Zwischen Wahnsinn und Irrsinn

haben wir uns gestern bewegt, darlings: An einem beliebigen Samstag in die Heidelberger Innenstadt zu fahren, ist ziemlich bekloppt, um es mal schlicht auszudrücken. Aber an einem warmen und sonnigen Samstag in die Heidelberger Innenstadt zu fahren, bewegt sich irgendwo zwischen Suizid und Wahnsinn. Und da waren wir gestern… Boah, ey.

Zwar sind die Kohorten japanischer Touristen auf ihrer „Europa in neun Tagen“ – Tour noch nicht da, aber es war dennoch knüppeldicke voll. Der Bär fand alles sehr aufregend und mußte ganz viel schnuppern, markieren und sich vor den vielen Füßen in Acht nehmen. Der Prinz war einfach nur genervt von den vielen Menschen – das Einzige, das ihn durchhalten ließ, war der Gedanke an sein neues MacBook, das er zur Abholung vorbestellt hatte (das war sein Grund für den Heidelberg-Trip). Ich mag die schöne alte Stadt sehr gern und freute mich einfach darüber, mal wieder die Fußgängerzone zu sehen – ich bin seit Jahren nicht mehr in Heidelberg gewesen. Aber für mich sind Menschenmengen auch kein Spaß: erstens mag ich Menschen nicht besonders (bis auf einige wenige Ausnahmen), und zweitens kostet mich das Manövrieren mit dem Rolli durch viele Leute hindurch enorm viel Kraft. Aber gut – dafür habe ich das schöne Heidelberg mal wieder gesehen. UND ich bekomme das bisherige MacBook des Prinzen, weil mein Laptop seeeehr laaaangsaaaam geworden ist und ich ein schnelles und zuverlässiges Gerät brauche. Wenn nämlich alles geklappt hat, kann ich mir künftig etwas Geld nebenher verdienen mit einem sehr coolen kleinen Nebenjob: Untertitel für Filme und Videos schreiben, damit auch taube oder sonstwie hörgeschädigte Menschen die Handlung verfolgen können. Eine Test-Untertitelung habe ich bereits abgeliefert und werde nun der Dinge harren ☺Ich darf ja neben meiner Erwerbsunfähigkeitsrente einen Nebenjob haben, sagt die Deutsche Rentnversicherung (und nein danke, lieber Karm, eine anonyme Mail an die DRV ist nicht nötig, ich habe das mit meiner zuständigen Sachbarbeiterin bereits abgesprochen 🤣). Übrigens haben wir in Heidelberg eine sehr nette kleine türkische Bäckerei entdeckt, die außen Tische hat. Sie bieten neben Brot und Gebäck auch türkische Linsensuppe an, die der Prinz und ich sehr lieben. Dazu gab es Käse-Schinken-Toast und Cay (Tee). Das war ein anstrengender Tag, aber nach der langen Corona-Zwangspause (die wir sehr sinnvoll fanden und voll unterstützt haben) war es toll, mal wieder zu bummeln und geöffnete Geschäfte, Cafés und Restaurants zu sehen! Ich wünsche euch heute noch einen tollen Sonntag!

Hey, hey, hey, beautiful sunday *sing*

Einen schönen Wochenanfang wünsche ich euch, my dearies!
Gestern hatten wir so einen schönen Sonntag!

Mein Bruder und seine Familie hatten sich spontan zum Besuch angemeldet, mit dem Wunsch, mittags irgendwo essen zu gehen. Da waren wir natürlich gerne dabei, verfressen, wie wir sind 😃

Das Alte Ruderhaus unten am Rhein war leider schon ausgebucht, aber im Pizza Pasta in Obrigheim hatten sie noch Platz für uns. Der kleine Herr Sonntag mußte leider zu Hause bleiben, denn im Pizza Pasta gibt es einen Hund, einen Jack Russell namens Eros, und wir wollten keinen Hundestreit, zumal der kleine Herr Sonntag es haßt, im Restaurant still sitzen oder abliegen  zu müssen. (Da werden wir wohl bald Hilfe bei unserem Freund Holger anfordern –  mal sehen, was er vorschlägt!)

Zu meiner Freude hatten sie „Spaghetti Parmigiani“ auf der Extrakarte. Das sind Spaghetti, die der Koch aus dem kochenden Wasser in einen ausgehöhlten Parmesankäse gibt und sie darin schwenkt, bis sie das Aroma des Käse angenommen haben und schön mit Parmesan-Bröckchen durchmischt sind. Wunderbar! Der Inhaber ist selbst zweifacher Vater und war daher gern bereit, Paul und Marie ihre Wünsche zu erfüllen. Marie wollte „POMMES!“ und Paul wünschte sich Pizza Hawaii. Wir Erwachsene bekamen eine herrlich milde Grappa zum Nachtisch, auf’s Haus.

Zu Hause angekommen, packte der Prinz mich in mein Flauschwurst-Outfit ein, denn wir wollten entlang der Bach zum Nachbardorf wandern. Meine Schwägerin ist Sportlehrerin, sie und mein Bruder sind sportlich sehr aktiv, so war die Strecke von insgesamt etwa vier Kilometern für die ebenfalls sportlichen Kinder ein Klacks, und für den kleinen Herrn Sonntag sowieso. Die Kinder diskutierten wie immer, wer zuerst die Hundeleine halten dürfe. Zum Glück ist der kleine Herr Sonntag ja sehr kinderlieb, da er mit Kindern aufgewachsen ist, und geht bereitwillig mit ihnen mit – solange der Prinz und ich in seiner Nähe bleiben 😉

Obwohl es schneidend kalt windig und daher sehr ungemütlich war, tat die Tour uns allen gut. Für mich ist Kälte-Training wichtig, wegen des Immunsystems und damit das mit der ewigen Friererei mal aufhört. Zu Hause machten wir es uns schön mit Tee gemütlich, während die Kinder dem unermüdlichen Herrn Sonntag sein Frisbi durch die Wohnung warfen.

Gegen sechs zogen die vier wieder ab, zurück ins Schwäbische. Wir drei kuschelten auf dem Sofa bei einer Doku im Discovery Channel (den ich im Austausch gegen Terra X und GEO abonniert habe, bei denen wir mit der Mediathek inzwischen durch sind.)

 

 

Urlaub ohne Hund?! NÄ!

Chrissey vom  Blog Kaya Bordercorgi stellt mal wieder eine Frage an uns Hundeleute:

Urlaub mit oder ohne Hund?

Die (blöde) Frage stammt gar nicht von Chrissey selbst, sie hat sie auf einer anderen Webseite entdeckt. Und genau wie ich versteht sie  die Frage nicht! Ihr Motto zu diesem Punkt ist: „Ohne Kaya – ohne uns!“

Das finde ich völlig richtig, denn auch bei uns heißt es grundsätzlich:

Wer unseren Hund nicht will, kriegt uns auch nicht!

Wir bedauern es inzwischen auch gar nicht mehr, daß die Vermieter unserer früheren Ferienwohnung in Harkebrügge uns wegen Herrn Sonntag nach fast neun Jahren regelmäßiger (und sehr häufiger) Buchung plötzlich ablehnten. Denn in der jetzigen Wohnung in Barßel ist unser Herr Sonntag allerherzlichst willkommen, wie ich ja schon schrub. (Es gibt übrigens Neues da oben, Bericht kommt!)

Wenn wir irgendwo hinfahren und übernachten möchten, schauen wir gezielt nach Übernachtungsmöglichkeiten, bei denen Hunde erlaubt sind. Wenn wir bei meinem Bruder Haushüter machen, nehmen wir Bezüge für die Bettdecken und eigene Laken mit, weil das Bärchen ja im Bett schläft. (Und mein Bruder verspannt schon leicht, wenn der Kleine nur aufs Sofa hopst  😉 )

Flugreisen, zum Beispiel zu den Balearen oder gar zu den Kanaren, haben wir uns erst einmal  komplett abgeschminkt. Denn ab sechs Kilo Gewicht muß ein Hund in den Frachtraum des Flugzeuges. Und obwohl die Fluglinien angeblich neuerdings  die Frachträume beleuchten und heizen, wenn Tiere mitfliegen, kommt das für uns auf gar  keinen Fall in  Frage. Unser Bärchen, mutterseelenallein in einer Box, unter anderen fremden und verängstigten Tieren – nein!!!

