„Quarantäne“

Da wechselt die Lakritzefrau mal kurz in den Klugscheißermodus, um das Wort zu erklären, wenn’s recht ist:

Das Wort stammt aus Italien, genauer gesagt, aus Venedig.

Als die Pest in Europa wütete, bemerkten die Venezianer irgendwann, daß mit jedem Schiff, das anlegte, eine neue Erkrankungswelle durch die Stadt ging. So beschloß die Regierung, daß jedes Schiff, das anlegen wollte, erst einmal  40 Tage lang weit draußen vor der Stadt ankern mußte und in deser Zeit niemand das Schiff verlassen durfte.

Ahaa! höre ich jetzt diejenigen unter euch rufen, die Italienisch gelernt haben – und ihr habt es richtig erkannt:

„Vierzig“ heißt auf italienisch „quaranta“. Diese 40-Tage-Methode brachte eine deutliche Besserung und hat sich daher bis heute gehalten. Heute dauert eine Quarantäne unterschiedlich lange, je nach Krankheit und Notwendigkeit, sie ist aber immer noch genauso wirksam und gesund wie damals im Mittelalter.

Schwümmen

Petra war mit ihren beiden Kindern schwimmen.  Im Nachhinein fragt sie sich, ob das eine gute Idee war, aber lest selbst. Mich hat ihr Bericht daran erinnert, daß  ich mir für diesen Sommer (falls wir einen Sommer bekommen sollten) vorgenommen habe, wieder schwimmen zu lernen. Offen gesagt, war ich nie eine begnadete Schwimmerin. Ich habe das Schwimmen erst mit 14 Jahren gelernt, in einem DLRG-Kurs im heimischen Hallenbad. Da ich, als Gott die Sportlichkeit verteilte, wohl gerade von David Cassidy träumte und vergaß, mich zu melden… Nu ja. Das kam dafür 20 Jahre später, mit Tae Kwon Do und Baseball 😉  Im Schwimmen habe ich jedenfalls nie mehr als das übliche Brustschwimmen hinbekommen und schnell war ich schon gar nicht. Das zeigte auch die Vier im Sport in dem Jahr, als wir das verhaßte Schulschwimmen hatten (so oft, wie ich da das Schwimmzeug „vergessen“ hatte… 😀

Jedenfalls würde ich gern mal wieder schwimmen gehen. Wir wohnen nicht allzu weit von Bad Dürkheim entfernt, einer hübschen, malerischen kleinen Kurstadt in der Pfalz. Dort gibt es ein Thermalbad,dessen Wasser 38 Grad warm ist. Dort haben sie eine eigene Umkleidekabine für Behinderte, und wenn man vorher Bescheid gibt, begleitet einen jemand vom Personal bis zum Schwimmbecken. Das habe ich kürzlich bei einem Anruf dort erfahren. Ich könnte sogar die große Orthese zu Hause lassen, denn ich habe noch eine kleinereStütze, die das Knie daran hindert, sich nach hinten durchzudrücken. Das ist nämlich sehr auffällig und sieht gruselig aus, und ich würde auf keinen Fall so durch das Schwimmbad laufen wollen (bin ja kein Zirkustier). Die kleine Stütze umfaßt genau das Knie, größer ist sie nicht und muß sie auch nicht sein. Ringsum im Schwimmbecken ist eine Reling, an der man sich festhalten kann. Da meine tolle Ergotherapeutin jede Woche mit mir den linken Arm trainiert, sollte ich im Wasser schon wegen des geringeren Eigengewichtes in der Lage sein, Schwimmbewegungen zu machen. Mit dem Bein auch, da werde ich Hubert, neinen Physio, bitten, mir Übungen zu zeigen. Vielleicht kann mich ja auch jemand vom dortigen Personal begleiten – ich rufe nochmal dort an und frage!

 

 

 

Amarenabecher!

Es gibt mal wieder etwas zu feiern, my darlings, nämlich: heute bin ich sechs Jahre anfallfrei!

Den letzten epileptischen Anfall hatte ich am 5.Juli 2012, und der besseren Dramatik wegen hatte ich ihn mitten in der Innenstadt von Bonn, direkt vor dem Bonner Münster. 😀 Hier hatte ich das schon einmal  erzählt.

Inzwischen hat sich die Tradition etabliert, daß wir auch diesen Tag jedes Jahr feiern, nämlich damit, daß wir großartig Eis essen gehen. Dazu fahren wir natürlich rüber zu Esther und Alessio, zur „Casa del Gelato“ in Offstein. Da esse ich dann einen riesigen Amarenabecher, der Prinz einen Schwarzwaldbecher oder ein Banana Split. Da das Einnehmen meiner Medikamente morgens und abends für mich längst zur Routine geworden ist, so wie Zähneputzen, denke ich mir, daß ich auch in den nächsten Jahren am 5. Juli noch zu meinem heißgeliebten Amarenabecher kommen werde 😀 Und im November, am 11., steht dann das übliche „Ich hab‘s überlebt!“ – Essen im Tivoli auf dem Plan, mein zweiter Geburtstag.

Es ist schon eigenartig, wie viele positive und freudevolle Ereignisse sich aus so einer Sch*##** Erkrankung ergeben können… Nach wie vor wüßte ich ganz gerne, was für ein Ritual das denn nun war, das die Nachbarin in der Nacht des 11.11. 2011 abgezogen hat, um mich fertig zu machen… hast du dir ein Voodoo-Püppchen gebastelt, Claudia, und es mit Nadeln gespickt? Das wäre interessant, denn ich habe bereits in meiner allerersten Reiki-Unterrichtsstunde gelernt, daß die Energie, die ich an andere Menschen abgebe, zu mir zurückkommt… Deswegen habe ich den Kerl, der 2007 unsere Katze Missy totgefahren hat, nicht verflucht. Ich hätte es zu gern getan, aber das, was ich im Reiki gelernt habe, sitzt zu tief. Du, liebe Claudia, solltest also dein Geld für deinen Reiki-Unterricht zurückverlangen 😉 Und wundere dich nicht,wenn du dich demnächst mit dem Thema „Schlaganfall“ aus nächster Nähe vertraut machen darfst – ich denke, daß Reiki und Karma da verwandt sind.

