Wenn der Tod als Freund kommt

Als sie wieder ins Krankenhaus eingewiesen wird, ahnen wir, dass es das letzte Mal sein wird. Fünf Jahre Dialyse und der Diabetes haben den 78 Jahre alten Körper alle seine Kraft gekostet.

Sie habe beim Frühstück plötzlich die Koordination verloren, sagt ihr Mann am Telefon, die Kaffeetasse nicht mehr halten können. Nachts habe sie nach ihrer Oma gerufen. Und die dementen Phasen kämen jetzt öfter.

Als wir ins Krankenhaus kommen, blickt sie uns fragend an. Sie versucht, uns einzuordnen, freut sich aber sehr, ihren Sohn zu sehen.

„Ach, komm mal her“, sagt sie herzlich und streckt die Arme nach ihm aus. Er beugt sich über sie, nimmt sie in den Arm und sie fragt: „Du bist doch ein Verwandter von mir, oder?“

„Ja“, sagt er liebevoll, „das bin ich.“ Sie ist zufrieden.

Sie erzählt in Gedankensprüngen, ist innerlich mal hier, mal dort. Ihr Mann weiß meist, was sie meint, die beiden sind seit fünfzig Jahren verheiratet.

„Bernie?“ fragt sie ihren Sohn. „Kommst du morgen auch?“

Wir rätseln kurz, auch ihr Mann kennt keinen Bernie, aber der Sohn sagt geistesgegenwärtig: „Ja, morgen komme ich auch.“

„Dann ist gut!“ sagt sie zufrieden. Mit Genuss lässt sie sich von ihrem Mann Joghurt füttern, sie liebt Milchspeisen. Er ist rührend um sie besorgt und verbringt die Tage fast komplett an ihrem Bett. Die Schwestern mögen ihn, sie bringen ihm zu essen, wenn er es vergisst.

Als wir am nächsten Tag kommen, sehe ich am Kopfende ihres Bettes einen Engel stehen. Nun weiß ich, dass sie sehr bald sterben wird. Der Engel ist ein alter Freund, ich sehe ihn immer, wenn ein Mensch oder Tier stirbt, er ist der Begleiter über die Schwelle.

Auch ihr Mann weiß, dass sie sterben wird, aber er klammert sich noch an ein bisschen Hoffnung.

„Heute morgen hat sie ganz vernünftig geredet“, sagt er beschwörend. „Und gut gegessen hat sie auch, gell, Mami?“ Liebevoll streichelt er ihre Hand.

Am Montag sagen die Ärzte ihm, dass sie nichts mehr für seine Frau tun können. Er beschließt, sie nach Hause zu holen. Das ist ihr sehnlichster Wunsch, wieder zu Hause sein zu dürfen. Sie ist glücklich. Als sechsjähriges Kind wurde sie aus ihrem Zuhause herausgerissen, so etwas vergisst man nicht. Ihr Zuhause ist alles für sie.

Gemeinsam bauen wir ihre Hälfte des Ehebettes ab. Am Dienstag früh kommt das Pflegebett. Kein weißes wie im Krankenhaus, sondern in freundlicher Buche-Ausführung.

„Bist du glücklich, dass du wieder daheim bist?“ frage ich sie und streichle ihre Wange.

„Oh ja!“ kommt es aus tiefster Seele. Sie ist innerlich entspannt, aber körperlich sehr unruhig. Keine Sekunde liegt sie still, sie spricht viel. Ich kenne diese Unruhephase, sie ist typisch für den nahenden Tod. Wir füttern sie, bieten ihr zu trinken an, sie wünscht sich Bouillon. Die Schnabeltasse leuchtet in fröhlichem Blau.

Sie spricht mich abwechselnd mit Renate, Hildegard und Kläre an. Ich antworte intuitiv, weiß manchmal gar nicht, was für Antworten ich da eigentlich gebe, aber es scheint immer richtig zu sein, sie ist zufrieden und sinkt wieder in ihre eigene, für uns unerreichbare Welt zurück.

Der Pfleger, ein Berufener, kommt und gibt ihr noch eine Spritze. Gegen die Schmerzen hat sie ein Morphiumpflaster auf der Brust, die Spritze ist für ruhigeren Schlaf.

Ich bleibe an ihrem Bett, bis sie müde wird und dimme das Licht herab.