Da warten wir lieber noch; und Mallorca wird ja wohl noch eine Weile bestehen. Unser Bärchen wird im August elf Jahre alt. Und obwohl er topfit ist, müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, daß er nicht mehr ewig bei uns sein wird.  (Ich darf gar nicht daran denken.) Aber dann sind wir vermutlich/hoffentlich schon Rentner und können immer noch über einen peinlichen Rentner-Urlaub auf Mallorca nachdenken 😃

Auch die Alternative „Tierpension“ kommt für uns nicht in Frage.  Das Bärchen hat große Verlustängste, das kommt wohl durch die Scheidungssituation seiner Vorbesitzer. Wir haben ihn ja von der Frau übernommen, die mit ihrem neuen Mann am Treffpunkt war. Der Mann schien gar keine Gefühle für den Hund zu haben, er stand während des ganzen Gespräches nur dabei, lächelte höflich und sagte kein Wort. Er sah den Kleinen nicht mal an, streichelte ihn nicht zum Abschied – nichts.

Übrigens hatte die Frau auch ihren zwei Kindern nicht gesagt, daß sie mit dem Hund wegfuhren, um ihn wegzugeben. Sie drückte uns die Leine und einen blauen Müllsack mit seinen Sachen in die Hand und war erleichtert, als wir mit ihm fortfuhren, das konnte ich sehen. Ich werde nie verstehen, wie sie es fertigbrachte, einen Hund, den sie als Welpen bekommen hatte, nach neun Jahren einfach so fortzugeben – einen so durch und durch liebevollen, treuherzigen und loyalen Hund… mir kommen die Tränen bei dem Gedanken.

Dank Bachblüten und unserer Liebe schaffte es der kleine Herr Sonntag schnell, sich bei uns einzuleben. Und da wir seine Geschichte kennen und ihn von Herzen lieben, ist es für uns leichter, uns auf ihn einzustellen. Wir verstehen, warum er weint und heult, wenn der Prinz auch nur zum Tanken mal eben das Auto verläßt. „Auf’s Haus aufpassen“ – das macht er inzwischen ganz super, wenn wir  ihn mal nicht mitnehmen können, zum Beispiel, wenn ich zum Arzt muß .Aber er bekommt dann ja auch immer ein groooßes Stück Fleischwurst (das Wort kennt er übrigens genau!).

Also, zurück zum Thema: Kein Urlaub ohne unser Bärchen! In einer Tierpension würde er vor Trauer zugrunde gehen. Seit dem Hallamati haben der Prinz und ich sowieso keinen Urlaub mehr  per Flugzeug gemacht (obwohl, wie mir ein Bekannter sagte, Mallorca inzwischen sehr gut auf behinderte Urlauber eingestellt sein soll). Wir machen alles per Auto. Oldenburg, Fronkraisch  und Ostfriesland sind ja mit dem Auto super erreichbar. Uns genügt es, und das Bärchen liebt den Bauernhof in Barßel.

Fazit für uns: Kein Urlaub ohne Bärchen! Lieber gar kein Urlaub. Bärchen ist das mehr als wert!

Und wie sieht das bei euch aus?

 

 

 

Frühling. Hach.

my darlings,

gestern war’s schön: nicht nur war es sonnig, blauhimmelig und mild, wir waren auch endlich mal wieder länger gemeinsam mit dem Pufibärchen unterwegs, an der Bach entlang ins Nachbardorf H. (Der Bach, der hier mehrere Dörfer miteinander verbindet und an dem entlang ein sehr schöner Spazier-/Radweg läuft, heißt in der hiesigen Umgangssprache „die“ Bach. Ich habe mir das inzwischen so angewöhnt. (Also nicht wundern, bitte 😉 )

Die Strecke von uns aus rüber nach H. beträgt nur knappe zwei Kilometerchen, man ist also schnell da. Für das Pufibärchen ist das ein Klacks, kaum eines Kackhaufens wert, aber er läuft gern an der Bach entlang. (Ich auch; der Weg ist glatt und für den Rolli super geeignet – leider auch für die aggressiven Mountainbiker, die eine Warnung für unter ihrer Würde halten und die meist sehr plötzlich und sehr dicht von hinten an uns vorbeischießen, ohne ein Wort. Arschlöcher.) Der Weg ist bei allen Hundehaltern der Umgebung Standard, so hat das Bärchen viel zu schnuppern. Zudem ist die Bach, die tiefer liegt als der Weg, eingesäumt von Wildwuchs: Gras, Ruderalpflanzen, Büsche, Bäume. Dort gibt es also auch viel Kleingetier wie Mäuse, Kaninchen, Frösche und mehr, das riecht alles natürlich sehr spannend. Da hat das Bärchen eine Menge zu tun (und wir müssen höllisch aufpassen, daß er sich nicht in toten Mäusen oder Fröschen wälzt!) H. ist, wie alle Dörfer um uns herum, wesentlich lebendiger als unser Dorf. Es gibt etliche Geschäfte und kleine Unternehmen dort (während wir – immerhin! – eine Metzgerei haben.) In H. gibt es zwei Eiscafés, von denen eines ein Verkaufsstand mit einigen Tischen und Stühlen im Hof ist. Das ist für mich mit dem e-Rolli einfach zu erreichen, deswegen gehen wir meistens dort „fremd“, wenn uns der Weg nach O. zu unseren Freunden Alessio und Esther zu umständlich ist (freue mich schon drauf, dort wieder zu sitzen, sie werden wohl gegen Ende März wieder öffnen). Gestern packte mich unterwegs Lust auf Eis, so freuten wir uns, daß das Eiscafé mit den Tischen im Hof geöffnet war. Sie machen leckeres Eis. So futterte ich mit Freude und Genuß den ersten Amarenabecher des Jahres! Damit ist ganz klar der Winter vorbei! YAY !!!! einself!!!!!

Ein wenig bummelten wir auf dem Rückweg noch durch die Wohngebiete in H. und bei uns. Das war schön: Vögel sangen mit voller Kraft, die Sonne schien warm, in den Vorgärten blühen und duften schon Büsche, Krokusse und Osterglocken, gepflanzt und betüddelt von gut gelaunten Menschen, die uns fröhlich grüßten und ebenfalls glücklich über das tolle Wetter waren.

Frühling. Hach.

Und bei euch so?

 

Sülwesta bei Lakritzens

Diesen wunderbaren Neujahrsgruß des wunderbaren Neil Gaiman hat mir meine wunderbare Berliner Freundin Lotte per WhatsApp geschickt und ich möchte ihn an euch weitergeben:

newyearneil

Danke, Lotti!

Da wir die stupide Ballerei am Jahresende hassen, verbrachten wir die Sülwesta-Nacht bei meinem Bruder im Schwäbischen. Er lebt mit seiner Familie in einer mittelalterlichen Stadt, mitten im historischen Stadtkern. Dort ist Feuerwerk verboten, wegen der denkmalgeschützten Fachwerkhäuser. So hatten wir einen gemütlichen Familienabend und eine recht ruhige Nacht (abgesehen davon, daß die Kinder absolut nicht ins Bett wollten, weil sie dieses Mal die Erlaubnis hatten, bis Mitternacht aufzubleiben). Der kleine Herr Sonntag bekam eine Abendgassi-Runde bei Feuerwerk, denn außerhalb der verbotenen Zone  knallte es wie gewohnt. Herr Sonntag steckte das aber sehr cool weg.

Am Neujahrsmorgen verstand ich plötzlich all die Familientweets, die der Blogger und Buchautor  Christian Hanne sammelt und  jeden Freitag in seinem Blog Familienbetrieb präsentiert – zu meiner großen Freude.