Wie auch immer, darlings, damit setze ich mich hier nicht weiter auseinander, manche Menschen sind es einfach nicht wert –  aber: Amarenabecher rulez!!! 😀 😀 😀

„Wollen wir wetten?“

fragte ich soeben mein alter ego, die Frau Marzipan, „Wollen wir wetten: wir machen morgen früh mit dem ersten Kaffee die Nachrichten auf und sehen gleich, daß die inzestgeschädigten Rednecks in Alabama den Pädophilen gewählt haben, und zwar mit fetter Mehrheit?!“

Die Frau Marzipan seufzte. „Ich befürchte es“, sagte sie besorgt.

„Aber andererseits“, sagte sie  dann aufmunternd, „Wie im Großen, so im Kleinen. „Der giftige Fettklops da über dem Teich wird von Madame Karma gründlich auf die Fresse kriegen, ebenso wie der hiesige. Übergewicht und Gehässigkeit sind eine Kombination, die kein Körper auf Dauer durchhalten kann. Das schreit nach Schlaganfall. Der Typ mit der toten Katze auf dem Kopf hat bald einen Herzinfarkt, und du wirst nicht mehr lange die einzige Frau hier im Dorf sein, die sich im Rolli fortbewegt. Lass Karma mal rumwuseln, wir haben das ganze Leben lang  immer wieder gesehen, daß sie sehr gründlich arbeitet und sehr gerecht ist.“ Da hat die Frau Marzipan recht, und ich schaue jetzt noch schnell den „Polar Express“ fertig und gehe dann schlafen. Morgen übt die Ergotherapeutin mit mir, die Orthese anzuziehen. Das wird ein Geduldsspiel 😉

Hilfe für das linke Lakritzenbein!

Gute Nachrichten für das linke Lakritzenbein, darlings!

Kürzlich hatte ich in diesem Beitrag erwähnt, daß ich mit etwas Glück diese Orthese für mein linkes Bein bekommen kann. Der Grund, warum ich sie brauche:

Nach dem Hallamati, also der Hirnblutung, war das linke Bein gelähmt. Da für mich aber sehr schnell nach dem Aufwachen aus dem Koma die Physiotherapie begann, konnte ich es schon einige Wochen später im Stehen belasten und bald auch sehr langsam laufen. Im Laufe der Zeit bis jetzt schlichen sich kleine Fehlhaltungen ein, die dazu führten, daß die Muskeln, Bänder und Sehnen, die das Kniegelenk stützen, nun überdehnt sind. Das heißt, daß mein linkes Knie sich beim Gehen nach hinten durchdrückt. Das sieht nicht nur gruselig aus, sondern bereitet mir auch große Schmerzen im Hüftgelenk und kostet viel Kraft beim Gehen.

Ich dachte mir, daß es da doch eine orthopädische Hilfe geben müsse, und wandte mich an  einen Orthopädietechniker, mit dem ich schon seit 2012 zusammenarbeite und von dem ich sehr viel halte – er liebt seinen Beruf und tüftelt leidenschaftlich gern individuelle Lösungen für seine Patienten aus. Kurz – er ist ein Genie! Er schlug die besagte Orthese vor, allerdings mit einer Erweiterung, die das Knie von hinten in der Nullstellung abfängt und stützt. Er will sie komplett für mich neu bauen. Unser Orthopäde, Andreas, war sehr dafür, zumal er nachgemessen hatte, daß das Knie um 30 Grad (!) nach hinten durchschlägt. So gab er mir für die Orthese gleich ein Rezept mit. Und meine wunderbare Krankenkasse bewilligte die Orthese auch.

In der letzten Woche war ich bei Elmar, dem Orthopädietechniker. Er wickelte mein linkes Bein von den Zehen bis zur Hüfte in Frischhaltefolie und legte es in den Kühlschrank gipste es ein. 😃

Vorne auf das Bein legte er dazu ein dickes Stromkabel, das er mit eingipste.

An diesem Kabel entlang konnte er nach dem Trocknen den Gips-Umschlag ganz leicht aufschneiden (weiß jemand von euch, warum Gips beim Trocknen so warm wird?).

Anhand dieses Abdruckes meines Beines konnte er nun die erste Grundform für die Orthese formen, diese noch aus Plexiglas. Er benutzt dünne Plexiglasscheiben, die 1,20 x 1,20 Meter groß sind und die er in einem speziellen Ofen erwärmen kann, so daß sie formbar werden. Damit macht er den ersten Entwurf für eine Orthese, die er später in Karbon nachformt. In diese baut er dann auch Gelenke ein.

Gestern war Anprobe der Plexiglas-Form. Noch reicht sie bis zur Hüfte hinauf, daher war das Gehen damit für mich schwierig, aber er hat im Raum einen Barren stehen, wie wir ihn noch aus der Schul-Turnhalle kennen, daran konnte ich mich festhalten. Er wird jetzt die überflüssigen Teile entfernen (diese hatte er mit einem Filzstift aufgemalt) und den Rest, der meine Wade und das Knie stützen wird, aus Karbon gießen sowie ein Fuß-und ein Kniegelenk einbauen. Zuerst sagte er, es würde Ende November, aber gestern versprach er, sie möglichst schon früher fertig zu machen. Ich kann es kaum erwarten, wieder schmerzfrei gehen zu können!

Übrigens hat die Orthese auch ein Fußbett. Das verhindert, daß beim Gehen der linke Fuß vorne herunterhängt und ich darüber stolpere und falle. Denn so eine Lähmung setzt auch den Fußhebermuskel außer Betrieb. (Der Fußheber (Peronaeus) ist der Muskel außen vorne am Schienbein, ihr könnt ihn fühlen, wenn ihr die Hand darauflegt und die Fußspitze anhebt.)) Wir heben ja beim Schritt vorwärts die Fußspitze an, das passiert unwillkürlich. Bei Lähmungen klappt das nicht mehr, daher gibt es gerade hierfür einiges an Orthesen, Schienen und anderen Hilfsmitteln auf dem Markt. Bei der für mich jetzt geplanten Orthese ist ein Fußheber praktisch mit eingebaut. Die Orthese wird türkisfarben. Ich hatte mir Blau gewünscht, aber für viele Menschen ist Türkis gleich Blau, das habe ich schon oft gemerkt 😃 Ist auch ok! Elmar baut sie so, daß ich sie mit einer Hand selbständig an- und ausziehen kann, mit Klettbändern. Auch Pedale treten wird möglich sein (denn ich trainiere zu Hause viel mit meinem MotoMed). Ich bekomme dazu Schuhe, die sich statt oben an der Seite öffnen lassen, so daß ich mit der Orthese gut in den Schuh hineinpasse. Der rechte Schuh wird also wohl zu groß sein, aber dazu gibt es ja Einlegesohlen.

