sind für mich aber Gedichte, vor allem die „Reim dich oder ich freß dich“ – Sorte, ohne jedes Versmaß.

Beispiel:

Es hat geschneit!

Zum Glück haben es die Kinder zum Schlittenberg nicht weit.“

(Nein, das gibt es nicht wirklich, das ist nur ein Beispiel, das ich mir gerade ausgedacht habe 😉 )

 

  1. Was ist das Lustigste, das du mit deinem Vierbeiner erlebt hast?

Oh, das kann ich nicht sagen – der Mausebär gibt uns sooo viel Anlaß zum Lachen, die Katzen auch, da müßte ich ständig am PC sitzen, um das aufzuschreiben.

  1. Hat dich dein Hund / Haustier schon einmal richtig blamiert?

Offen gesagt, tut er das bei jedem Spaziergang, wenn wir Hündinnen begegnen. Bei Mädels verwandelt sich unser sanfter Mausebär nämlich in die berühmte Axt im Walde und markiert den dicken Max. Paaaainlich!  Wir entschuldigen uns dann immer bei den Besitzern, aber die lachen meist nur, zum Glück.

  1. In welchem Film könnten du und dein Hund die Hauptrolle spielen?

Lassie oder RinTinTin vielleicht, aber ich bin zu alt für den menschlichen part und beim Mausebären paßt die Rasse nicht….

  1. Wie gehst du mit Kritik zu deinen Blogbeiträgen um?

Für mich macht der Ton die Musik. Wer pöbelt, wird gelöscht und blockiert. Ich bin keine Psychologin und kann den Leuten bei ihren Komplexen nicht helfen. Mit sachlicher und freundlich formulierter Kritik habe ich kein Problem.

  1. Dein größter Wunsch ist?

Da habe ich zwei:

Eins: Wieder fit sein – und da bin ich nach Ansicht meiner Therapeuten auf einem sehr guten Weg (es braucht nur Durchhaltevermögen und noch etwas Zeit).

Zwei: Endlich die gute Flasche Sekt öffnen können, die hier steht und darauf wartet, daß Donald Trump endlich abgesetzt wird. -> impeachment now!

 

Der Hund sagt aus (oder nicht)

Sandra vom Blog Dreipunktecharlie hat sich zu einem witzigen Beitrag inspirieren lassen, und zwar von Nicole, die das Blog Moe & Me führt.

Es geht um

Zehn Dinge, die (m)ein Hund niemals sagen würde

Sandra, die Glückliche, hat gleich zwei Hunde, Charlie und Lis, daher kann sie doppelt punkten. Zu lesen hier. 

Im Geiste habe ich sofort unseren kleinen Herrn Sonntag interviewt.  Nun also:

Zehn Dinge, die der kleine Herr Sonntag niemals sagen würde:

  1. Regen! Wind! Toll! Können wir bitte eine ganz lange Gassi-Runde machen?
  2. Ach, weißt du, wenn wir nun schon hier beim Tierarzt sind, sollten wir noch etwas bleiben. Ich bin so gern hier.
  3. Fleischwurst?! Das ist widerlich! Kannst du selbst essen! Bäh!
  4. Ich werde nie wieder im Winter deine Bettdecke anheben, um drunter zu kriechen.
  5. Ich quetsche mich abends beim Fernsehen nur euch zuliebe so eng zwischen euch. Weil ihr sonst Angst habt, wenn da Leute schießen.
  6. Die Gemüse-Chips überlasse ich euch dabei gerne, die mag ich eh nicht.
  7. Nein, ich bin nicht verliebt in Maggie. Ich laufe ihr nur nach, um sicher zu sein, dass sie nicht stolpert.
  8. Ich habe keine Angst vor Micia – Micia hat Angst vor mir!
  9. Du hast mir schon wieder Kaustreifen mitgebracht?! Du weißt doch, daß ich die hasse!
  10. Ihr beide solltet viel öfter ohne mich weggehen.