Um acht Uhr nämlich öffnete sich „leise“ die Zimmertür und zwei flüsternde Kinder, die sich sehr laut Mühe gaben, leise zu sein, standen an meinem Bett (Eltern wissen, was ich meine). Die beiden begleiteten mich getreulich zum Klo (was ich dem  kleinen Herrn Sonntag mühsam abgewöhnt habe) und verschwanden dann, um heimlich als Überraschung den Frühstückstisch zu decken. (lieb gemeint und sehr süß, aber laut. 😉 ) Ich resignierte um halb neun, wankte in die Küche  und legte mir eine Kaffeesonde. Nach dem Frühstück beschlossen Brüderchen und der Prinz, 2017 mit einem Neujahrslauf einzuweihen. Prinz und ich packten unseren Kram und alle zusammen fuhren wir zu Elsbeth, der Schwiegermutter meines Bruders, die eine ganz großartige und tolle alte Dame ist. Wir alle haben sie sehr gern. Die beiden Läufer zogen sich dort um und hauten ab in den Wald. Elsbeth schaut seit Jahren im  ZDF regelmäßig das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, das ist bei ihr eine feste Institution im Terminkalender. Ich setzte mich zu ihr, um mit ihr zusammen zu schauen. Das Konzert gefiel mir sehr, zumal ich in den Genuß kam, den neuen Dirigenten der Wiener Philharmoniker, Gustavo Dudamel, zu erleben. (@Renata: Hast du’s gesehen???)  Der Junge ist großartig, ich bin begeistert!

Nach der Rückkehr der zwei Sportler machten der Prinz, Herr Sonntag und ich uns auf die Heimreise. Der kleine Herr Sonntag kippte auf dem Rücksitz erst einmal um und pennte fest weg. Er liebt Kinder und hatte die wilde Zeit mit Ihnen genossen. Ich auch, aber es war so verdammt kalt im Schwäbischen! Immerhin kamen wir aus minus vier Grad zurück in ein erträgliches minus eins. Das Haus war muckelig warm, die Katzen hungrig und wir müde.

Damit sind jetzt leider auch die  „Weihnachtsferien“ des Prinzen vorbei. Wir haben die zehn freien Tage miteinander soo sehr genossen!  Nun, dafür freuen wir uns jetzt auf Ostern, denn dann wollen wir wieder nach Norden, ins geliebte „Ollnburch“. Da wir mit Hund ja nicht mehr nach Harkebrügge in die bisherige Ferienwohnung dürfen, haben wir in der Nähe von Barßel einen kleinen Bauernhof gefunden, der nicht nur eine ebenerdige Ferienwohnung hat, sondern auch Hunde erlaubt. Das wird klasse. (Wir waren schon einmal dort und haben uns sehr wohl gefühlt.)

Ich wünsche euch ein mit Glück, Freude und Gesundheit angefülltes neues Jahr und einen guten Start in die erste Woche des neuen Jahres!

Frau Lakritze ist glücklich…

… weil der Herr Schokoladenprinz sich ab dem kommenden Donnerstag  den ganzen restlichen Monat freigeräumt hat. Yay!

Wir fahren auch nicht weg, sondern bleiben in Ruhe hier, wie wir das im letzten Sommer  getan haben, denn das war wirklich sehr entspannend. Kein Kofferpack-Streß, keine mehrstündige Fahrt. Trotzdem können wir jeden Morgen miteinander frühstücken (Luxus-Zeit für uns), können „smoochie-smoochie-time“ einlegen, wann immer wir wollen, morgens dekadent ausschlafen  und spontane Trips in die Pfalz oder ins Frongssösische machen. Herrlich. Praktisch genau wie ein normaler Urlaub.

Außerdem: Ich freue mich riesig, weil wir mal wieder andere Blogger-Leute treffen werden: am 16. August ist ein Besuch bei Petra vom Voller Worte-Blog und ihren Junioren geplant. Petra und ihre beiden Junioren möchte ich schon seit einer Ewigkeit kennenlernen.

Jaahaa – und am 20. Augustus ist dann ein Besuch bei Paxianer (vom Paxianer-Blog) in Augsburg dran!  *hibbel*

Moment mal, Augsburg… *grübel*… da war doch was…? werden sich jetzt vielleicht einige von euch fragen.

Na klar!

Die Puppenkiste!

Man kann dort sowohl eine Vorstellung anschauen als auch das Museum besuchen.

Das Museum ist für mich interessanter, ich möchte das Urmeli mal „in echt“ sehen. Und unser kleiner Herr Sonntag darf mit rein, angeleint und unter Aufsicht, schrieb mir das Urmel auf meine Anfrage. Doch, wenn man über das Kontaktformular  Fragen an die Puppenkiste stellt, antwortet das Urmel! Finde ich toll!

Weiterhin ist Augsburg ja berühmt für die Fugger und die nach ihnen benannte Fuggerei. Die habe ich zwar 1997 schon mal besucht, aber da war ich mit dem Ex-Gatten unterwegs, und diese Erinnerung darf gerne mit einer freundlicheren überdeckt werden. Und auf Paxianer freue ich mich  wie Bolle 😀

 

Wissembourg!

In den letzten Freitagsfüllern hatte ich erwähnt, dass ich am Wochenende ganz gern ins Französische rüberfahren würde, und das haben wir am Samstag auch getan. Wir hatten große Lust, mal wieder in dem hinreißenden Städtchen Wissembourg herumzubummeln, das wir im Laufe der letzten Zeit sehr liebgewonnen haben. Am Beginn und Ende der Hauptstraße, die als Fußgängerzone gestaltet ist, standen rot-weiße Absperrungen so eng zusammen, daß immer nur eine Person hindurchpaßte. Diese Person mußte zudem an je zwei Sicherheitsmännern vorbei, die alle mitgebrachten Taschen durchsuchten. „Ah“, sagte der Prinz, „Nizza wirkt nach…“ Ich hänge meine Taschen immer einfach hinter dem Sitz über die Griffe des Rollis, und jetzt drehte ich den Rolli so, daß der Sicherheitsmann an die Taschen und das Netz herankonnte. Wollte er aber gar nicht. Scheinbar ging er davon aus, daß eine Frau, die im Rollstuhl sitzt, keine Bombe bei sich hat, die sie in der Menschenmenge zündet. (Herrn Sonntags Liegekissen zählt ja wohl nicht : – ))

Entlang der Straße waren Verkaufsstände mit den unterschiedlichsten Angeboten aufgebaut; wie Kleidung, Modeschmuck, Haushaltskram… Bei einem sehr netten Afrikaner erstand ich eine kleine Umhängetasche aus Stoff in A5-Größe, die aus fünf Reißverschlußfächern besteht. Vorne drauf prangt… die Union Flag, natürlich 😀

Am Schluß des Parcours gab es einen Stand mit Gebäck – yay! Ihr kennt doch sicher „ pain au chocolat“ – diese kleinen Brötchen aus leicht fettigem Teig, mit Schokoladenstückchen drin? Nun, aus diesem Teig hatten sie Gebäckschnecken gedreht, die es für einen Euro gab. Ich schlug sofort zu. Köst-lich! Ich fragte den Verkäufer, wie die Dinger auf Französisch hießen. Ganz einfach: escargots du pain au chocolat“!

„Aach klar!“ sagte ich in einem plötzlichen „light bulb moment“, „escargot = Schnecke!“ und machte mit dem Zeigefinger die passende Kreiselbewegung dazu. Der Verkäufer lachte. “Oui, Madame – Schnecke!“ sagte er. (Im Elsass sprechen viele Leute Deutsch, der elsässische Dialekt ist sehr liebenswert anzuhören). Inzwischen habe ich auch jegliche Scheu verloren, was meine leider mangelhaften französischen Schulsprachkenntnisse angeht – ich frage die Leute gnadenlos aus, wie etwas auf Französisch heißt oder wie man ein Wort richtig ausspricht. Die Reaktion ist überwiegend sehr nett und hilfsbereit, so daß mein restliches Schulfranzösisch sich inzwischen sehr gebessert hat.

Auf der Suche nach einem Kaffee wollten wir unserem Herrn Sonntag einen Trip ins Grüne gönnen. Wissembourg ist eine alte Stadt, die noch mit den früheren Wehrmauern umgeben ist (die heißen auf Französisch „remparts“ und im Englischen „ramparts“. Faszinierend, oder?! Da kommen die alten anglo-normannischen Zeiten dieser beiden Sprachen durch –so etwas kann mich stundenlang begeistern und faszinieren! Diese remparts sind heute von einem Grüngürtel in Form eines Parks umgeben, durch den ein Bach fließt. Die Wege im Park sind glatt und prima Rolli-geeignet. Der kleine Herr Sonntag hatte viele pee-mails französischer  Hunde zu lesen und einen Höllenspaß dabei.