Wenn wir die neue Schiene abholen, machen wir Fotos vorher/nachher, die zeige ich euch dann!

Erstmal freue ich mich jetzt sehr, daß ich bald wieder schmerzfrei laufen kann.

 

After *****? Party

Müüüde. Gerade heimgekommen von der After Work Party der örtlichen CDU-Gruppe, die diese heute auf dem Rathausvorplatz abhält. Für mich war es eine „After Zahnarzt Party“, denn heute Morgen verlor ich beim Frühstück eine Brücke, die im rechten Unterkiefer  eine Lücke dort geschlossen hatte, wo mir vor Jahren mal ein Backenzahn gezogen werden mußte. Zum Glück bekam ich noch einen Termin bei dem großartigen und sehr feinfühligen Zahnarzt im Nachbardorf. Dieser eröffnete mir, daß einer der Zähne unter der Brücke „nur noch Matsch“ sei.

„oha“, sagte ich. „Ziehen?“

„Hm-hm“, nickte er. „So schnell wie möglich.“

Also: am kommenden Dienstag um 17.30 rupft er mir den Zahn raus 😉

Auf dem Rückweg stoppten wir am Rathaus, weil wir bereits im Heranfahren einen guten Schwung bekannter Gesichter sahen, und hockten uns in den Kreis dazu. Da ich mit dem immer noch schwerfälligen linken Bein noch etwas Probleme habe, auf Bierzeltbänken zu sitzen, holte unser Freund Peter (der am 24. hoffentlich die Wahl zum Ortsvorsteher gewinnt) mir einen bequemen Stuhl aus dem Sitzungszimmer des Rathauses, zum großen Gelächter der Truppe. Wir tranken leckere Bowle, genossen Knabber-Snacks, planten Details zu Peters Wagen für den Kerwe-Umzug am nächsten Wochenende und lachten überhaupt sehr viel und wunderbar albern. Und jetzt bin ich herrlich müde und freue mich sowas von überhaupt nicht auf Dienstag. Aber: wird schon nicht so wild.

Oops, she did it again

So langsam wird das zu einer blöden Angewohnheit, scheint es – ich bin heute Morgen schon wieder gestürzt. ☹ Aber alles in Ordnung – es ist auch dieses Mal gut ausgegangen! Vermutlich war ich noch zu schlaf-bedusselt (mußte zu unchristlichster Zeit aufs Klo). Der Prinz war schon in der Dusche. Ich weiß nur noch, daß ich urplötzlich nach links wegkippte und krachend auf den Fliesen in der Küche landete. (Nach links kann ich  mich ja nicht abfangen, da der Arm nicht reagieren kann). Mit der Schulter landete ich im Futterbereich unserer Fellnasen. Das rechte Knie schlug mit der Innenseite auf den Fliesen auf. Aua. Auf meinen Schrei hin standen sofort ein triefnasser Prinz und ein höchst besorgter Herr Sonntag um mich herum. Ich wußte kaum, wen ich zuerst beruhigen sollte 😊

Abtasten der Kniescheibe tat weh. Der Prinz hievte mich mit einem Griff unter die Achseln  hoch, da ich das Bein in der Beugung nicht belasten konnte. Er tat das Gleiche wie beim letzten Mal: SMS an Andreas, unseren Orthopäden-Freund. Antwort: Halb neun in der Praxis, er sagt den Mädels Bescheid. Gehen konnte ich zu unserer Erleichterung. Es tat nicht weh, war nur unangenehm. Andreas tastete die Kniescheibe rundum ab (das tat weh!) und beruhigte mich: Der Meniskus, der meine geheime Sorge gewesen war, ist ok, die Kniescheibe und das Gelenk auch. Der Schleimbeutel sei geprellt, sagte er, das sei halt schmerzhaft. Da auch das Handgelenk, das ja erst Anfang 2016 operiert  und mit einer Titanplatte verschraubt  worden war, heftig auf die Fliesen geknallt war, beorderte Andreas mich zum Röntgen. Alles ok: Handgelenk gut, Knie gut. Große Erleichterung. Eine der Sprechstundenhilfen, die ich noch von früher aus dem Yoga kenne, machte mir sogar einen Kaffee ❤.  Jetzt, zu Hause, kann ich schon wieder normal herumlaufen 😃 Oben, im Schlafbereich, benutze ich zur Vorsicht den alten häßlichen Vierpunktstock, wegen der Teppiche. Unten laufe ich mit dem normalen Gehstock. Andreas hat mich ermutigt, das Bein normal zu belasten, auch Treppen darf ich steigen. „Das Gelenk ist stabil, beweg‘ dich ganz normal“, sagte er.  Und es klappt tatsächlich ganz prima. Nicht nur der Prinz und ich sind erleichtert, auch Herr Sonntag und das Pippikind sind wieder entspannt. Sie hatten sich beide große Sorgen um mich gemacht (meine Babies!!!! ❤ ❤ ❤)  Was immer Wunder wirkt: Ein Telefonat mit meiner Schwester, tat auch diesmal gut ❤

Wieder mal Schwein gehabt, Frau Lakritz 😃 😃 😃

Frau Lakritze erklärt mal was

Nichts besonders Kompliziertes, aber es ist schon essentiell für dieses (nicht: diesen) Blog.

Aaalso: ich bin volljährig und nicht vorbestraft und dürfte daher von Gesetzes wegen einen Waffenschein und eine Waffe besitzen. Dürfte ich. Hab ich aber nicht. (Die einzigen Waffen, die ich besitze, sind ein Kartoffelschäl-Messerchen in der Küche und Micia 😀 )

Soll heißen: Ich bin nicht gefährlich. Ich bedrohe niemanden mit dem Tod. Ich zwinge niemanden, mein Blog zu lesen.

