wirft schon wieder seinen verdammten Schatten im Dorf, darlings. Bereits letzte Woche haben wir erfahren, daß die süße Susi, einBeaglemädchen in unserer Nachbarschaft, nur noch kurze Zeit zu leben hat. Ganz in unserer Nähe wohnen S. und G., an deren Haus wir öfter mal auf dem Rückweg unserer Abend-Bärchenrunde vorbeikommen. S. und G. haben zwei Beaglemädels, Susi (14 Jahre) und die jüngere Gretel. Beide Mädels hatten von Anfang an unser Bärchen sehr lautstark ausgeschimpft, wenn wir am Haus vorbeikamen. So kamen wir mit S. und G. ins Gespräch, über die Bell-Geräuschkulisse hinweg, und wurden uns immer sympathischer. Mit ihrem Sohn und dessen Frau verstehen wir uns auch super. Als wir vor einigen Tagen wieder dort vorbeiliefen, waren beide Mädels seltsam still. S. und G. saßen auf der Bank vor ihrer Haustür, Susi lag zu S.s Füßen auf ihrem Polster, Gretel daneben mit ihrem Kopf auf Susis Bauch. S. erzählte uns, daß Susi einen Tumor im Bauch und nur noch kurze Zeit zu leben habe. „Gretel legt immer den Kopf auf Susi, sie spürt das“, sagte S. Sie erzählte uns auch, daß sie bei der Beagle-Züchterin schon ein Welpenmädchen für Susis Nachfolge ausgesucht hätten. An diesem Abend gingen wir bedrückt nach Hause. Gestern Abend nun sahen wir das ganze Ausmaß: Gretel verbellte uns heftig, wie immer, aber Susi lag auf ihrem Polster neben S.s Füßen und sah uns traurig aus ihren großen dunklen Augen an. Ihre Rippen schauten hervor, man konnte jeden Rückenwirbel erkennen und ihre Beckenknochen staken spitz heraus. Ihr Bauch dagegen war so dick und geschwollen, als wolle sie jeden Moment sieben Welpen gebären. So groß ist der Tumor! Gut, 14 Jahre sind viel für einen Hund, vor allem für einen Rassehund – aber so ein Krebstumor, muß das sein?! Susi ist ein herzensguter, sanfter Hund, und sie hat das nicht verdient (welches Tier hat das schon?!) Sie bekomme täglich Schmerztropfen, sagte S. „Und wenn wir sehen, sie kann nicht mehr, dann werden wir sie erlösen“, sagte sie (ihr Tierarzt ist auch der Highlander, und er wird es sanft und liebevoll machen). Beide Menschen, S. und G., sind traurig. „Ich lasse sie unterwegs schnüffeln, so oft und so lange sie will“, sagte G. und man sah ihm die Wehmut an. Auch Susi schaut sehr traurig drein, als wisse sie, daß das Ende ihres schönen Lebens mit S.,G. und Gretel bevorsteht. Wir erzählten S. und G. von unserem Umzug hier im Dorf Ende August und luden sie schon mal zum Tee ein – mit Gretel und dem neuenWelpen. Bis Ende August wird dieser nämlich ziemlich sicher da sein, S. und G. rechnen schon im Juli mit dem erzwungenen Abschied von Susi. Maaaannn- wie ich diesen scheißdrecksverfickten Krebs hasse! Ich hab so eine Scheißwut!