Am gewohnten Platz im Park stand wie immer der Verkaufswagen von Monsieur Jacques, in dem dieser  herrliche Crêpes zubereitet. Da es sehr warm war, ließen wir uns recht dankbar im Schatten der Bäume an einem der Tischchen nieder. Ich bestellte eine Crêpe mit Kastaniencreme ( Monsieur Jacques‘ Frau macht die Creme selbst), der Prinz eine mit Orangenmarmelade. Le petit  Monsieur Dimanche, wie wir unseren Herrn Hund in Fronkraisch immer nennen, legte sich erstaunlich brav auf sein neues Liegekissen. Der Prinz und ich wurden auch langsam schläfrig (sehr warmes Wetter und viele Eindrücke), so machten wir uns auf den Rückweg. Der Prinz bestand auf seinem  üblichen Supermarkt-Stop am Ortsrand, wo er eine Baguette und mehrere Töpfchen „Saint Agur Crème“ erstand, das ist ein köstlicher Blauschimmelkäse zum Streichen.

Unser kleiner Mausebär fiel auf seinem Platz auf dem Rücksitz um wie ein Sack Kartoffeln und schlief sofort tief und fest, bis wir zu Hause ankamen. Auf die Abendgassirunde verzichtete er gerne, er wollte nur schlafen und war eher im Bett als ich!  (Wir hatten da noch eine kleinere Diskussion zu dem Thema, wem das Kopfkissen gehört, aber das klärten wir mit einem friedlichen Kompromiß. 😀 )

Prinzengeburtstag 2016 (lang!)

Der Prinzengeburtstag am letzten Donnerstag, my dearies, lief anders, als ich es gedacht und geplant hatte, aber wir hatten dennoch einen wunderschönen Tag, wir drei.

So gern hätte ich den Prinzen nach dem Frühstück mit einem Besuch in einer Kunstsammlung überrascht, denn neben der Fotografie, der Musik und der Juristerei ist die Architektur eine der Leidenschaften des Prinzen. Ich suchte also im Neuland nach einer passenden Kunstausstellung in gut erreichbarer Nähe. Am liebsten wäre mir das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt gewesen, denn in dessen Bistro hätten wir auch schön zu Mittag essen können. Aber: Hunde verboten… Und wer unseren Hund nicht will, kriegt uns auch nicht. Ich verbrachte einige Stunden mit dem Suchen (und Finden) interessanter Architektur-Ausstellungen und -Projekte, aber überall hieß es: Hunde nicht erlaubt – egal, ob Kaiserlautern oder Karlsruhe… Schließlich entschied ich mich für die Kunsthalle Darmstadt, in der ich dem Prinzen einmal eine Einzelführung durch eine Ausstellung von Andreas Feininger geschenkt hatte. (Das war 2009! Vor sieben Jahren! Seht ihr, das ist einer der Gründe, warum ich so gern blogge, diese Möglichkeit des Nochmal-Nachlesen-Könnens, wie beim Tagebuch – denn das ist ein Blog ja eigentlich auch).

Die „Lokäischen“ für das traditionelle Frühstück hatte ich schon seit Wochen ausgeknobelt – ;)) Aber einen Kaffee zum „Festhalten“ brauchten wir vor der Abfahrt doch noch, und den genossen wir zu den Klängen des Soundtracks unseres gemeinsamen Lieblingsfilms, Notting Hill. Freundin und Lieblingsnachbarin Wiltrud, die direkt gegenüber wohnt, hatte mir die CD wieder sehr liebevoll verpackt, wie sie das immer tut, wenn ich dem Prinzen etwas schenke, auch an Weihnachten. (Letztes Jahr Weihnachten war es der Soundtrack von „The Hobbit“.) Gerd, ihr Mann, hatte die CD bei mir abgeholt und sie frisch verpackt kurz darauf wieder zurückgebracht. Ja, wir haben bösartige und gehässige Menschen in der Nachbarschaft, aber das gleicht sich aus durch wahre „Schätze“, wie die beiden gegenüber ❤ ❤

Zum Frühstücken bot ich dem Prinzen Speyer oder Mutterstadt an (Mit dem Endziel Darmstadt eine etwas beknackte Wahl, da ewig weit voneinander entfernt, aber mein Orientierungssinn entspricht dem eines Karussellpferdes 😀

Kleiner Einschub: Hier ist die wohl berühmteste Szene aus Notting Hill, untermalt von dem wunderbaren Lied „Ain’t no Sunshine when She’s gone“ von Bill Withers – wir lieben sie! (Achtet auf die schwangere Frau zu Beginn – und am Schluß! Die Szene hat Regisseur Richard Curtis übrigens – laut imdb-Info – an einem einzigen Tag gedreht ; – ))

Der Prinz entschied sich für das Frühstück in Speyer. Als wir losfuhren, regnete es Bindfäden. Wir waren enttäuscht, die Wettervorhersage war aber der Meinung, das solle sich im Laufe des Tages noch erheblich bessern. Als wir in Speyer anlandeten, regnete es noch, aber das wurde besser, während wir im Café Maximilian frühstückten.

Um zu vermeiden, daß unser kleiner Herr Sonntag sich, wie er das gern in Cafés oder Restaurants tut, mit Bellen über die unerwünschte Pause beschwert, hatte der Prinz ihm auf der Fahrt in der Speyrer Fressnapf-Filiale ein puscheliges Liegekissen besorgt, von dem der junge Herr auch sofort sehr angetan war. Er ist ein Kuschelmonster, also liebt er alles, das weich und flauschig ist. Zu unserem größten Erstaunen legte er sich widerspruchslos auf das neue Kissen und blieb still da liegen, unterstützt von winzigen (wirklich ganz winzigen!) Stückchen meiner köstlichen Bratkartoffeln (ich hatte das „Farmer-Frühstück“ : – ) )

Bis zum Ende des Frühstücks hatte sich der Regen fast erledigt. Ich schwöre, daß ich mich nicht erinnere, wer von uns beiden betont beiläufig fragte „Wir sind hier doch ganz nah bei Frau Nigri, oder…?“ 😉

Das waren wir tatsächlich, allerdings nicht ganz so nah, wie ich hoffte, denn der Rolli war im Auto, das der Prinz zwei Häuserblocks weiter geparkt hatte und das Laufen zu Frau Nigri war recht mühsam für mich, obwohl ihre Tiramisù-Torte jede Anstrengung locker wert ist! Sie freute sich auch sehr, uns zu sehen (Sie nennt uns immer „meine Tiramisú-Freunde aus Worms“).

Unser Mausebär blieb wieder kreuzbrav auf seinem neuen Kissen liegen:

nigri

Ich lobte ihn sehr dafür, daß er nicht bellte, und er verstand es offensichtlich, denn er blieb ruhig liegen, ohne zu bellen. „Jaa, guut machst du das“, erklärte ich ihm und streichelte ihn.

Da stand plötzlich eine ältere Dame (Rentnerin) an unserem Tisch und sprach mich an:

“Ja – ich kam hier gerade so vorbei und sah, wie Sie das mit Ihrem Hund machen – ich bin in der Hundeschule von Frau Antoni!“ Aha. Bevor ich ihr erklären konnte, dass wir nicht in Speyer, sondern in Worms lebten und längst  in einer guten Hundeschule angemeldet seien, kramte sie bereits einen Stapel Fotos aus ihrer Handtasche(*aaaargh*), den sie murmelnd („Na, wo isses denn?!“) mehrmals durchblätterte.“Aah, hier!“ triumphierend hielt sie mir das Portrait eines Langhaardackels auf einem Sessel unter die Nase. Ah, hübsch“, sagte ich bemüht höflich. „Nee – nix hübsch“, sagte sie energisch und startete eine längere Beschreibung ihres Hundes, der überall drauf darf (Sofa, Sessel), allerdings brav im Körbchen bleibt, wenn Besuch kommt. Ich nickte und lächelte höflich, denn sie hatte tatsächlich keinerlei Gespür dafür, dass sie gerade mit dem Feingefühl eines Brückenpfeilers in unser altes und ureigenes Tiramisú-Ritual geplatzt war. Aber: bevor ich ihr sagen konnte, dass wir gern allein wären, sagte sie überraschend:“ Ja – ich wollte Ihnen ein Kompliment machen, weil Sie das mit Ihrem Hund hier so wunderbar machen, so liebevoll. Noch einen schönen Tag!“ Und weg war sie. Wir guckten uns verblüfft an und lachten. (Ich hasse es, einfach so von wildfremden Leuten angesprochen zu werden…) Auf Wunsch des Prinzen erzählte ich Frau Nigri nichts von seinem Geburtstag (solange er dabei war . – )). Wie immer, drückte sie uns herzlich zum Abschied und wir düsten nach Darmstadt weiter. Zum Glück gibt es dort direkt vor der Kunsthalle Behindertenparkplätze. Wir erwischten einen davon. Aber: Um in die Kunsthalle zu gelangen, muss man Stufen hinunter, einen kleinen Vorplatz überqueren und auf der anderen Seite, vor dem Eingang, die Stufen wieder hinauf. „Ich geh mal Bescheid sagen“, kündigte der Prinz an. Die junge Frau an der Kasse kam uns bereits entgegen. Sie und der Prinz sprachen eine Weile, ich sah den Prinzen gestikulieren… und da dämmerte es mir: ich hatte völlig verschwitzt, hier anzurufen und zu fragen, ob Herr Sonntag rein dürfe! Wie konnte ich?!?!