Wenn du trotzdem meinst, hier mitlesen zu müssen, egal, ob du ein Fremder mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung oder ein Familienmitglied bist, dann ist das deine eigene Entscheidung. Jeder erwachsene Mensch muß für die Entscheidungen, die er trifft, die Konsequenzen tragen. Wer bestellt, der bezahlt, so läuft das. Du entscheidest, hier zu lesen, du ärgerst dich über die Texte – dein Problem, nicht meins. So einfach ist das.

Du liest und stellst fest: Uuuuh, die böse Frau Lakritz, die schreibt hier aber sehr unangenehme Wahrheiten über mich, die ich gar nicht wissen will, denn die passen üüberhaupt nicht zu meinem völlig überzogenen Selbstbild

oder: Dieses dumme Blag, die wagt es, eine andere Meinung zu haben als ich, dabei bin ich doch die, die es genau und am besten weiß …

ich wiederhole: Dein Problem – DU hast entschieden zu lesen. Wenn ich entscheide, Fisch zu essen, obwohl ich von meiner Allergie weiß, dann muß ich mit dem Kotzen hinterher einfach klarkommen. easy-peasy. Klar?!

Guck mal: Es gibt da dieses Internetz, ja? Das ist gaanz, gaanz groß. Da gibt es gaanz, gaanz viele Blogs. Richtig ganz doll viele. Da ist sicher eins dabei, das dir in den Kram paßt. Und wenn dich mein Text ärgert, dann guck mal hin: oben rechts in der Ecke des Bildschirms, da siehst du so ein kleinesKreuzchen, wie ein X, ja? Klick da mal einfach mit dem Mauszeiger drauf und – simsalabim! – das böse, böse Lakritzenblog mit der unbequemen Meinung ist weg! Ei, issas nicht fein?! * in die Hände klatsch*

Und nein – es hilft nichts, zu lesen und nachher anonyme Jammer-Briefe an den Prinzen zu schicken und sich über dessen böse, böse Lebensgefährtin auszuheulen. Der Prinz ist mein Lebensgefährte, er ist nicht meine Mutter und schon gar nicht mein Zensor. Ihm ist es völlig wurscht, was ich in meinem Blog schreibe. Ich zensiere seins auch nicht.

Auch giftig-abfällige WhatsApp-Nachrichten oder Mails an mich, die mir sagen, wie dumm oder naiv ich bin, so einen Unsinn zu bloggen, da du es doch so viel besser weißt als ich, helfen nichts. Ich lasse mich nicht zensieren, ich schreibe, was ich will, wie ich will und wann ich will. Ich bin Gott sei Dank kein Teenager mehr. Dies hier ist mein Blog, und selbst wenn ihr an meiner Stelle die Kosten dafür zahltet (Domain, WLAN) schriebe ich nicht nach euren Wünschen. (Obwohl: die anonymen Beschwerdebriefe an den Prinzen sind schon sehr lustige Slapstick-Einlagen, wir lachen immer sehr lange darüber, danke! … und letzlich landen sie doch nur in der Papiertonne…)

Fazit: dir paßt mein Blog nicht – dann lies nicht. Tschüß.

Frau Lakritze kriegt Muckis!

Hoffe ich jedenfalls, my dearies.

Inspiriert hat mich dazu der Prinz, der seit einer Weile drei Mal in der Woche ins Fitneßstudio geht. Er fühlt sich sauwohl damit und strahlt das auch aus. Da ich ja oft unter starken Myalgien (= Muskelschmerzen) leide und nicht ständig mit Schmerzmitteln dagegen angehen will, dachte ich mir, daß der Aufbau der entsprechenden Muskeln wohl die sinnvollste Lösung zum Stillen der Schmerzen sein könnte. Aber Fitneß-Studio mit dieser körperlichen Einschränkung?  Das ist mir nicht geheuer, und ich schätze, daß sich da kein handelsüblicher Fitneßtrainer heranwagen wird, allein schon wegen der hohen Verantwortung (ich täte es jedenfalls nicht!).

Ich weiß aber, daß es Physiotherapie-Praxen gibt, die Geräte zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur (die für das Gehen am Wichtigsten ist), in der Therapie einsetzen. Ich besprach das mit Hubert, meinem Physiotherapeuten. Er war sofort dafür, daß ich trainiere, erklärte mir aber, daß nicht jede Physiopraxis dieses Training über die Krankenkasse abrechnen könne. Wer keine Kassenzulassung dafür hat, kann das Training nur privat abrechnen. Also legte ich einen Telefon-Nachmittag ein. Ich rief systematisch alle Physio-Praxen in der Stadt und im Umland an und fragte nach, ob sie Gerätetraining anböten und dieses über ein Kassenrezept abrechnen könnten. Fündig wurde ich zu meiner Freude hier in der Nähe, in einem der Dörfer in der Umgebung. Ich vereinbarte einen Gesprächstermin. Daß der Therapeut sehr ok ist, war mir klar, sobald ich das Star Wars – T-Shirt sah, das er trug. 😀  Er schaute sich meine Behinderung genau an, guckte, wie ich stehe und gehe (naja… hinke ; – )) . Wir besprachen, daß es bei mir vor allem um das Training der Rücken-, Bauch- und Beinmuskulatur gehen soll, damit ich wieder richtig laufen lerne. Unser Hausarzt, der mich sehr unterstützt, fand die Idee prima und stellte mir ein „Probe-Rezept“ für sechs Trainingseinheiten aus. In dieser Physiopraxis sind die Therapeuten zu dritt, kennen also ihre einzelnen Patienten sehr gut und können entsprechend individuell auf sie eingehen.

Wenn die sechs Einheiten gut verliefen, könne ich Nachschub bekommen, sagte der Doc. Der Prinz wird mich jeweils zu den Terminen hinfahren – sind ja nur wenige Minuten -, dabeibleiben und mich gleich wieder mit nach Hause nehmen. Ich bin  sehr gespannt auf das erste Training und werde dann berichten!

