Hier sind einige Fotos vom Feuerlauf. Für das nächste Mal wissen wir, wie das lichttechnisch aussieht und was man braucht, dann wird der Prinz zufriedener sein. 😉
Das Seminar lief so ab, dass wir uns mit Meditationen und mentalem Durchgehen des Laufes vorbereitet haben. Übungen, die den Teilnehmern zeigen, dass das Unterbewusstsein mit Bildern arbeitet und jeder sich selbst innere Bilder erstellen kann. Die Bilder waren natürlich die vom eigenen erfolgreichen Lauf über das Feuer.
Bis hierher war mir das alles bekannt, da ich ja mit diesen Verfahren selbst in meiner Praxis arbeite. Verblüfft hat mich jedoch eine Übung, bei der wir einen Löffel verbiegen sollten – das hätte ich mir nicht zugetraut. Klappte aber. Wenn man es schafft, sich komplett leer zu machen und seine ganze Konzentration darauf laufen lässt, dass der Löffel sich jetzt ganz leicht biegen lässt, funktioniert es:
Das war das Verblüffendste für mich an diesem Tag. Ich wusste, dass das grundsätzlich geht und wie es funktioniert – hätte nur nicht gedacht, dass ich es schaffe.
Das Verblüffende auf Platz 2 war der Lauf über die Scherben. Die Seminarleiterin bot das „zum Einstimmen auf den Feuerlauf“ an – für mich war allein der Gedanke daran, über Scherben zu laufen, der pure Horror.
Ich liebe Feuer, ich liebe Vulkane und der Gedanke daran, über einen Glutteppich zu laufen, war von Anfang an nicht schlimm für mich, ich wusste, dass ich das nach ein bisschen Vorbereitung locker schaffen würde. Aber SCHERBEN??? No way. Ich hasse harte, scharfkantige Gegenstände, ob Glas oder Messer, völlig wurscht.
Ich wusste aber gleich, dass ich auf keinen Fall mit dieser ungelösten Angst nach Hause gehen wollte – hinter steht man dann da und ärgert sich, dass man sich der Situation nicht gestellt hat. Und darum geht es ja in so einem Seminar: man stellt sich Anforderungen, die bis zu diesem Tag unvorstellbar waren. Und packt sie:
Das Bild strahlt meine ganze Anspannung aus, finde ich.
Sogar die Füße sind angespannt 🙂
Na, geht doch. Wieder eine Angst überwunden.Ich war sehr stolz auf mich – bin ich immer noch. 🙂
Andere hatten null Angst vor den Scherben:
Eine der coolsten Teilnehmerinnen! (Links die Seminarleiterin Gabriele Raschke.)
Und hier: die Ruhe selbst… (der einzige Mann übrigens; wie er selbst sagte: „Der einzige Dorn unter Rosen“ :))
Hier bauen wir die Holzstapel auf, die nachher den Glutteppich ergeben.
Sven ist der Feuerwächter. Er bleibt beim Feuer, bewacht es beim Abbrennen und ist für den Brandschutz zuständig.
Das Holz ist sehr trocken und fängt schnell Feuer.
Der Feuerwächter kehrt diesen Gluthaufen dann zu einem Teppich aus, über den die Teilnehmer laufen:
So liegt er dann vor einem, wenn man losläuft. Und strahlt eine unglaubliche Hitze aus!
Ich starte… ab hier war es dann sehr dunkel draußen und die Kamera war überfordert. Daher sind die eigentlichen Lauffotos nicht gut geworden, aber der Prinz will das nochmal machen, im Laufe des Sommers.
Hinter mir eine Teilnehmerin auf Krücken, die sich auch von ihrer Fußverletzung nicht vom Feuerlauf abhalten ließ. Respekt!
Ich bin insgesamt fünf Mal gelaufen, so viel Spaß hat es mir gemacht.
Zum Abschluss haben wir noch die Reste vom Mittag aufgegessen – müde, aber alle sehr glücklich.
Fazit für mich:
1. Der Satz „Das kann ich nicht“ oder „Das schaffe ich nicht“ ist aus meinem Vokabular und aus meinem Denken gestrichen. Hallo?! Ich bin über Scherben und über Feuer gelaufen! Da gibt es nichts mehr, was ich nicht schaffen kann!