Als der Prinz abwinkte und zu mir zurückkam, ahnte ich es schon: Behinderte dürfen netterweise rein, Hunde nicht.

„Also“, sagte der Prinz, „bummeln wir ein bißchen durch die Innenstadt?“ (Auch für ihn kam es nicht in Frage, ohne den Mausebären in die blöde Kunsthalle zu gehen.) Für mich, mit dem Rolli, hätte es einen stufenlosen Seiteneingang gegeben, aber wir hätten die Ausstellung sowieso nicht richtig genießen können ohne unseren großen bösen Kampfhund.

Wir bummelten also durch die Fußgängerzone, die in Darmstadt eine sehr schöne Atmosphäre hat. Die Sonne schien, es war sehr warm, doch in der Stadt gibt es recht viele Brunnen, so daß Herr Sonntag immer zu trinken hatte, obwohl wir seine höchsteigene Trinkflasche im Auto vergessen hatten.

Gaaanz beiläufig fragte der Prinz irgendwann, ob ich nicht Lust auf einen Kaffee hätte – und da ein Latte Macchiato bei mir immer zieht, landeten wir reeeiin zuuufällig im Martinsviertel, im Café Dreiklang. Dorthin hatte mich der Prinz zu meinem Geburtstag im Februar eingeladen, es hatte uns sehr gefallen. Da es zu meiner Verblüffung bereits auf den Abend zuging, hatte ich Hunger und wurde auf der Karte auch gleich fündig: „Cremige Maracuja-Polenta mit gebratenen Pfifferlingen“ stand da. Ich liebe Polenta! Der Prinz bestellte sich – gemäß seiner guten Vorsätze – einen großen Salat. Beim Getränk waren wir uns einig: Rhabarberschorle mit frischer Minze! Das Wetter war so schön, daß wir draußen sitzen konnten, unter den Platanen machte das richtig Freude.

Auf dem Rückweg zum Auto nahmen wir die Strecke durch den Herrngarten (= Schloßgarten). Das machte dem kleinen Herrn Sonntag so richtig viel Spaß! Viele neue Gerüche! Er geht gern mit uns an Orte, die er noch nicht kennt, er ist dann immer voller Entdeckerfreude. Das zeigt sich zum Beispiel an einem dicken Speichelfaden, der ihm dann aus der Schnauze hängt, angeregt durch die vielen neuen Nasen-Eindrücke.

Kurz, als wir wieder am Auto ankamen, war der kleine Hund ordentlich erledigt, er hatte auch etliche Kilometerzurückgelegt auf seinen dünnen Stöckerbeinen ❤

Bereits im Auto auf der Rückfahrt schlief er tief und fest. Zu Hause fiel er in sein Körbchen, umarmte sein neues Kissen und war weg ❤ :

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Trotz der vielen Ausstellungen, die wir nicht anschauen konnten, weil Herr Sonntag nicht hinein durfte, war es, wie immer an unseren Geburtstagen, ein sehr sehr schöner Tag!

Uuuund zum Abschluß hier die grandiose Schlußszene aus Notting Hill, untermalt mit dem wunderschönen Lied „She“, gesungen von Elvis Costello! *sniff*

Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen fürs Lesen!

(sich verneigend ab)

Ein schöner Sonntag mit Herrn Sonntag

Da habe ich in den  letzten Freitags-Füllern noch geschrieben, es sei noch kein Sommer, my lovelies, und schon schlägt der Sommer voll zu: am Sonntag war hier ein 33 – Grad-Sonntag!  Herrlich!

Seit einiger Zeit hatten wir schon vor, die Villa Rustica in Wachenheim zu besichtigen, doch beim ersten Versuch, vor drei Wochen, regnete es immer wieder. Vor zwei Wochen starteten wir den zweiten Versuch, der aber eklatant daran scheiterte, daß die Anlage im Ort so unzureichend und verwirrend ausgeschildert ist, daß wir nach über einer halben Stunde des Herumirrens  aufgaben und zurück nach Hause fuhren. Gestern suchten wir auch recht lange, fanden den Ort aber dank des guten Orientierungsvermögens des Prinzen.

Nach der ersten langen vergeblichen Suche schrieb ich den Verein an, der sich um den Erhalt der Stätte kümmert, und machte höflich (doch, das kann ich auch! *grins*) auf die fehlende Beschilderung im Ort aufmerksam. Jetzt, nach einer Woche ,erhielt ich  eine sehr pampige und angepißte  Antwort von einem Mann im Vorstand, der versuchte, mich als Idiotin hinzustellen, die nicht in der Lage sei, eine Information im Internet zu finden. (Er hat recht – ich habe die Info im Internet nicht gefunden, denn sie existiert dort nicht.: – ))

Davon abgesehen, hatten wir aber einen schönen Nachmittag. Unserem kleinen Herrn Sonntag war es zu heiß, er wollte immer im Schatten sein und Wasser aus seiner Trinkflasche haben 😉 .

Die Villa Rustica ist ein römisches Landgut, dessen Überreste Bauarbeiter 1980 überraschend im Zuge einer Flurbereinigung entdeckten. Das Landesamt für archäologische Denkmalpflege ließ die Reste ausgraben, sichern und, soweit möglich, rekonstruieren. Heute ist zu sehen, wo das Haupthaus und die Gesindehäuser standen. Eine Bäder-Anlage hat auch existiert, wie man hier sehen kann:

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Das Becken, auf dessen Rand ich sitze, ist ausgerechnet das Kaltwasserbecken („Frigidarium“ – woher wissen die das heute, daß da kaltes Wasser drin war? Faszinierend!)

Das Gelände ist groß, es gibt viel zu sehen, auch ein Gräberfeld mit einigen Sarkophagen ist noch da, ein Backofen, eine Getreidedarre (ich denke da sofort an Gerste = Whisky 😀  ) Landschaftlich liegt die Anlage wunderschön, in mitten von Wiesen und Weinbergen. Es macht mir derzeit so viel Spaß, die Pfalz wiederzuentdecken. Wir sind fast jedes Wochenende unterwegs.

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Es tat mir nur leid, daß meine Mutter nicht dabei war, sie interessiert sich für alles Geschichtliche. Wenn meine Eltern uns mal wieder besuchen, müssen wir unbedingt mit ihnen dorthin fahren.  Vielleicht hat der Verein bis dahin  ja die Anlage sichtbar und verständlich ausgeschildert 😀 😀 😀 Wäre schön, auch für andere Besucher, denn der Ausflug ist mehr als lohnend! (Übrigens ist das Gelände angenehm eben, also auch Rolli-geeignet.)