Und bei euch so? Markus? Ente? 😃

Flauschwurst on tour : – )

Wie ich im letzten Beitrag schon schrub, my dearies, habe ich mir einen Schlupfsack für den Rolli angeschafft, um gegen den schneidenden Winterwind geschützt zu sein. Das isser (also das blaue Dingsda um mich herum):

schlupf

Das Ding ist ein Segen, da herrlich warm und windfest. Das Foto (die, die mit mir bei Whatsapp verbunden sind, kennen es schon)  entstand am letzten Sonntag, da waren wir endlich mal wieder zu dritt unterwegs, am Rhein. Wir bummelten oben auf der Deichanlage entlang, die ist  glatt asphaltiert und  daher sehr gut für den Rolli geeignet. Wir begegneten vielen Menschen und Hunden, denn diese Strecke ist beliebt bei Spazier- und Gassigängern. Bietet sich auch an. Wir schlugen einen großen Kreis, Start an einem Parkplatz nahe dem Tierheim, dort kamen wir auch wieder aus. Ich war trotz des tollen Schlupfsackes durchgefroren, denn das Bündchen im Ärmel meiner sonst schön dicken Jacke ist locker, aber ich mußte den rechten Arm draußen lassen, um damit die Steuereinheit des Rollis zu bedienen. Der Wind fuhr mir so schön innen im Ärmel hoch und kühlte mich wunderbar ab  * Ironiemodus ausknips* 😀 Zurück im  Haus,  machte ich uns als Erstes Lumumba ( = heiße Schokolade mit Rum)  Und nun freue ich mich, daß ich mich von der Kälte nicht mehr vom Spaß abhalten lassen muß, sondern dem Winter das hier zeigen kann:

winterfuck

Quelle: U.Meyer , via facebook

re: Kaya Bordercorgi

Es gibt da ein Hundeblog, my darlings, dem ich mit großer Freude folge. Es heißt

KayaBordercorgi. Wie der Titel schon vermuten läßt, handelt es sich bei Kaya um einen Mix aus Border-Collie und Corgi. Sie ist bildschön, die Kaya, schaut sie euch mal an!

Christiane, Kayas Frauchen, beschreibt in ihrem neuesten Beitrag, wie sie und ihr Schatz versuchen, die Spaziergänge für Kaya abwechslungsreicher zu gestalten,  der Beitrag ist hier zu lesen. Sie fragt ihre Leser auch danach, wie sie es mit ihren Hunden beim Gassigang machen.

Bei uns gibt es drei Gassi-Kategorien: wenig Zeit, mehr Zeit  und „Yeah, Wochenende!“

Also: offen gesagt, bin ich seit dem Kälteeinbruch nicht mehr jedes Mal dabei, sondern der Prinz und der kleine Herr Sonntag  gehen meist  allein los. Im Rolli sitzend kann ich mich gegen die Kälte, vor allem gegen den schneidenden Wind, nicht wehren. Ich sitze ja gezwungenermaßen still. Da hilft auch lange Unterwäsche meist wenig oder gar nicht, ich zittere und friere durch  bis auf die Knochen im wintrigen Wind. Ich habe mir einen Schlupfsack angeschafft, den wollen wir jetzt am Wochenende testen.

Mit meinen beiden Jungs (oder mit uns dreien)  läuft das so: Wenn wenig Zeit oder es spät ist, gibt es die kleine Standard-Runde: Aus dem Tor rechts raus und an Alfreds Schmiede vorbei. Dicht dahinter läuft ein  schmaler Streifen Ruderalgelände, also Wildwuchs. Dann folgt ein bewachsener Weg, der eine Pferdekoppel von einem kleinen Feld trennt. Am Feldrand an der Straße  ist eine bei den Dorfhunden sehr beliebte  „pee-mail“-Station, da hält sich der kleine Herr Sonntag immer lange auf. Zudem ist das der Platz für den ersten Haufen und den ersten Einsatz der Kackbeutel *g*.Weiter am Grundstück unserer Vermieter vorbei. Wenn die Hunde im Garten sind (unsere Vermieter und deren Töchter haben je zwei Hündinnen), gibt es zu beiden Seiten des Zaunes erst einmal eine gewaltige Show, mit viel Gebell und Fellsträuben. Die Hundemädels, Emma, Smilla, Shila und Ronja, alle aus dem italienischen Tierschutz, verteidigen ihr neues Zuhause mit geballter Energie. Unser Herr Sonntag, eigentlich ein ruhiger Zeitgenosse, läßt sich nicht anblaffen. Da kann er auch ganz schön giftig werden. Merkwürdigerweise ignoriert er andere Rüden sehr souverän (es sei denn, sie blaffen ihn an, dann gibt er heftige Retourkutschen), aber bei Hündinnen benimmt er sich wie die Axt im Walde. Das kann mitunter auch peinlich werden, zumal wenn es Mädels sind, die ihn mögen, wie zum Beispiel Gretel und Susi, die Beagle-Mädchen aus der Nachbarschaft. Mit deren Besitzern haben wir ein gutes Verhältnis. Ihrem Sohn gehört Zoe, die riesige gelbe Dogge, mit der sich Herr Sonntag immer heftige Gebell-Duelle liefert. Das wirkt witzig, denn er reicht Zoe gerade mal bis zum Bauchnabel 😀 Da Memnok, der Newfie, ja kürzlich überraschend starb, ist sein Hoftor eine „Bell-Stelle“ weniger. Weiter geht’s am Kindergarten vorbei und runter an „die“ Bach, wie es hier heißt, dann durchs verkehrsberuhigte Wohngebiet zurück nach Hause. Diese“ Kleine Runde“, wie wir sie nennen, ist wirklich nur  dazu da, die dringendsten Bedürfnisse unseres Bärchens zu stillen, eben Bewegung, Pinkeln und Häufeln. Zeit: etwa 20 Minuten.