„Wo geht das denn jetzt hier weiter?“ fragt sie mich. „Ich weiß ja nicht, wie das hier funktioniert.“

Mein inneres Bild zeigt mir, dass sie in einem Raum zwischen zwei Türen steht – eine in ihrem Rücken, eine vor ihr. Der Raum ist dunkel, aus der Tür hinter ihr scheint noch Licht.

„Verlass dich einfach auf dein Gefühl, alles ist gut“, sage ich und streichle ihre Hand.

„Ach ja“, sagt sie, als erinnere sie sich. Dann rollt sie sich wie ein Kind zusammen und schließt erschöpft die Augen.

Am Morgen ruft ihr Mann an, weinend.

„Ach… jetzt sie ist gerade gestorben“, sagt er. Seine Stimme klingt verloren und verzweifelt.

„Ich habe verschlafen und als ich wach wurde, war sie tot – sie war noch warm und jetzt ist sie tot und ich habe nicht mitbekommen, dass sie gestorben ist!“

Er ist untröstlich, er fühlt sich schuldig, meint, seine Frau im entscheidenden Moment im Stich gelassen zu haben.

Wir fahren gleich zu ihm. Der Pflegedienst hat sie liebevoll hergerichtet. Sie liegt auf dem Rücken und trägt noch ihren rosa gestreiften Schlafanzug. Sie ist sanft im Schlaf gestorben, auf der Seite liegend, so wie wir sie am Abend verlassen hatten.

Vater und Sohn weinen gemeinsam ein wenig. Sie sieht entspannt aus und so, als schliefe sie noch. Ich schaue sie an: das Auge meint immer noch eine Bewegung der Brust, ein Atmen wahrzunehmen. Wir sind so sehr an den Anblick eines atmenden Leibes gewöhnt, dass ein still liegender Mensch, bewegungslos, von unseren Sinnen nur schwer akzeptiert wird. Zudem wirkt sie noch so lebendig, dass wir jeden Moment erwarten, dass sie die Augen öffnet und uns anspricht.

Ihr Mann ist immer noch verzweifelt darüber, dass er nicht wach war, als sie starb. Wir erklären ihm, dass viele Sterbende gerne allein sein möchten – der Tod ist eine individuelle und sehr intime Angelegenheit. Sehr oft warten sie einen kleinen Moment ab, in dem gerade niemand bei ihnen ist, und machen sich davon. Es reicht ein Gang zur Kaffeemaschine oder zur Toilette – man kommt zurück und findet einen toten Menschen vor.

„Papa, das ist genau so, wie Mama es gewollt hat“, versichert der Sohn. “Das mit dem Handhalten beim Sterben ist unsere verklärte Idealvorstellung, aber die Sterbenden wollen das oft nicht. Verlass dich darauf – Mama hat das gemacht, was für sie richtig war.“ Der Mann akzeptiert es, langsam und zögernd lässt er sein Schuldgefühl los.

Da ich weiß, dass man einen Toten noch eine Weile zu Hause behalten kann, fragen wir ihren Mann, wie er das gerne hätte.

„Ach ja, ich mag sie noch nicht aus dem Haus geben“, sagt er. Der Bestatter kommt zu einem Gespräch, er ist ein sehr freundlicher und einfühlsamer Mann, der dem Trauernden die Sache so leicht wie möglich macht. Die Tote soll noch über Nacht zu Hause bleiben.

Ihr Mann sieht zu, dass er beschäftigt bleibt. Zusammen mit dem Sohn beginnt er, die Wohnung in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Die beiden Männer schleppen Möbel, befestigen Teppiche und Läufer, die für den Rollstuhl entfernt werden mussten, und saugen die Wohnung. Wir räumen und erzählen dabei und mittendrin liegt die Frau auf ihrem Bett und sieht aus, als schlafe sie.

Es ist ein tröstliches Gefühl – sie liegt zentral in der Wohnung, dieser Raum war ihr liebster Aufenthaltsort. Wie bei vielen alten Menschen, ist das Wohnzimmer wenig genutzt worden, der Mittelpunkt waren Küche und das kleine Esszimmer. Hier sind jetzt das Pflegebett und das halbe Ehebett aufgestellt. „Da kann sie immer ihre Küche sehen“, sagt ihr Mann. Und wir haben das Gefühl, sie freue sich, dass um sie herum so viel passiert.