Ein schöner Sonntag für Herrn Sonntag

Vorgestern hatten wir drei einen richtig schönen und entspannten Sonntag. Es war warm und sonnig, so beschlossen wir, dem Windhund-Anteil im kleinen Herrn Sonntag einen richtig langen Auslauf zu gönnen und wanderten/rolli-ten  zum Eis essen ins Nachbardorf hinüber. (Nicht zu Esther und Alessio – die sind mehrere Dörfer weit weg.) Der Weg dorthin führt an einem Bach (Hier “die Bach“ genannt) entlang. Es ist ein befestigter Naturweg (super für den Rolli geeignet), links von einigen Häusern der angrenzenden Wohnsiedlung gesäumt, rechts, einige Meter tiefer gelegen, fließt „die“ Bach – eher schon ein kleines Flüßchen, das durch das befestigte Bett, in das sie es gezwungen haben, ein ganz hübsches Tempo hat. Der viele Regen der letzten Tage hat bewirkt, daß die feuchte Erde sehr intensiv und gut riecht. Zudem stehen gerade überall die Holunderbäume in Blüte, die wunderbar duften. Kurz: Es ist ein Genuß, draußen zu sein. Der kleine Herr Sonntag fand es aufregend und spannend: so viele Gerüche! So viele Hunde-Nachrichten! Wir waren nur froh, daß Herr Sonntag kein Labrador ist – der wäre gleich unten im Wasser gewesen. Unser kleiner Herr Sonntag ist aber kein Wasserfan, so trabte er fröhlich neben uns her und genoß den Ausflug.

Das Nachbardorf ist etwas größer als unseres, hat aber einiges mehr an Geschäften und kleineren Unternehmen zu bieten, während wir nicht mal einen kleinen Laden für den täglichen Bedarf, geschweige denn ein Café, haben. Das Nachbardorf hat zwei Eisdielen, eine „inhouse“, eine in einem Innenhof. Letztere besuchen wir öfter, da sie barrierefrei ist. Kurz vor dem Ziel hatten wir noch ein Gespräch:

Ich, zum kleinen Herrn Sonntag, der einige Meter hinterher trödelte: „Na los, Bärchen, auf!“

Zum Prinzen: „Oh shit – ich habe ihn öffentlich „Bärchen“ genannt – hoffentlich hat das niemand gehört, wie peinlich!“

Prinz: „Aach, der hat genug Selbstbewußtsein, das steckt er locker weg.“

Ich: „MAMA! Du sollst mich doch nicht immer „Pussi“ nennen, wenn fremde Leute dabei sind!“

Wir beide: „*seufz*“

Prinz: „Hach jaaa… die sind beide tot, oder?

Ich: „Er und Evelyn Hamann, ja, beide. Leider.“

Prinz, nach kurzer Stille: “Aber die machen bestimmt weiter!“

Ich: “Ja. Die haben eine gemeinsame Wolke, die wie ein Sofa geformt ist. Da sitzen sie und denken sich neue Sketche aus.“

Getröstet kamen wir beim Eiscafé an, gaben dem „Bärchen“ winzige Bißchen von unseren Eisbechern ab und machten uns auf den Rückweg, wieder am Bach entlang. Irgendetwas brachte uns auf unseren gemeinsamen Lieblingsfilm, Notting Hill, aus dem wir stundenlang zitieren können. Zu Hause angekommen, setzten wir uns unter unseren neuen Pavillon, den wir vor zwei Wochen im Hof aufgestellt hatten. Der Prinz holte sein Laptop nach draußen, plus zwei Flaschen Bier und die DVD. Während um uns herum der Regen gemütlich rauschte, schauten wir zu dritt „Notting Hill“, der kleine Herr Sonntag eng zwischen uns eingekuschelt, wie er es liebt. Ich ging dabei, wie meist, dem Prinzen dezent auf den Keks, indem ich parallel zur deutschen Synchro den Originaltext mitsprach. 😀 (Der Prinz findet, im Gegensatz zu mir, Englisch nicht toll, daher schauen wir englische Filme meist in der Synchro-Fassung.) (Was ich aus Liebe so alles tue…*ggg*)

Ja, das war ein herrlich entspannter Sonntag, fand der kleine gleichnamige Hund auch.

Ach ja, der örtliche Sportverein hatte sein Jugend-Sommerfest, da hielten wir uns auch eine Weile lang auf, quatschten mit netten Nachbarn und Bekannten,, die wir sonst nicht so oft sehen, und unterstützten den Verein ein wenig, indem wir etwas aßen und tranken (in weiser Voraussicht, um zu Hause das Kochen zu sparen, wir faulen Socken : – )) So darf es gerne öfter sein, ich hoffe, das Wetter hält sich jetzt!

Lakritzen-Rollis neue Schuhe

darlings,

Kürzlich brachte der DHL-Bote das Paket mit den neuen Rädern für meinen Rolli. Nicht die großen Hinterräder, sondern die kleinen Vorderräder mußten erneuert werden.

Der Grund:

räder alt

Im Nachhinein tut es mir leid, daß ich die Kilometer nicht erfaßt habe, die mein treuer e-Rolli mich gefahren hat. Auf allen Ausflügen war er dabei, bei Städtetrips in Deutschland und Fronkraisch, in der Reha, auf Gassi-Trips mit dem kleinen Herrn Sonntag (daher stammen auch die kleinen Steine, die sich an den Rädern  festgesetzt haben.) Jetzt  sehen die Räder wieder so aus, wie sie zu Beginn waren, als ich 2012 den Rolli bekam:

rad neu

Ein gewaltiger Unterschied, oder? Daran sieht man, wie viel wir unterwegs sind 😀

Fronkraisch

Heute ist mal wieder ein Nachmittag in Strasbourg geplant, ich freue mich! Angeblich sollen es dort heute noch 18 Grad werden, bin gespannt. Wenn das Wetter allzu unerfreulich sein sollte, ist das kein Poblem, die Strecke Strasbourg-Worms bzw. umgekehrt haben wir ja in eineinhalb Stunden geschafft.

 

(Lola) Herr Sonntag rennt

my darlings,

an den drei vergangenen Wochenenden hatte unser kleiner Herr Sonntag mächtig viel Spaß – und er konnte den Windhund in seinen Genen so richtig flitzen lassen. Vor drei Wochen waren wir mit ihm unten am Rhein im Naherholungsgebiet, das die Wormser einfach „Wäldchen“ nennen. Dort liegt im Zentrum eine riesige Wiese, auf der die Stadt im Mai immer das „Spectaculum“ abhält, den Mittelalter-Markt. Auf dieser Wiese war jetzt nichts los, zumal es noch kalt war und noch niemand Lust zum Picknicken hatte. Wir hatten das „Frisbi“ dabei, das der Prinz zum größten Entzücken des kleinen Hundes unermüdlich warf. Wir hatten unsere Freude daran, wie er strahlend über die Wiese flog, sein Frisbi immer im Blick, das Ding aus der Luft fing, „totschüttelte“, und es dem Prinzen lachend vor die Füße warf (Erwähnte ich schon ganz beiläufig, daß unser kleiner Herr Sonntag der süßeste und tollste Hund der Welt ist?) Er rannte so schnell, dass er sich selbst einen Gegenwind erzeugte, der seine Schlappohren sich aufstellen ließ! 😀 😀 ❤ ❤

Obwohl die Rückfahrt nur knapp zehn Minuten in Anspruch nahm, pennte er hinten auf seinem Platz fest weg  ❤ . An den beiden folgenden Wochenenden verbrachten wir viel Zeit am Dorfrand in den Feldern. Einer unserer Landwirte hier im Dorf, J., hat schon Ordnung in den Weinbergen geschaffen und einige seiner Felder vorbereitend gepflügt. Das heißt: Man findet immer wieder mal eine riesige glatte Fläche. J. ist ein ganz lieber Mensch, mit dem wir uns gut verstehen. Er hat nichts dagegen, wenn der kleine Herr Sonntag auf einem der Felder mal eben den Windhund rausläßt. Außerdem fliegt das Frisbi da so toll weit, es schwebt geradezu graziös zu Boden – es ist Freude pur, den kleinen Hund beim Rennen zu beobachten. Verblüffend, wie schnell der Kleine ist!