2. Ich will gegen Ende des Sommers noch ein Feuerlaufseminar machen, in Norddeutschland. Mal sehen, wie es andere Seminarleiter machen, denn die Ausbildung zum Feuerlauftrainer ist etwas, das mich sehr reizt.
Für mich persönlich war es hier zuviel Meditationsmusik und Umarmen und Alleliebhaben – mit etwas mehr Distanz zu den mir ja fremden Teilnehmern hätte es mir besser gefallen. Das geht, ohne dass die gute Zusammenarbeit, die Sympathie und der Teamgeist leiden. Doch das ändert nichts daran, dass dieses Seminar großartig war und mit viel Liebe, Sachkenntnis und Erfahrung gehalten wurde. Kompliment und Dank an Gabriele Raschke! Danke für den tollen Tag!
Wow, Respekt! Das finde ich echt mutig (ich würde eher über Scherben gehen als über Glut)
Nun hätte ich aber ein paar Fragen:
1. Wie fühlt sich das an? Warm, heiß?
2. Wie schnell geht man darüber? Hat man das Bedürfnis, sich zu beeilen?
3. Wie ist der Fuß da? Angespannt, damit nur die Hornhäute mit der Hitze/den Scherben in Kontakt kommen oder locker, dass auch die dünnhäutige Mitte des Fußes was abbekommt?
4. Schmilzen die Gummifüße der Krücken nicht?
Ja, die Meinungen darüber, ob Scherben oder Glut mehr Angst machen, waren sehr geteilt. 🙂
1. Es fühlt sich schon heiß an, deswegen
2. geht man in zügigem Tempo drüber.
3. Man geht entspannt, nur eben schneller als sonst. Man spürt die Hitze und punktweise auch mal die Glut, aber durch das zügige Gehen hat die Hitze keine Zeit, Schaden anzurichten.
Wie das mit den Scherben funktioniert, ist mir immer noch ein Rätsel. Warum die nicht schneiden und sich so legen, dass überwiegend nichts passiert. Natürlich schneidet sich immer wieder mal jemand, aber bei uns ist nichts passiert. Und es scheint wenig vorzukommen.
4. Sie hat die Krücken unten mit Alufolie umwickelt, was ich sehr genial fand. :))
Ich glaube, das mit den Scherben ist ein wenig getrickst – man kann „abgeschliffene“ Scherben kaufen, dessen Kanten eben nicht mehr so scharf sind. Zumindest haben wir solche bei uns in der Schule.
Das über Feuer laufen ist trotzdem ziemlich beeindruckend.
Ich finde so toll, dass Du uns an Deinen Erlebnissen so teilhaben lässt. Danke dafür!
Herzlichen Glückwunsch, Feuerläuferin, du 🙂
Wo in Norddeutschland machst du denn den nächsten Feuerlauf?
Moka: ja, diese geschliffenen Scherben kenne ich auch aus dem Schulbetrieb. Aber diese hier waren scharf, sonst hätte ich nicht solche Angst gehabt 🙂 Die scharfen Kanten sind auch der Grund, warum ich nicht verstehe, wie das geklappt hat.
Eva: ich danke für’s Lesen und Kommentieren!
Stjama: danke! Ich weiß es noch gar nicht, ich muss erstmal schauen, wo sowas im Norden angeboten wird. Ich hab mir das so überlegt, weil wir bei Hannover liebe Freunde haben und ich einen davon gerne neben dem Prinzen zum Fotografieren mitnehmen möchte. Mal sehen, ob es überhaupt in der Region was gibt.
Wo wohnst du denn? 😉
In Nordbayern, also nicht ganz in Norddeutschland 😉 Aber ich habe in Hamburg eine dreijährige Ausbildung in schamanisch inspirierter Heilkunde gemacht, bei einer Frau, die auch Feuerläufe anbietet: Hildegard Fuhrberg (http://www.alteheilkunst.com) Ich dachte, dass du vielleicht zufällig bei ihr bist 🙂 Wie ich sie kenne, wird da aber vielleicht nicht fürs Internet fotografiert werden können. Aber du hast sicherlich weniger Gekuschel und Licht-und-Liebe-Palaver, das braucht Hildegard nicht, um eine starke und liebevolle Atmosphäre hinzukriegen 🙂 Eine Freundin von mir war vor ein paar Wochen bei ihr auf dem Feuerlauf und fand es klasse. Mal schauen, irgendwann steht das bei mir vielleicht auch noch an 🙂
Liebe Grüße,
Stjama