Der „mystery blogger award“

Sandra vom Blog Dreipunktecharlie hat mich für den „Mystery Blogger Award“ nominiert – danke, Sandra! Brav mache ich mich auch gleich an die Arbeit 😃

Sandra erklärt hier in ihrem Blog, was das ist und wie es funktioniert.

Zuerst: das Logo des award in den Blogtext einfügen:

mystery-blogger-award-logo

2.: der Person, die mich nominiert hat, danken und ihr Blog verlinken: check. siehe oben 😉

3.:Die Person, die den award erfunden hat (Okoto Enigma) erwähnen und ihr Blog verlinken:

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Okoto Enigma is the creator of the award. To motivate the blogger please do visit her blog

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4.: Drei Dinge über mich selbst verraten:

– Trotz regelmäßiger Versuche, meine Koffein- und Zuckersucht zu mäßigen, scheitere ich immer wieder.

– Das ist mir sch***egal 😃 (Schokolade!!! Marzipan!!! Espresso!!! YAY!!!  \o/)

– Ich würde sehr gerne mal mit Queen Elizabeth II Tee trinken und ein Schwätzchen halten, weil ich ihren Humor so sehr mag.

5.: Zehn bis 20 andere Blogger nominieren und ihnen per Kommentar in ihren Blogs Bescheid geben. (Folgt!)

6. Den Betreffenden fünf Fragen stellen, eine davon soll schräg oder witzig sein.

7. Meinen besten Blogbeitrag verlinken (also den, der mir am meisten am Herzen liegt oder den mit den meisten Aufrufen? Wat denn nu?!) Nun, ich gehe nach Gefühlen statt nach Zahlen und verlinke einenBeitrag, der zwar etwas wehmütig und traurig ist, mir aber am Herzen liegt: Der Text zum Tod der Prinzenmama.

Nun die Nominierungen:

Also, ich nominiere zuerst mal  und mache es wie Sandra:

Ich habe die nominierten Blogger nicht vorab gefragt, sondern frech nominiert. Die Teilnahme ist freiwillig und ich würde mich freuen, wenn ihr mitmachtet. Wenn ihr keine Lust habt, keine Zeit oder keine Inspiration, ist das natürlich auch legitim.

Here goes:

Paxianer

Noch ein Markus

Frau Ladybird

Emil

Petra

Christin

Ja – sorry, so viele wie gefordert bekomme ich gar nicht zusammen… etliche Blogs aus meiner „Blog-Jugendzeit“ gibt es gar nicht mehr, wie zum Beispiel  Frau Mutti oder Mudder Seemann, die ich hier natürlich gern nominiert hätte (Mädels, ich vermisse euch!).

Zudem bin ich auch unsicher, wer hier noch mitliest, also sage ich: wer möchte, mache bitte auf jeden Fall mit!

Und hier meine fünf Fragen an euch:

  1. Was (außer Kaffee) ist für dich beim Frühstück ein absolutes MUSS?
  2. Falls du ein Haustier hast: Was für eins ist es, wie heißt es und wie lautet dein peinlichster Kosename für es sie/ihn?
  3. Die bekloppte Frage: Wie viele Heiratsanträge hast du in deinem Leben schon bekommen? 😃
  4. Lambrusco oder Primitivo: Welcher Rotwein wärest du?
  5. Welche Fremdsprachen sprichst du (Grundkenntnisse gelten auch) und welche ist dir die liebste?

Falls ihr mitmachen möchtet, antwortet einfach im Kommentar bzw. verlinkt dort zu eurer Antwort (und bitte: keine Verpflichtung!)

Und zum Schluß Sandras Fragen:

Was glaubst Du, haben Du und ich gemeinsam (außer Bloggen)?

Unsere Liebe zu unseren Hunden und den Wunsch, dass es ihnen so gut wie möglich gehen soll!

Wie lautet der Titel des letzten Buchs, das Du gelesen hast?