Ist etwas mehr Zeit, darf der kleine Herr Sonntag selbst bestimmen, wo es hingehen soll. Er möchte meistens aus dem Tor links raus und dann rechts  die Straße hoch, in der unsere Buchhändler-Freunde wohnen. Die Straße führt direkt in die Felder hinaus. Da die hiesigen Landwirte nicht viel davon halten, ihre Wege zu pflegen, ist die Strecke nur sehr bedingt Rolli-geeignet (–> Schlaglöcher, dicke Matsche-Schichten von Traktorrädern…) Nun, da oben im dicken Trecker bekommen sie vom Weg ja nichts mit, und Pflege der Wege kostet nur Geld : – )

Zurück geht es dann am Kapellchen vorbei runter und zurück nach Hause. Zeit: hängt vom Wetter und damit von unserem Wohlbefinden ab, die Felder liegen etwa 30 Meter höher als unsere Straße, da pfeift im Herbst und Winter  manchmal ein scharfer Wind (das mag unser Bärchen nicht so).

Wochenende: Le grand tour, wie es der Prinz nennt, und die große Freude des kleinen Herrn Sonntag!

Der Prinz hat sich bereits  im letzten Herbst bei“ Garmin livetrack“ registriert. Zu seinem Greätetraining im Fitneßstudio, das er dreimal in der Woche durchzieht, hat er noch „Strammes Gehen“ hinzu addiert ( er hatte ja vor zwei Jahren einen Herzinfarkt, das hat ihn bezüglich des Themas „Sport“ doch umdenken lassen.).

Er trägt einen „livetracker“ von Garmin, der wie eine unauffällige schwarze Armbanduhr aussieht. Das Ding verbindet ihn mit dem GPS-System von Garmin und zeichnet zudem, wenn aktiviert, seine Herz- und Pulsfrequenz, seine Schrittgeschwindigkeit, die gelaufene Strecke und den Höhenunterschied auf (daher weiß ich, daß die Felder bei uns 30 Meter höher als unsere Straße liegen ;)).  Den livetracker  kann man für verschiedene Sportarten einstellen und unterwegs seinen Weg  oder Fortschritt über das Smartphone bei Google maps verfolgen. Das sieht dann so aus: Die Jungs starten und sobald der Prinz den tracker aktiviert, zeichnet dieser nicht nur ab sofort den Weg auf, sondern setzt auch eine Mail an mich ab (diese Mail informiert mich darüber, daß ich jetzt online „an der live-Aktivität „Hunderunde“ teilnehmen“ kann. Das kann ich deshalb tun, weil ich ebenfalls bei Garmin livetrack registriert bin und der Prinz mich mit seinem account dort verknüpft hat. Klicke ich auf den link in der Mail, öffnet sich automatisch der Browser in Google maps und zeigt mir, wo der Prinz und Herr Sonntag gerade gehen. Der Prinz ist dargestellt durch einen pulsierenden blauen Punkt, der sich vorwärts bewegt. Auch hier kann ich zwischen normaler Karte und Satellitenbild hin- und her schalten. Meist schaue ich mit die Tour auf dem Satellitenbild an. Es macht mir Spaß, zu raten, ob die beiden wohl an der nächsten Kreuzung abbiegen werden und wohin, oder zu welchem der umliegenden Dörfer sie als Nächstes marschieren. Im unteren Bereich der Karte kann ich die Kurven der Herz- und Pulsfrequenz des Prinzen, die Zahl seiner gelaufenen Kilometer sowie seine Schrittgeschwindigkeit ablesen. Da die Wege voller Schlaglöcher sind, möchte der Prinz ausdrücklich, daß ich seinen blauen Punkt auf der Karte im Auge behalte, falls er mal in eines der Schlaglöcher stolpern und sich den Knöchel brechen sollte. („Wenn sich der Punkt nicht mehr bewegt, kannst du einen Krankenwagen hinschicken“. (Haha, ja, total beruhigend.))