Immer wieder geht jemand von uns zu ihr, streichelt ihr über die Wange oder die Hände und sagt „Na du?“ oder erzählt ihr, was gerade passiert. Es fühlt sich gut an, dass sie noch da ist, wenn es auch nur ihr Körper ist. „Ihre Seele ist ja nicht mehr da“, sagt ihr Mann und weint wieder. Doch, sie ist noch da, ich spüre sie, aber sie entfernt sich allmählich.

Wir lachen, wir weinen, wir essen, wir arbeiten. Im Laufe des Tages verliert sich die grausame Schärfe des Abschiedsschmerzes bei ihrem Mann. Es ist tröstlich, dass wir so langsam und in unserem eigenen Tempo Abschied nehmen können. Es tut gut. Die Seelen brauchen Zeit – ihre und unsere gleichermaßen.

Als ich zwischendurch mit einer Tasse Tee auf dem Bettrand sitze, kommt ihr Mann aus der Küche, Hammer und Zollstock in der Hand.

„Schön, dass sie noch hier ist“, sage ich.

Er nickt, ein schmaler gebeugter Mann, der heute vergessen hat, sich zu rasieren.

„Ich hab vorhin ganz vergessen, dass sie tot ist“, sagt er mit seiner leisen, heiseren Stimme. „Ich kam hier aus der Küche und dachte ‚Ach ja, da liegt ja die Mami‘… hatte ich für einen Moment ganz vergessen.“

Ich schaue sie an: obwohl da eine alte Frau liegt, macht sie den Eindruck eines jungen Mädchens. „Ihre Haut ist gestrafft“, stellt ihr Mann fest. Ihre Hände, die auf dem Bauch gefaltet sind, wirken wie fein und liebevoll gefertigte Wachskunstwerke. Sie fühlt sich kalt an, das verwundert jedes Mal wieder, sie wirkt nicht kalt, sondern immer noch wie eine Schlafende.

Wir bieten an, über Nacht zu bleiben, aber der Mann zögert. Wir spüren: er möchte in diesen letzten Stunden mit seiner Frau alleine sein, bevor er sie hergeben muss zur Einäscherung. Er möchte noch einmal Zwiesprache mit ihr halten. Da würden wir nur stören.

Der Bestatter wird um zehn Uhr am Morgen kommen und sie abholen. Dann werden wir auch wieder da sein. Aber jetzt gehört den beiden die Zeit allein.

Als wir am nächsten Morgen eintreffen, sieht der Mann entspannt aus und lächelt uns an. Er hat gut geschlafen. Seine Frau sieht aus wie am Vorabend – und doch nicht. Etwas hat sich unmerklich verändert. Sie wirkt ätherischer, puppenhafter, als sei sie ein Stück weiter fort gegangen.

Um zehn klingelt der Bestatter. Ein Mitarbeiter begleitet ihn. Während wir im Nebenzimmer warten, ziehen sie der Toten eine Hose und einen Pullover an, die sie gern mochte.

Am Nachmittag treffen wir uns mit dem Bestatter auf dem Friedhof. Der Mann weint noch ein wenig am Sarg seiner Frau, die jetzt im Sarg gleichzeitig vertraut und fremd wirkt.

Ich erzähle dem noch recht jungen Bestatter, wie hilfreich und tröstlich es für uns war, dass wir die Tote noch bis zum nächsten Tag dabehalten konnten. Wie gut es getan hat, sich über einen ganzen Tag und eine Nacht verabschieden zu können. Wie liebevoll diese Zeit mit ihr war.

Der Bestatter nickt ernsthaft. „Ja, die Toten können noch viel für uns tun“, erklärt er. „In dem Maße, wie wir sie loslassen, können auch sie loslassen. Und ich bin überzeugt davon, dass sie noch eine Weile für uns da sind.“ Der Abschied sei auf diese Weise viel leichter, als wenn der tote Mensch sofort abtransportiert würde, das zeige seine Erfahrung.

Nach der Auswahl des Grabplatzes – der Mann und die Frau haben sich für eine Feuerbestattung und ein Doppelurnengrab entschieden – räumen wir zu Hause um. Das Pflegebett kommt bis zur Abholung in einen Nebenraum, das halbe Ehebett wird wieder im Schlafzimmer an seine andere Hälfte angebaut. Bald sieht auch das Esszimmer wie gewohnt aus. Ein merkwürdiges Gefühl ist es nur, den Stuhl der Frau an seinen Platz zu stellen: er wird jetzt leer bleiben.