Bin mitten drin – der neue Ken Follett: A column of Fire (Dritter Band der Kingsbridge-Serie)

Deine größte Schwäche ist…Inkonsequenz, leider 😉

Ronja Räubertochter oder Aschenputtel – welche Figur wärest Du im Märchen?

Natürlich wäre ich gern Ronja, aber da ich scheinbar immer wieder Menschen anziehe, die sich und ihr Leben hassen und das an mir auszulassen versuchen, passt Aschenputtel mit ihren frustrierten Schwestern wohl besser ins Schema ( Bin ich froh, dass ich eine so tolle, großartige Schwester habe!!!)

Dein peinlichster Moment des Jahres 2017 ist…? Bisher keiner, kann aber noch kommen…?

 

Frau Lakritze ist glücklich…

… weil der Herr Schokoladenprinz sich ab dem kommenden Donnerstag  den ganzen restlichen Monat freigeräumt hat. Yay!

Wir fahren auch nicht weg, sondern bleiben in Ruhe hier, wie wir das im letzten Sommer  getan haben, denn das war wirklich sehr entspannend. Kein Kofferpack-Streß, keine mehrstündige Fahrt. Trotzdem können wir jeden Morgen miteinander frühstücken (Luxus-Zeit für uns), können „smoochie-smoochie-time“ einlegen, wann immer wir wollen, morgens dekadent ausschlafen  und spontane Trips in die Pfalz oder ins Frongssösische machen. Herrlich. Praktisch genau wie ein normaler Urlaub.

Außerdem: Ich freue mich riesig, weil wir mal wieder andere Blogger-Leute treffen werden: am 16. August ist ein Besuch bei Petra vom Voller Worte-Blog und ihren Junioren geplant. Petra und ihre beiden Junioren möchte ich schon seit einer Ewigkeit kennenlernen.

Jaahaa – und am 20. Augustus ist dann ein Besuch bei Paxianer (vom Paxianer-Blog) in Augsburg dran!  *hibbel*

Moment mal, Augsburg… *grübel*… da war doch was…? werden sich jetzt vielleicht einige von euch fragen.

Na klar!

Die Puppenkiste!

Man kann dort sowohl eine Vorstellung anschauen als auch das Museum besuchen.

Das Museum ist für mich interessanter, ich möchte das Urmeli mal „in echt“ sehen. Und unser kleiner Herr Sonntag darf mit rein, angeleint und unter Aufsicht, schrieb mir das Urmel auf meine Anfrage. Doch, wenn man über das Kontaktformular  Fragen an die Puppenkiste stellt, antwortet das Urmel! Finde ich toll!

Weiterhin ist Augsburg ja berühmt für die Fugger und die nach ihnen benannte Fuggerei. Die habe ich zwar 1997 schon mal besucht, aber da war ich mit dem Ex-Gatten unterwegs, und diese Erinnerung darf gerne mit einer freundlicheren überdeckt werden. Und auf Paxianer freue ich mich  wie Bolle 😀

 

Mal wieder’n Wurfgeschoß

Elf Fragen, gefunden bei der Schnippseltippse:

  1. Mit welchem Schreibgerät schreibst Du am liebsten?
    Füller mit breiter (= weicher Feder)

Erinnerst Du Dich an dein erstes auswendig gelerntes oder selbst geschriebenes Gedicht?

Klar, mein Vater hat es mir beigebracht:

Unter eines Baumes Rinde

Saß die Made mit dem Kinde.

Sie war Witwe, denn ihr Gatte,

den sie hatte, fiel vom Blatte.

Oh wie schade

Für die Made!
(Er hatte das Gedicht von Heinz Erhard wohl nicht ganz exakt im Kopf behalten ; – )

Welche drei (bereits verstorbenen) Dichter/innen würdest Du gern treffen?

Mascha Kaléko. Erich Kästner. Astrid Lindgren.

Wo ist „zuhause“?

In Omas Küche. (Für immer weg).

Welches Buch hat Dich von Anfang bis Ende gepackt?

„Shoeless Joe“ von William Patrick Kinsella.

Du bist glücklich, wenn…

es warm ist.