Die übliche Strecke der beiden  sind zehn Kilometer. Meist sind sie nach zwei Stunden zurück, zur Zeit oft schlammbedeckt, aber super gut gelaunt. Vor allem Herr Sonntag liebt diese langen Touren, er ist, wenn er heimkommt, fröhlich, aufgedreht und putzmunter. Er liebt es, zu laufen und Neues zu entdecken. Leider können wir ihn noch nicht von der Leine lassen, da er noch zu gerne spontan mal einem Fasan oder Karnickel nachrennt, aber die sind klüger und fixer als er 😀  Dennoch bleibt er angeleint.

Liebe Christiane, das war jetzt einfach nur eine Schilderung der Gassi-Abläufe bei uns. Die Abwechslung besteht im Variieren der Wegstrecken ( da gibt es hier zwischen den Dörfern genug Möglichkeiten.) Liebe Grüße an Kaya!

 

Hundeschwanz-Frage :D

(Hundschwanz? Schwanzhund?)

Heute hatten wir ein sehr heiteres Frühstück, meine Lieben, auch dank unseres kleines Herrn Sonntag, der uns mit seinen Clownereien zum Lachen bringt.  Der Prinz und ich fragen uns da etwas,  und ich möchte die Frage mal an die Hundeleute unter euch weitergeben:

Wenn man einem Hund versehentlich auf den Schwanz tritt, weil er im Weg liegt oder sitzt,  gibt das logischerweise ein großes Schmerzens-Jaulen.

Wie kann es dann aber sein, daß ein Hund bei Herrchens Ankunft zu Hause so wild wedelt, daß sein Schwanz mit voller Wucht gegen Tischbeine, Stühle und Türrahmen knallt, ohne daß er auch nur den leisesten Schmerzenslaut von sich gibt? Ist das der Adrenalinschub durch die Wiedersehensfreude, die ihn in diesen Momenten ablenkt?

Ich denke immer, das muß dem Mausebären doch wehtun, aber er ist dann immer vor Freude so außer sich, daß er scheinbar wirklich nicht spürt, daß sein Schwanz gerade mit voller Wucht gegen die scharfe Kante des Tischbeines schlägt. Zumal der Knall dabei mich auch noch schmerzt, denn Herrn Sonntags Schwanz ist ja nicht mehr als eine Reihe verlängerter Rückenwirbel mit einem bißchen Fell drüber, also ziemlich ungeschützt.

Weiß da jemand eine Erklärung, die etwas präziser ist als meine Adrenalin-Spekulation?

Tschüß, Memnok

Vier Wochen und zwei Tage  ist es jetzt her, darlings:

Der Lieblingsfeind unseres kleinen Herrn Sonntag ist in den kleinen Stunden der Nacht vom 9. auf den 10. August gestorben: Memnok, der Neufundländer, den ich „Großer“ nannte, seine Besitzerin Nicole sagte „Dicker“ oder einfach „Mem“ zu ihm. Er war – wie viele riesige Hunde, ein liebevoller und warmherziger Wuschel und sehr verschmust (und versabbert).