Eure Ms. Schwarzenegger 😀 😀 😀

Es werde Licht!

Vor kurzem habe ich hier um Rat gefragt,darlings, was ich gegen die Winterdepression tun könne, die mich jedes Jahr im November und im Januar packt und beutelt.

Zwei Leserinnen, Illa und Betty, haben mir netterweise ihre Methode verraten: beide benutzen eine Tageslichtlampe und nehmen Vitamin D. Schon am nächsten Tag brachte mir der Prinz vom Einkaufen eine Packung mit Vitamin D3 – Kapseln mit. Eine Tageslichtlampe, das fiel mir dabei ein, hatte mir der herzliebste Herr Norden vor einigen Jahren ebenfalls schon einmal ans Herz gelegt. Aber das war vor den Zeiten von Tante Amazonien und ich traute mich an das Thema damals wegen seiner Komplexität  nicht so recht heran.

Vorgestern Mittag nun klingelte unser netter DHL-Bote, den wir seit Jahren kennen. Ich nehme Post meist durchs Fenster an, das ist mit dem beeinträchtigten Bein leichter für mich, als über den Hof zu hinken und das große Tor aufzusperren. Diesmal tat ich es aber doch, denn ich sah, daß der gelb-rote Mann ein sehr großes Paket trug. Der Bote, Herr L., trug mir das große Dings ins Wohnzimmer. Ich war mir sicher, so etwas Riesiges nicht bestellt zu haben, aber doch: es war an mich adressiert. Und erstaunlich leicht für seine Größe. Mit einem Küchenmesser das Klebeband zu durchtrennen, das bekam ich einhändig hin  😀  Als ich den Karton öffnete, guckte mir ein weiterer Karton entgegen: dieser war bunt und das Foto zeigte – eine riesige Tageslichtlampe mit den von Illa empfohlenen 10.000 Lux! Ich war ganz baff. Und sehr gerührt, denn dahinter konnte nur der Prinz stecken. Er verriet sich am Telefon auch gleich mit der Frage „Ach, ist sie schon da? So schnell? Wow.“

Ja, wow – das findet die Chefin übrigens auch – hier:

micilampe

Mein Platz am Küchentisch (Der Prinz sitzt, von hier aus gesehen, links, mir gegenüber). Da ja meine aktive Hand (noch) die rechte ist, steht auch das Regal mit all meinem Alltags-Kleinkram rechts vom Platz. Und ja, mein Bereich ist unordentlich. Ich bin kein besonders ordentlicher bzw. strukturierter Mensch, das liegt mir nicht.  (Dafür weiß ich immer genau, wo was liegt, wenn ich etwas suche, und wo ich hingreifen muß).

Ich nutze die Lampe vorwiegend beim Frühstück, das bei mir – da ich dabei lese – mindestens die 30 Minuten dauert, die die Hersteller der Lampe als Tagesanwendung vorschlagen. Um den Einschaltknopf herum sind in einem Halbkreis grüne LED-Lämpchen angeordnet, von denen jeweils eines nach 15 Minuten aufleuchtet. So hat man immer im Blick, wie lange man schon „therapiert“. Die Lampe verbraucht nur wenig Strom, überhitzt also nicht. Selbst nach längerem Leuchten wird sie außen nur lauwarm.

Fazit: ich bin sehr glücklich mit der Lampe. Der November ist schon mehr als halb vorbei und mir geht’s immer noch prächtig!

Herr Dokter, heut kommich ma mit mein Bein

Dearies!!!!

hier habe ich etwas ganz Besonderes bzw. jemand ganz Besonderen für euch:

 Doktor Ludger Stratmann – medizinisches Kabarett

Der Link führt euch zu Juhtjuhp, zum ersten Teil des Solo-Programmes „Kunstfehler“ ( der zweite Teil ist dort auch zu finden)

Meine Schwester hat mich auf diesen großartigen Kabarettisten gebracht, ich kannte ihn bisher gar nicht. Info: Der Mann ist tatsächlich Arzt, er hatte bis 1994 seine Praxis in meiner Heimatstadt Oberhausen. Deswegen sind seine Texte so lebendig.

Also, lehnt euch zurück, macht es euch gemütlich, schenkt euch en Pilsken* ein und genießt!

*) für mich lieber ein Krefelder, bitte ( = Altbier – Malzbier-Gemisch)

Subtil und feinfühlig

Vorhin: ich rufe in der Praxis eines Schmerztherapeuten hier in Worms an und will um einen Termin bitten.

Die Sprechstundenhilfe unterbricht mich mitten im Satz:“ Wie sind Sie denn versichert?“

Ich: „Ich bin in der [Name meiner Krankenkasse]“.

Sie: „Jaa… tut mir leid, aber der Herr Doktor ist komplett ausgebucht.“

Schön, auf Menschen mit Feingefühl zu treffen.

Frau Lakritze hat sich selbst in den Fuß geschossen

… und den Teddybären und die rote Plastiknelke hab ich auch dazubekommen, darlings, denn ich habe mich selbst sowas von gründlich schachmatt gesetzt, dazu gehört schon was. Ich habe definitiv den Darwin-Award verdient (ok, ich bin nicht tot, also zählt es nicht für den Darwin). Jetzt mal die Geschichte: Seit Wochen hatte ich höllische Schmerzen in der linken Schulter, deren Muskeln seit der Lähmung  durch den Hallamati den Arm nicht mehr richtig im Schultergelenk festhalten können ( = „Subluxation“).Das führt zu sehr schmerzhaften Muskelverhärtungen und –krämpfen, zumal dann auch andere Muskeln reflexartig zu „helfen“ versuchen und sich dabei ebenfalls verspannen. Ein sehr komplexes System – zuletzt konnte sogar Hubert, mein wunderbarer Physiotherapeut, nur noch akute Schmerzlinderung versuchen (er kann Reiki und Shiatsu) – an Physio-Übungen war kaum noch zu denken.

Ein kleiner Werbeprospekt in der Zeitung lenkte meine Aufmerksamkeit auf eine Schmerzsalbe, die schnell wirken sollte. Ich besorgte mir in der Apotheke eine Tube davon und war begeistert. Der Prinz rieb mich einmal ein – und nach Sekunden war ich schmerzfrei. Einige von euch werden jetzt vermutlich schon den Kopf schütteln und sagen: „Nää, Frau Lakritze, wie doof kann man denn sein? Da guckt man doch auf den Waschzettel, menno!