Wie wichtig ist Karneval für dich?
So wichtig wie das Herausziehen meiner Fingernägel bei vollem Bewußtsein.

Tragik oder Komik? Wo ist Dein Schwergewicht?

Komik. Humor kann überlebenswichtig sein. Ich versuche, alles mit Humor zu nehmen.

 

                                                           

Wie immer – wer mag, hebe auf und werfe weiter 😉

Der Block vs. das Blog

Ich habe ja oft diesen „aaaah!!!!“ Ich krich Pickel!!! –Moment, wenn ich lese, daß jemand „der Blog“ schreibt. Liebe Mitmenschen… es heißt das Blog. „Blog“ ist ein Kunstwort, entstanden aus „Weblog“, dies wiederum ist zusammengesetzt aus „Web“ und „log“ ist also ein Logbuch (= Tagebuch) im Web. Und nein, es hat auch nichts mit „(Notiz)Block“ zu tun 😉

Nun habe ich allerdings die perfekte Symbiose aus Schreibblock und Weblog entdeckt: den Blockblogger. Dieser Mensch löst das Dilemma auf sehr geniale Weise: er/sie schreibt den Text mit der Hand auf einen Schreibblock, fotografiert diesen Text und stellt ihn als Beitrag ins Blog. Finde ich klasse! Schaut euch mal um dort. Viel Spaß!

Osterhasi ist gerettet ; – )

Dank des Hinweises von Doris in den Kommentaren haben wir für Ostern nun doch noch eine Ferienwohnung in der zweiten Heimat gefunden – in Bad Zwischenahn. Die Wohnung ist unserer in Harkebrügge sehr ähnlich: Teil eines alten Bauernhofes, mitten im Grünen, alles ebenerdig – und gut bezahlbar. Heute Morgen habe ich gebucht *freu* – Herzlichen Dank nochmal, liebe Doris – der Tipp ist Gold wert!

@ Waldkind: würdest du mir unter lakritzefrau ätt web punkt de mal kurz schreiben, damit wir für ein Treffen in Schwung kommen? Für alle anderen Ammerland-und-Umzu-Blogger: Monse hat auch am Ostersamstag auf : – ) Hat jemand Lust und Zeit, dann mittags in Oldenburg zu sein?

Ich prüfe vor der Abreise auf jeden Fall die Geocaching-Karte für Zwischenahn und setze das GPS auf die Packliste : – )))

Dass das jetzt doch noch klappt, ist gut, weil wir sonst unsere Freundin Edda nicht hätten sehen können. Denn: Eddas Mutter, „die Muddi“, ist vor kurzem gestorben, mit 90 Jahren. Wir sind darüber auch sehr traurig, der Prinz und ich, denn die Muddi war ebenso unsere Freundin, wie es Edda ist. Wir vier waren wie eine kleine Familie. Zur Beisetzung haben wir es nicht geschafft, da es fünf Stunden Fahrt sind, aber nun können wir wenigstens zum Friedhof gehen und ein bisschen mit Muddi plaudern. Aber ich denke mir, dass sie weiss, dass sie uns fehlt. ❤

Frau Freitag

Frau Freitag ist Lehrerin. An einer Gesamtschule. Klassenlehrerin einer durchgeknallten Neunten. Das ist eine Klasse voller Schülerinnen und Schüler, die Frau Freitag zum Wahnsinn treiben, die in ihr den Wunsch wecken, Schüler einfach mal mit dem Kopf an die Wand knallen zu dürfen.  Kopftuchmädchen, die den Unterricht zum Schminken benutzen. Käppitragende Jungrapper, die sich gegenseitig mit „Du Spast“ beschimpfen und glauben, ein Spast sei ein kleiner Vogel. Schüler, die gerne in die Schule kommen, aber am Lernen null Interesse haben. Schüler, die intelligent, klug und lieb sind und sich erfolgreich als begriffsstutzige Dummköpfe mit einer Voliebe für Fünfen und Sechsen tarnen.