Aber er ist auch verdammt clever: J. hat auch schon einen seiner Kartoffeläcker angelegt, noch ohne Pflanzen, aber die gehäufelten Reihen sind schon da, schön ordentlich. Unser kleiner Hund, nicht doof, merkte nach ein paar Frisbi-Jagden, daß das Rennen und Springen quer über die aufgehäufelten Kartoffelreihen gar nicht so einfach ist. So blieb er erstmal stehen und beobachtete, wo im Acker sich das Frisbi niederließ. Dann hechtete er über die Reihen, bis er in der war, in der sein Frisbi lag, bog ab, lief nun ganz leicht und locker in der Reihe bis zu seiner Beute. Den Rückweg nahm er genau so,stolz seine Beute tragend, die er dem Prinzen dann strahlend vor die Füße warf. Überhaupt trug er das Frisbi die ganze Zeit selbst, darauf bestand er ❤ Heute waren wir wieder auf der Wiese unten am Rhein, allerdings hatte der Prinzheute mal  die Ballschleuder mitgenommen und ließ den Kleinen ordentlich über die Wiese hinter dem Ball her flitzen. Seit wir das regelmäßig mit ihm machen, hustet er nicht mehr, denn in den letzten Wochen hatte er uns mit Hustenanfällen ganz schön Sorgen bereitet (erzähle ich noch).

Vor dem Urlaub

Wir sind gerade beim Kofferpacken, der gruseligsten Tätigkeit überhaupt, denn übermorgen früh fahren wir schon los, rauf zur Wunschheimat. Na gut, nicht exakt, aber nah genug dran. Wir werden diesmal in Ostfriesland sein statt im Ammerland.

Morgen gehen wir mit Jürgen, dem Vermieter, nochmal alles durch, also Katzenfüttern, Hausbewachung, Post sammeln und alles, was er sonst noch für uns tut, wenn wir im Urlaub sind (wir haben wirklich ein Riesenglück mit unseren Vermietern!). Inder Scheune steht eine kleine Holzbank, „Katzenbank“ genannt, weil unsere Katzen da gern drauf schlafen, darunter werden wir rund 20 Dosen Katzenfress lagern. (Seit kurzem füttern wir noch eine fremde kleine Katze mit durch.) Unsere Post werden wir, wie immer, auf dem Küchentisch finden. Außerdem ist Jürgen ein Schatz, er macht nämlich immer am Tag vor unserer Rückkehr die Heizung an.

Zum Packen habe ich mir diesmal eine Liste gemacht. Zum Glück habe ich mein Kindle, das erspart uns das Mitschleppen einer schweren Büchertasche. Herrn Sonntags blaues Hundeschlafbett muss auch mit, obwohl ich schwer damit rechne, dass er auch im Urlaub bei mir im Bett schlafen wird 😀

Der Prinz hat mir meine Medikamente für jeden Tag im Urlaub vorbereitet ❤ (Ich habe diese Dosen mit Schiebedeckel, auf die jeweils der Wochentag aufgedruckt ist.)

Jetzt packe ich noch den Rest an warmen Sachen in den offenen Koffer, der Prinz ordnet das dann und schließt den Koffer. (Dass ich sowas nicht mehr so locker alleine tun kann, ohne dass ich den Prinzen zusätzlich mit meinem Kram belasten muss, das ist schon schwer zu verdauen für mich.)

Morgen hat die Prinzentochter Geburtstag, da sind wir mittags/nachmittags bei ihr zu Kaffee und Kuchen, danach machen wir unsere kleine Bescherung für uns (Freundin und Lieblingsnachbarin Wiltrud hat mein Geschenk für den Prinzen für mich verpackt, ihr Mann hat es mir gestern zurückgebracht ❤

Ja, und übermorgen nach dem Frühstück düsen wir dann los – wir wohnen in Detern/Ostfriesland, hat jemand Lust, uns zu besuchen??? Natürlich werden wir auch in Oldenburg sein (@Anna, Richi und Rebhuhn, hint hint : – ))

gefaulenzt

Schon wieder viel zu lange gefaulenzt – es war zu viel Schönes los hier… Am letzten Mittwoch trafen wir uns mit meinen Eltern, mit Bruder und Familie sowie einem Ehepaar, mit dem unsere Familie seit gefühlten 100 Jahren innig befreundet ist, in Speyer.
Am Samstag machten der Herr Prinz und ich uns einen schönen und verliebten Tag im wundervollen Wissembourg, das – falls mal jemand diese Information nützlich finden sollte – man prima per Rollstuhl bewältigen kann.

Aber alles der Reihe nach! Wäre toll, wenn sich alle Erlebnisse parallel zur Realität von allein tippten, aber das wird wohl noch dauern, bis sowas erfunden ist 😀 Tagebuchschreib-Roboter, kann das mal jemand erfinden? (Ich würde dann die Emotionen einfügen, man will den armen Robot ja nicht überfordern, nech?) 😀

Osterhasi ist gerettet ; – )

Dank des Hinweises von Doris in den Kommentaren haben wir für Ostern nun doch noch eine Ferienwohnung in der zweiten Heimat gefunden – in Bad Zwischenahn. Die Wohnung ist unserer in Harkebrügge sehr ähnlich: Teil eines alten Bauernhofes, mitten im Grünen, alles ebenerdig – und gut bezahlbar. Heute Morgen habe ich gebucht *freu* – Herzlichen Dank nochmal, liebe Doris – der Tipp ist Gold wert!

@ Waldkind: würdest du mir unter lakritzefrau ätt web punkt de mal kurz schreiben, damit wir für ein Treffen in Schwung kommen? Für alle anderen Ammerland-und-Umzu-Blogger: Monse hat auch am Ostersamstag auf : – ) Hat jemand Lust und Zeit, dann mittags in Oldenburg zu sein?

Ich prüfe vor der Abreise auf jeden Fall die Geocaching-Karte für Zwischenahn und setze das GPS auf die Packliste : – )))

Dass das jetzt doch noch klappt, ist gut, weil wir sonst unsere Freundin Edda nicht hätten sehen können. Denn: Eddas Mutter, „die Muddi“, ist vor kurzem gestorben, mit 90 Jahren. Wir sind darüber auch sehr traurig, der Prinz und ich, denn die Muddi war ebenso unsere Freundin, wie es Edda ist. Wir vier waren wie eine kleine Familie. Zur Beisetzung haben wir es nicht geschafft, da es fünf Stunden Fahrt sind, aber nun können wir wenigstens zum Friedhof gehen und ein bisschen mit Muddi plaudern. Aber ich denke mir, dass sie weiss, dass sie uns fehlt. ❤

Don’t look back.

You’re not going that way.

Ich versuche – und schaffe es auch meist – , mich an diesen Spruch zu halten. Aber nun konnte ich mich nicht davon abhalten, mir nochmal die Fotos unseres Urlaubs in Venedig anzusehen, im  Juni 2011. Wir sprechen noch sehr oft von dieser Woche, in der wir Venedig fast komplett zu Fuß und zu Boot erkundet haben. Das war rund fünf Monate vor dem Hallamati. Gut, dass ich damals noch völlig ahnungslos war, dass sich mein Leben bald um 180 Grad drehen würde. So konnte ich diese Woche noch in vollen Zügen – äh, Booten – genießen. Ich habe jetzt etwas Pipi inne Augen,traue mir aber zu, Venedig trotz Bewegungseinschränkung nochmal zu machen.

 

Somewhere over the Rainbow

regenbogenMainz, Adenauer-Ufer, am Samstag, 20.09.14

 

Sooo, es ist Montagnachmittag, die Physiotherapie ist geschafft. Puh : – ))) Ich habe einige schöne und recht lebhafte Tage hinter mir:

Am vergangenen Donnerstag waren der Prinz und ich bei einem firmeninternen Grill-Treffen des Bereiches, in dem ich arbeite. Dieses Treffen hat sich inzwischen zu einer schönen Tradition gemausert und wird jedes Jahr in einem städtischen Park nahe unserer Firma abgehalten. Es hat viel Spaß gemacht, gemütlich mit Leuten plauschen zu können, die man sonst immer nur kurz im Flur sieht und mit denen man nur im Vorübergehen schnell ein „ Hallo, wie geht’s?“ austauschen kann. Die meisten Leute kenne (und mag) ich noch von früher, denn ich arbeite jetzt zwar in einer anderen Abteilung, aber zum Glück immer noch im gleichen Bereich. Zu meiner Freude war mein Chef schon da. Es war toll, mal wieder mit ihm zusammen zu sitzen und zu plauschen, wie früher. Der Prinz und mein Chef freuten sich ebenfalls – sie mögen sich und teilen eine große Leidenschaft für politische und wirtschaftliche Themen (für deren Verständnis ich, glaube ich, zu tiefbegabt bin : – )))

Die beiden waren auch gleich, wie früher, sofort mitten im Fachgespräch. (Als ich vor zehn (zehn!!!*ächz*) Jahren die Stelle bei meinem Chef antrat, etablierte sich auf meine Anregung hin mit der Zeit ebenfalls ein jährliches Sommertreffen zum Grillen, nur unsere kleine Abteilung, ganz familiär. Da waren immer (Ehe-) Partner mit dabei und der Prinz und mein Chef tauschten sich damals schon immer gerne über „solche“ Themen aus, die alle im Bereich meiner Tiefbegabung liegen : – )))

Samstag – also vorgestern – trafen wir uns mit meinen Eltern in Mainz. Ich hatte meiner Mutter so sehr von der Besichtigung der Reste des römischen Tempels vorgeschwärmt, dass sie sie auch gern sehen wollte. (Meine Mutter interessiert sich sehr für geschichtliche Themen und sie weiß unglaublich viel in diesem Bereich.)