Der Mann kann schon wieder lachen und kleine Scherze machen. Der behutsame, langsame Abschied von seiner Frau, die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt von ihr verabschieden zu können, waren heilsam für seine Seele. Sicher, er wird sie noch schmerzlich vermissen, er wird noch um sie weinen. Aber die Härte des Schmerzes ist besänftigt durch die liebevolle Aufbahrung im Haus.

Auch ich spüre am Ende dieses Tages: die Frau ist nicht mehr in dieser Wohnung. Auch sie hat sich in Ruhe lösen können. Der Sohn ist erschöpft, aber zufrieden. Wir wissen jetzt, warum unsere Vorfahren so weise waren, ihre Toten drei Tage lang im Haus aufzubahren. Es macht den Tod freundlicher – für die Gestorbenen auf ihrer Reise und für die Zurückbleibenden.

36 Kommentare zu “Wenn der Tod als Freund kommt

  1. Selten habe ich einen solch einfühlsamen, sensiblen und deswegen schönen Text gelesen – trotz des traurigen Hintergrundes.

    Einfach nur auf „Like“ klicken kam mir profan vor – deswegen der Kommentar.

    Ich wünsche den Trauernden viel Kraft für die kommende Zeit – und mehr Menschen, die so respektvoll mit ihren Bedürfnissen umgehen, wie es hier geschehen ist.

  2. Ein Abschied, den ich fast als wunderbar bezeichnet hätte, wäre der Anlass nicht so ein trauriger.

    Danke für diesen tollen Text!

  3. Danke, dass Sie den Tod so anschaulich und einfühlsam geschildert haben. Es leuchtet so ein, was Sie über den langsamen Abschied schreiben. Leider konnte ich das so bei meinen Eltern nicht erfahren. Alles Liebe für Sie und ihre Familie.

  4. Sehr einfühlsam beschrieben. Dank schön. Ich fühlte mich so sehr an den Abschied von meiner Mutter erinnert.

    Wünsche viel Kraft für die kommende Zeit.

  5. Ich kann @sushey und den anderen Vorschreiberinnen nur zustimmen, vielen Dank für diesen Text.

    Wir haben mit Hilfe ambulanter Palliativmedizin, einer Ärztin u. Pflegerin vom Hospizhaus unseren Opa zuhause beim Sterben begleitet und ich möchte diese Erfahrung nicht mehr missen.

    Wir haben gelernt dass Sterben und Tod genauso zum Leben gehört wie die Geburt neuen Lebens und das würde ich mir für noch möglichst viele andere Menschen auch wünschen.

    In diesem Sinne liebe Grüße und viel Kraft für die nächste Zeit.

  6. Ich fand es beim Tod meiner Mutter auch hilfreich, dass ich mir Zeit lassen konnte und sie erst einen Tag später abgeholt wurde. Danke für den Bericht.

  7. Pingback: Wenn der Tod als Freund kommt … « Alzheimerblog's Blog

  8. Danke!

    Danke, das wir an diesen ganz besonderen Momenten teilhaben dürfen. Ich bin sehr bewegt.

  9. Wow. Mit einem Kloß im Hals und Tränen in den Augen habe ich diesen Text verschlungen. Einfach großartig. Schön traurig und traurig schön. Auf jeden Fall sehr emotional!

  10. ..das war genau der einzige richtige weg abschied zu nehmen, aber wir bestatter haben es sehr schwer den angehörigen diesen weg aufzuzeigen… die angst vor dem tod, dem verstorbenen, überhaupt den tod auszuklammern ist noch zu weit verbreitet..

    ..aber ich freue mich, dass es anfänge gibt mit dem tod zu leben und dies beispiel zeigt wie es schöner und würdevoller nicht sein kann…..

    ich hoffe dieses beispiel macht schule und irgentwann bekommt jede einen solchen abschied…

  11. Vielen Dank für eure netten und unterstützenden Kommentare und Tweets! Ich bin ganz überrascht über das positive Echo und freue mich jetzt sehr, dass ich alles aufgeschrieben habe!

  12. Tut mir leid, dass ich so blöd frage, aber ich verstehe die Perspektive nicht wirklich. Mal wirkt es wie ein sehr inniges Verhältnis, dann heißt es über ihren Partner „der Mann“, was so fremd klingt.

    Das soll keine Kritik sein, ich versteh es nur wirklich nicht.
    Ansonsten ein sehr schöner Text, wenn man das bei einem solchen Thema überhaupt sagen darf.