Schüler, die Frau Freitag von Herzen liebt. Und das ist ernst gemeint.

Frau Freitag bloggt. Hier: Na, wie war’s in der Schule?

Aus dem Blog ist ein Buch entstanden, das den wunderbaren Titel Chill mal, Frau Freitag trägt und das ich entdeckt und gelesen habe, bevor ich wusste, dass Frau Freitag auch bloggt.

Frau Freitag erzählt locker und sehr lustig-ironisch aus ihrem Lehrerinnenalltag. Sie hat die großartige Eigenschaft, sich selbst dabei kräftig durch den Kakao ziehen zu können – und es klingt überall durch, dass sie ihren Beruf liebt.

Sehr, sehr empfehlenswert, ich habe das Buch sehr genossen und freue mich darauf, das Blog regelmäßig zu lesen – danke, Frau Freitag!

Und ihr: falls ihr euch das Buch zulegen wollt (gute Idee, macht das!), denkt bitte daran: unterstützt euren lokalen privaten Buchhändler!

Bild: buch.de / Ullstein Verlag

Tässchen-Nachtrag

Es hat ein paar Tage länger gedauert. Bei uns ist viel los zur Zeit und wir kommen mit dem Auswerten von Fotos nicht nach. Aber hier sind die Fläschchen, die mir Stjama zusammen mit dem Wandertässchen von Frau Mutti geschickt hat – sie hat mein Logo eingeritzt. Im Hintergrund das Abenteuerbuch des Tässchens.

Hier ist nochmal der Link zu meinem Tag mit dem Tässchen.

Stjama hatte mir vorgeschlagen, dass ich Globuli in die Fläschchen füllen könnte – geniale Idee. Crataegus (Weißdorn) und Melissa sind zur Zeit darin.

Danke, Stjama – dein Geschenk hat mich sehr gerührt und gefreut!

Das Wandertässchen im Schlosspark

Ich stand unter der Dusche, als der Prinz reinkam und verkündete: „Da ist ein Paket für dich gekommen!“

Ich: „Ah, das werden die Prospektständer sein.“

Prinz: „Nee, das glaub ich nicht, da ist Geschenkpapier drum, so grünes.“

Ich: „Oh schön, da bin ich ja gespannt.“

Wollte fertig duschen, aber da ich sah, dass der Prinz noch neugieriger war als ich, schlang ich mir ein Badetuch um und inspizierte das grüne Paket. Absender: ein mir unbekannter Name. Aber eindeutig für mich. Da der Prinz schon von einem Fuß auf den anderen trat, packte ich aus. Zum Vorschein kamen ein grüner Beutel und eine Postkarte… und da wusste ich:

Stjama hat mir die Wandertasse geschickt!!! – Danke dir! ❤ ❤ ❤

Die beiden Glasflakons, die sie mir als Geschenk mitgeschickt hat, habe ich extra fotografiert, natürlich sind die auf einer anderen Fotokarte *gna*, aber sie haben eh einen Extra-Eintrag verdient, weil sie so schön sind, dass ich nasse Augen bekam. Morgen also: Stjamas Glasfläschchen. Sie hat mir vorgeschlagen, sie für Globuli zu nutzen – derzeit sind Melissa- und Weißdornglobuli drin.

„Du musst das Tässchen fotografieren, das weißt du, ja?“ sagte ich zum Prinzen.

„Bei dem Wetter müssen wir das im Schloss machen!“ schlug er vor.

Die Tasse und das Reisetagebuch (oder auch: der Wanderpokal und das Logbuch) konnten natürlich unmöglich in Worms weilen, ohne das Herrnsheimer Schloss gesehen zu haben. An dem Tag hatte ich Besuch von Petra, die gerne mitgemacht hat:

Passend zur Jahreszeit haben wir das Tässchen mit Maiglöckchen geschmückt. Und nein, das ist kein Trick, ich kann wirklich Sachen auf dem Kopf rumtragen 🙂

Petra hält das Logbuch.