Leider hatte der nette Herr Scherf, der für den Prinzen und mich die tolle Führung gemacht hatte, am Samstag keinen Dienst, aber die Leute vom Verein sind alle ganz toll und engagiert, so wurden wir gut umsorgt. Nach ganz viel Rom und Tempel gönnten wir uns erstmal Kaffee und Kuchen. Dabei erzählte mir meine Mutter eine Geschichte, die so unfassbar lustig ist, dass ich immer noch darüber lachen muss:

Meine Mutter bekam einen Anruf von einer Freundin. Die Freundin, sagte meine Mutter, habe vor Lachen kaum sprechen können. Hintergrund:

Die Freundin geht regelmäßig zu einer Fußpflegerin. Diese wiederum hat seit einer Weile ein kleines Hündchen, einen Malteser. Bei dem besagten Termin konnte die Freundin meiner Mutter den Hund allerdings nirgends entdecken und fragte nach ihm.“ Ach“, stöhnte die Fußpflegerin, „ ich habe sooo einen Stress mit dem Hund, so einen Ärger, ich weiß gar nicht, was ich noch machen soll – ich habe schon beim Malteser Hilfsdienst angerufen, aber die konnten mir nicht helfen…“

Hier lagen wir vor Lachen schon quer über dem Cafétisch. Ich vermute, dass die Fußpflegerin eine ältere Dame ist, die mit einem quicklebendigen kleinen Hund schlicht überfordert war.

Wer in Mainz ist, sollte sich auf jeden Fall die Chagall-Fenster in der Kirche St. Stephan anschauen. Diesen Wunsch hatte meine Mutter vorab schon angemeldet. Ich freute mich, die schönen Fenster mal wieder zu sehen, zumal gerade die Sonne so schön hindurchschien. Von St.Stephan aus ist es nicht mehr weit bis hinunter zum Rhein, wo das von uns heißgeliebte Vapiano eine Filiale hat, in der meine Eltern uns zu einem gemütlichen und köstlichen Essen einluden. Der Regenbogen, den der Prinz zum Glück noch fotografiert hat, begleitete uns noch eine lange Strecke auf dem Heimweg. Das war ein richtig klasse Samstag: – ))

 

 

 

 

Ein Tag mit Papa

Am vergangenen Samstag hat uns der Prinzenvater besucht. Wir freuen uns immer sehr, wenn er herkommt. Er ist 83 Jahre alt, aber fit wie ein Turnschuh und sehr gut zu Fuß. Er hatte etwas über Speyer gesehen oder gelesen und wollte die Stadt gerne kennenlernen. Wir mögen Speyer sehr gern, wegen des mediterranen Flairs, und nutzen jede Gelegenheit, mit Besuchern hinzufahren. So waren wir in den letzten Wochen bereits mit meinen Eltern, den Kindern des Prinzen und mit der Lakritzenbruderfamilie dort.

Für mich ist das Wichtigste an Speyer die Tiramisú-Torte von Frau Nigri. Wir kennen und lieben Frau Nigri seit vielen Jahren. Ihre Tiramisú-Torte ist legendär, aber das Rezept rückt sie nicht raus. : – ) Frau Nigri ist eigentlich Deutsche, aber mit einem Italiener verheiratet. ( Wer die Torte versuchen möchte: Eiscafé Nigri, Maximilianstraße 82 ( = Fußgängerzone Speyer, Nähe Dom)). Wir gehören inzwischen zu den alten Kunden, die mit Umarmung begrüßt werden.

Natürlich gehört auch immer ein Besuch im Speyrer Dom dazu. Der Speyrer Dom wurde, im Gegensatz zum Wormser Dom, als reines Prestige-Objekt gebaut und sieht daher viel schöner aus, heller und leichter. Konrad II. hat da ganz schön angegeben: – ) – aber es hat sich gelohnt! Ich habe von Oma den Brauch übernommen, in jeder Kirche ein Kerzchen anzuzünden, und das mache ich immer noch so.

Vor Dom und Nigri hatten wir Papa noch zu einer Pizza eingeladen und schlossen den Tag mit einem gemütlichen Bummel durch die malerischen Nebengäßchen mit ihren vielen kleinen Läden ab. Papa war sehr angetan von dem Ausflug. Er macht das ganz gerne, sich einfach mal in den Zug oder Bus setzen und spontan irgendwohin fahren. Seit er Witwer ist, sucht er sich auch ganz gezielt Beschäftigung, die ihn geistig fit hält. Neue Orte kennenlernen, Sudokus der schwersten Klasse lösen, Englisch pauken. Papa beeindruckt mich immer wieder. In diesem Jahr hat er übrigens dem Prinzen zum Geburtstag zum ersten Mal keine Karte, sondern eine Mail geschickt. : – ) Klasse, ne?

Prinzengeburtstag!

Wow. Ein klasse Tag war das heute. Der Prinz ist 51 geworden und damit immer noch zwei Jahre jünger als ich : – ) Wie es seit vielen Jahren Tradition an unseren Geburtstagen ist, haben wir uns beide frei genommen. Ich habe den Prinzen traditionsgemäß zum Frühstück eingeladen. Heute waren wir in Darmstadt, im tollen Café Chaos. (einfach Tante Google fragen, das Café hat leider keine Webseite.) Die hier haben aber eine Webseite, und ich habe dem Prinzen für seine künftigen Frühstücke das hier geschonken. Süß, ne? : – ) Wir hatten ein sehr leckeres Frühstück im Chaos, dann dämmerte uns, dass montags ja die Museen geschlossen sind und wir daher den geplanten Vormittag auf der Mathildenhöhe streichen konnten. Doof. Dafür hatte der Prinz die geniale Idee, den Rückweg über den Spessart und den Odenwald zu nehmen. Das brachte uns eine fantastische Landschaftstour ein, entspannt und begeistert. In Seligenstadt setzen wir mit der Fähre über den Main in den Spessart. Ich war noch nie im Spessart und könnte mir gut vorstellen, da zu wohnen. „Nee. Könntest du nicht.“, sagte der Prinz. „Hast du eine Ahnung, wie das hier im Winter ist?“ Ok. Kälte ist für mich immer ein überzeugendes Argument. JAAA DOCH. Ich weiß sehr gut, dass es auch auf Mallorca kalt sein kann – ich habe auch dort im Januar schon Eis von den Autoscheiben gekratzt. Und trotzdem werde ich eines Tages dahin auswandern. Böh. *grins*
Auf der Rückstrecke durch den Odenwald sah ich den Hinweis auf Bad König. In die dortige Klinik kam ich im Dezember 2011 vom Mannheimer Klinikum zur Früh-Reha. Ich bat den Prinzen, an der Klinik vorbei zu fahren, weil ich wissen wollte, ob ich etwas wiedererkenne. Aber… nichts. Diese Zeit liegt im Nebel für mich, ich erinnere mich nur noch etwas vage an einige besonders liebe Schwestern und Pfleger. Der Prinz erzählte mir einige Dinge („hier sind wir oft entlang gelaufen, du saßest noch im Rollstuhl, ich habe dich geschoben…“), aber ich konnte mich an nichts erinnern. Ein merkwürdiges Gefühl ist das, so ein Filmriss. Dennoch: Ein großartiger Tag! (Aber jetzt ist es fast schon 23 Uhr und die Heia ruft; – ))