  13. Das hast du so liebevoll ge- und beschrieben.
    Ist das mit dem Engel tatsächlich so? Das muss ja eigenartig sein. Obwohl man auch lernt, damit zu leben.

    Es ist aber doch dein Schwiegervater, der seine Frau verloren hat?
    Jedenfalls habt ihr es genau richtig gemacht, sogar ihm die negative Einstellung genommen.

    Außerdem war es mir nicht bewußt, dass die Seele des Verstorbenen womöglich laaaaangsam den Körper bzw. die Umstehenden verlässt.

    Deine Schwiegermutter hat ihren Frieden gefunden und ihr auch, das ist einfach wunderbar.
    Liebe Grüße

  14. @Ich & Minibares: Ja, es geht hier um meine Schwiegermutter, meinen Schwiegervater und meinen Mann.

    Warum der Text so ist? Kann ich nicht genau sagen – wenn ich schreibe, dann kommt der Text aus mir raus und ich habe da herzlich wenig zu bestimmen. Es fließt und ich tippe und sehe oft erst hinterher, was da genau an Text steht.

    (Wenn ich Fiktion schreibe, darf ich meist auch die Klappe halten, die Personen machen, was sie wollen und ich bin der Schreibsklave. In einem Fall hab ich mal furchtbar geweint, weil ein Charakter darauf bestanden hat, sterben zu wollen. Aber ich musste mich fügen. Sonst wäre die Geschichte unecht geworden.)

    Hier, nehme ich an, hat sich das so gesteuert, damit ein bisschen Privatsphäre bleibt und vor allem, damit das Erlebnis selbst im Vordergrund steht und nicht die Individuen. Damit sich der Leser besser seine eigenen Verwandten oder Freunde hineindenken kann.

    Engel: ja, ich sehe viel solcher Sachen, erzähle es aber nur äußerst selten, um nicht in die Eso-Ecke zu geraten. Es ist einfach eine Gabe, wie Musikalität oder Mathetalent. Ich habe eine Praxis für alternative Heilweisen und da hat mir das Sehen dieser inneren Bilder schon oft weitergeholfen (und den Klienten auch). Es ist einfach eine weitere Facette dessen, was man um sich rum so sieht.

    Danke für eure ermutigenden Kommentare, ich freue mich!

  15. Pingback: Abschied von der Schwiegermama | Edition Blaes

  16. Pingback: Autoren gesucht » Schokolade, Lakritz, Abschied, Schwiegermama, Wangen, Tränen »

  17. Was für eine berührende und wunderschön geschriebene Geschichte. Mir liefen die Tränen über die Wangen und sie hat mich zu einen Buchprojekt inspiriert. Ich würde mich sehr freuen, dich als Autorin dabei zu haben.

    Wie du Kontakt zu mir aufnehmen kannst, weißt du ja.

    Ganz berührte Ostergrüße von Renate

  18. Vielen Dank für das Teilen der Gefühle und Eindrücke. In mir kam einiges hoch, das tat gleichzeitig gut und weh.

    Alles Gute,
    Frau Mena.

  19. Sehr, sehr schön! Danke für diesen einfühlsamen Text. Ich bin ehrenamtlich im Hospiz tätig und kann viele einfach nur bestätigen – und die Menschen ermutigen, sich dem Thema zu stellen, denn es verliert dadurch seinen Schrecken.

    Viele liebe Grüße von

    Ellen

  20. Von meiner Omi konnte ich mich auch so langsam verabschieden, sie durfte damals nach ihrem Sterben auch noch eine Nacht zu Hause bleiben, ehe der Bestatter kam. Das war für die ganze Familie ein langsames und tröstliches Verabschieden. Meinen Vater war im Pflegeheim, als er starb – dort hat man mir bei allem strengem Zeitmanagment, welches da immer herrschte, immerhin mehrere Stunden zum Abschiednehmen gelassen und ihn auch vorher schön (sofern man das so sagen kann) hergerichtet. Da konnte ich an seinem Bett sitzen, ihn streicheln, und in Ruhe ein paar Sachen heraussuchen, die er zum Einsargen tragen sollte. Das Personal war da auch sehr einfühlsam und ist sehr liebevoll auch mit dem toten Menschen umgegangen. Dafür bin ich heute noch dankbar.
    Gunilla

  21. Pingback: Tod der Schwiegermutter | Bestatterweblog

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