Hier sieht man mehr vom Schloss – leider müssen die unteren Fensterläden geschlossen bleiben, weil sonst nachts die Scheiben eingeworfen werden und das Glas ist teuer, weil handgewalzt. Aber der Prinz hat schon mit dem Hausmeister klargemacht, dass er uns mal für einen Fototermin alle Läden öffnet.

Für Heiratswillige: das Schloss hat ein Trauzimmer und Samstags ist hier im Frühjahr und Sommer ganz schön was los, Hochzeiten von morgens bis nachmittags.

Rechts vom Turm in dem Gebäude (das sind die ehemaligen Wirtschaftsräume des Schlosses)  ist meine Praxis, die obere Fensterreihe. Hier vorne im Park halte ich meine Barfußkurse.

Wir wollten unbedingt noch ein Quatsch-Foto, so ein Erstes-Schuljahr-Schultüten-jetzt-lach-mal-Foto. Schön krampfig und steif. Ist leider nicht ganz gelungen, aber die Absicht zählt auch… wir mussten einfach zu viel lachen.

Dieser hinreissende Bullterrierwelpe heißt Barclay, er kam mit seiner Familie gerade vorbei und wir baten darum, dass er mit aufs Foto darf. Die kleine Tochter der Familie, etwa drei Jahre alt, erklärte mir besorgt: „Das ist aber unser Barclay…!“ Ja, ich hätte ihn gerne behalten, aber wir haben ihn zurückgegeben. (Ich wollte noch fragen, ob sie noch zwei weitere Hunde namens James und Harvest haben, hab’s aber vergessen.)

Das Tässchen geht jetzt auf eine weite Reise in eine zu ihm passende grüne Umgebung, mehr sag ich noch nicht, nur: es wird ein weiterer außergewöhnlicher Reisepunkt für das Tässchen sein, und es war schon viel unterwegs. Es hat Spaß gemacht, im Logbuch zu verfolgen, wo es sich schon rumgetrieben hat.

Danke, Frau Mutti für die großartige Aktion, und danke Stjama, für die wunderschönen Fläschchen – Extrabeitrag folgt!

Frau Mini-Lakritze liest Wilhelm Busch

Dass ich dieses Bild heute herausgesucht und eingescannt habe, ist Herrn Buddenbohm geschuldet, der einen wunderbaren Beitrag zu Wilhelm Busch geschrieben hat und den man unbedingt gelesen haben sollte: hier.

Das Kleid, das ich auf dem Foto (Opa hat fotografiert) trage, es war aus rotem Kunstleder, sagt mir, dass ich da etwa acht Jahre alt war. Aufgenommen im Wohnzimmer meiner Großeltern. Opa rauchte damals noch Zigarren. Der Aschenbecher hatte bunte Beine.

Der Wälzer auf meinem Schoß ist der erste von zwei Bänden einer Busch-Ausgabe, die mit Max und Moritz beginnt. Das war das erste, was ich las. Dann arbeitete ich mich Geschichte für Geschichte weiter, das meiste verstand ich noch gar nicht, aber die Zeichnungen und zum Teil sehr schrägen Handlungsstränge faszinierten mich.

In dem Buch waren auch Farbaufnahmen seiner Gemälde, die ich als Kind sehr düster und einschüchternd fand. Sie waren mir ein bisschen unheimlich.

Viel später, vor etwa fünf Jahren erst, begegnete mir die biblische Geschichte von Bileam und seiner Eselin. Und ich erinnerte mich: in diesem Buch da oben hatte ich sie schon gelesen und angeschaut! Mich empört über den doofen Bileam, der seinen Esel schlägt.

Heute morgen im Zug begegnete er mir wieder, der Herr Busch: ich las für die Prüfung einen Text über die Gicht und ihre Entstehung. Früher wurde sie „das Zipperlein“ genannt. Und unter diesem Namen hatte ich sie schon kennengelernt. Siehe oben. Kapiert hatte ich den Zusammenhang zwischen dem fetten, üppigen Abendessen des reichen Mannes und seiner abendlichen Schmerzen im Fuß nicht, wie auch, in dem Alter. Heute morgen fand ich die Zeichnungen des Herrn Busch mit dem dicken gichtgeplagten Mann in meinem Lehrbuch.