Genau.

Genau das habe ich nicht getan. Obwohl der Name der Salbe schon förmlich in die Welt hinausbrüllt, was für ein Dreckszeug in ihr steckt. Und ich, gerade ich, hätte SOFORT die Tube so weit wie möglich von mir fortwerfen müssen. Denn die Salbe enthält einen Inhaltsstoff, der Schmerzen zwar umgehend lindert, der aber auch sehr ernste Nebenwirkungen hat. So schädigt er zum Beispiel Leber und Nieren.

Über gut zwei Wochen ließ ich mir vom Prinzen regelmäßig den Nacken- und Schulterbereich links einreiben. Dabei muß ich über die Haut wohl Unmengen dieses Drecks-Inhaltsstoffes aufgenommen haben. Die Wirkung kam schleichend und für mich sehr unauffällig: Müdigkeit, bodenlose Erschöpfungszustände.

„Leber“ hätte mir sofort einfallen müssen, denn, wie wir im Heilpraktikerstudium gelernt haben: „Die Müdigkeit ist der Schmerz der Leber“ ( da die Leber nicht innerviert ist und kein Schmerzempfinden hat, äußert sie Streß über Müdigkeit).

Der Bluttest beim Doc brachte jedenfalls sehr hohe Entzündungswerte zum Vorschein sowie katastrophale Leber – und Nierenwerte. Dass ich einen Infekt im Körper stecken hatte, war nicht verwunderlich, daher kamen sicher die Fieberschübe.  Das Antibiotikum half recht schnell – es schien wirklich, wie der Doc vermutete, das Magen-Darm-Bakterium zu sein, das gerade hier aktiv war.
Okay.

Zur Zeit sieht das hier so aus: viel Ruhe. Jeden Tag zwei bis drei Liter stilles Wasser trinken (der Prinz besorgt regelmäßig 0,5-Liter-Flaschen, deren Verschlüsse er mir aufdreht und die er mir morgens wie kleine Soldaten an meinen Platz am Küchentisch stellt ❤ ❤ ❤ Ich versuche, so viele wie möglich davon zu trinken (Zwei Liter schaffe ich am Tag – yeah, go, me!)

Das viele Wasser tut meinem Körper unendlich gut, ich kann förmlich spüren, wie sich die Körperzellen aufladen und spüre selbst, daß ich wacher, interessierter und fröhlicher werde. UND daß ich besseren Appetit habe! Den Prinzen freut das sehr und er kocht leckere Sachen für mich (im Nachbardorf gibt es ein kleines Familienunternehmen, das Nudeln selbst herstellt, in allen Variationen. Köstlich! Der Prinz hatte neulich, als wir mit Herrn Sonntag drüben waren, einen kleinen Vorrat mitgenommen, davon kocht er immer noch.Mnjam!

Was das Blog betrifft, ich muss nur die Sache mit den Muskeln in den Griff bekommen (bin auf eine sehr gute Pflanzensalbe ohne Nebenwirkungen umgestiegen), denn längeres Sitzen am PC tut noch weh.

Am Freitag wären Die Freitags-Füller # 52 dran und damit ein Jahr voll gewesen, aber da ich das Bloggen vor lauter “Bläääh“ eh vernachlässigt hatte, ist das nu auch schnurz.

Morgen bekomme ich die aktuellen Blutwerte, weiß aber schon, daß ich aus dem Gröbsten raus bin.

 

Rätsel gelöst

Der Doc wußte gestern gleich Bescheid, my dearies, als ich ihm erzählte, was so los ist mit meinem Körper zur Zeit.

„Ob ich viel Gewicht verloren habe, wollte er wissen, guckte mich genauer an  und winkte dann ab: „Ich seh schon, viel zu viel.“

Ergebnis: Es ist wohl ein Magen-Darm-Infekt, der zur Zeit hier umgeht und einen großen Teil der Patienten unseres Doc umgehauen hat. Doc schickte sofort eine Blutprobe ans Labor und verschrieb mir ein mildes Antibiotikum (nicht Antibiotika!) Nach dem Wochenende sollte ich schon kräftiger sein. Der Prinz kümmert sich ganz wundervoll um mich, reibt mich mit Schmerzsalbe ein und bekocht mich (obwohl ich nur winzigste Portiönchen schaffe, Ich hab einfach keinen Appetit). Wie sagen wir im Pott: Et gibt Tage, da tuste bei. Im Moment tu ich auch bei, und nicht zuwenig. Dat kütt wieder.

Hier kommt eine kleine Portion ;)

Vor über einer Woche schrieb ich schon, hier käme bald wieder mehr, my darlings, aber es sieht eher so aus, als müsse ich noch ein bißchen Zwangspause einlegen. Seit einigen Wochen geht es mir nämlich ziemlich durchwachsen: Schwächezustände, Fieberschübe, Schmerzen.

Ich vermute, daß ich meinen Körper mit dem Training einfach überlastet habe (auch mit dem neuen Gerät, das ich derzeit teste).Das geht jetzt schon seit Wochen so, und es nervt extrem. Nachher habe ich einen Termin mit dem Hausarzt, der kennt mich ja recht gut.

Zudem laufen hier zur Zeit einige fiese virale Infekte herum, da habe ich mir möglicherweise auch was eingefangen.

Na, wird schon wieder. Was ich spüre, ist, daß ich Ruhe brauche, viel Tee, viel Schlaf.

Nur datter Bescheid wißt, nä, hier wird et getz ersma n bisken ruhiger, bis ich besser dran bin. Ich meld mich dann widder, nä?

Vier!