Seine Besitzerin ist eine supernette junge Frau, fröhlich und freundlich. Sie lebt im Haus neben dem unserer Vermieter, da aber eine Wiese dazwischen liegt, die derzeit als Pferdekoppel verpachtet ist, sehen sie einander nicht so oft. Wir waren so daran gewöhnt, auf unserer täglichen Gassirunde durchs Dorf hinter dem weißen Zaun die riesige schwarze Fellmasse wogen zu sehen, daß mir erst nach einer Weile auffiel, daß bereits seit Tagen die Haustür offen stand und wir den Dicken ebenfalls seit Tagen nicht im Vorhof des Hauses gesehen hatten. Das Kopfkino ging gleich los: Nicole im Haus gestürzt…? Memnok irgendwo im verschlossenen Zimmer…? Ich rief, aber es tat sich nichts. Besorgt fragte ich bei unseren Vermietern nach. Die Vermieterin ging mit hinüber und rief nach Nicole, die zu meiner riesigen Erleichterung bald fröhlich aus dem Haus kam. Alles ok, versicherte sie uns, der Dicke habe lediglich immer wieder Ärger mit verschiedenen Entzündungen und Infektionen, deswegen habe er in der letzten Zeit nicht mehr so gern rausgehen wollen. (Rassehunde, vor allem die großen Rassen, sind da ja bekanntlich heikel.)

Das ist nicht Memnok, aber so sah er aus:

newfie

Quelle: von Heidi Mueller – Eigenes Werk, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2215617

Am Tag darauf rief unsere Vermieterin an und berichtete, Nicole habe Memnok frühmorgens tot auf seiner Schlafmatratze gefunden. Übermorgen  wäre er zehn Jahre alt geworden. (Der Mem gehörte zu den Hunden in unserem Bekanntenkreis, denen wir Geburtstagskarten schicken).

Nicole war nun bei all ihrer Trauer auch noch in einer Klemme: Ein ausgewachsener Neufundländer wiegt gut 60 bis 70 Kilo. Wegen der Grundwassergesetze darf man so ein großes Tier nicht einfach im Garten beerdigen. Zudem hat sie ja gar keinen Garten, sondern nur den zwar geräumigen, aber eben gepflasterten Hof. Und da, wo Erde ist – auch bei uns im Garten -, da ist sie so hart und lehmig, daß man selbst für ein Meerschweinchen-Grab eine Spitzhacke braucht. Wir wissen das, denn wir haben zwei Katzengräber (Wanda, 2006, und Missy, 2007) mit viel Mühe mit der Spitzhacke ausgehoben. Das war schon brutal hart – undenkbar, das für einen so großen Hund wie den Mem zu tun, ohne Bagger!

Nicole wählte schließlich die Lösung, das Tier-Krematorium in Mannheim anzurufen. Ein sehr feinfühliger und liebevoller Mitarbeiter, so sagte sie, holte den Dicken ab. Seine Asche ist nun in einer Urne, die im Haus steht. Unser kleiner Herr Sonntag schaut, wie wir, jedes Mal durch den Zaun, wenn wir am Haus vorbeikommen. Ich denke – wer mich für blöd oder kitschig halten will, darf das gern tun -, daß der Mem jetzt Nicoles Schutzengel ist.

( Der Prinz und ich gucken unseren Mausebären an und wir hoffen, daß er recht alt wird bei uns…)

 

 

Anschiß!

Boah, darlings,

gestern abend habe ich mir vom kleinen Herrn Sonntag einen dicken Anschiß einkassiert: Wir waren unterwegs zu unserer üblichen Abendrunde, also der Prinz mit Herrn Sonntag an der Flexleine zu Fuß und ich mit dem E-Rolli nebenher. Wir haben unsere feste Strecke durchs Dorf und treffen da oft die gleichen Leute mit ihren Hunden, die ebenfalls auf ihrem Abendgassi-Gang sind. Der Prinz und ich können so gemütlich reden, während der Kleine in Ruhe an jeder Nachrichten-Pinkelstelle umständlich „seine Diplomarbeit schreiben“ kann, wie der Prinz das nennt. 😀

Gestern trafen wir wieder mal Lennox, den freundlichen Zwergbeagle, und seinen netten Besitzer. Lennox ist durch und durch freundlich und gutmütig, und er freut sich immer, wenn er uns sieht. Der kleine Herr Sonntag wird schnell schüchtern, wenn ein anderer Hund begeistert wedelnd auf ihn zustürmt. So wandte Lennox sich freudig fiepend mir zu. Ich beugte mich aus dem Rolli heraus zu ihm runter, kraulte ihn unter dem Kinn und nannte ihn „süß“ – das war ein Fehler. Der kleine Herr Sonntag bellte sehr empört, zerrte aufgeregt an der Leine und gab erst Ruhe, als ich meine Hand von Lennox‘ wirklich sehr süßem Gesicht wegnahm. Der Prinz und ich staunten zunächst etwas darüber, wie energisch unser Kleiner werden kann – so führt er sich sonst nur auf, wenn Micia ein Stück Käse bekommt und er glaubt, er könne vergessen werden. Aber: Frau Lakritze hat’s kapiert 😀 ❤