Danke, Herr Buddenbohm – es freut mich sehr, dass Sohn I jetzt auch zu den Busch-Fans gehört.

 

Spitalfields Life – ein wunderbares London-Blog

Zu meiner großen Freude habe ich ein wundervolles London-Blog entdeckt: Spitalfields Life.

Ich liebe London und immer, wenn ich dort bin, habe ich das Gefühl, mit dieser Stadt schon sehr viel länger verbunden zu sein als nur in diesem Leben. Da ist eine ganz, ganz alte Vertrautheit und Liebe.

Und ganz viel Liebe steckt auch in dem Blog von Gentle Author (ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, ist nicht klar und sie/er belässt es auch bei diesem Rätsel).

Gentle Author porträtiert Menschen wie Regenschirmmacher, Kastanienröster oder Feuerwerkssammler, stellt Gebäude, Straßen oder Märkte jenseits der Reiseführer vor und interviewt die Menschen, die dort leben und ihre Umgebung prägen.

Ein typisch englisch-schrulliges und sehr sehr wertvolles Blog.

Nicht zu vergessen: Mr. Pussy, der Kater der bei Gentle Author wohnt und dessen Geschichten unter der Rubrik Animal Life zu finden sind.

Es wäre nett, wenn ihr dieses Blog weiter bekannt machen würdet – Gentle Author hat es verdient, finde ich!

Es tut auch welche geben, die Spaß am Schnee haben tun

Der Herr Noch Ein Markus hat einen tollen Hund, Bill der Kromfohrländer.

Bill hat sein eigenes Blog und dort habe ich ein ganz hinreißendes Video über zwei Labradore entdeckt, die Schlitten fahren. Soooo lustig. Schaut hier!

Bill – ganz liebe Grüße an dich und es freut mich, dass du einen so tollen Sonntag hattest! 😀

Maximilian Buddenbohm: Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein

Dies ist lange überfällig – schon vor Weihnachten war ich zu meiner Freude eine Testleserin von Maximilian Buddenbohms zweitem Buch Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein geworden. Das hier ist es:

Warum mag ich dieses Buch? Man mag oft Bücher, die eigene Gefühle und Erinnerungen anklingen lassen und jeder Leser mag ein Buch aus anderen Gründen. Man kann nur für sich selbst sprechen.

Ich mag das Buch aus vielen Gründen. Weil ich, anders als Herr Buddenbohm, Travemünde mag. Ich mag Sommerferienorte im Nicht-Sommer. Ich mag das Melancholische, das Leere, das Langweilige – gut, ich mag das für ein paar Wochen, ich musste nicht meine gesamte Jugend dort verbringen. Obwohl: Oberhausen-Osterfeld im Ruhrpott ist genauso eine Strafe, wenn man 15 Jahre alt ist.

Dann mag ich natürlich Buddenbohms Schreibstil, das ist fast überflüssig zu sagen, sonst läge so ein Buch schon längst auf dem Verschenken-Stapel. Ich lese gern Erzählungen, bei denen die Sprache so webt und klingt, dass ich in der Geschichte mit drin bin, daneben stehe und alles sehe, höre und erlebe, was ich lese. Das kann nicht jeder Autor. Der Buddenbohm kann. Und er kann Gefühle, was man von einem Hanseaten ja eher nicht erwartet.

Kleine Kostprobe aus der Geschichte Das Riesenschaf:

Tatsächlich war der Schreck… dann so einer, bei dem man sofort Blut im Mund schmeckt, bei dem das Rückenmark blitzgefriert und das Herz erst aussetzt und dann hektisch, stolpernd und orientierungslos versucht, in den alten oder doch zumindest in irgendeinen Takt zurückzufinden, ein Schreck, bei dem man keine Luft mehr bekommt, ganz sicher ist, jetzt sterben zu müssen und nur hofft, dass es bitte, bitte schnell gehen möge. So ein Schreck, bei dem man zwei, drei Minuten braucht, ehe man wieder halbwegs klar denken kann, und bis dahin nur sinnlose, fiepende Geräusche von sich gibt.