Dahlings,

es gibt wieder etwas zu feiern bei uns: heute bin ich genau vier Jahre anfallfrei! Das heißt, den letzten epileptischen Anfall hatte ich am 5. Juli 2012, vor dem Bonner Münster (hier beschrieben). Das Antiepileptikum, das ich nehme (und mein ganzes Leben lang werde nehmen müssen), hat mich damals zu Beginn sehr müde gemacht, zum Teil so extrem müde, daß ich kaum noch  in der Lage war, meinen Alltag zu bewältigen. Im Laufe der letzten zwei Jahre haben der Neurologe und ich versucht, ganz langsam, unter ständiger Beobachtung und in winzigsten Milligramm-Mengen, die Dosis zu reduzieren. Dabei haben wir regelmäßig alle paar Wochen EEGs gemacht, um zu schauen, wie sich die Reduktion im Gehirn bemerkbar macht. Es sah immer sehr gut aus – ich spürte auch nichts, bis auf die erfreuliche Tatsache, daß die lähmende, schwere Müdigkeit nachließ und ich langsam wieder normal leben konnte.

(Für mich ist das ja ein Phänomen: Da hat der Arzt einen Bogen Papier vor sich liegen, der über und über mit krakeligen Zacken bedeckt ist, und sagt: „Ja – das sieht doch prima aus! Kein Anzeichen für epileptische Aktivität! Weiter so, Frau Lakritz!“ (Ääähm… ja nee, is klar… *grins*))

Der Prinz und ich werden vermutlich heute Abend noch zu Pepe und Sale etwas essen gehen, (Paaaartyyy!) denn dieser Jahrestag ist neben meinem „Zweiten Geburtstag“ einer der Tage, die wir mit viel Freude feiern.

Fazit: Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus – aber tu‘ einige davon in deinen Vodka Tonic 😀 😀 😀

Kamelle, dat Heft kütt!

my dearies,

im Behindertenbeirat haben wir kürzlich  eine separate “Arbeitsgruppe Info-Broschüre“ gebildet, mit acht Leuten (mich eingeschlossen), die neben der üblichen Arbeit des Beirates dafür sorgen soll, daß die Barrierefrei-Broschüre, die ich Anfang des Jahres der Stadt vorgeschlagen habe, im Frühjahr 2017 auf dem Tisch liegt. Die nächste Sitzung, morgen, kollidiert mit einem Arzttermin, das ist saublöd.Kürzlich  hat mich eine Fußpflegerin versehentlich an beiden Füßen je an einem Zeh verletzt, so daß unser Hausarzt mir vor drei Tagen gewuchertes und vereitertes  Gewebe rausschneiden mußte (der Zeh ist aber schon von Verband zu Pflaster geheilt). Morgen kommt der andere Zeh dran *grusel* Das heißt: Betäubungsspritze in den Zeh (tut scheißweh!) und ran an die Sache mit dem Skalpell.  Ok, der Prinz holt mich rechtzeitig von der Sitzung ab und hinterher gibt’s Eis *grins* Bin gespannt auf die Sitzung!

Denkanstöße

Kürzlich hatte ich eine interessante Klientin bei mir, die mir ganz nebenher geholfen hat, die Behinderung aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Sie hat eine fortschreitende Erkrankung, die ihr chronische Schmerzen in Muskeln und Gelenken  bereitet und sie damit in ihrer Bewegungsfähigkeit einschränkt. Sie ist nun auf der Suche nach einem Weg, wie sie sich in ihrem Leben neu orientieren kann. Sie hatte meine Webseite beim Stöbern gefunden und fragte per Mail nach Details, vor allem für meine Angebote „walk & talk“ und „Lebenscollage“ .Was Reiki sei, wisse sie, schrieb sie, aber diese beiden Angebote, über die wolle sie gern mehr wissen.

Nun, wie „walk & talk“ funktioniert, hatte ich auf meiner früheren Praxis- Webseite ausführlich erklärt – mit dem Ergebnis, daß das Angebot kurz darauf als fast exakte Kopie auf der Webseite der Nachbarin auftauchte.

Deswegen habe ich die Lebenscollage nicht weiter erklärt, das mache ich lieber persönlich, Parasiten kosten nur Kraft.

Das Konzept der Lebenscollage habe ich vor einigen Jahren in Baden-Baden bei einer fröhlichen, temperamentvollen Südamerikanerin gelernt. Die Frau, die gestern kam, hatte jedoch ein durch ihre Erkrankung verursachtes familiäres Problem, das ihr zu schaffen macht. Wir sprachen das erst einmal in Ruhe durch und gingen es dann in einer kleinen Familienaufstellung an. Wow – das haute rein… Hinterher saßen wir da, klammerten uns an unsere Kaffeetassen und lachten erschöpft.

Blöderweise hatte ich ihr zu „walk & talk“ vorab schon  vom Hallamati erzählt, wie die Nachbarin nicht aushalten konnte, daß ich mit meiner kleinen Praxis Erfolg hatte und ihren Mann mit ihrer Wut so lange löcherte, bis er sich brav fügte und mir das Leben mit anonymen Anzeigen und Verleumdungen bei Behörden so schwer machte, daß mein Blutdruck  gefährlich anstieg und ich letztendlich die Gehirnblutung bekam, deren Folgen mich zum Aufgeben meiner Praxis zwangen. Das genügte der Frau nebenan allerdings nicht, wie ich später auf ihrer Webseite sah – sie weidete selbst die Reste noch aus und stahl, was nur ging, wie „walk & talk“. (Auch jetzt, wenn wir uns begegnen, hat sie nicht mehr als ein höhnisches Grinsen für mich übrig. In den fünf Jahren seitdem hat sie nicht einen Versuch der Entschuldigung unternommen.  (Ihr Anzeigensklave auch nicht. Jämmerlich und armselig.))

Ich hatte also der Klientin gesagt, ich könne „walk & talk erst wieder anbieten, wenn ich besser laufen könne, also der „walk“-Teil wieder da sei. Das erzählte ich dem Prinzen, der fast explodierte. “Wer sagt denn, daß du laufen können mußt?“ fragte er verblüfft. “ Wenn ich das Konzept bei dem Seminar damals richtig verstanden habe, läuft der Klient. Du hast doch einen elektrischen Rollstuhl, das ist so gut wie Laufen!“

Das stimmt allerdings. Der Rolli schafft sechs km/h, ein normal gehender Mensch vier. Ich fragte die Frau also am Telefon, ob sie ein Problem mit dem Rolli habe. Sie lachte nur und erklärte mir ihre Erkrankung. Sie kann laufen, allerdings nur sehr langsam, und keine Treppen steigen. Ein Rollstuhl ist für sie etwas völlig Normales.