Für Harley

Das Jahr 2016 hat uns ja schon einige wunderbare und inspirierende Persönlichkeiten genommen und sie an DEATH ausgeliefert. Okay, das gehört zum Leben dazu…. Gestern habe ich – mal wieder zu spät –  über meine Twitter-timeline erfahren, daß bereits am 20. März eine ganz besondere Persönlichkeit gestorben ist, deren Tod mich sehr traurig macht: Harley.

Harley war kein Motorrad, sondern ein Held. Klein, aber tough. Und charmant. Klug. Mit einer ungeheuren Ausstrahlung.

Von vorne: Harley war ein Hund. Ein Chihuahua. Wer im vergangenen Jahr mit meinem (nicht mehr existenten) Facebook-Konto verbunden war, wird öfter Fotos und Neuigkeiten von ihm gesehen haben.

Harley kämpfte gegen Puppy Mills, die in den USA leider weit verbreitet sind. Wörtlich übersetzt heißt das „Welpenmühlen“, also Welpenvermehrer, bei denen Hunde unter schrecklichen Bedingungen leben und unausgesetzt Welpen produzieren müssen, die die Betreiber dann so früh wie möglich verkaufen. Die Hunde „leben“ im Dreck, bei miesem Essen, ohne tierärztliche Versorgung und sind einfach nur „Ware. Sie haben nie menschlichen Kontakt, keine Liebe.  In den USA sind es, wie ich las, oft Amish People, die diese Welpenfabriken in ihren Scheunen betreiben. Massenhaltung, wie bei uns Hühner und Schweine.  Diese Drecksmenschen bieten die Welpen oft auf Autobahnrastplätzen an, aus dem Kofferraum heraus. Vorzugsweise produzieren sie kleine, „süße“ Rassen, wie Zwergpudel und Chihuahuas, weil die bei Frauen und Kindern am besten ankommen. Sie sperren zwei oder drei Hündinnen mit einem Rüden in einen Käfig und “ernten“ später die Welpen. (Ich wünsche diesen Drecksmenschen die schlimmsten Höllenqualen, die es gibt.) Übrigens: Hier bei uns sind das oft Leute aus den Niederlanden und Osteuropa!

In Colorado, USA, hat vor einigen Jahren eine großartige Frau namens Teresa Strader einen Verein gegründet, der diese Hunde rettet, die National Milldog Rescue (NMDR). Teresa  rettete selbst  eine Hündin namens

Lily,

die schwer krank war durch die Käfighaltung. Das besondere Merkmal Lilys war ihre seitlich aus der Schnauze hängende Zunge. Ihre Zähne waren verrottet, denn die Hunde haben in den Käfigen keine Wasserschüsseln, sondern Trinkröhren, wie wir sie in Kaninchenkäfigen benutzen. Diese Dinger sind voller Bakterien, so daß bei fast allen Hunden das Zahnfleisch entzündet ist, die Kieferknochen verfaulen  und ihnen alle Zähne ausfallen. Aber… es kostet weniger Zeit beim Reinigen, gell?

Harleys besonderes Merkmal war: ihm fehlte das linke Auge. Er verlor es, als einer der Mitarbeiter im Betrieb seinen Käfig mit einem Hochdruckreiniger ausspritzte, während Harley noch drin war (eine in solchen Betrieben ganz übliche Methode–>  Pelztierfarmen!) Aber gerade diese vermeintliche  Entstellung machte Harley besonders. Als mal wieder jemand die Käfige untersuchte, um die toten und sterbenden Hunde auszusortieren, griff er auch den abgemagerten Harley und warf ihn in einen Mülleimer zum Sterben. Eine Angestellte sah, daß er noch atmete und holte ihn heimlich heraus. Sie brachte ihn ins nächste Tierheim. Dort bekam er lebensrettende Infusionen. Eine Frau namens Rudi Taylor entdeckte sein Foto im Internet auf der Seite des Tierheims und verliebte sich auf der Stelle in ihn. Sie fuhr sogar durch mehrere Staaten, um ihn nach Hause zu holen. Der Tierarzt gab ihm noch drei Monate zu leben. Doch zu aller Überraschung erholte Harley sich nicht nur schnell, sondern blühte geradezu auf unter der  Liebe und guten Pflege, die er in seinem neuen Heim erfuhr. Da er sein Leben lang (zehn Jahre!!!) nur auf Draht und Gittern gestanden hatte, mußte er erst einmal lernen zu laufen, vor allem auf Gras, das er noch niemals gesehen hatte.  Rudi Taylor und ihr Mann Dan engagierten sich ebenfall sehr bei der NMDR und unterstützten Theresa und ihren Mann Rich in ihrer Aufklärungsarbeit. Harley war überall dabei, zusammen mit Lily.