Meine Lieblingsgeschichte ist Ein Herrengedeck für Canaris – die Geschichte einer großen Phantasie, die Wochen langweiliger Ferien erleuchtet und mit Feuerwerk erfüllt, bis sie zum Schluss doch in sich zusammenfällt, eine große Enttäuschung, die ein Loch hinterlässt, eine Leere… und blöd lachende Erwachsene, die nicht einmal merken, was sie kaputtgemacht haben.

Natürlich – und das ist bei solchen Kommentaren über Bücher meist so – ist das alles völlig subjektiv und ich gebe gerne zu, dass ich viel selbst Erlebtes in diesem Buch wiederfinde und es auch deswegen so großartig finde. Ich habe natürlich  nicht die die Geschichten selbst so erlebt, aber es gibt viele Parallelen und die gähnende Leere meiner eigenen Pubertät, gepaart mit verzweifelten Versuchen, die erste Liebe zu finden, das entdecke ich in diesem Buch wieder und wundere mich, wie weit ich das alles verdrängt hatte.

Wer von Sarah liest, des jungen Buddenbohm (der damals ja noch nicht so hieß) erste große Liebe, weiß, wer den Mann ein für allemal auf Ostwestfälinnen geprägt hat. Durch und durch praktisch, unromantisch und gerade deswegen merkwürdig faszinierend. Travemünde ist auch Osterfeld und es ist viele, viele Orte auf der Welt, in der jemand vom Kind zum jungen Erwachsenen wird und sich wundert, warum das so dröge und langsam vor sich gehen muss, warum man jahrelang wie durch Melasse schwimmen muss, um irgendwann endlich einen Sinn zu finden in all dieser Merkwürdigkeit.

Das Buch handelt aber nicht nur von der Kindheit und Jugend Buddenbohms, sondern auch von den anderen Leuten, die dort leben, am Ostseestrand. Von Rentnern und Kioskbesitzern und Touristenmädchen und Leuten, die zu Alkoholikern werden und von Menschen, die glauben, sie hätten das gefunden, was sie gesucht haben. Und die dann entdecken, dass sie das, was sie gesucht haben, nicht in Travemünde finden können, weil sie es nicht in sich selbst gesucht haben. Und trotz aller Melancholie schafft es Maximilian Buddenbohm, das alles mit seinem pointierten Witz und einer wirklich großartigen Sprache zu erzählen.

Das Buch ist ein Vergnügen und ich habe zu meiner Freude bei Twitter gelesen, dass das Manuskript für das dritte Buch bereits abgeschickt ist. You go, Buddenbohm!

Zwei Links (ohne zwei rechts)

Im Moment bin ich etwas schlaff und lustlos (ist sicher schon aufgefallen) – ich war krank, es ist Januar, mein Seelentief-Monat, und in acht Wochen ist Prüfung und ich lerne zur Zeit wie eine Bekloppte. Das wird alles auch wieder besser!

Da habe ich mich besonders gefreut, ein – für mich jedenfalls – neues Blog zu entdecken, weil die Schreiberin so nett war, bei mir zu kommentieren: MaDove.

Und schaut euch, wenn ihr sie besuchen geht, auch das tolle Amanda-Palmer-Video an. Lohnt sich.

Der zweite Link betrifft einen guten Freund, Carsten Böttcher, der rein zufällig auch der weltbeste Zauberer ist.

Seine Webseite hat ein neues Gesicht bekommen und es macht wirklich Spaß, sich dort herumzutreiben, auch wenn man gerade keine Festlichkeit hat, zu der man einen Zauberer braucht. (Aber: einen Zauberer sollte man immer in der Nähe haben, oder? Denkt an Carsten, wenn ihr eine Gelegenheit zum Feiern habt, er ist der Knaller!)