Wie es beim Schiedsmann ausging

Da habe ich ja völlig versemmelt, euch zu erzählen, wie das Treffen beim Schiedsmann ausging, meine Herzkirschen. Dass das anstand und warum, hatte ich kürzlich hier erzählt. Der Prinz hatte sich erst einmal zur rechtlichen Lage informiert und Tinus nach einem Anwalt gefragt. Tinus empfahl ihm einen Anwalt, der ihm selbst schon öfter gut geholfen hatte. Dieser kam zu uns nach Hause (ein sehr sympathischer Mann) und er und der Prinz schauten sich die Lage hinten am Schloot an. Der Termin beim Schiedsmann war am nächsten Tag, Mittags. Der alte Herr Nachbar traf – zu des Prinzen Überraschung – nicht mit einem Anwalt ein, sondern.. mit seiner Frau. Diese führte auch das Gespräch. So wurde schnell deutlich, dass der alte Herr nicht mehr alles so genau mitbekommt, was um ihn herum geschieht (ok, er ist Mitte 80…) Der Prinz stellte schnell fest, dass der Schiedsmann zwar ein netter Mensch ist, aber juristisch nicht gerade sattelfest (es ist ein Ehrenamt, keine Ausbildung). Der Prinz ist nicht an langwierigen Streitereien interessiert, so einigten sich beide Seiten schnell so: Der Prinz wird mit der Hilfe des Sohnes der Nachbarn die Zweige des Holunderbaumes abschneiden, die über den Zaun ragen und mit ihren Spitzen (!) das Dach des Geräteschuppens des alten Herrn berühren. Nahe dem Holunder steht eine Birke, die sich in der Spitze gespalten hat. Die Spitze hängt zu zwei Seiten hinunter und es ist absehbar, dass eine der beiden Seiten mal abbrechen wird. Das könnte dann tatsächlich Schaden anrichten. Der Prinz hat den alten Leuten angeboten, die Birke von einem Fachbetrieb fällen zu lassen. (Inzwischen hat er zu einer Firma Kontakt aufgenommen (hergestellt durch einen unserer Whisky-Jungs) und das der Nachbarin mitgeteilt. Der alte Herr ist beruhigt und bald wird die Sache bereinigt sein. Wir haben sehr gelacht bei der Vorstellung, wie unser Wormser Ex-Nachbar in dieser Situation am Rad gedreht hätte – mit Fluten anonymer Mails und und absender- und unterschriftsfreier Briefe in unserem Briefkasten… Neenee, wir sind schon sehr dankbar, das wir den Wirrkopf in Worms nicht mehr nebenan haben und dass hier in Woquard die Leute vernünftig genug sind, dass man bei Meinungsverschiedenheiten immer eine Einigung findet.

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