Lily starb 2008 an Krebs, von da an war Harley das Maskottchen des NMDR. Zusammen mit Teddybear, seinem plüschigen  Chihuahua-Freund, war er auf Rettungsfahrten mit dabei. Über Facebook  und mit Harley war die Rettungsarbeit  des NMDR schnell bekannt geworden, der Verein bekam viele Spenden, so daß Theresa und Rich sogar einen größeren Van anschaffen konnten. Mit diesem Van, der Lilys Portrait trug, fuhren sie gezielt Puppy Mills an und überredeten deren Betreiber, ihnen die  Hunde herauszugeben, die  kein Geld mehr einbrachten. Sie boten sehr bewußt kein Geld für die Hunde, denn das hätte nur das dreckige Geschäft ermutigt.

Die Spendengelder ermöglichten Theresa und Rich, Transportkörbe für die meist sterbenskranken kleinen Hunde anzuschaffen und vor allem, Notoperationen und lebensrettende Infusionen in der jeweils nächsten Tierklinik zu finanzieren.Theresa und Rich  investierten ihre gesamte freie Zeit in Aufklärungsarbeit über Puppy Mills, in Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen. Das Schlagwort lautete: „Adopt, don’t shop!“Harley war immer dabei, er war der „spokesdog“ des Vereins. Die Menschen liebten ihn, Zeitungen und Fernsehsender wurden aufmerksam und berichteten über dasEngagement der Straders und der Taylors.

Die Spendengelder ermöglichten nun jedes Jahr eine Rettungsfahrt, bei der nicht nur Harley, sondern auch sein Freund Teddy in den Vordergrund rückte.

Harley to the rescue – „Dogs saving dogs!“  hieß die Aktion. (Ich habe noch ein Hoodie mit dem Logo ❤ )

Weil die Aktionen über Facebook so bekannt wurden,  fanden viele der geretteten Hunde noch ein liebevolles Zuhause, in dem sie zum ersten Mal erfuhren, was es bedeutet, gestreichelt zu werden, geliebt zu sein. Allein Lily, die, wie Straders schätzten, wohl etwa 13 Mal Junge hatte (die ihr sofort zum Verkaufen  weggenommen wurden), brauchte sieben Monate, bis sie verstand, daß eine menschliche Hand nicht nur Angst und Schmerz bedeuten mußte. Judi Taylor führte Harleys Facebook-Seite über mehrere Jahre, zur Freude vieler Fans. An einem seiner letzten Geburtstage  bat Harley seine Fans darum,  ihm eine Karte zu senden – und jeweils eine Dollarnote hineinzulegen. Über 6.000 Menschen taten ihm den Gefallen – eine riesige Spende für die Hunde!  Insgesamt hat Harley nach seiner Zeit der Sklaverei noch fünf wunderbare, erfüllte Jahre bei den Taylors gehabt. Am 20. März ist er gestorben. Schätzungsweise 10.000 Hunde verdanken ihm ihre Rettung.Woran er genau starb , steht nirgends. Doch letztendlich sterben all diese Hunde an den Langzeitfolgen ihrer Qualen in den Vermehrerbetrieben. Sie bekommen dort niemals tierärztliche Versorgung. Sie sterben an Mangelerscheinungen und Spätfolgen der Verzweiflung, wie Krebs.

Harley war ein Held, ein echter Held.

Ich weine um ihn.

 

Hier könnt ihr mehr über diesen besonderen kleinen Hund erfahren.

(Und spenden, wenn es euch möglich ist und ihr es wollt).

Run free, kleiner wunderbarer Harley. Du warst etwas Besonderes! ❤ ❤ ❤