Nach der Familienaufstellung waren wir beide, wie gesagt, ziemlich gebügelt. So beschloß sie, die Lebenscollage lieber später und dann  mit mehr Kraft zu machen, dazu legten wir gleich einen Termin in der nächsten Zeit fest. Für einen „walk & talk“-Termin vereinbarten wir wegen des unbeständigen Wetters, daß sie mich an einem Tag, der schön zu werden verspricht, spontan anruft und wir dann einfach losziehen. Hier, in unmittelbarer Umgebung unseres Hauses, gibt es mehr als genug Möglichkeiten dafür, das habe ich  in den letzten Monaten durch die vielen  Spaziergänge mit dem kleinen Herrn Sonntag gesehen.  Ich freue mich, daß der Prinz mich auf diese Variante mit dem Rolli aufmerksam gemacht hat. Denn der Prinz achtet sehr darauf, daß ich weder eingeschränkt werde noch mich selbst einschränke (darauf muß ich selbst auch gut aufpassen!)

Die Frau erzählte mir noch, sie werde oft kritisch angesehen , wenn sie zum Beispiel in der Stadt unterwegs sei. Denn: ihre Erkrankung ist unsichtbar. Während ich deutlich sichtbar gehbehindert bin, läuft sie ganz normal. So bekommt sie häufig kritische Blicke ab, wenn sie in einem Kaufhaus den Aufzug statt der Treppe benutzt, denn da nimmt sie ja „Platz weg“, den Leute mit Rollatoren und Krücken brauchen. Das sei oft schwierig für sie, sagte sie.  Das brachte mich zum Überlegen. Ich rege mich ja oft darüber auf, daß die Leute mich anstarren wie ein Zootier. Wenn ich im Rolli sitze, werden sie sogar übergriffig, als sei ich auch geistig behindert. (Dazu hatte ich am Sonntag ein krasses Erlebnis, erzähle ich noch.)

Jedenfalls bin ich immer dankbar für Denkanstöße, die mir helfen, die Behinderung aus einer neuen Perspektive zu sehen (deshalb mag ich die Arbeit im Behindertenbeirat auch so sehr.) Jedenfalls: Ich habe nun mal diese Behinderung, aber ich lasse mich dadurch (und durch andere Menschen) nicht (be-)hindern, so zu leben, wie ich leben möchte und das zu tun, was ich tun möchte.

Denn: Ich bin die Schöpferin meiner Welt, wer sonst?! (Daß die Nachbarin etwas anbietet, für das sie gar keine Ausbildung  absolviert hat, finde ich sehr bedenklich und vor allem unethisch, aber ich werde mich nicht auf ihr Niveau hinunter begeben. Damit muß sie selbst klarkommen. Denn sie ist diejenige, auf die das, was sie tut und getan hat, zurückkommen wird. Das ist das Naturgesetz.

Hier zieht gerade ein Gewitter auf, ich mach mir’n Espresso 😉 See you!

Das muß der Arm abkönnen!

Diesen heroischen Satz höre ich immer wieder von Hubert, meinem Physiotherapeuten, wenn ich befürchte, daß eine bestimmte Übung oder Bewegung die Platte im  Handgelenk lösen könnte, die der Chirurg mir nach dem Sturz im  Urlaub drangeschraubt hatte. Aber die Platte sitzt fest, alles ist gut und sicher verheilt, das zeigte das letzte Röntgenbild Ende Februar. Die Platte hat die Form eines Flaschenöffners, dieses Dreieck mit dem Stiel unten dran, kennt ihr, oder? (Im Englischen heißen diese Flaschenöffner  wunderbarerweise „churchkey“!)

Hubert also ist der Meinung „Der Arzt sagt, das Gelenk ist stabil, also ist das Gelenk stabil“, und dreht und biegt fröhlich-unbekümmert an besagtem Gelenk herum. (Übrigens: Die Schiene trage ich schon seit einigen Wochen nicht mehr, auch nachts nicht! *freu*) Da die Hand ja seit dem Hallamati nicht mehr richtig aktiv war, hat sich die Knochendichte sehr zurückgebildet, das heißt: starke Osteoporose, denn Knochen werden nur unter Belastung stark und dicht. Deswegen machte es mir etwas Sorge, wenn Hubert so an dem Gelenk herumdrehte, weil ich da im Geiste schon die Schrauben aus den porösen Knochen rausbrechen sah. Das ist natürlich übertriebener Quatsch, wie mir auch das Röntgenbild ganz klar zeigte: Alles gut und fest verheilt. Den Satz „Das muß der Arm abkönnen!“ hat Hubert aus einem seiner Lieblingsfilme abgeleitet, „Das Boot“.

Wer den Film kennt, erinnert sich vielleicht an die Szene, als der Kaleu Befehl gibt, das Boot unter seine Belastungsgrenze sinken zu lassen und der Wasserdruck so stark wird, daß das Boot ächzt und knarrt, das Metall förmlich schreit und die Männer immer blasser werden und ihnen der Schweiß in dicken Tropfen über die Gesichter läuft.“ Das muß das Boot abkönnen!“, sagt der Kaleu da nur. Und das kann es auch ab. So wie mein Handgelenk, wenn Hubert dran rumdreht und –biegt und er sagt: „Das muß der Arm abkönnen!“

„Jawoll, Herr Kaleu!“, sage ich dann immer brav und lasse ihn biegen. 😀

(Im Ernst jetzt mal: Der Hubert ist ein ganz wunderbarer und feinfühliger Therapeut und ich schätze mich glücklich, ihn erwischt zu haben!)

Frau Lakritze ist erleichtert

Gestern rief der Orthopädiemechaniker an und gab durch, daß die neue Schiene für mein operiertes Handgelenk da sei. Der Prinz fuhr mich gleich hin, jetzt fühle ich mich wohler! Denn:

Zuerst hatte ich so eine Schiene. Wochenlang hing so ein Klumpen an meiner Hand :/

Jetzt hab ich diese hier – sie wiegt nur wenige Gramm und ich bin – im wahrsten Sinne des Wortes – unendlich erleichtert! 😀